Die Deutschen und die Impfskepsis
Mit großen Erwartungen hat die Impfkampagne gegen Covid-19 begonnen. In Deutschland war der Impfstart allerdings holprig: zu wenig Impfstoff, zu viel Chaos. Aber möchten die Deutschen überhaupt geimpft werden?
Die Deutschen und die Impfskepsis
Mit großen Erwartungen hat die Impfkampagne gegen Covid-19 begonnen. In Deutschland war der Impfstart allerdings holprig: zu wenig Impfstoff, zu viel Chaos. Aber möchten die Deutschen überhaupt geimpft werden?
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland will sich gegen das Coronavirus impfen impfen z. B. mit einer Spritze ein Medikament bekommen, damit man eine bestimmte Krankheit nicht bekommen kann lassen. Und die Impfbereitschaft Bereitschaft (f., nur Singular) die Tatsache, dass man etwas tun würde in der Bevölkerung wächst – trotz des holprigen holprig hier: so, dass etwas nicht problemlos und fließend läuft Impfstarts. Es gibt aber immer noch viele Bürger, die aus verschiedenen Gründen impfskeptisch Skepsis (f., nur Singular) der Vorbehalt; das Misstrauen; der Zweifel sind: Manche fragen sich zum Beispiel, ob die Impfung sie und andere wirklich schützen wird. Impfgegner Gegner, - /Gegnerin, -nen hier: jemand, der gegen etwas ist hingegen glauben sogar, dass die Impfung gegen das Coronavirus krank macht, der Gesundheit schadet, nur dem Staat oder Bill Gates dient.
Die Vorstellung vom allmächtigen allmächtig so, dass jemand die größte Macht über etwas/jemanden hat; so, dass jemand alles bestimmt und beherrscht Staat, der die Bürger zur Impfung zwingt, hat in Deutschland Tradition. Das ist vielleicht auch ein Grund für die vergleichsweise geringe Impfbereitschaft der Deutschen: Laut einer Umfrage des Weltwirtschaftsforums Weltwirtschafsforum (n. nur Singular) eine Stiftung, die sich mit politischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen beschäftigt (World Economic Forum) (WEF) von Ende Dezember 2020 liegt Deutschland im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld Mittelfeld (n., nur Singular) hier: in der Mitte von etwas – nicht nur bei Corona.
„Beim Impfen ging es nie nur um den Pieks Pieks, -e (m.) umgangssprachlich für: ein kleiner Stich , sondern immer auch um Weltbilder Weltbild, -er (n.) hier: die Vorstellung, die jemand von der Welt und vom Leben hat “, sagt Medizinhistoriker Malte Thießen. Diese Debatte Debatte, -n (f.) die öffentliche Diskussion war immer „hoch politisch“, weil das Impfen etwas mit dem eigenen Körper, dem sozialen Umfeld Umfeld (n., nur Singular) hier: die Menschen und Dinge, zu denen man viel Kontakt hat und dem Staat zu tun hat. „Schon vor 200 Jahren wurde um das Impfen gestritten und politisch intensiv diskutiert“, erklärt Professor Thießen.
Erste deutsche Impfgegner-Organisationen wurden bereits 1869 in Leipzig und Stuttgart gegründet. Und schon damals spielten Verschwörung Verschwörung, -en (f.) ein geheimer Plan von einer Gruppe von Menschen, um jemandem/etwas zu schaden stheorien eine Rolle. So wurde zum Beispiel behauptet, dass Impfen „Teil einer jüdischen Weltverschwörung ist“ und dass man bewusst bewusst hier: absichtlich das deutsche Volk schädigen jemanden schädigen jemandem Schaden zufügen; jemanden verletzen möchte, erklärt Thießen. Solche oder ähnliche Verschwörungstheorien tauchen auf|tauchen hier: zu sehen sein noch heute in rassistischen rassistisch so dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere (Substantiv: Rassismus) und antisemitischen antisemitisch feindlich gegenüber Juden Social-Media-Kommentaren und Kampagnen Kampagne, -n (f.) hier: eine große Aktion von Impfgegnern auf auf|tauchen hier: zu sehen sein . In den letzten 200 Jahren hat sich also nicht viel geändert.
Die Deutschen und die Impfskepsis
impfen — z. B. mit einer Spritze ein Medikament bekommen, damit man eine bestimmte Krankheit nicht bekommen kann
Skepsis (f., nur Singular) — der Vorbehalt; das Misstrauen; der Zweifel
Kampagne, -n (f.) — hier: eine große Aktion
holprig — hier: so, dass etwas nicht problemlos und fließend läuft
Bereitschaft (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man etwas tun würde
Gegner, - /Gegnerin, -nen — hier: jemand, der gegen etwas ist
allmächtig — so, dass jemand die größte Macht über etwas/jemanden hat; so, dass jemand alles bestimmt und beherrscht
Weltwirtschafsforum (n. nur Singular) — eine Stiftung, die sich mit politischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen beschäftigt (World Economic Forum)
Mittelfeld (n., nur Singular) — hier: in der Mitte von etwas
Pieks, -e (m.) — umgangssprachlich für: ein kleiner Stich
Weltbild, -er (n.) — hier: die Vorstellung, die jemand von der Welt und vom Leben hat
Debatte, -n (f.) — die öffentliche Diskussion
Umfeld (n., nur Singular) — hier: die Menschen und Dinge, zu denen man viel Kontakt hat
Verschwörung, -en (f.) — ein geheimer Plan von einer Gruppe von Menschen, um jemandem/etwas zu schaden
bewusst — hier: absichtlich
jemanden schädigen — jemandem Schaden zufügen; jemanden verletzen
auf|tauchen — hier: zu sehen sein
rassistisch — so dass man meint, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere (Substantiv: Rassismus)
antisemitisch — feindlich gegenüber Juden