Armut im Gefängnis
Höchstens drei Euro pro Stunde bekommen Gefangene in deutschen Gefängnissen für ihre Arbeit. Resozialisierung sagen die einen, Ausbeutung die anderen. Vor allem, weil „drinnen“ und „draußen“ vieles bezahlt werden muss.
Armut Armut (f., nur Singular) die Tatsache, dass jemand kein Geld hat im Gefängnis Gefängnis, -se (n.) ein Gebäude, in dem man zur Strafe eine Zeit lang bleiben muss; umgangssprachlich auch: der Knast (Person im Gefängnis: der/die Gefangene)
Höchstens drei Euro pro Stunde bekommen Gefangene in deutschen Gefängnissen für ihre Arbeit. Resozialisierung Resozialisierung (f., nur Singular) hier: die Vorbereitung auf die Zeit nach der Strafe sagen die einen, Ausbeutung Ausbeutung (f., nur Singular) hier: die zu niedrige Bezahlung von jemandem die anderen. Vor allem, weil „drinnen“ und „draußen“ vieles bezahlt werden muss.
2022 leben in Deutschland ungefähr 45.000 Menschen in Gefängnissen. Die meisten von ihnen arbeiten auch dort – und verdienen dabei ein bis drei Euro pro Stunde. Diese Ausnahme vom Mindestlohn Mindestlohn, -löhne (m.) der niedrigste Lohn, den man gesetzlich bekommen muss ist möglich, weil sie rechtlich nicht als Arbeitnehmer gelten. Ihre Arbeit soll der Resozialisierung dienen. Dass sie dabei auch keine Rentenansprüche erwerben einen Anspruch erwerben das Recht haben, etwas zu bekommen können, will die Regierung jedoch ändern. Denn durch die Zeit im Gefängnis droht drohen mit etwas Negativem rechnen müssen den Menschen häufig Altersarmut. Fachleute glauben, dass dies ein Grund für die hohe Rückfallquote Rückfallquote, -n (f.) hier: der Anteil der Menschen, die wieder kriminell werden ist.
Die Grundversorgung Versorgung (f., nur Singular) die Tatsache, dass man jemandem gibt, was er braucht ist im Gefängnis kostenlos. Telefongespräche, Joghurt, Obst, Deo oder Shampoo gehören aber zum Beispiel nicht dazu. Einmal pro Woche können die Gefangenen auf einer Liste auswählen, was sie kaufen möchten. Die Produkte sind jedoch teurer als im Supermarkt, obwohl die Gefängnisse sie eigentlich zu marktgerechten marktgerecht hier: so, dass etwas nicht viel teurer ist als normal Preisen anbieten müssten. Fast alle 160 Gefängnisse in Deutschland werden von einem einzigen Unternehmen beliefert, das damit praktisch ein Monopol Monopol, -e (n.) hier: die Tatsache, dass nur ein Unternehmen einen Preis bestimmt hat.
Viele Menschen im Gefängnis haben außerdem finanzielle Verpflichtungen Verpflichtung, -en (f.) etwas, das man tun muss , erklärt Manuel Matzke von der Gefangenengewerkschaft: „Sie möchten Unterhalt Unterhalt (m., nur Singular) hier: das Geld, das man z. B. nach einer Scheidung für die Versorgung der Kinder bezahlen muss zahlen, Schulden regulieren etwas regulieren etwas regeln; etwas lenken und Opfer entschädigen jemanden entschädigen jemandem Geld bezahlen, um etwas wiedergutzumachen . Aber das ist für sie alles nicht machbar.“ Weitere Kosten kommen hinzu. Für ein ärztliches Gutachten Gutachten, - (n.) ein Dokument, in dem bestimmte Tatsachen untersucht werden , das man meist für eine vorzeitige Entlassung Entlassung, -en (f.) hier: das Ende der Haftstrafe; die Erlaubnis, das Gefängnis zu verlassen braucht, muss man zum Beispiel 5000 bis 6000 Euro bezahlen, so Matzke.
So werden die Schulden bei vielen immer höher. „Im Endeffekt im Endeffekt letztlich; eigentlich ist Knast ein Teufelskreis Teufelskreis, -e (m.) eine schlimme Situation, aus der man nicht mehr herauskommt, weil sich bestimmte Probleme gegenseitig verstärken , aus dem du nicht wieder herauskommst“, meint Matzke. Doch jetzt sind einige Gefangene vor Gericht gegangen: Sie wollen eine Bezahlung, die sich am Mindestlohn orientiert, und faire Preise für die Lebensmittel im Gefängnis.
Armut im Gefängnis
Armut (f., nur Singular) — die Tatsache, dass jemand kein Geld hat
Gefängnis, -se (n.) — ein Gebäude, in dem man zur Strafe eine Zeit lang bleiben muss; umgangssprachlich auch: der Knast (Person im Gefängnis: der/die Gefangene)
Resozialisierung (f., nur Singular) — hier: die Vorbereitung auf die Zeit nach der Strafe
Ausbeutung (f., nur Singular) — hier: die zu niedrige Bezahlung von jemandem
Mindestlohn, -löhne (m.) — der niedrigste Lohn, den man gesetzlich bekommen muss
einen Anspruch erwerben — das Recht haben, etwas zu bekommen
drohen — mit etwas Negativem rechnen müssen
Rückfallquote, -n (f.) — hier: der Anteil der Menschen, die wieder kriminell werden
Versorgung (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man jemandem gibt, was er braucht
marktgerecht — hier: so, dass etwas nicht viel teurer ist als normal
Monopol, -e (n.) — hier: die Tatsache, dass nur ein Unternehmen einen Preis bestimmt
Verpflichtung, -en (f.) — etwas, das man tun muss
Unterhalt (m., nur Singular) — hier: das Geld, das man z. B. nach einer Scheidung für die Versorgung der Kinder bezahlen muss
etwas regulieren — etwas regeln; etwas lenken
jemanden entschädigen — jemandem Geld bezahlen, um etwas wiedergutzumachen
Gutachten, - (n.) — ein Dokument, in dem bestimmte Tatsachen untersucht werden
Entlassung, -en (f.) — hier: das Ende der Haftstrafe; die Erlaubnis, das Gefängnis zu verlassen
im Endeffekt — letztlich; eigentlich
Teufelskreis, -e (m.) — eine schlimme Situation, aus der man nicht mehr herauskommt, weil sich bestimmte Probleme gegenseitig verstärken