Juden in Deutschland – wieder in Gefahr
Der Antisemitismus in Deutschland ist seit dem 07. Oktober 2023 schlimmer geworden. Viele Jüdinnen und Juden fühlen sich in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher – und achten darauf, kein Ziel für Angriffe zu bieten.
Juden in Deutschland – wieder in Gefahr
Der Antisemitismus Antisemitismus (m., nur Singular) das feindliche Denken und Handeln gegenüber Juden; der Hass gegen Juden in Deutschland ist seit dem 07. Oktober 2023 schlimmer geworden. Viele Jüdinnen und Juden fühlen sich in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher – und achten darauf, kein Ziel für Angriffe zu bieten.
Doron Rubin will sich im Alltag nicht verstecken. Dabei fühlt sich der Berliner Jude oft wegen seiner Religion bedroht jemanden/etwas bedrohen hier: eine Gefahr für jemanden/etwas sein – besonders seit den Terroranschlägen Terroranschlag, -anschläge (m.) ein gewalttätiger Angriff, um für Angst zu sorgen der Hamas Hamas (f., nur Singular) eine militant-islamistische, palästinensische Gruppe, die von der EU, den USA u.a. als Terrororganisation gelistet wird in Israel am 7. Oktober 2023. Nur wenige Tage danach versuchten Unbekannte, das Gebäude von Rubins Gemeinde Gemeinde, -n (f.) hier: eine Gruppe von Menschen, die zu einer Religion gehören anzuzünden. Auf den Hauswänden von Gemeindemitgliedern fand man plötzlich Davidsterne Davidstern, -e (m.) ein jüdisches Symbol, das aus zwei ineinander liegenden blauen Dreiecken besteht und u. a. auf der Flagge Israels abgebildet ist . Diese Art der Markierung verwendeten schon die Nationalsozialisten Nationalsozialist, -en/Nationalsozialistin, -nen jemand, der die politischen Ziele des Nationalsozialismus im Deutschland ab den 1920er-Jahren unterstützte ab 1933. „Verunsicherung Verunsicherung, -en (f.) ein Gefühl der Unsicherheit und Unsicherheit, das sind nun unsere ständigen Begleiter“, sagt Rubin.
Aus Angst vor Gewalt sind viele Juden vorsichtig geworden. Manche Männer tragen zum Beispiel keine Kippa Kippa, -s (f.) die runde, flache Kopfbedeckung, die jüdische Männer tragen mehr in der Öffentlichkeit. Denn mit dem Kleidungsstück sind sie als Juden erkennbar – und bieten ein Ziel für antisemitische Angriffe. Außerdem gehen viele Gemeindemitglieder nicht mehr in die Synagoge Synagoge, -n (f.) das jüdische Gotteshaus zum Gottesdienst.
Im Dezember 2023 konnte der „Jüdische Gemeindetag“ in Berlin, eine mehrtägige Veranstaltung jüdischer Gemeinden, nur unter Polizeischutz stattfinden. Kurz davor waren in der Hauptstadt mutmaßliche mutmaßlich vermutet; wahrscheinlich Hamas-Anhänger Anhänger, -/Anhängerin, -nen hier: jemand, der etwas gut findet und unterstützt verhaftet worden, weil sie Anschläge auf jüdische Einrichtungen Einrichtung, -en (f.) hier: eine kulturelle oder staatliche Stelle geplant haben sollen. Laut Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Zentralrat der Juden in Deutschland (m., nur Singular) die größte jüdische Organisation bzw. die politische Vertretung jüdischer Menschen in Deutschland , hat es Antisemitismus zwar immer schon gegeben: „[A]ber die Qualität Qualität (f., nur Singular) hier: die Art und Weise; die Heftigkeit; die Stärke und die Bedrohung sind jetzt eine andere.“
„Nie wieder“, beteuern etwas beteuern etwas behaupten; versichern, dass etwas so ist deutsche Politikerinnen und Politiker seit dem 7. Oktober 2023 häufig. Nie wieder sollen Juden in Deutschland Angst haben müssen. Viele Menschen überzeugt das allerdings nicht. „Vielleicht verbergen etwas verbergen etwas nicht zeigen; dafür sorgen, dass andere etwas nicht sehen sie auch eine gewisse Ohnmacht Ohnmacht (f., nur Singular) hier: die Unfähigkeit zu handeln ?“, meint Doron Rubin. „Was kann man gegen Antisemitismus auf der Straße machen?“
Juden in Deutschland – wieder in Gefahr
Antisemitismus (m., nur Singular) — das feindliche Denken und Handeln gegenüber Juden; der Hass gegen Juden
jemanden/etwas bedrohen — hier: eine Gefahr für jemanden/etwas sein
Terroranschlag, -anschläge (m.) — ein gewalttätiger Angriff, um für Angst zu sorgen
Hamas (f., nur Singular) — eine militant-islamistische, palästinensische Gruppe, die von der EU, den USA u.a. als Terrororganisation gelistet wird
Gemeinde, -n (f.) — hier: eine Gruppe von Menschen, die zu einer Religion gehören
Davidstern, -e (m.) — ein jüdisches Symbol, das aus zwei ineinander liegenden blauen Dreiecken besteht und u. a. auf der Flagge Israels abgebildet ist
Nationalsozialist, -en/Nationalsozialistin, -nen — jemand, der die politischen Ziele des Nationalsozialismus im Deutschland ab den 1920er-Jahren unterstützte
Verunsicherung, -en (f.) — ein Gefühl der Unsicherheit
Kippa, -s (f.) — die runde, flache Kopfbedeckung, die jüdische Männer tragen
Synagoge, -n (f.) — das jüdische Gotteshaus
mutmaßlich — vermutet; wahrscheinlich
Einrichtung, -en (f.) — hier: eine kulturelle oder staatliche Stelle
Anhänger, -/Anhängerin, -nen — hier: jemand, der etwas gut findet und unterstützt
Zentralrat der Juden in Deutschland (m., nur Singular) — die größte jüdische Organisation bzw. die politische Vertretung jüdischer Menschen in Deutschland
Qualität (f., nur Singular) — hier: die Art und Weise; die Heftigkeit; die Stärke
etwas beteuern — etwas behaupten; versichern, dass etwas so ist
etwas verbergen — etwas nicht zeigen; dafür sorgen, dass andere etwas nicht sehen
Ohnmacht (f., nur Singular) — hier: die Unfähigkeit zu handeln