Nacktszenen ja – aber anders
Die Bewegung #MeToo hat die Filmbranche verändert. Schauspielerinnen möchten sich und ihren Körper schützen – auch vor männlichen Blicken. Dabei sollen ihnen spezielle Beraterinnen helfen.
Nacktszenen ja – aber anders
Die Bewegung #MeToo hat die Filmbranche verändert. Schauspielerinnen möchten sich und ihren Körper schützen – auch vor männlichen Blicken. Dabei sollen ihnen spezielle Beraterinnen helfen.
Schauspielerin Keira Knightley möchte erotische erotisch so, dass etwas eine sexuelle Wirkung hat Szenen Szene, -en (f.) hier: der kurze Teil eines Films nicht mehr mit männlichen Regisseuren Regisseur, -e/Regisseurin, -nen die Person, die ein Theaterstück oder einen Film kreativ leitet drehen drehen hier: einen Film aufnehmen; einen Film machen (Substantiv: der Dreh) . Und sie erklärt das so: „Weil ich zu eitel eitel so, dass man sehr auf das eigene Aussehen achtet bin und dieser Körper schon zwei Kinder geboren hat und ich ungern nackt vor einer Gruppe Männer stehen möchte.“ Knightley lehnt Nacktszenen Nacktszene, -en (f.) der kurze Teil eines Films, in dem Schauspieler nackt sind nicht grundsätzlich ab. Sie ist bereit, solche Szenen in einem Film zu drehen, in dem es um die Veränderung des Körpers geht – aber nur mit einer Frau, die das versteht.
Bis vor einigen Jahren gab es allerdings in der Filmbranche Branche, -n (f., aus dem Französischen) der Wirtschaftsbereich; der Geschäftsbereich kaum Frauen hinter der Kamera – und wenig Feingefühl Feingefühl (n., nur Singular) die Fähigkeit, rücksichtsvoll mit Menschen oder komplizierten Themen umzugehen für dieses Thema. Die Gestaltung Gestaltung, -en (f.) hier.: der kreative Prozess, etwas optisch ansprechend zu bearbeiten der erotischen Szenen wurde meistens dem Regisseur allein oder den Schauspielerinnen und Schauspielern überlassen. Sogar Vergewaltigung Vergewaltigung, -en (f.) die Tat, bei der jemand eine andere Person zum Sex zwingt sszenen wurden ohne Beratung mit Expertinnen gedreht.
Im Theater gibt es schon länger sogenannte „Intimacy Directors“, die Sex- oder intime Szenen gestalten. In der Filmindustrie hat man sich lange kaum darum gekümmert. Das änderte sich erst durch die internationale #MeToo-Bewegung Bewegung, -en (f.) hier: eine Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen oder ein gemeinsames Interesse haben . 2017 veröffentlichte die Britin Ita O'Brien Intimitäts Intimität (f., nur Singular) hier: die Handlungen, die einen sehr persönlichen, privaten und meist sexuellen Bereich betreffen richtlinien Richtlinie, -n (f.) die (gesetzliche) Regel, wie etwas gemacht werden soll für die Filmbranche. Sie ist eine der ersten Intimitätskoordinatorinnen Koordinator, -en/Koordinatorin, -nen jemand, der etwas organisiert und dafür sorgt, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert der Filmwelt.
Julia Effertz ist ihre erste deutsche Kollegin. Als Schauspielerin weiß sie sehr gut, wie traumatisch traumatisch so schrecklich, dass man es nicht vergessen kann und verletzend intime Szenen sein können – und versucht, das zu verhindern. Sie führt Vorgespräche über die intimen Inhalte einer Produktion mit der Regie und den Schauspielern. Beim Dreh prüft sie, ob alles eingehalten etwas ein│halten hier: sich an etwas halten; auf etwas achten wurde, was abgesprochen etwas ab|sprechen hier: etwas gemeinsam besprechen und verabreden wurde. Und nach dem Dreh führt sie mit den Regisseuren und den Schauspielerinnen Abschlussgespräche. Effertz kann bestätigen, dass die #MeToo-Bewegung die Filmbranche verändert hat. Trotzdem bleibt, ihrer Meinung nach, noch viel zu tun: „Mich überrascht, dass es immer noch so langsam geht“, sagt sie.
Nacktszenen ja – aber anders
Nacktszene, -en (f.) — der kurze Teil eines Films, in dem Schauspieler nackt sind
Bewegung, -en (f.) — hier: eine Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen oder ein gemeinsames Interesse haben
Branche, -n (f., aus dem Französischen) — der Wirtschaftsbereich; der Geschäftsbereich
erotisch — so, dass etwas eine sexuelle Wirkung hat
Szene, -en (f.) — hier: der kurze Teil eines Films
Regisseur, -e/Regisseurin, -nen — die Person, die ein Theaterstück oder einen Film kreativ leitet
drehen — hier: einen Film aufnehmen; einen Film machen (Substantiv: der Dreh)
eitel — so, dass man sehr auf das eigene Aussehen achtet
Feingefühl (n., nur Singular) — die Fähigkeit, rücksichtsvoll mit Menschen oder komplizierten Themen umzugehen
Gestaltung, -en (f.) — hier.: der kreative Prozess, etwas optisch ansprechend zu bearbeiten
Vergewaltigung, -en (f.) — die Tat, bei der jemand eine andere Person zum Sex zwingt
Intimität (f., nur Singular) — hier: die Handlungen, die einen sehr persönlichen, privaten und meist sexuellen Bereich betreffen
Richtlinie, -n (f.) — die (gesetzliche) Regel, wie etwas gemacht werden soll
Koordinator, -en/Koordinatorin, -nen — jemand, der etwas organisiert und dafür sorgt, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert
traumatisch — so schrecklich, dass man es nicht vergessen kann
etwas ein│halten — hier: sich an etwas halten; auf etwas achten
etwas ab|sprechen — hier: etwas gemeinsam besprechen und verabreden