Antike Statuen: bunter als gedacht
Die Skulpturen der Antike waren nicht immer weiß, eigentlich bemalte man sie damals oft in bunten Farben. Doch das wurde lange Zeit nicht geglaubt, weil man Weiß mit bestimmten Ideen verband – bis in die Gegenwart.
Antike antik hier: aus der Zeit von etwa 800 v. bis 600 n. Christus (Substantiv: die Antike) Statuen Statue, -n (f.) eine Figur eines Menschen oder Tieres (meist aus Holz oder Stein); ein Denkmal : bunter als gedacht
Die Skulpturen Skulptur, -en (f.) eine Figur aus einem bestimmten Material, oft Holz oder Stein der Antike waren nicht immer weiß, eigentlich bemalte man sie damals oft in bunten Farben. Doch das wurde lange Zeit nicht geglaubt, weil man Weiß mit bestimmten Ideen verband – bis in die Gegenwart.
Ein Mann und seine beiden Söhne, im Todeskampf mit zwei Schlangen: Die Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Vatikan (m., nur Singular) der Stadtstaat in Rom, in dem der Papst wohnt Museen ist eine der berühmtesten antiken Skulpturen – und sie erstrahlt erstrahlen hier: so hell sein, als wäre es voller Licht; leuchten ganz in Weiß. Doch schon vor Jahrhunderten fand man auf dem Kunstwerk Farbreste, und auch antike Schriften berichten davon, dass man den Marmor Marmor (m., nur Singular) ein spezieller Stein, der ziemlich teuer ist und oft zum Bauen gebraucht wird vor Jahrtausenden bunt bemalte. Doch warum verbindet man antike Statuen bis heute mit weißer Farbe?
„Diese seltsame Vorstellung von den farblosen Skulpturen stammt aus stammen hier: aus einer bestimmten Zeit kommen der Renaissance Renaissance (f., nur Singular, aus dem Französischen) hier: die Kunstepoche vor allem im 15. und 16. Jahrhundert “, sagt der Archäologe Archäologe,-n/Archäologin, -nen Wissenschaftler/Wissenschaftlerin, der/die nach Überresten alter Kulturen forscht Vinzenz Brinkmann. Im 15. Jahrhundert wurde in Rom viel gebaut, wobei man eine weiße antike Statue nach der anderen fand. Nach so langer Zeit waren die Farben ganz einfach verblasst verblassen blass werden; nicht mehr bunt sein; schwächer werden , doch das war den Menschen damals nicht klar.
Im Gegenteil: Für sie verkörperten etwas verkörpern etwas darstellen; das Symbol für etwas sein die weißen Statuen ein Ideal Ideal, -e (n.) hier: die Idee, wie jemand oder etwas sein soll von Einfachheit und Reinheit, das von Gott gegeben war. Die Künstler der Renaissance folgten dieser Vorstellung mit ihren eigenen Skulpturen. Und wenn doch einmal bei einem Kunstwerk deutliche Farbreste gefunden wurden, sah über etwas hinweg|sehen etwas, was man sehen kann, mit Absicht nicht beachten man darüber hinweg über etwas hinweg|sehen etwas, was man sehen kann, mit Absicht nicht beachten . Brinkmann ist überzeugt: Man wollte der Öffentlichkeit die Wahrheit über die Statuen vorenthalten jemandem etwas vorenthalten dafür sorgen, dass jemand etwas nicht bekommt oder erfährt , um das gesellschaftliche Ideal zu schützen.
Im Lauf der Zeit erhielt die Idee von weißen Statuen immer wieder neue Unterstützung. Tiefpunkt Tiefpunkt, -e (m.) hier: der tiefste Punkt einer negativen Entwicklung dieser Entwicklung war der Faschismus Faschismus (m., nur Singular) ein politisches System, in dem eine Person/Partei die absolute Kontrolle hat und die eigene Nation als besser als alle anderen gesehen wird im 20. Jahrhundert, für den die schönen weißen Skulpturen die Überlegenheit Überlegenheit (f., nur Singular) die Tatsache, dass jemand besser ist als andere weißer Menschen bewiesen. Eine völlig falsche Vorstellung, denn heute weiß man, dass die antiken Bildhauer Bildhauer, -/Bildhauerin, -nen jemand, der aus Holz oder Stein Kunstwerke macht zum Beispiel ihre Männerskulpturen oft mit dunklerer Haut darstellten.
Antike Statuen: bunter als gedacht
antik — hier: aus der Zeit von etwa 800 v. bis 600 n. Christus (Substantiv: die Antike)
Statue, -n (f.) — eine Figur eines Menschen oder Tieres (meist aus Holz oder Stein); ein Denkmal
Skulptur, -en (f.) — eine Figur aus einem bestimmten Material, oft Holz oder Stein
Vatikan (m., nur Singular) — der Stadtstaat in Rom, in dem der Papst wohnt
erstrahlen — hier: so hell sein, als wäre es voller Licht; leuchten
Marmor (m., nur Singular) — ein spezieller Stein, der ziemlich teuer ist und oft zum Bauen gebraucht wird
stammen — hier: aus einer bestimmten Zeit kommen
Renaissance (f., nur Singular, aus dem Französischen) — hier: die Kunstepoche vor allem im 15. und 16. Jahrhundert
Archäologe,-n/Archäologin, -nen — Wissenschaftler/Wissenschaftlerin, der/die nach Überresten alter Kulturen forscht
verblassen — blass werden; nicht mehr bunt sein; schwächer werden
etwas verkörpern — etwas darstellen; das Symbol für etwas sein
Ideal, -e (n.) — hier: die Idee, wie jemand oder etwas sein soll
über etwas hinweg|sehen — etwas, was man sehen kann, mit Absicht nicht beachten
jemandem etwas vorenthalten — dafür sorgen, dass jemand etwas nicht bekommt oder erfährt
Tiefpunkt, -e (m.) — hier: der tiefste Punkt einer negativen Entwicklung
Faschismus (m., nur Singular) — ein politisches System, in dem eine Person/Partei die absolute Kontrolle hat und die eigene Nation als besser als alle anderen gesehen wird
Überlegenheit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass jemand besser ist als andere
Bildhauer, -/Bildhauerin, -nen — jemand, der aus Holz oder Stein Kunstwerke macht