Verboten und geliebt: Die Beatles in der DDR
Im Westen gefeierte Beatmusik erreichte auch die DDR. Doch es dauerte nicht lange, bis sie zum Klassenfeind erklärt und verboten wurde. Trotzdem hatten Beatbands einen großen Einfluss auf die ostdeutsche Musikkultur.
Verboten und geliebt: Die Beatles in der DDR DDR (f., nur Singular) Abkürzung für: Deutsche Demokratische Republik (Staat von 1949-1990)
Im Westen gefeierte Beatmusik Beatmusik (f., nur Singular) ein Musikstil der Pop-Rockmusik erreichte auch die DDR. Doch es dauerte nicht lange, bis sie zum Klassenfeind Klassenfeind, -e (m.) gemeint ist hier: ein Feind des Sozialismus erklärt und verboten wurde. Trotzdem hatten Beatbands einen großen Einfluss auf die ostdeutsche Musikkultur.
Anfang der 1960er Jahre – als die Beatles weltberühmt wurden – teilte der „Eiserne Vorhang Eiserner Vorhang (m., nur Singular) eine Bezeichnung für die Grenze zwischen den Staaten des Westens und Osteuropas in der Zeit des Kalten Krieges (etwa 1947 bis 1989) “ Europa in Ost und West. Es gab zwei deutsche Staaten – die Bundesrepublik Deutschland und die DDR, eine sozialistische sozialistisch so, dass etwas sich an einer Gesellschaftsform orientiert, die eine Vorstufe des Kommunismus ist Diktatur Diktatur, -en (f.) eine Regierungsform, bei der eine Person oder eine kleine Gruppe die Macht über die Bevölkerung hat . 1961 wurde eine Mauer gebaut, die die beiden deutschen Staaten nicht nur politisch, sondern auch physisch physisch hier: durch feste Grenzen, die nicht überquert werden können voneinander trennte. Zwischen der BRD und der DDR gab es aber auch große kulturelle Unterschiede – vor allem in der Jugendkultur.
Im Westen war damals längst durch Superstars wie Elvis Presley das Rock-’n’-Roll-Fieber Rock-’n’-Roll-Fieber (n., nur Singular) die Leidenschaft für eine Musikrichtung, die in den 1950er-Jahren in den USA aufkam und einen speziellen Tanzstil mit sich brachte ausgebrochen aus|brechen hier: beginnen . Dann aber entwickelte sich ein – aus Sicht der älteren Generation – noch „härterer hart hier: laut und intensiv; heftig “ Musikstil: die Beatmusik, vertreten vor allem durch die Beatles. Und die konnte auch der Eiserne Vorhang nicht stoppen. Die Gruppe der vier jungen Männer aus Liverpool, die bereits den ganzen Westen begeisterte, elektrisierte (jemanden) elektrisieren hier: jemanden begeistern; jemanden faszinieren nicht nur die Jugendlichen, sondern auch viele Musiker der DDR.
Die DDR-Führung duldete etwas dulden etwas erlauben, obwohl man damit nicht einverstanden ist die Beatles und andere Beatbands zunächst. Doch das ging nicht lange gut. Musik, Bands, Fans und Frisuren gerieten außer Kontrolle geraten nicht mehr kontrollierbar sein aus Sicht des Staates außer Kontrolle außer Kontrolle geraten nicht mehr kontrollierbar sein . 1965 wurde die Beatmusik zum Klassenfeind erklärt. DDR-Staatschef Walter Ulbricht drückte seine Ablehnung damals so aus: „Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck Dreck (m., nur Singular) umgangssprachlich für: etwas, das keinen Wert hat , der vom Westen kommt, nu nu umgangssprachlich für: nun kopieren müssen? Mit der Monotonie Monotonie, -n (f.) die Tatsache, dass etwas sich ständig wiederholt und langweilig ist des Je-Je-Je und wie das alles heißt, sollte man doch Schluss machen.“
Die Beatmusik blieb in der DDR bis Anfang der 1970er Jahre verboten. Doch die Jugendlichen hatten ihre Leidenschaft Leidenschaft (f., hier nur Singular) hier: die Begeisterung; die Liebe für den rockigen Musikstil der Beatles in der Zwischenzeit nicht aufgegeben. Und so entstanden in den 1970er- und 1980er-Jahren zahlreiche, auch im Westen bekannte DDR-Bands wie Silly, Karat, City oder die Puhdys, die ihre Wurzeln Wurzel, -n (f.) hier: der Ursprung; die Herkunft bei den Beatles sehen – obwohl sie erst gegründet wurden, als sich die Beatles längst getrennt hatten.
Verboten und geliebt: Die Beatles in der DDR
DDR (f., nur Singular) — Abkürzung für: Deutsche Demokratische Republik (Staat von 1949-1990)
Beatmusik (f., nur Singular) — ein Musikstil der Pop-Rockmusik
Klassenfeind, -e (m.) — gemeint ist hier: ein Feind des Sozialismus
Eiserner Vorhang (m., nur Singular) — eine Bezeichnung für die Grenze zwischen den Staaten des Westens und Osteuropas in der Zeit des Kalten Krieges (etwa 1947 bis 1989)
sozialistisch — so, dass etwas sich an einer Gesellschaftsform orientiert, die eine Vorstufe des Kommunismus ist
Diktatur, -en (f.) — eine Regierungsform, bei der eine Person oder eine kleine Gruppe die Macht über die Bevölkerung hat
physisch — hier: durch feste Grenzen, die nicht überquert werden können
Rock-’n’-Roll-Fieber (n., nur Singular) — die Leidenschaft für eine Musikrichtung, die in den 1950er-Jahren in den USA aufkam und einen speziellen Tanzstil mit sich brachte
aus|brechen — hier: beginnen
hart — hier: laut und intensiv; heftig
(jemanden) elektrisieren — hier: jemanden begeistern; jemanden faszinieren
etwas dulden — etwas erlauben, obwohl man damit nicht einverstanden ist
außer Kontrolle geraten — nicht mehr kontrollierbar sein
Dreck (m., nur Singular) — umgangssprachlich für: etwas, das keinen Wert hat
nu — umgangssprachlich für: nun
Monotonie, -n (f.) — die Tatsache, dass etwas sich ständig wiederholt und langweilig ist
Leidenschaft (f., hier nur Singular) — hier: die Begeisterung; die Liebe
Wurzel, -n (f.) — hier: der Ursprung; die Herkunft