WM-Boykott in deutschen Kneipen
Am 20. November 2022 wurde die Fußballweltmeisterschaft in Katar eröffnet. Doch wegen der Menschenrechtssituation dort gibt es auch Boykottbewegungen. Viele deutsche Kneipen wollen die WM-Spiele gar nicht zeigen.
WM WM, -s (f.) hier: Abkürzung für den alle vier Jahre stattfindenden Fußball-Wettkampf zwischen vielen Ländern der Welt (Weltmeisterschaft) -Boykott Boykott, -e (m.) hier: die Tatsache, dass man etwas aus Protest nicht mitmacht in deutschen Kneipen
Am 20. November 2022 wurde die Fußballweltmeisterschaft in Katar eröffnet. Doch wegen der Menschenrechtssituation dort gibt es auch Boykottbewegungen. Viele deutsche Kneipen wollen die WM-Spiele gar nicht zeigen.
Die Kölner Kneipe „Lotta“ ist normalerweise bekannt für emotionale Fußball-Momente. Viele Fans schauen dort gemeinsam Fußballspiele an. Wenn ihr Lieblingsverein gewinnt, wird groß gefeiert. Doch während der Weltmeisterschaft in Katar soll der Fernseher in der „Lotta“ ganz ausbleiben etwas bleibt aus hier: etwas wird nicht eingeschaltet – aus Protest. Mitinhaber Mitinhaber, -/Mitinhaberin, -nen jemand, dem ein Teil einer Firma oder eines Geschäfts gehört Peter Zimmermann ist zwar selbst ein begeisterter Fußball-Fan, aber er entschied sich, die WM-Spiele nicht in seiner Kneipe zu zeigen.
Zimmermann erklärt: „Wir wollen ein Zeichen setzen ein Zeichen gegen etwas setzen etwas tun, um zu zeigen, dass etwas nicht gut ist gegen dieses durch und durch durch und durch hier: völlig; komplett korrupte korrupt so, dass jemand für (oft politische) Entscheidungen Geld bekommt System der FIFA FIFA (f., nur Singular) Abkürzung für: Fédération Internationale de Football Association; der Welt-Fußballverband , wo es wirklich nur ums Geld geht, und Menschenrechte und Fußballkultur völlig egal sind.“ Hinzu kommen etwas kommt hinzu hier: etwas gibt es noch zusätzlich noch die Situation der Frauen, die Diskriminierung Diskriminierung, -en (f.) die schlechtere Behandlung von bestimmten Menschen z. B. wegen ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer Religion von Homosexuellen homosexuell so, dass jemand jemanden mit dem gleichen Geschlecht liebt und die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen in Katar – für Zimmermann genug Gründe für einen WM-Boykott. In der „Lotta“ gibt es statt der Übertragung der WM-Spiele ein Alternativprogramm wie zum Beispiel eine Podiumsdiskussion Podiumsdiskussion, -en (f.) eine Diskussion vor Zuhörern zu einem bestimmten Thema über die Situation in Katar.
Auch wenn seine Kneipe durch den WM-Boykott weniger Umsatz Umsatz, Umsätze (m.) das Geld, das man für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen erhält, für das man aber noch Steuern bezahlen muss machen wird, bereut etwas bereuen etwas bedauern; wünschen, etwas nicht getan zu haben Zimmermann seine Entscheidung nicht. Er sagt: „Klar, die Fußball-WM ist immer ein gutes Zusatzgeschäft Zusatzgeschäft, -e (n.) hier: eine zusätzliche Gelegenheit, bei der man Geld verdienen kann , vor allem, wenn Deutschland spielt. Aber wir haben unsere Stammgäste Stammgast, -gäste (m.) jemand, der immer wieder etwas als Gast besucht und ich hoffe, dass über unser Alternativprogramm auch andere Leute hierherkommen, die sagen: ‚Wir mögen Fußball, aber das jetzt mit Katar ist uns einfach zu viel.‘“
Als seine Kneipe im April mit dem Schild „#Boycott Qatar 2022“ den Boykott öffentlich machte, waren sie noch wenige. Inzwischen unterstützen immer mehr Kneipen die Boykottbewegung und werden keine WM-Spiele zeigen. Auch in der Bevölkerung scheint die Begeisterung für die WM diesmal nicht besonders groß zu sein. Laut dem Meinungsforschungsinstitut infratest dimap überlegt mehr als die Hälfte der Deutschen, die WM komplett zu ignorieren etwas ignorieren etwas nicht beachten .
WM-Boykott in deutschen Kneipen
WM, -s (f.) — hier: Abkürzung für den alle vier Jahre stattfindenden Fußball-Wettkampf zwischen vielen Ländern der Welt (Weltmeisterschaft)
Boykott, -e (m.) — hier: die Tatsache, dass man etwas aus Protest nicht mitmacht
etwas bleibt aus — hier: etwas wird nicht eingeschaltet
Mitinhaber, -/Mitinhaberin, -nen — jemand, dem ein Teil einer Firma oder eines Geschäfts gehört
ein Zeichen gegen etwas setzen — etwas tun, um zu zeigen, dass etwas nicht gut ist
durch und durch — hier: völlig; komplett
korrupt — so, dass jemand für (oft politische) Entscheidungen Geld bekommt
FIFA (f., nur Singular) — Abkürzung für: Fédération Internationale de Football Association; der Welt-Fußballverband
etwas kommt hinzu — hier: etwas gibt es noch zusätzlich
Diskriminierung, -en (f.) — die schlechtere Behandlung von bestimmten Menschen z. B. wegen ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer Religion
homosexuell — so, dass jemand jemanden mit dem gleichen Geschlecht liebt
Podiumsdiskussion, -en (f.) — eine Diskussion vor Zuhörern zu einem bestimmten Thema
Umsatz, Umsätze (m.) — das Geld, das man für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen erhält, für das man aber noch Steuern bezahlen muss
etwas bereuen — etwas bedauern; wünschen, etwas nicht getan zu haben
Zusatzgeschäft, -e (n.) — hier: eine zusätzliche Gelegenheit, bei der man Geld verdienen kann
Stammgast, -gäste (m.) — jemand, der immer wieder etwas als Gast besucht
etwas ignorieren — etwas nicht beachten