Harmlosigkeit als rechtsextreme Strategie
Sie produzieren lustige Videos, nutzen die sozialen Medien und sind auf Dorffesten präsent: Rechtsextreme versuchen mit Absicht, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich zu Hause fühlen und nicht an Politik denken.
Harmlosigkeit harmlos ungefährlich als rechtsextreme rechtsextrem so, dass man rassistisch und ausländerfeindlich denkt Strategie Strategie, -n (f.) ein Plan, wie man vorgeht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen
Sie produzieren lustige Videos, nutzen die sozialen Medien und sind auf Dorffesten präsent: Rechtsextreme versuchen mit Absicht, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich zu Hause fühlen und nicht an Politik denken.
In einer hippen hip (aus dem Englischen) modern; beliebt Bar auf der Insel Sylt werden rassistische Parolen Parole, -n (f.) der Spruch; der Slogan gerufen – zu dem Lied „L‘ amour toujours“ von Gigi D’Agostino. Auf Tiktok erscheint ein Video von der Szene, der Fall sorgt für Aufsehen sorgen eine große öffentliche Aufmerksamkeit bekommen bundesweit für Aufsehen für Aufsehen sorgen eine große öffentliche Aufmerksamkeit bekommen . Weitere Partyvideos werden bekannt – dieselben Parolen, dasselbe Lied. Laut der Amadeu Antonio Stiftung Amadeu Antonio Stiftung eine Organisation, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzt gehört es seit 2023 zum Soundtrack einer neuen Generation von Rechtsextremen. Die Fälle zeigen: Rechtes Gedankengut Gedankengut (n., nur Singular) das, was jemand denkt; die Denkweise dringt immer weiter bis in die Mitte der Gesellschaft vor.
Wie konnte es so weit kommen? In den 2010er-Jahren hat die „Neue Rechte“ das alte Image ein Image ab|legen ein bestimmtes Bild (von sich selbst) nicht mehr produzieren des Nazis Nazi, -s (m.) eine Person, die die Ziele des Nationalsozialismus gut findet mit Glatze Glatze, -n (f.) ein Kopf, auf dem keine Haare wachsen und schweren Stiefeln abgelegt ein Image ab|legen ein bestimmtes Bild (von sich selbst) nicht mehr produzieren . Statt sich sich von jemandem/etwas ab|grenzen zeigen, dass man anders ist durch eine rechte Subkultur Subkultur, -en (f.) eine Protestkultur abzugrenzen sich von jemandem/etwas ab|grenzen zeigen, dass man anders ist , will die „Neue Rechte“ die existierende Jugendkultur nutzen. Den Anfang machte die Identitäre Bewegung (IB) mit ihren professionell produzierten Online-Videos. Sie wird inzwischen vom deutschen Verfassungsschutz Verfassungsschutz (m., nur Singular) die deutsche Behörde, die Informationen über gefährliche Gruppen oder Personen in Deutschland zum Schutz des Staates sammelt als jemanden/etwas als etwas ein|stufen jemanden/etwas in eine Kategorie ordnen „gesichert rechtsextrem“ eingestuft jemanden/etwas als etwas ein|stufen jemanden/etwas in eine Kategorie ordnen . Doch ihre Methode, sich an die bestehende Jugendkultur anzuschließen, wird heute von vielen Rechten systematisch genutzt. Besonders die sozialen Medien spielen dabei eine große Rolle.
Auch vor Ort werden rechte Ideen verbreitet – zum Beispiel auf Dorffesten oder beim Kaffee- und Würstchenverkauf. Als „Metapolitik“ wird diese Strategie in der rechten Rhetorik Rhetorik (f., nur Singular) die Art und Weise, wie man etwas sagt bezeichnet: Die Menschen sollen dort beeinflusst werden, wo sie sich zu Hause fühlen und unter sich sind. So entsteht ein Wir-Gefühl. „Mithilfe dieser Metapolitik wird unauffällig unauffällig so, dass Leute kaum bemerken, dass etwas da ist rechtes Gedankengut zu den Menschen gebracht“, sagt Lorenz Blumenthaler von der Amadeu Antonio Stiftung.
Erst wirkt alles unpolitisch und harmlos, „aber so schaffen sie es, langsam in die Köpfe der Menschen einzudringen in etwas ein|dringen mit einem Trick oder mit Gewalt in etwas hineinkommen und ihre Ideologie dort zu platzieren etwas platzieren hier: etwas an eine bestimmte Stelle setzen “, so Blumenthaler. So geschah es auch mit dem verfälschten etwas verfälschen etwas so verändern, dass es nicht mehr dem Original entspricht Gigi D’Agostino-Song: Ein über 20 Jahre altes, fröhliches Lied, dessen Macher nichts mit rechtem Gedankengut zu tun hat, wird gerade wegen seiner Harmlosigkeit für rechtsextreme Propaganda genutzt.
Harmlosigkeit als rechtsextreme Strategie
harmlos — ungefährlich
rechtsextrem — so, dass man rassistisch und ausländerfeindlich denkt
Strategie, -n (f.) — ein Plan, wie man vorgeht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen
hip (aus dem Englischen) — modern; beliebt
Parole, -n (f.) — der Spruch; der Slogan
für Aufsehen sorgen — eine große öffentliche Aufmerksamkeit bekommen
Amadeu Antonio Stiftung — eine Organisation, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzt
Gedankengut (n., nur Singular) — das, was jemand denkt; die Denkweise
ein Image ab|legen — ein bestimmtes Bild (von sich selbst) nicht mehr produzieren
Nazi, -s (m.) — eine Person, die die Ziele des Nationalsozialismus gut findet
Glatze, -n (f.) — ein Kopf, auf dem keine Haare wachsen
sich von jemandem/etwas ab|grenzen — zeigen, dass man anders ist
Subkultur, -en (f.) — eine Protestkultur
Verfassungsschutz (m., nur Singular) — die deutsche Behörde, die Informationen über gefährliche Gruppen oder Personen in Deutschland zum Schutz des Staates sammelt
jemanden/etwas als etwas ein|stufen — jemanden/etwas in eine Kategorie ordnen
Rhetorik (f., nur Singular) — die Art und Weise, wie man etwas sagt
unauffällig — so, dass Leute kaum bemerken, dass etwas da ist
in etwas ein|dringen — mit einem Trick oder mit Gewalt in etwas hineinkommen
etwas platzieren — hier: etwas an eine bestimmte Stelle setzen
etwas verfälschen — etwas so verändern, dass es nicht mehr dem Original entspricht