Prostitution in Zeiten von Corona
Die Corona-Krise traf Prostituierte besonders hart. Ein halbes Jahr durften sie in Deutschland nicht arbeiten. Das ändert sich jetzt in den meisten Bundesländern. Aber die Lage der Sexarbeiterinnen bleibt schwierig.
Prostitution in Zeiten von Corona
Die Corona-Krise traf Prostituierte besonders hart. Ein halbes Jahr durften sie in Deutschland nicht arbeiten. Das ändert sich jetzt in den meisten Bundesländern. Aber die Lage der Sexarbeiterinnen bleibt schwierig.
Wenn es eine Liste der größten Verlierer in der Corona-Krise geben würde, würden Prostituierte dazugehören: Am 16. März 2020 verhängten etwas verhängen eine offizielle Maßnahme beschließen alle Bundesländer in Deutschland ein Verbot für alle Formen der Sexarbeit. Bordelle Bordell, -e (n.) ein Haus, in dem man sexuelle Kontakte für Geld anbietet und Straßenstriche Strich, -e (m.) hier: eine Gegend, in der Sex für Geld auf der Straße angeboten wird wurden über Nacht geschlossen. Offiziell. Aber viele Prostituierte arbeiteten weiter – online, illegal illegal gesetzlich verboten und oft schutzlos.
„Viele wussten nicht, wie sie am nächsten Tag ihren Kühlschrank füllen sollten, sie hatten kein finanzielles Polster finanzielles Polster (n.) umgangssprachlich für: genug Geld für einen Zeitraum und mussten sich Geld leihen“, sagt Stephanie Klee. Die Gründerin des Bundesverbands Verband, -bände (m.) eine Organisation, die aus kleineren Organisationen besteht Sexuelle Dienstleistungen Dienstleistung, -en (f.) etwas, das man gegen Bezahlung für jemand anderen tut fühlt sich sich alleingelassen fühlen glauben, dass sich niemand für einen interessiert von der Politik alleingelassen sich alleingelassen fühlen glauben, dass sich niemand für einen interessiert : „Sie haben uns ganz bewusst bewusst mit Absicht übersehen etwas übersehen etwas nicht sehen; etwas nicht erkennen; etwas nicht beachten . Was mit uns Prostituierten ist, interessiert keinen! Dabei sind wir mindestens so systemrelevant systemrelevant wichtig für das ganze System/für die ganze Gesellschaft wie die Friseure.“
Das weiß Klee aus eigener Erfahrung: Als sie sich vor einigen Wochen mit Kolleginnen im Bordell traf, um über ihre Arbeit zu reden, klingelte pausenlos das Telefon. Ständig wurde an die Tür geklopft. Das älteste Gewerbe Gewerbe, - (n.) die selbstständige wirtschaftliche Tätigkeit der Welt kann man nicht einfach so verbieten. Aber wie soll Prostitution Prostitution (f., nur Singular) die Tatsache, dass jemand sexuelle Kontakte für Geld anbietet (Person: die Prostituierte) mit Corona, Abstand und Maskenpflicht aussehen? „Wir werden kreativer kreativ so, dass man neue Ideen entwickelt (Nomen: die Kreativität) sein“, sagt Klee mit einem Schmunzeln schmunzeln eine Form des Lächelns, die etwas Lustiges, Humorvolles begleitet .
Der Branche Branche, -n (f., aus dem Französischen) der Wirtschaftsbereich; alle Unternehmen, die das gleiche Produkt oder die gleiche Leistung anbieten droht drohen hier: mit etwas Negativem rechnen müssen jedoch trotz aller Kreativität das Schicksal vieler Bars und Restaurants: die Insolvenz Insolvenz, -en (f.) die Tatsache, dass ein Unternehmen nicht mehr zahlen kann . „Viele Betriebe werden die Zeit nicht überstehen überstehen hier: überleben , weil die Schulden zu hoch sind und mit Sicherheit auch nicht alle Kunden zurückkommen“, meint Klee. Und das wird zweifellos das schwächste Glied Glied, -er (n.) hier: der Teil einer Kette in der Kette am härtesten treffen – die Sexarbeiterinnen.
Prostitution in Zeiten von Corona
Prostitution (f., nur Singular) — die Tatsache, dass jemand sexuelle Kontakte für Geld anbietet (Person: die Prostituierte)
etwas verhängen — eine offizielle Maßnahme beschließen
Bordell, -e (n.) — ein Haus, in dem man sexuelle Kontakte für Geld anbietet
Strich, -e (m.) — hier: eine Gegend, in der Sex für Geld auf der Straße angeboten wird
illegal — gesetzlich verboten
finanzielles Polster (n.) — umgangssprachlich für: genug Geld für einen Zeitraum
Verband, -bände (m.) — eine Organisation, die aus kleineren Organisationen besteht
Dienstleistung, -en (f.) — etwas, das man gegen Bezahlung für jemand anderen tut
sich alleingelassen fühlen — glauben, dass sich niemand für einen interessiert
bewusst — mit Absicht
etwas übersehen — etwas nicht sehen; etwas nicht erkennen; etwas nicht beachten
systemrelevant — wichtig für das ganze System/für die ganze Gesellschaft
Gewerbe, - (n.) — die selbstständige wirtschaftliche Tätigkeit
kreativ — so, dass man neue Ideen entwickelt (Nomen: die Kreativität)
schmunzeln — eine Form des Lächelns, die etwas Lustiges, Humorvolles begleitet
Branche, -n (f., aus dem Französischen) — der Wirtschaftsbereich; alle Unternehmen, die das gleiche Produkt oder die gleiche Leistung anbieten
drohen — hier: mit etwas Negativem rechnen müssen
Insolvenz, -en (f.) — die Tatsache, dass ein Unternehmen nicht mehr zahlen kann
überstehen — hier: überleben
Glied, -er (n.) — hier: der Teil einer Kette