Intensivpflege: Patienten fordern Selbstbestimmung
Bis jetzt können Kranke selbst entscheiden, ob sie zu Hause gepflegt werden möchten. Durch ein neues Gesetz könnte sich das ändern. Viele Patienten fürchten, dass sie das Recht auf Selbstbestimmung verlieren.
Intensivpflege: Patienten fordern Selbstbestimmung
Bis jetzt können Kranke selbst entscheiden, ob sie zu Hause gepflegt werden möchten. Durch ein neues Gesetz könnte sich das ändern. Viele Patienten fürchten, dass sie das Recht auf Selbstbestimmung verlieren.
Petra Rulf hat Multiple Sklerose Multiple Sklerose (f., nur Singular) eine Krankheit, bei der das zentrale Nervensystem betroffen ist und an der man sterben kann . Sie kann sich nur noch wenig bewegen und braucht Hilfe beim Atmen. Wenn sie sich verschluckt sich verschlucken beim Essen oder Trinken etwas tun, das dazu führt, dass man husten muss und manchmal nicht richtig atmen kann , kann sie sterben. Deshalb muss die 52-Jährige rund um die Uhr rund um die Uhr immer; den ganzen Tag; ohne Pause betreut jemanden betreuen sich um jemanden kümmern werden. Tagsüber tagsüber am Tag; nicht in der Nacht macht das ein Pflegedienst Pflegedienst, -e (m.) Unternehmen, dessen Mitarbeiter kranke Menschen zu Hause versorgen und pflegen , nachts kümmert sich ihre Ehefrau Jutta Stremmel um sie. Petra Rulf ist froh, dass sie zu Hause gepflegt wird und nicht in einem Pflegeheim leben muss.
Noch hat sie das Recht auf ambulante ambulant hier: so, dass man zu Hause gepflegt wird und nicht in ein Krankenhaus oder ein Heim muss Pflege. Aber das könnte sich ändern, denn Gesundheitsminister Jens Spahn plant ein neues Gesetz zur Intensivpflege. In Zukunft sollen Krankenkassen und Medizinischer Dienst Medizinischer Dienst, Medizinische Dienste (m.) hier: eine Organisation, die kranke Menschen im Auftrag von Krankenkassen untersucht und entscheidet, welche Pflege sie brauchen entscheiden, ob die Pflege zu Hause sinnvoll sinnvoll so, dass etwas einen Sinn hat; so, dass etwas Vorteile hat ist. Mehr Menschen sollen in Heimen und Pflege-WGs WG, -s (f.) Abkürzung für: die Wohngemeinschaft; eine Gruppe von Menschen, die sich eine Wohnung teilen betreut werden. So würden die Krankenkassen viel Geld sparen.
Nun fürchten viele Patienten, dass sie ihr Recht auf Selbstbestimmung verlieren und aus jemanden aus etwas heraus|reißen jemanden zwingen, einen Ort/eine Gruppe zu verlassen ihrer Familie herausgerissen jemanden aus etwas heraus|reißen jemanden zwingen, einen Ort/eine Gruppe zu verlassen werden. Jochen Marx kann das verstehen. Er leitet einen ambulanten Pflegedienst und meint: „Miteinander leben ist eine der Qualitäten, die unser Leben ausmachen etwas aus|machen hier: typisch für etwas sein; das Besondere und Gute von etwas sein . Ob der Gesundheitsminister damit einverstanden wäre, wenn man ihm den Partner aus dem Bett zieht und sagt: ‚Geh jetzt ins Heim!‘?“
Mit der Pflege im Heim haben Jutta Stremmel und Petra Rulf keine guten Erfahrungen gemacht: Oft haben die Pflegekräfte zu wenig Zeit für die einzelnen Patienten. Auch soziale Kontakte wie zum Beispiel Cafébesuche sind dann schwieriger. Deshalb fordert Petra Rulf: „Wir möchten einfach nur das bisschen behalten, was wir noch haben: Freude am Zusammensein mit anderen Menschen!“
Intensivpflege: Patienten fordern Selbstbestimmung
Multiple Sklerose (f., nur Singular) — eine Krankheit, bei der das zentrale Nervensystem betroffen ist und an der man sterben kann
sich verschlucken — beim Essen oder Trinken etwas tun, das dazu führt, dass man husten muss und manchmal nicht richtig atmen kann
rund um die Uhr — immer; den ganzen Tag; ohne Pause
jemanden betreuen — sich um jemanden kümmern
tagsüber — am Tag; nicht in der Nacht
Pflegedienst, -e (m.) — Unternehmen, dessen Mitarbeiter kranke Menschen zu Hause versorgen und pflegen
ambulant — hier: so, dass man zu Hause gepflegt wird und nicht in ein Krankenhaus oder ein Heim muss
Medizinischer Dienst, Medizinische Dienste (m.) — hier: eine Organisation, die kranke Menschen im Auftrag von Krankenkassen untersucht und entscheidet, welche Pflege sie brauchen
sinnvoll — so, dass etwas einen Sinn hat; so, dass etwas Vorteile hat
WG, -s (f.) — Abkürzung für: die Wohngemeinschaft; eine Gruppe von Menschen, die sich eine Wohnung teilen
jemanden aus etwas heraus|reißen — jemanden zwingen, einen Ort/eine Gruppe zu verlassen
etwas aus|machen — hier: typisch für etwas sein; das Besondere und Gute von etwas sein