Der Fall Özil
Mesut Özil hat 92 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Jetzt ist der Fußballspieler mit türkischen Wurzeln zurückgetreten, weil er sich rassistisch behandelt fühlt.
Der Fall Özil
Mesut Özil hat 92 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft gespielt. Jetzt ist der Fußballspieler mit türkischen Wurzeln zurückgetreten, weil er sich rassistisch behandelt fühlt.
„Deutschland ist ein weltoffenes Land“, sagte Regierungssprecherin Ulrike Demmer vor kurzem, „die Integration Integration (f., nur Singular) hier: der Prozess/der Vorgang, bei dem man Teil einer Gesellschaft wird von Menschen mit Migrationshintergrund Migrationshintergrund (m., nur Singular) die Tatsache, dass man in einem Land lebt, aber selbst (oder die Familie) aus einem anderen Land kommt eine Schlüsselaufgabe Schlüsselaufgabe, -n (f.) eine sehr wichtige Aufgabe der Bundesregierung.“ Doch im Fall Özil scheint das nicht so richtig geklappt zu haben. Im Mai 2018 hatte der 29-jährige Spieler mit türkischen Wurzeln Wurzeln (f., hier nur Plural) hier: der Ursprung; die Herkunft (der Familie) dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kurz vor der Wahl in der Türkei ein Trikot Trikot, -s (n.) hier: ein T-Shirt, das alle Sportler einer Mannschaft beim Spiel tragen geschenkt. Darauf stand: „Für meinen verehrten verehrt höfliche Anrede: so, dass man großen Respekt/große Achtung vor jemandem hat Präsidenten.“ Das Foto ging durch die deutsche Presse.
Der Aufschrei Aufschrei (m.) hier: die Aufregung; der Protest in Deutschland war groß, denn Erdogan wird hier als nicht demokratisch kritisiert. Viele Leute konnten nicht verstehen, dass ein deutscher Spieler sich mit ihm fotografieren ließ, deshalb kam es vor und während der Weltmeisterschaft Weltmeisterschaft, -en (f.) eine Sportveranstaltung, bei der die besten Mannschaften der Welt gegeneinander spielen (Abkürzung: WM) zu großen Diskussionen. Einige Leute beleidigten Özil aber auch mit rassistischen rassistisch so dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere (Substantiv: Rassismus) Parolen Parole, -n (f.) der Spruch; der Slogan . Er selbst schwieg lange, dann kritisierte er auf Twitter das Verhalten des DFB DFB (m., nur Singular) Abkürzung für: Deutscher Fußballbund und dessen Präsidenten Reinhard Grindel: „In den Augen von Grindel und seinen Helfern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, und ein Immigrant Immigrant, -en/Immigrantin, -nen der Einwanderer; ein Mensch, der in ein anderes Land kommt, um dort zu leben , wenn wir verlieren.“
Mesut Özil fühlt sich rassistisch behandelt. Seine Großeltern waren türkische Immigranten. er selbst wurde in Gelsenkirchen geboren. 2007 hatte er die türkische Staatsangehörigkeit abgegeben. Seit 2009 spielte er für Deutschland. Zuletzt war er für das WM-Aus WM-Aus (n., nur Singular) die Tatsache, dass eine Mannschaft bei der Weltmeisterschaft nicht mehr mitspielt der deutschen Nationalmannschaft Nationalmannschaft, -en (f.) die Gruppe von Sportlern, die für ein Land an einer internationalen Sportveranstaltung teilnimmt mit verantwortlich gemacht worden. Dass Özil den DFB mit Rassismus in Verbindung bringt, wies etwas zurück|weisen etwas ablehnen; etwas nicht akzeptieren Präsident Grindel zurück etwas zurück|weisen etwas ablehnen; etwas nicht akzeptieren , entschuldigte sich aber auch, Özil nicht vor rassistischen Parolen geschützt zu haben.
Der Zentralrat der Muslime Zentralrat der Muslime (m.) eine Organisation, die sich für die Interessen der Menschen, die zum Islam gehören, einsetzt sieht im Fall Özil eine „tiefe gesellschaftliche Wunde“: „Es geht um Rassismus in der Gesellschaft und damit offen umzugehen mit etwas um|gehen hier: etwas behandeln und so eine Chance zu geben, diesen auch zu bekämpfen etwas bekämpfen etwas gegen etwas tun .“ Der Politiker Frank Steffel sieht die Verantwortung für Özils Rücktritt klar beim DFB. „Insgesamt entsteht ein schwerer Schaden für den deutschen Fußball“, so Steffel. Für ihn ist klar: „Sportlich bleibt Mesut Özil immer ein Teil unserer Weltmeistermannschaft von 2014.“
Der Fall Özil
Nationalmannschaft, -en (f.) — die Gruppe von Sportlern, die für ein Land an einer internationalen Sportveranstaltung teilnimmt
Wurzeln (f., hier nur Plural) — hier: der Ursprung; die Herkunft (der Familie)
zurück|treten — hier: nicht mehr für ein Team spielen
rassistisch — so dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere (Substantiv: Rassismus)
Integration (f., nur Singular) — hier: der Prozess/der Vorgang, bei dem man Teil einer Gesellschaft wird
Migrationshintergrund (m., nur Singular) — die Tatsache, dass man in einem Land lebt, aber selbst (oder die Familie) aus einem anderen Land kommt
Schlüsselaufgabe, -n (f.) — eine sehr wichtige Aufgabe
Trikot, -s (n.) — hier: ein T-Shirt, das alle Sportler einer Mannschaft beim Spiel tragen
verehrt — höfliche Anrede: so, dass man großen Respekt/große Achtung vor jemandem hat
Aufschrei (m.) — hier: die Aufregung; der Protest
Weltmeisterschaft, -en (f.) — eine Sportveranstaltung, bei der die besten Mannschaften der Welt gegeneinander spielen (Abkürzung: WM)
DFB (m., nur Singular) — Abkürzung für: Deutscher Fußballbund
Immigrant, -en/Immigrantin, -nen — der Einwanderer; ein Mensch, der in ein anderes Land kommt, um dort zu leben
WM-Aus (n., nur Singular) — die Tatsache, dass eine Mannschaft bei der Weltmeisterschaft nicht mehr mitspielt
etwas zurück|weisen — etwas ablehnen; etwas nicht akzeptieren
Parole, -n (f.) — der Spruch; der Slogan
Zentralrat der Muslime (m.) — eine Organisation, die sich für die Interessen der Menschen, die zum Islam gehören, einsetzt
mit etwas um|gehen — hier: etwas behandeln
etwas bekämpfen — etwas gegen etwas tun