Weltweit erstes Urteil zu Folter in Syrien
Es ist das erste Urteil zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien: viereinhalb Jahre Haft für den Geheimdienstmitarbeiter Eyad A. Die Entscheidung des Koblenzer Gerichts ist auch für künftige Prozesse wichtig.
Weltweit erstes Urteil zu Folter in Syrien
Es ist das erste Urteil zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Syrien: viereinhalb Jahre Haft für den Geheimdienstmitarbeiter Eyad A. Die Entscheidung des Koblenzer Gerichts ist auch für künftige Prozesse wichtig.
Luna Watfa aus Damaskus hat keinen einzigen Prozesstag verpasst. Sie beobachtet in Koblenz den weltweit weltweit auf der ganzen Welt ersten Prozess zu Mord und Folter Folter (f., nur Singular) die Tatsache, dass man einem Gefangenen starke Schmerzen zufügt durch den syrischen Staat und berichtet darüber in arabischen Medien Medien (hier nur Plural) Fernsehen, Zeitungen, Radio und Internet-Presse . Nun ist der Geheimdienst Geheimdienst, -e (m.) eine Organisation, die für einen Staat geheime Informationen sammelt mitarbeiter Eyad A. wegen Beihilfe Beihilfe (f., nur Singular) hier: die Unterstützung von Verbrechen zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu viereinhalb Jahren Haft Haft (f., nur Singular) die Zeit im Gefängnis verurteilt worden. Er war nach Deutschland geflohen fliehen hier: einen Ort verlassen, weil es dort gefährlich ist und hier verhaftet worden. Das Urteil gegen den Hauptangeklagten Angeklagte, -n (m./f.) jemand, der wegen eines Verbrechens vor Gericht steht Anwar R. wird im Herbst erwartet.
Luna hat in Syrien selbst im Gefängnis Gefängnis, -se (n.) ein Gebäude, in dem man zur Strafe eine Zeit lang bleiben muss gesessen. Sie hatte als Bürgerjournalistin mit Bekannten zusammen Tote identifiziert jemanden identifizieren jemanden erkennen; jemandes Identität feststellen und einen Chemiewaffenangriff Angriff, -e (m.) hier: der Versuch, jemanden zu verletzen oder zu töten in Ost-Ghouta, einem Vorort von Damaskus, dokumentiert etwas dokumentieren mit Bildern oder Texten zeigen, wie etwas war : „Wir haben viele Fotos aufgenommen und Videos. Ich habe selbst damit 800 Namen von Opfern dokumentiert“, erzählt sie. Das Material gab sie an die syrische Opposition im Ausland weiter. Vier Monate später wurde sie dann verhaftet und man drohte jemandem drohen jemandem Angst vor etwas machen , ihre Kinder zu foltern. Nach ihrer Freilassung floh sie nach Deutschland.
Was sie nun im Prozess hören und sehen musste, ist nicht einfach für sie. Sie erinnert sich an einen Zeugen, der bei der Friedhof Friedhof, -höfe (m.) der Ort, an dem die Toten in die Erde gelegt werden sverwaltung in Damaskus gearbeitet hatte. Er berichtete, wie er jahrelang mehrmals in der Woche Hunderte Tote in Massengräbern Massengrab, -gräber (n.) ein Ort, an dem viele Tote zusammen liegen beerdigen jemanden beerdigen einen Toten in die Erde legen musste, viele davon mit Folterspuren. Sie erinnert sich an Fotos von getöteten Gefängnisinsassen Insasse, -n/Insassin, -nen hier: jemand, der in etwas gefangen ist , die ein syrischer Militär Militär (n., nur Singular) die Soldaten eines Landes; die Armee fotograf heimlich heimlich ohne, dass jemand davon weiß; geheim kopiert hatte. Auch sie zeigen deutliche Spuren von Folter.
Dass an einem deutschen Gericht ein Prozess gegen ausländische Kriegsverbrecher geführt wird, ist neu. Erst im Januar hatte es dazu ein Grundsatzurteil Grundsatzurteil, -e (n.) ein Gerichtsurteil als Grundlage / Begründung für andere gegeben. Das ist besonders im Zusammenhang mit syrischen Kriegsverbrechen wichtig, denn vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag sind kaum Prozesse zu erwarten, solange China und Russland dagegen sind. Der Prozess in Koblenz zeigt jedoch, dass Verurteilungen grundsätzlich auch in anderen Ländern möglich sind.
Weltweit erstes Urteil zu Folter in Syrien
weltweit — auf der ganzen Welt
Folter (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man einem Gefangenen starke Schmerzen zufügt
Haft (f., nur Singular) — die Zeit im Gefängnis
Geheimdienst, -e (m.) — eine Organisation, die für einen Staat geheime Informationen sammelt
Medien (hier nur Plural) — Fernsehen, Zeitungen, Radio und Internet-Presse
Beihilfe (f., nur Singular) — hier: die Unterstützung von Verbrechen
fliehen — hier: einen Ort verlassen, weil es dort gefährlich ist
Angeklagte, -n (m./f.) — jemand, der wegen eines Verbrechens vor Gericht steht
Gefängnis, -se (n.) — ein Gebäude, in dem man zur Strafe eine Zeit lang bleiben muss
jemanden identifizieren — jemanden erkennen; jemandes Identität feststellen
Angriff, -e (m.) — hier: der Versuch, jemanden zu verletzen oder zu töten
etwas dokumentieren — mit Bildern oder Texten zeigen, wie etwas war
jemandem drohen — jemandem Angst vor etwas machen
Friedhof, -höfe (m.) — der Ort, an dem die Toten in die Erde gelegt werden
Massengrab, -gräber (n.) — ein Ort, an dem viele Tote zusammen liegen
jemanden beerdigen — einen Toten in die Erde legen
Insasse, -n/Insassin, -nen — hier: jemand, der in etwas gefangen ist
Militär (n., nur Singular) — die Soldaten eines Landes; die Armee
heimlich — ohne, dass jemand davon weiß; geheim
Grundsatzurteil, -e (n.) — ein Gerichtsurteil als Grundlage / Begründung für andere