Was unser Gehirn über die Muttersprache verrät
In einer Studie wurden Menschen mit arabischer und deutscher Muttersprache untersucht. Dabei fand man heraus: Unsere Muttersprache beeinflusst unser Gehirn. Das Ergebnis könnte auch von medizinischer Bedeutung sein.
Was unser Gehirn Gehirn, -e (n.) der Teil des Körpers (das Organ) im Kopf, mit dem der Mensch denkt über die Muttersprache Muttersprache, -n (f.) die Sprache, die man als Kind ohne Unterricht gelernt hat verrät
In einer Studie Studie, -n (f.) eine wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema wurden Menschen mit arabischer und deutscher Muttersprache untersucht. Dabei fand man heraus: Unsere Muttersprache beeinflusst unser Gehirn. Das Ergebnis könnte auch von medizinischer Bedeutung sein.
Die deutsche und die arabische Sprache unterscheiden sich stark. So kann man aus der Buchstabenfolge k-t-b im Arabischen ganz andere Wörter bilden etwas bilden hier: etwas (eine grammatische Form) bauen – je nachdem, welche Vokale dazwischen eingefügt etwas ein|fügen etwas Neues in etwas Bestehendes hineinsetzen werden. So bedeutet „kitabun“ (كتاب) „Buch“, „katib“ (كاتب) dagegen „Schriftsteller“. In Gesprächen auf Arabisch muss man deshalb sehr genau auf die Wortbedeutungen achten. Wächst auf|wachsen groß werden; seine Kindheit verbringen ein Kind jedoch mit Deutsch auf auf|wachsen groß werden; seine Kindheit verbringen , lernt es vor allem die Satzstruktur Satzstruktur, -en (f.) der Satzbau; die Art, wie ein Satz aufgebaut ist; die Reihenfolge der Satzteile in einem Satz zu analysieren, um Nebensätze und trennbare Verben zu erkennen – so wie in diesem Satz.
Ein Team des Max-Planck-Instituts Institut, -e (n.) eine Lehr- oder Forschungseinrichtung, meist an Universitäten für Kognitions Kognition (f., nur Singular) das Denken; die Vorgänge in unserem Körper, die mit Wahrnehmung und Erkenntnis zusammenhängen - und Neuro Neuro- auf die Struktur und Funktion von Nervensystemen bezogen wissenschaften in Leipzig wollte wissen, ob diese Unterschiede auch in unserem Gehirn zu erkennen sind. Dafür untersuchten die Forscherinnen und Forscher 94 Personen, die entweder Deutsch oder Arabisch als Muttersprache sprechen. „Wir dachten, dass es unabhängig unabhängig hier: so, dass es keinen Zusammenhang zwischen zwei Dingen gibt von der Sprache ist, wo sie im Gehirn verarbeitet etwas verarbeiten hier: bestimmte Informationen aufnehmen und darauf reagieren wird“, sagt Alfred Anwander, einer der Forscher. Doch tatsächlich fanden sie deutliche Unterschiede.
Bei den Personen mit arabischer Muttersprache waren die Gehirnregionen stark verknüpft etwas verknüpfen etwas (miteinander) verbinden , die die Aussprache Aussprache (f., nur Singular) die Art, wie man Wörter und Sätze mit dem Mund formt; die Art, wie etwas klingt, wenn man es spricht und Bedeutung von Wörtern verarbeiten. Im Gegensatz dazu fand man bei der Deutsch sprechenden Gruppe stärkere Verbindungen in dem Gehirnteil, der die Satzstruktur analysiert. „Das Ergebnis hat uns sehr überrascht, weil wir immer davon ausgegangen von etwas aus|gehen etwas annehmen; etwas glauben sind, dass Sprache universell universell hier: allgemeingültig; so, dass etwas für alle gleich ist und alle verstehen ist“, so Anwander.
Diese Erkenntnisse könnten Menschen helfen, die nach Schlaganfällen Schlaganfall, -anfälle (m.) eine plötzlich auftretende Erkrankung im Gehirn, bei der das Blut nicht mehr richtig fließen kann an Sprachstörungen leiden. So kann man ihnen vielleicht bald eine Therapie Therapie, -n (f.) die Behandlung einer Krankheit anbieten, die zu ihrer Muttersprache passt. Und auch für das Lernen von Fremdsprachen könnte das neue Wissen irgendwann von Bedeutung sein. In Leipzig untersucht man bereits andere Sprachen und ihren Einfluss aufs Gehirn.
Was unser Gehirn über die Muttersprache verrät
Gehirn, -e (n.) — der Teil des Körpers (das Organ) im Kopf, mit dem der Mensch denkt
Muttersprache, -n (f.) — die Sprache, die man als Kind ohne Unterricht gelernt hat
Studie, -n (f.) — eine wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema
etwas bilden — hier: etwas (eine grammatische Form) bauen
etwas ein|fügen — etwas Neues in etwas Bestehendes hineinsetzen
auf|wachsen — groß werden; seine Kindheit verbringen
Satzstruktur, -en (f.) — der Satzbau; die Art, wie ein Satz aufgebaut ist; die Reihenfolge der Satzteile in einem Satz
Institut, -e (n.) — eine Lehr- oder Forschungseinrichtung, meist an Universitäten
Kognition (f., nur Singular) — das Denken; die Vorgänge in unserem Körper, die mit Wahrnehmung und Erkenntnis zusammenhängen
Neuro- — auf die Struktur und Funktion von Nervensystemen bezogen
unabhängig — hier: so, dass es keinen Zusammenhang zwischen zwei Dingen gibt
etwas verarbeiten — hier: bestimmte Informationen aufnehmen und darauf reagieren
etwas verknüpfen — etwas (miteinander) verbinden
Aussprache (f., nur Singular) — die Art, wie man Wörter und Sätze mit dem Mund formt; die Art, wie etwas klingt, wenn man es spricht
von etwas aus|gehen — etwas annehmen; etwas glauben
universell — hier: allgemeingültig; so, dass etwas für alle gleich ist und alle verstehen
Schlaganfall, -anfälle (m.) — eine plötzlich auftretende Erkrankung im Gehirn, bei der das Blut nicht mehr richtig fließen kann
Therapie, -n (f.) — die Behandlung einer Krankheit