Beauty-Filter: zu schön, um echt zu sein
Veraltete Rollenklischees, Konformitätsdruck, psychische Krankheiten als Folge des ständigen Selbstvergleichs – die Liste der Kritikpunkte an Beauty-Filtern in sozialen Netzwerken ist lang. Doch das Geschäft boomt.
Beauty-Filter: zu schön, um echt zu sein
Veraltete veraltet nicht mehr modern Rollenklischees Rollenklischee, -s (n.) das Stereotyp einer bestimmten gesellschaftlichen Rolle , Konformitätsdruck Konformitätsdruck (m., nur Singular) der Druck, Erwartungen möglichst zu erfüllen , psychische psychisch so, dass etwas mit den Gefühlen und Gedanken von Menschen zu tun hat Krankheiten als Folge des ständigen Selbstvergleichs – die Liste der Kritikpunkte an Beauty-Filtern in sozialen Netzwerken ist lang. Doch das Geschäft boomt boomen (aus dem Englischen) hier: sehr beliebt sein .
Trockene Haare, müde Augen, eine unregelmäßige Haut: Unser Aussehen ist nicht perfekt. Doch in sozialen Netzwerken zeigt sich ein anderes Bild. Hier lächeln uns fast alle Menschen mit toller Frisur, perfekter Haut und superweißen Zähnen entgegen. Der Markt für Gesichtsfilter-Programme boomt. Dass die Fotos und Videos bearbeitet etwas bearbeiten hier: Aussehen, Inhalt oder Form einer Sache ändern; eine Sache nicht so lassen, wie sie ist wurden, ist inzwischen kaum noch zu erkennen.
Dabei (re-)produzieren etwas reproduzieren hier: etwas wiederholen und es dadurch neu produzieren die Filter ein sehr einheitliches einheitlich so, dass etwas überall gleich ist Schönheitsideal Ideal, -e (n.) hier: die Idee, wie jemand oder etwas sein soll : schwarze Haut wird heller gemacht, weiße Haut rosiger rosig hier: mit einer frischen Gesichtsfarbe , große Nasen schmaler. Obwohl die Technik neu ist, bedient sie veraltete Rollenklischees, kritisiert die Kunstpädagogin Katja Gunkel. Sie warnt außerdem vor dem Konformitätsdruck, der durch die Nutzung der Apps entsteht.
Tatsächlich fühlen sich laut einer britischen Studie Studie, -n (f.) eine wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema zwei Drittel der jungen Menschen von den Schönheitsstandards in sozialen Netzwerken unter Druck gesetzt jemanden unter Druck setzen hier: Stress verursachen; erreichen wollen, dass jemand etwas Bestimmtes tut . Eine weitere Befragung aus Großbritannien zeigte, das etwa ein Drittel aller Mädchen zwischen 11 und 21 Jahren keine unbearbeiteten Fotos mehr von sich veröffentlicht. „Wir werden von Social Media darauf hintrainiert jemanden auf etwas hin|trainieren jemandem etwas beibringen , nach außen ein perfektes Ich abzugeben etwas ab|geben hier: nach außen zeigen; liefern “, meint die Youtuberin Silvi Carlsson. „Das macht uns kaputt.“ Das Fachblatt JAMA Facial Plastic Surgery warnt sogar vor Depressionen als Folge des Selbstvergleichs mit gefilterten Selfies.
In verschiedenen Staaten wird bereits eine Kennzeichnung Kennzeichnung, -en (f.) die Markierung spflicht für bearbeitete Bilder in der Werbung diskutiert. Gunkel ist dafür, glaubt jedoch nicht, dass dies eine Lösung für private Bilder sein kann. Sie sieht das Problem in einer kapitalistischen kapitalistisch hier: nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft funktionierend Logik Logik, -en (f.) hier: das folgerichtige Denken aus einer bestimmten Perspektive , die die Menschen dazu bringt, sich selbst immer weiter zu optimieren etwas optimieren etwas verbessern – und dafür zu konsumieren. Die wichtigste Aufgabe sieht sie darin, Resilienz Resilienz (f., nur Singular) eine Kraft, die bewirkt, dass man keinen Schaden nimmt im Umgang Umgang (m., nur Singular) hier: die Art, wie man etwas behandelt mit den Bildern zu entwickeln.
Beauty-Filter: zu schön, um echt zu sein
veraltet — nicht mehr modern
Rollenklischee, -s (n.) — das Stereotyp einer bestimmten gesellschaftlichen Rolle
Konformitätsdruck (m., nur Singular) — der Druck, Erwartungen möglichst zu erfüllen
psychisch — so, dass etwas mit den Gefühlen und Gedanken von Menschen zu tun hat
boomen (aus dem Englischen) — hier: sehr beliebt sein
etwas bearbeiten — hier: Aussehen, Inhalt oder Form einer Sache ändern; eine Sache nicht so lassen, wie sie ist
etwas reproduzieren — hier: etwas wiederholen und es dadurch neu produzieren
einheitlich — so, dass etwas überall gleich ist
Ideal, -e (n.) — hier: die Idee, wie jemand oder etwas sein soll
rosig — hier: mit einer frischen Gesichtsfarbe
Studie, -n (f.) — eine wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema
jemanden unter Druck setzen — hier: Stress verursachen; erreichen wollen, dass jemand etwas Bestimmtes tut
jemanden auf etwas hin|trainieren — jemandem etwas beibringen
etwas ab|geben — hier: nach außen zeigen; liefern
Kennzeichnung, -en (f.) — die Markierung
kapitalistisch — hier: nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft funktionierend
Logik, -en (f.) — hier: das folgerichtige Denken aus einer bestimmten Perspektive
etwas optimieren — etwas verbessern
Resilienz (f., nur Singular) — eine Kraft, die bewirkt, dass man keinen Schaden nimmt
Umgang (m., nur Singular) — hier: die Art, wie man etwas behandelt