Vor 100 Jahren: Deutschlands erste Radiosendung
Am 22. Dezember 1920 wurde in Deutschland die erste Radiosendung ausgestrahlt. Das Interesse an dem neuen Medium war groß. Bald gab es Live-Berichte, Musikprogramme, Werbung – und schließlich politische Propaganda.
Vor 100 Jahren: Deutschlands erste Radiosendung
Am 22. Dezember 1920 wurde in Deutschland die erste Radiosendung ausgestrahlt. Das Interesse an dem neuen Medium war groß. Bald gab es Live-Berichte, Musikprogramme, Werbung – und schließlich politische Propaganda.
Die Geschichte des Radios begann in Deutschland mit einem Weihnachtslied: „Stille Nacht, heilige Nacht“ war das erste Musikstück, das von einem deutschen Radiosender live übertragen etwas übertragen hier: mithilfe von Funkwellen Informationen von einem Gerät (Sender) zu einem anderen (Empfänger) schicken wurde. Das war am 22.12.1920, als Angestellte der Post ein Weihnachtskonzert gaben. Allerdings konnten nur wenige Menschen zuhören, denn nach dem Ersten Weltkrieg Weltkrieg, -e (m.) ein Krieg im 20. Jahrhundert, in dem viele Länder gegeneinander gekämpft haben (Erster Weltkrieg 1914 – 1918, Zweiter Weltkrieg 1939 – 1945) durften in Deutschland nur staatliche Stellen solche Sendungen empfangen etwas empfangen hier: die Möglichkeit haben, das Programm eines Radio- oder Fernsehsenders zu hören bzw. zu sehen .
Doch das änderte sich bald: Ab 1923 erlaubten die Alliierten Alliierte (m., nur Plural) hier: die Staaten, die den Ersten Weltkrieg gewonnen haben auch Privatpersonen, ein Radio zu besitzen. Schon am 23. Oktober des gleichen Jahres wurde die erste Radiosendung für die Öffentlichkeit ausgestrahlt etwas aus|strahlen hier: ein Programm im Radio oder Fernsehen senden bzw. zeigen . Danach stieg der Zahl der Hörer sehr schnell. Im Dezember 1924 gab es in Deutschland schon eine Million Radiogeräte. Das neue Medium Medium, Medien (n.) hier: ein Mittel, um Informationen weiterzugeben (z. B. Internet, Fernsehen) kam genau zur richtigen Zeit, denn die Menschen litten unter einer schweren Wirtschaftskrise.
Hans Bredow, der als „Vater“ des deutschen Rundfunks Rundfunk (m., nur Singular) hier: eine Institution, die Radiosendungen produziert und sendet gilt, sagte damals: „Radio ist in Deutschland gerade in einer Zeit der tiefsten seelischen seelisch so, dass es die Gefühle betrifft; psychisch und wirtschaftlichen Not wie ein befreiendes befreiend so, dass man sich dadurch freier und besser fühlt Wunder Wunder, - (n.) ein sehr positives Ereignis, das man nicht erwartet hat begrüßt worden.“ Unterhaltungssendungen halfen den Menschen, ihre Sorgen für einige Zeit zu vergessen. Aber die Hörer interessierten sich auch für aktuelle Themen. Ab 1929 begann der Rundfunk, von Orten außerhalb des Studios zu berichten. Die Menschen waren fasziniert davon von etwas fasziniert sein von etwas begeistert und beeindruckt sein , Ereignisse plötzlich live live (aus dem Englischen) so, dass etwas zeitgleich im Fernsehen/Radio gezeigt wird miterleben zu können.
Im Jahr 1933 kamen die Nazis Nazi, -s (m.) Adolf Hitler und die Unterstützer seiner Diktatur (1933–1945) an die Macht. Sie brachten den Rundfunk unter ihre Kontrolle und benutzten ihn für rassistische rassistisch so dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere (Substantiv: Rassismus) Hetze Hetze, -n (f., meist Singular) hier: die Tatsache, dass jemand sehr schlecht über bestimmte Personen redet und erreichen will, dass sie von anderen gehasst werden und Kriegspropaganda Propaganda (f., nur Singular) Aktionen, die die Meinungen und Gedanken der Öffentlichkeit verändern sollen . Menschen, die nicht in ihr Weltbild passten oder anderer Meinung waren als sie, durften nicht mehr beim Radio arbeiten. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 entstand allmählich wieder eine vielfältige vielfältig sehr unterschiedlich; verschieden (Substantiv: die Vielfalt) Radiolandschaft.
Vor 100 Jahren: Deutschlands erste Radiosendung
etwas übertragen — hier: mithilfe von Funkwellen Informationen von einem Gerät (Sender) zu einem anderen (Empfänger) schicken
Weltkrieg, -e (m.) — ein Krieg im 20. Jahrhundert, in dem viele Länder gegeneinander gekämpft haben (Erster Weltkrieg 1914 – 1918, Zweiter Weltkrieg 1939 – 1945)
etwas empfangen — hier: die Möglichkeit haben, das Programm eines Radio- oder Fernsehsenders zu hören bzw. zu sehen
Alliierte (m., nur Plural) — hier: die Staaten, die den Ersten Weltkrieg gewonnen haben
etwas aus|strahlen — hier: ein Programm im Radio oder Fernsehen senden bzw. zeigen
Medium, Medien (n.) — hier: ein Mittel, um Informationen weiterzugeben (z. B. Internet, Fernsehen)
Rundfunk (m., nur Singular) — hier: eine Institution, die Radiosendungen produziert und sendet
seelisch — so, dass es die Gefühle betrifft; psychisch
befreiend — so, dass man sich dadurch freier und besser fühlt
Wunder, - (n.) — ein sehr positives Ereignis, das man nicht erwartet hat
von etwas fasziniert sein — von etwas begeistert und beeindruckt sein
live (aus dem Englischen) — so, dass etwas zeitgleich im Fernsehen/Radio gezeigt wird
Nazi, -s (m.) — Adolf Hitler und die Unterstützer seiner Diktatur (1933–1945)
rassistisch — so dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere (Substantiv: Rassismus)
Hetze, -n (f., meist Singular) — hier: die Tatsache, dass jemand sehr schlecht über bestimmte Personen redet und erreichen will, dass sie von anderen gehasst werden
Propaganda (f., nur Singular) — Aktionen, die die Meinungen und Gedanken der Öffentlichkeit verändern sollen
vielfältig — sehr unterschiedlich; verschieden (Substantiv: die Vielfalt)