Atomausstieg trotz Energiekrise
Seit Jahrzehnten wird in Deutschland über die Nutzung von Atomenergie gestritten. Schon 2002 gab es erste Ausstiegspläne. Im April 2023 sind die letzten Reaktoren vom Netz gegangen. Doch die Diskussionen gehen weiter.
Atomausstieg Atomausstieg (m., nur Singular) die Tatsache, dass ein Land keinen Atomstrom mehr herstellt trotz Energiekrise
Seit Jahrzehnten Jahrzehnt, -e (n.) ein Zeitraum von zehn Jahren wird in Deutschland über die Nutzung von Atomenergie gestritten. Schon 2002 gab es erste Ausstiegspläne. Im April 2023 sind nun die letzten Reaktoren Reaktor,-en (m.) der Teil des Atomkraftwerks, wo die Energie gewonnen wird vom Netz gegangen. Doch die Diskussionen gehen weiter.
Die letzten drei Atomkraftwerke Atomkraftwerk, -e (n.) das Kernkraftwerk; ein Kraftwerk, in dem Strom durch Kernenergie hergestellt wird sind abgeschaltet etwas ab|schalten etwas (z. B. ein Gerät) ausschalten und nicht mehr nutzen : Nach knapp 62 Jahren steigt Deutschland aus der Atomenergie aus. Von Gegnerinnen und Gegnern Gegner, - /Gegnerin, -nen hier: jemand, der gegen etwas ist wird das seit Jahrzehnten gefordert. Vor allem in den 1970er- und 80er-Jahren gingen sie zu Hunderttausenden auf die Straßen. Doch trotz der Proteste und der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 stand hinter etwas stehen etwas unterstützen; für etwas sein die Regierung jahrzehntelang hinter hinter etwas stehen etwas unterstützen; für etwas sein der Atomenergie.
Erst 2002 setzte etwas durch|setzen hier: erreichen, dass etwas, das man will, gemacht wird der damalige Umweltminister Jürgen Trittin den ersten Ausstiegsbeschluss Beschluss, Beschlüsse (m.) die Entscheidung durch etwas durch|setzen hier: erreichen, dass etwas, das man will, gemacht wird . Spätere Regierungen weichten etwas auf|weichen hier: etwas (z. B. ein Gesetz) abschwächen ihn wieder auf etwas auf|weichen hier: etwas (z. B. ein Gesetz) abschwächen , aber nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 wurde der Ausstieg endgültig beschlossen – und zwar bis 2022. Als wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Energienotstand Notstand (m., nur Singular) eine Situation, in der es zu wenig von etwas gibt befürchtet etwas befürchten erwarten, dass etwas Negatives passieren wird wurde, verlängerte die Regierung die Laufzeit Laufzeit, -en (f.) hier: die Zeit, während der ein Atomkraftwerk am Netz ist der letzten drei deutschen Atomkraftwerke noch einmal bis April 2023.
Trotz des Ausstiegs geht der Streit weiter. Befürworterinnen und Befürworter Befürworter, -/Befürworterin, -nen jemand, der dafür ist, dass es etwas geben soll oder dass etwas Bestimmtes getan wird der Atomenergie meinen, dass sie umwelt- und klimafreundlich und wichtig für die Versorgungssicherheit Versorgungssicherheit (f., nur Singular) die Tatsache, dass man das, was man braucht, sicher bekommt und es keinen Mangel gibt ist. Gegnerinnen und Gegner widersprechen: Atomenergie ist teuer und gefährlich. „Die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar unbeherrschbar so, dass man etwas nicht kontrollieren kann und deshalb macht der Atomausstieg unser Land sicherer und er vermeidet etwas vermeiden hier: so handeln, dass etwas nicht entsteht weiteren Atommüll“, sagt Umweltministerin Steffi Lemke.
In Europa wollen 13 von 27 Staaten den Atomstrom weiter nutzen, teilweise sogar stärker als bisher. Auch China, Russland und Indien planen mehrere neue Kraftwerke. Im weltweiten Vergleich kann dennoch nicht von einer Renaissance Renaissance, -n (f., aus dem Französischen) die Tatsache, dass etwas wieder neu entsteht; wörtlich: die Wiedergeburt der Atomkraft gesprochen werden, so der „World Nuclear Industry Status Report“: Die 422 aktiven Reaktoren weltweit sind durchschnittlich 31 Jahre alt. Und der Anteil der Atomenergie ist von 17,5 Prozent im Jahr 1996 auf unter zehn Prozent gesunken.
Atomausstieg trotz Energiekrise
Atomausstieg (m., nur Singular) — die Tatsache, dass ein Land keinen Atomstrom mehr herstellt
Jahrzehnt, -e (n.) — ein Zeitraum von zehn Jahren
Reaktor,-en (m.) — der Teil des Atomkraftwerks, wo die Energie gewonnen wird
Atomkraftwerk, -e (n.) — das Kernkraftwerk; ein Kraftwerk, in dem Strom durch Kernenergie hergestellt wird
Gegner, - /Gegnerin, -nen — hier: jemand, der gegen etwas ist
hinter etwas stehen — etwas unterstützen; für etwas sein
etwas ab|schalten — etwas (z. B. ein Gerät) ausschalten und nicht mehr nutzen
etwas durch|setzen — hier: erreichen, dass etwas, das man will, gemacht wird
Beschluss, Beschlüsse (m.) — die Entscheidung
etwas auf|weichen — hier: etwas (z. B. ein Gesetz) abschwächen
Notstand (m., nur Singular) — eine Situation, in der es zu wenig von etwas gibt
etwas befürchten — erwarten, dass etwas Negatives passieren wird
Laufzeit, -en (f.) — hier: die Zeit, während der ein Atomkraftwerk am Netz ist
Befürworter, -/Befürworterin, -nen — jemand, der dafür ist, dass es etwas geben soll oder dass etwas Bestimmtes getan wird
Versorgungssicherheit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man das, was man braucht, sicher bekommt und es keinen Mangel gibt
unbeherrschbar — so, dass man etwas nicht kontrollieren kann
etwas vermeiden — hier: so handeln, dass etwas nicht entsteht
Renaissance, -n (f., aus dem Französischen) — die Tatsache, dass etwas wieder neu entsteht; wörtlich: die Wiedergeburt