Gute Zeiten für Pfandhäuser
In der Wirtschaftskrise verpfänden viele Menschen ihre Wertgegenstände, um Geld zu bekommen. Für Pfandleiher Nikolaus Bode läuft das Geschäft gerade sehr gut, doch er macht sich Sorgen um sein Land.
Gute Zeiten für Pfandhäuser Pfandhaus, -häuser (m.) ein Geschäft, wo man Gegenstände für kurze Zeit abgibt, um dafür einen Geldkredit zu bekommen (Beruf: der Pfandleiher)
In der Wirtschaftskrise verpfänden etwas verpfänden etwas Wertvolles gegen Geld in einem Geschäft abgeben, um es später für eine höhere Geldsumme wiederzubekommen (Substantiv: das Pfand) viele Menschen ihre Wertgegenstände, um Geld zu bekommen. Für Pfandleiher Nikolaus Bode läuft das Geschäft gerade sehr gut, doch er macht sich Sorgen um sein Land.
Für viele Menschen ist es die einzige Möglichkeit, um schnell an Geld zu kommen, weil keine Bank ihnen einen Kredit geben würde. Pfandleiher Nikolaus Bode stellt dagegen keine Fragen, er will nur den Personalausweis sehen. Und er erkennt bei seiner Arbeit, wie es Deutschland wirtschaftlich geht. „So ein Pfandhaus ist ein Indikator Indikator, -en (m.) ein Mittel oder Zeichen, das auf einen bestimmten Umstand oder Zustand hinweist “, erzählt Bode. „Die Leute kommen, wenn es eine hohe Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit (f., nur Singular) die Tatsache, dass man keine Arbeit hat gibt. Oder eben starke wirtschaftliche Probleme.“
Das Prinzip Prinzip, -ien (n.) hier: die Art und Weise, wie etwas funktioniert; die Methode der Pfandleihe ist einfach: Bode nimmt Wertgegenstände an und gibt sie gegen eine Zins Zins, -en (m., meist Plural) hier: das Geld, das man bekommt oder bezahlt, wenn man Geld gegeben/verliehen oder bekommen hat (z. B. von der Bank) zahlung den Eigentümern wieder zurück. Für ein Schmuckstück zahlt er zum Beispiel 400 Euro. Nach drei Monaten muss der Kunde es für 448 Euro wieder einlösen etwas ein|lösen hier: etwas, das man für Geld abgegeben hat, für etwas mehr Geld wieder abholen – sonst kommt es zu einer Versteigerung Versteigerung, -en (f.) eine Veranstaltung, bei der viele Menschen Geld für einen Gegenstand bieten und die Person, die am meisten bietet, den Gegenstand bekommt . Das passiert jedoch in den wenigsten Fällen. „Fast alle holen sich […] ihr Pfand wieder ab, weil es eben mehr wert ist, als wir dafür geben“, sagt Bode, der seit 1994 im Geschäft ist.
Im Moment hat Bode sehr viele Aufträge, was ihn freuen könnte. Doch der Geschäftsmann macht sich Sorgen um das Land, weil ihn nun auch Menschen um Hilfe bitten, die noch vor einigen Jahren keine Geldprobleme hatten: „Zu mir kommen gerade sehr viele ältere Leute und jetzt auch der Mittelstand Mittelstand (m., nur Singular) hier: alle Menschen mit mittlerem Einkommen , was früher nicht der Fall war.“ In normalen Zeiten sieht er vor allem Menschen, die keine Arbeit oder ein schwankendes schwanken hier: mal groß und mal klein sein; stark wechseln Einkommen haben.
Traditionell hatte Bodes Gewerbe Gewerbe, - (n.) hier: ein bestimmter wirtschaftlicher Bereich; die Branche ein schlechtes Image Image (n., nur Singular, aus dem Englischen) das Bild in der Öffentlichkeit – viele Menschen schämten sich sich schämen etwas (meist etwas, das man selbst tut) sehr unangenehm sein, weil man glaubt, dass andere es schlecht finden , zu kommen. Inzwischen verstecken sich Pfandhäuser nicht mehr, sondern sind in vielen Fußgängerzonen zu finden. Das hat aber nichts daran geändert, dass Pfandleiher sehr auf Diskretion Diskretion (f., nur Singular) die Verschwiegenheit; die Tatsache, dass man über bestimmte Dinge nicht spricht achten. Bode würde seine Kunden zum Beispiel niemals auf der Straße grüßen, damit sie nicht in Verlegenheit geraten in Verlegenheit geraten sich unwohl fühlen, weil einem etwas unangenehm ist .
Gute Zeiten für Pfandhäuser
Pfandhaus, -häuser (m.) — ein Geschäft, wo man Gegenstände für kurze Zeit abgibt, um dafür einen Geldkredit zu bekommen (Beruf: der Pfandleiher)
etwas verpfänden — etwas Wertvolles gegen Geld in einem Geschäft abgeben, um es später für eine höhere Geldsumme wiederzubekommen (Substantiv: das Pfand)
Indikator, -en (m.) — ein Mittel oder Zeichen, das auf einen bestimmten Umstand oder Zustand hinweist
Arbeitslosigkeit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man keine Arbeit hat
Prinzip, -ien (n.) — hier: die Art und Weise, wie etwas funktioniert; die Methode
Zins, -en (m., meist Plural) — hier: das Geld, das man bekommt oder bezahlt, wenn man Geld gegeben/verliehen oder bekommen hat (z. B. von der Bank)
etwas ein|lösen — hier: etwas, das man für Geld abgegeben hat, für etwas mehr Geld wieder abholen
Versteigerung, -en (f.) — eine Veranstaltung, bei der viele Menschen Geld für einen Gegenstand bieten und die Person, die am meisten bietet, den Gegenstand bekommt
Mittelstand (m., nur Singular) — hier: alle Menschen mit mittlerem Einkommen
schwanken — hier: mal groß und mal klein sein; stark wechseln
Gewerbe, - (n.) — hier: ein bestimmter wirtschaftlicher Bereich; die Branche
Image (n., nur Singular, aus dem Englischen) — das Bild in der Öffentlichkeit
sich schämen — etwas (meist etwas, das man selbst tut) sehr unangenehm sein, weil man glaubt, dass andere es schlecht finden
Diskretion (f., nur Singular) — die Verschwiegenheit; die Tatsache, dass man über bestimmte Dinge nicht spricht
in Verlegenheit geraten — sich unwohl fühlen, weil einem etwas unangenehm ist