Deutschland schreckt ausländische Fachkräfte ab
Deutschland braucht dringend gut ausgebildete Arbeitskräfte, weil in vielen Berufen Bewerber fehlen. Doch wer als Fachkraft aus dem Ausland kommt, ist oft schnell wieder weg. Das liegt nicht nur an der Bürokratie.
Deutschland schreckt jemanden ab|schrecken dafür sorgen, dass jemand etwas nicht mehr tun möchte ausländische Fachkräfte Fachkraft, -kräfte (f.) jemand, der gut ausgebildet und für eine bestimmte Arbeit qualifiziert ist ab jemanden ab|schrecken dafür sorgen, dass jemand etwas nicht mehr tun möchte
Deutschland braucht dringend gut ausgebildete Arbeitskräfte, weil in vielen Berufen Bewerber fehlen. Doch wer als Fachkraft aus dem Ausland kommt, ist oft schnell wieder weg. Das liegt nicht nur an der Bürokratie Bürokratie, -n (f.) die Tatsache, dass es sehr viele Gesetze und Regeln gibt und dass deshalb die Arbeit z. B. in Ämtern länger dauert .
Als die Rumänin Mara in Berlin einen gut bezahlten Job in der Werbebranche Werbebranche (f., nur Singular) der Wirtschaftsbereich, der mit Werbung zu tun hat bekam, wurde für sie ein Traum wahr: „Jetzt fängt ein neues Leben an“, dachte sich die Migrantin Migrant, -en/Migrantin, -nen eine Person, die in ein Land kommt, um dort zu leben (Substantiv: die Migration) . Doch nach einem Jahr ist von ihrer Begeisterung Begeisterung (f., nur Singular) das große Interesse; die große Freude nicht viel übrig. Da Mara im Homeoffice Homeoffice (n., nur Singular, aus dem Englischen) das Arbeiten von zu Hause arbeitet, findet sie keine Freunde und fühlt sich einsam. Außerdem wird im Büro nur Englisch gesprochen, daher kann sie ihr Deutsch nicht verbessern.
Mara ist kein Einzelfall: Laut einer Studie Studie, -n (f.) die wissenschaftliche Untersuchung fühlen sich sehr viele ausländische Fachkräfte nicht gut integriert integriert hier: so, dass man Teil einer Gesellschaft ist , und die deutsche Bürokratie macht es ihnen auch nicht leicht. Ihre Zeugnisse werden oft nicht anerkannt etwas an|erkennen hier: ein offizielles Dokument aus dem Ausland (z. B. ein Zeugnis oder einen Berufsabschluss) in Deutschland gelten lassen , und bis zu einer Einbürgerung Einbürgerung, -en (f.) die Tatsache, dass ein Staat jemanden offiziell zu seinem Bürger/seiner Bürgerin macht kann es viele Jahre dauern. Zwei von drei Personen nichteuropäischer Herkunft Herkunft (f., nur Singular) hier: das Land, aus dem jemand kommt haben außerdem schon Diskriminierung Diskriminierung, -en (f.) die schlechtere Behandlung von bestimmten Menschen z. B. wegen ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer Religion erlebt.
Das schreckt viele ab: Laut Migrationsforscherin Naika Fourutan sind viele ausländische Fachkräfte deshalb „schnell wieder weg“. Manche gehen lieber gleich in andere Länder, wo man ihnen das Leben einfacher macht. Nach Deutschland kommen jetzt viel zu wenige der dringend gebrauchten Arbeitskräfte. 2021 waren es 40.000, der jährliche Bedarf Bedarf, -e (m.) die Menge von etwas, das man braucht ist aber zehnmal so hoch.
Die Bundesregierung plant nun eine Reform Reform, -en (f.) die Erneuerung; die Verbesserung; die Veränderung des Migrationsrechts: Einbürgerungen sollen bald schneller und einfacher möglich sein. Doch mehr als die Hälfte der Deutschen ist dagegen, wie eine Umfrage Umfrage, -n (f. ) die Befragung von Personen; die Untersuchung zeigt. Fourutan hofft, dass sie dringend umdenken um|denken über etwas nachdenken und seine Einstellung zu etwas verändern , denn: „Nicht wir tun etwas für die Leute, sondern die tun eigentlich etwas für uns, wenn die hier hinkommen.“
Deutschland schreckt ausländische Fachkräfte ab
jemanden ab|schrecken — dafür sorgen, dass jemand etwas nicht mehr tun möchte
Fachkraft, -kräfte (f.) — jemand, der gut ausgebildet und für eine bestimmte Arbeit qualifiziert ist
Bürokratie, -n (f.) — die Tatsache, dass es sehr viele Gesetze und Regeln gibt und dass deshalb die Arbeit z. B. in Ämtern länger dauert
Werbebranche (f., nur Singular) — der Wirtschaftsbereich, der mit Werbung zu tun hat
Migrant, -en/Migrantin, -nen — eine Person, die in ein Land kommt, um dort zu leben (Substantiv: die Migration)
Begeisterung (f., nur Singular) — das große Interesse; die große Freude
Homeoffice (n., nur Singular, aus dem Englischen) — das Arbeiten von zu Hause
Studie, -n (f.) — die wissenschaftliche Untersuchung
integriert — hier: so, dass man Teil einer Gesellschaft ist
etwas an|erkennen — hier: ein offizielles Dokument aus dem Ausland (z. B. ein Zeugnis oder einen Berufsabschluss) in Deutschland gelten lassen
Einbürgerung, -en (f.) — die Tatsache, dass ein Staat jemanden offiziell zu seinem Bürger/seiner Bürgerin macht
Herkunft (f., nur Singular) — hier: das Land, aus dem jemand kommt
Diskriminierung, -en (f.) — die schlechtere Behandlung von bestimmten Menschen z. B. wegen ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer Religion
Bedarf, -e (m.) — die Menge von etwas, das man braucht
Reform, -en (f.) — die Erneuerung; die Verbesserung; die Veränderung
Umfrage, -n (f. ) — die Befragung von Personen; die Untersuchung
um|denken — über etwas nachdenken und seine Einstellung zu etwas verändern