Wenn Parteien die Rolle der Presse übernehmen
Journalisten sind dafür bekannt, kritische Fragen zu stellen. Für Politiker kann das oft unangenehm werden. Viele Parteien versuchen jetzt, das zu umgehen: mit eigenen Nachrichtenabteilungen.
Wenn Parteien die Rolle der Presse übernehmen
Journalisten sind dafür bekannt, kritische Fragen zu stellen. Für Politiker kann das oft unangenehm werden. Viele Parteien versuchen jetzt, das zu umgehen: mit eigenen Nachrichtenabteilungen.
Angela Merkel wird zu ihren Erinnerungen an den Mauerfall Mauerfall (m., nur Singular) die Öffnung der Grenze zwischen der DDR und der BRD im November 1989 im Jahr 1989 interviewt. Auf den ersten Blick keine ungewöhnliche ungewöhnlich nicht normal; anders als sonst Situation: Eine Politikerin beantwortet Fragen zu einem politischen Thema. Schaut man jedoch genau hin, wird klar: Die Fragen stellt Angela Merkels Partei Partei, -en (f.) hier: eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame politische Ziele hat -Kollege Ralf Brinkhaus, Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzende, -n (m./f.) der Chef oder die Chefin aller Abgeordneten einer Partei im Parlament der CDU CDU (f.) Abkürzung für: Christlich Demokratische Union; eine konservative Partei in Deutschland . Immer häufiger kommt es vor, dass Politiker selbst die Rolle von Journalisten übernehmen.
Die Presse Presse (f., nur Singular) die Bezeichnung für Medien im Allgemeinen gilt neben der Exekutive Exekutive (f., nur Singular) die vollziehende Gewalt im Staat, z.B. die Polizei , Judikative Judikative (f., nur Singular) die Gewalt durch Gerichte im Staat und Legislative Legislative (f., nur Singular) die gesetzgebende Gewalt, z.B. das Parlament als „vierte Gewalt“. Ihre Aufgabe ist die objektive objektiv unparteiisch; nicht subjektiv Berichterstattung Berichterstattung, -en (f.) die Art und Weise, wie Medien über etwas berichten über diese drei Staatsgewalten Staatsgewalt, -en (f.) hier: die drei Gewalten, die sich gegenseitig kontrollieren und auch über diejenigen, die ihre eigenen politischen Interessen verfolgen, wie zum Beispiel Parteien. Nun haben immer mehr Parteien „Newsrooms“ – Nachrichtenabteilungen, die eigene journalistische Inhalte produzieren.
Experten nennen dieses Vorgehen Vorgehen, - (n.) die Art und Weise zu handeln „Message Control“, die Kontrolle der Nachrichten. Frank Überall, vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), warnt, „Newsroom“ sei ein „Euphemismus Euphemismus, Euphemismen (m.) die zu schöne Beschreibung von etwas “, denn „News“ werden hier mit Nachrichten verglichen, „aber eine Partei kann keine journalistische Nachricht machen.“ Eine Partei hat nicht das Ziel, ausgewogen ausgewogen hier: objektiv; ohne zu beeinflussen zu berichten, sondern möchte ihre eigenen Interessen verbreiten, so Überall.
Die populistische populistisch so, dass man Anhänger gewinnen will, indem man die Angst der Menschen ausnutzt und sie verstärkt, statt sachlich zu argumentieren; so, dass man behauptet, im Gegensatz zu anderen Parteien für die normalen Leute zu sprechen AfD AfD (f.) Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte Partei hatte als eine der ersten Parteien eine eigene Nachrichtenabteilung. Von der klassischen Presse fühlt sich die Partei nicht richtig dargestellt. Besonders über Social Media Social Media (nur Plural, aus dem Englischen) soziale Netzwerke; Internetseiten, über die Nutzer miteinander kommunizieren können wird so ein Publikum erreicht, das keine Zeitung liest und kein Fernsehen schaut. Der DJV versucht diesen Trend nun öffentlich zur Debatte Debatte, -n (f.) die öffentliche Diskussion zu bringen. Schließlich kann dies, so Frank Überall, „kontraproduktiv kontraproduktiv so, dass etwas nicht nützt, sondern hindert; negativ für die Demokratie“ werden.
Wenn Parteien die Rolle der Presse übernehmen
Partei, -en (f.) — hier: eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame politische Ziele hat
Mauerfall (m., nur Singular) — die Öffnung der Grenze zwischen der DDR und der BRD im November 1989
ungewöhnlich — nicht normal; anders als sonst
Fraktionsvorsitzende, -n (m./f.) — der Chef oder die Chefin aller Abgeordneten einer Partei im Parlament
CDU (f.) — Abkürzung für: Christlich Demokratische Union; eine konservative Partei in Deutschland
Presse (f., nur Singular) — die Bezeichnung für Medien im Allgemeinen
Exekutive (f., nur Singular) — die vollziehende Gewalt im Staat, z.B. die Polizei
Judikative (f., nur Singular) — die Gewalt durch Gerichte im Staat
Legislative (f., nur Singular) — die gesetzgebende Gewalt, z.B. das Parlament
Staatsgewalt, -en (f.) — hier: die drei Gewalten, die sich gegenseitig kontrollieren
Vorgehen, - (n.) — die Art und Weise zu handeln
objektiv — unparteiisch; nicht subjektiv
Berichterstattung, -en (f.) — die Art und Weise, wie Medien über etwas berichten
Euphemismus, Euphemismen (m.) — die zu schöne Beschreibung von etwas
ausgewogen — hier: objektiv; ohne zu beeinflussen
populistisch — so, dass man Anhänger gewinnen will, indem man die Angst der Menschen ausnutzt und sie verstärkt, statt sachlich zu argumentieren; so, dass man behauptet, im Gegensatz zu anderen Parteien für die normalen Leute zu sprechen
AfD (f.) — Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte Partei
Social Media (nur Plural, aus dem Englischen) — soziale Netzwerke; Internetseiten, über die Nutzer miteinander kommunizieren können
Debatte, -n (f.) — die öffentliche Diskussion
kontraproduktiv — so, dass etwas nicht nützt, sondern hindert; negativ