Venezuela: Arbeiten für ein warmes Essen
Die wirtschaftliche Situation in Venezuela wird immer schwieriger. Auch das Unternehmen von Thilo Schmitz macht keine Gewinne mehr. Trotzdem will der deutsch-venezolanische Firmenchef nicht aufgeben.
Venezuela: Arbeiten für ein warmes Essen
Die wirtschaftliche Situation in Venezuela wird immer schwieriger. Auch das Unternehmen von Thilo Schmitz macht keine Gewinne mehr. Trotzdem will der deutsch-venezolanische Firmenchef nicht aufgeben.
Eigentlich ist das Unternehmen Unternehmen, - (n.) hier: die Firma von Thilo Schmitz eine Erfolgsgeschichte. 1996 verließ er Deutschland, um die Firma seines Vaters in der venezolanischen Hauptstadt Caracas zu übernehmen. Aus einem kleinen Betrieb für Schreibgeräte Schreibgerät, -e (n.) ein Gegenstand, mit dem man schreiben kann, z. B. ein Stift mit 34 Angestellten machte er ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern, das 50 Millionen US-Dollar pro Jahr umsetzte etwas um|setzen hier: durch Geschäfte eine bestimmte Geldsumme erhalten .
Auch unter dem sozialistischen Präsidenten Hugo Chávez, der 1998 ins Amt kam ins Amt kommen hier: eine offizielle Aufgabe übernehmen , liefen die Geschäfte zunächst gut. Die Regierung förderte etwas fördern hier: etwas verstärken; etwas unterstützen die Bildung Bildung (f., nur Singular) hier: alles, was damit zu tun hat, dass Leute etwas Neues lernen, z. B. Schulen und Universitäten . Ein Unternehmen, das Hefte und Bleistifte verkaufte, war da sehr willkommen – besonders, wenn es seine Produkte in Armenvierteln Armenviertel, - (n.) ein Stadtteil, in dem viele arme Menschen leben zu günstigen Preisen anbot. Trotzdem machte Thilo Schmitz sich Sorgen, weil er die Politik des venezolanischen Präsidenten als immer aggressiver aggressiv so, dass man Streit sucht; angreifend; beleidigend und fanatischer fanatisch extrem; so, dass man ohne Rücksicht und ohne Nachdenken ein bestimmtes Ziel erreichen will erlebte. Deshalb beschloss er im Jahr 2006, das Unternehmen in Zukunft von Deutschland aus zu leiten.
Was unter Chávez begann, wurde mit dem neuen Präsidenten Nicolás Maduro noch schlimmer. Heute steckt Venezuela Venezuela (n., meist ohne Artikel, nur Singular) ein Land im Norden Südamerikas in einer so schweren Wirtschaftskrise, dass die Menschen hungern. Wer kann, wandert aus aus|wandern sein Heimatland verlassen und in ein anderes Land gehen, um dort zu leben und zu arbeiten , zum Beispiel nach Kolumbien Kolumbien (n., meist ohne Artikel, nur Singular) ein Land im Norden Südamerikas zwischen Venezuela und Ecuador oder in die USA. Die, die bleiben, haben zu Hause kaum etwas zu essen, auch weil es viele Lebensmittel nicht mehr zu kaufen gibt. In der Firma von Thilo Schmitz bekommen sie wenigstens ein warmes Essen. Schmitz meint: „Viele sind nur noch wegen des Mittagessens da. Wenn sie das nicht mehr bei uns bekommen würden, wären über alle Berge sein weg sein; nicht mehr da sein sie schon längst über alle Berge über alle Berge sein weg sein; nicht mehr da sein !“
Seine Firma schreibt rote Zahlen schreiben finanzielle Verluste machen inzwischen rote Zahlen rote Zahlen schreiben finanzielle Verluste machen . Warum macht er trotzdem weiter? Für Thilo Schmitz ist die Antwort klar: „Wir haben eine Verantwortung für die Mitarbeiter, das Unternehmen muss überleben überleben weiterexistieren . Und wir glauben daran, dass es irgendwann in Venezuela wieder bergauf geht bergauf gehen, es geht bergauf hier: besser werden . Und wenn es so weit ist, will ich dabei sein!“
Venezuela: Arbeiten für ein warmes Essen
Venezuela (n., meist ohne Artikel, nur Singular) — ein Land im Norden Südamerikas
Unternehmen, - (n.) — hier: die Firma
Schreibgerät, -e (n.) — ein Gegenstand, mit dem man schreiben kann, z. B. ein Stift
etwas um|setzen — hier: durch Geschäfte eine bestimmte Geldsumme erhalten
ins Amt kommen — hier: eine offizielle Aufgabe übernehmen
etwas fördern — hier: etwas verstärken; etwas unterstützen
Bildung (f., nur Singular) — hier: alles, was damit zu tun hat, dass Leute etwas Neues lernen, z. B. Schulen und Universitäten
Armenviertel, - (n.) — ein Stadtteil, in dem viele arme Menschen leben
aggressiv — so, dass man Streit sucht; angreifend; beleidigend
fanatisch — extrem; so, dass man ohne Rücksicht und ohne Nachdenken ein bestimmtes Ziel erreichen will
aus|wandern — sein Heimatland verlassen und in ein anderes Land gehen, um dort zu leben und zu arbeiten
Kolumbien (n., meist ohne Artikel, nur Singular) — ein Land im Norden Südamerikas zwischen Venezuela und Ecuador
über alle Berge sein — weg sein; nicht mehr da sein
rote Zahlen schreiben — finanzielle Verluste machen
überleben — weiterexistieren
bergauf gehen, es geht bergauf — hier: besser werden