Rungholt – vor Jahrhunderten im Meer versunken
Mitten im nordfriesischen Wattenmeer finden Forschende die Reste eines alten Orts: Das sagenhafte Rungholt ist 1362 in der Nordsee versunken, heißt es. Was ist an dem alten Mythos dran?
Rungholt: vor Jahrhunderten im Meer versunken versinken hier: im Meer verschwinden; im Wasser untergehen
Mitten im nordfriesischen Wattenmeer Wattenmeer, -e (n.) der Bereich eines Meeres, der nahe an der Küste liegt und bei Niedrigwasser (Ebbe) trocken ist finden Forschende die Reste eines alten Orts: Das sagenhafte sagenhaft so, dass es aus einer Sage stammt; auch großartig Rungholt ist 1362 in der Nordsee versunken, heißt es. Was ist etwas ist an etwas dran etwas ist wahr an dem alten Mythos Mythos, Mythen (m.) die Legende; die Erzählung dran etwas ist an etwas dran etwas ist wahr ?
„Atlantis der Nordsee“ wird er oft genannt: Der Ort Rungholt soll groß und sagenhaft reich gewesen sein. Dann versank er im Meer – eine Strafe Gottes für das lasterhafte lasterhaft sündig; aus einer religiösen Perspektive: unmoralisch, ohne Moral Leben der Bevölkerung, hieß es jahrhundertelang. Aber was ist wirklich an dem Mythos dran? Wo heute die Nordsee ist, war früher Land. Menschen lebten dort und betrieben etwas betreiben hier: etwas ausüben; etwas machen Landwirtschaft. Doch Sturmfluten Flut, -en (f.) hier: eine große Menge Wasser, die eine Region zerstört (Verb: etwas überfluten) machten ihnen das Leben schwer, wie die große Flut von 1362: Sie zerstörte große Teile der Küste – und auch Rungholt. Spuren des Orts fand man erst Anfang des 20. Jahrhunderts.
2023 wurde dann der Umriss Umriss, -e (m.) die äußere Form von etwas der Kirche entdeckt, außerdem Wohnhügel, ein Deich Deich, -e (m.) ein hohes, langes Bauwerk aus Erde und Gras, das das Land vor Hochwasser und Sturmfluten schützt , Entwässerung Entwässerung, -en (f.) hier: die Trocknung des Bodens ssysteme und ein Hafen. Ein Glück für die Forschenden: Anders als auf dem Land wurde der Boden im Wattenmeer über Jahrhunderte nicht verändert, die Funde sind daher besonders gut erhalten. „Im Watt haben wir sozusagen ein eingefrorenes etwas ein|frieren gemeint ist hier: etwas nicht verändern Foto“, erklärt Bente Sven Majchczack von der Universität Kiel.
Aber war Rungholt wirklich so groß und reich, wie man lange dachte? „Die Vorstellung, dass das ein Ort mit 2000 Einwohnern oder mehr gewesen ist […], das ist einfach Quatsch Quatsch (m., nur Singular) umgangssprachlich für: der Unsinn “, so Majchczack. Er vermutet, dass in der damaligen Moor Moor, -e (n.) ein sehr feuchtes Gebiet mit einem bestimmten Boden landschaft etwa 1000 Menschen gelebt haben. Sie haben den Moorboden entfernt, um die Fläche landwirtschaftlich nutzen zu können, erklärt er. Die Geographin Hanna Hadler glaubt, dass der Boden dadurch tiefer wurde. Bei Sturmfluten wurde dies zu einem Problem. Wahrscheinlich haben die Rungholter so zu zu etwas bei|tragen einen Anteil an etwas haben; für etwas sorgen ihrem eigenen Untergang Untergang, -gänge (m.) hier: die Tatsache, dass etwas aufhört zu existieren beigetragen zu etwas bei|tragen einen Anteil an etwas haben; für etwas sorgen .
Besonders wertvolle Gegenstände wurden bisher nicht gefunden. Einen gewissen Wohlstand Wohlstand (m., nur Singular) genug Geld für ein gutes Leben zeigen die Funde allerdings: „Wir haben kleine Gewichte und Waagen Waage, -n (f.) ein Gerät, mit dem man das Gewicht von Dingen oder Personen bestimmen kann gefunden. Das heißt, hier wurde Handel betrieben“, sagt die Archäologin Archäologe, -n/Archäologin, -nen Person, die nach Spuren alter Kulturen forscht Ruth Blankenfeldt. Und der Untergang von Rungholt? 1362 wurde zwar ein großer Teil des Orts zerstört. Die Menschen zogen sich sich zurück|ziehen hier: zurückgehen; weggehen; verschwinden jedoch schrittweise zurück sich zurück|ziehen hier: zurückgehen; weggehen; verschwinden , so Majchczack. Rungholt versank also nicht in einer Nacht, wie es der Mythos besagt.
Rungholt – vor Jahrhunderten im Meer versunken
versinken — hier: im Meer verschwinden; im Wasser untergehen
Wattenmeer, -e (n.) — der Bereich eines Meeres, der nahe an der Küste liegt und bei Niedrigwasser (Ebbe) trocken ist
sagenhaft — so, dass es aus einer Sage stammt; auch großartig
Mythos, Mythen (m.) — die Legende; die Erzählung
etwas ist an etwas dran — etwas ist wahr
lasterhaft — sündig; aus einer religiösen Perspektive: unmoralisch, ohne Moral
etwas betreiben — hier: etwas ausüben; etwas machen
Flut, -en (f.) — hier: eine große Menge Wasser, die eine Region zerstört (Verb: etwas überfluten)
Umriss, -e (m.) — die äußere Form von etwas
Deich, -e (m.) — ein hohes, langes Bauwerk aus Erde und Gras, das das Land vor Hochwasser und Sturmfluten schützt
Entwässerung, -en (f.) — hier: die Trocknung des Bodens
etwas ein|frieren — gemeint ist hier: etwas nicht verändern
Quatsch (m., nur Singular) — umgangssprachlich für: der Unsinn
Moor, -e (n.) — ein sehr feuchtes Gebiet mit einem bestimmten Boden
zu etwas bei|tragen — einen Anteil an etwas haben; für etwas sorgen
Untergang, -gänge (m.) — hier: die Tatsache, dass etwas aufhört zu existieren
Wohlstand (m., nur Singular) — genug Geld für ein gutes Leben
Waage, -n (f.) — ein Gerät, mit dem man das Gewicht von Dingen oder Personen bestimmen kann
Archäologe, -n/Archäologin, -nen — Person, die nach Spuren alter Kulturen forscht
sich zurück|ziehen — hier: zurückgehen; weggehen; verschwinden