Barrierefrei reisen – in Deutschland ein Problem
Menschen mit Behinderung brauchen eine funktionierende Infrastruktur, damit sie auf Reisen keine Schwierigkeiten bekommen. Viele Orte in Deutschland sind jedoch bis heute nicht barrierefrei.
Barrierefrei barrierefrei so, dass etwas kein Hindernis für einen Menschen mit Behinderung ist reisen – in Deutschland ein Problem
Menschen mit Behinderung brauchen eine funktionierende Infrastruktur Infrastruktur (f., nur Singular) hier: die notwendigen Anlagen, durch die Menschen mit Behinderung z. B. am Straßenverkehr teilnehmen oder Gebäude betreten können , damit sie auf Reisen keine Schwierigkeiten bekommen. Viele Orte in Deutschland sind jedoch bis heute nicht barrierefrei.
Es sind ein paar Treppenstufen auf dem Weg ins Hotel, von denen nichts im Internet stand. Die Badezimmertür ist nicht breit genug für einen Rollstuhl Rollstuhl, -stühle (m.) ein Stuhl mit Rädern für Körperbehinderte oder Kranke . Vor einer berühmten Sehenswürdigkeit fehlt das Blindenleitsystem Blindenleitsystem, -e (n.) ein System von Wegen, die man mit einem Stock ertasten kann und mit denen blinde Menschen sich unterwegs zurechtfinden können : Was viele Reisende gar nicht bemerken, kann einem Menschen mit Behinderung den ganzen Urlaub vermiesen jemandem etwas vermiesen umgangssprachlich für: jemandem etwas verderben; jemandem die Freude an etwas nehmen .
„Freundlich formuliert etwas formulieren etwas in Worte fassen; etwas auf bestimmte Weise ausdrücken : Die Lage ist mehr als bescheiden bescheiden hier: schlecht “, sagt Rollstuhlfahrer Bernhard Endres, der die Interessen die Interessen von jemandem vertreten sich um das Wohl von jemandem kümmern Körperbehinderter vertritt die Interessen von jemandem vertreten sich um das Wohl von jemandem kümmern . In Deutschland sind nämlich nur wenige Unterkünfte barrierefrei, und Informationen dazu sucht man oft vergeblich. Nicht selten gibt es böse Überraschungen, weil einem falsche Auskünfte erteilt Auskünfte erteilen über etwas informieren werden, so Endres: „Viele sagen: Ja, wir sind barrierefrei. Vor Ort stellt sich sich heraus|stellen klar werden dann aber heraus sich heraus|stellen klar werden , dass das gar nicht stimmt.“ Dabei sind auf jemanden/etwas angewiesen sein jemanden/etwas dringend brauchen gerade Menschen mit Handicap Handicap, -s (n., aus dem Englischen) hier: die Behinderung auf auf jemanden/etwas angewiesen sein jemanden/etwas dringend brauchen eine genaue Planung ihrer Reise angewiesen auf jemanden/etwas angewiesen sein jemanden/etwas dringend brauchen .
Neubauten sind zwar inzwischen meistens barrierefrei. Alte Gebäude umzurüsten etwas um|rüsten hier: etwas umbauen , ist vielen jedoch zu teuer und zu kompliziert. So müssen etwa Hotelzimmer für Gäste mit Rollstuhl viel größer als üblich sein, was die Kosten erhöht. Jonas Fischer, Experte Experte, -n/Expertin, -nen eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß für Barrierefreiheit, klagt über diese Zustände. „Wir kritisieren aber mindestens genauso, dass viele Museen, Freizeitparks und andere Einrichtungen Einrichtung, -en (f.) hier: eine kulturelle oder staatliche Stelle [...] kein Angebot für Menschen mit einer Sinnesbeeinträchtigung Sinnesbeeinträchtigung, -en (f.) die Tatsache, dass man z. B. nicht (richtig) sehen oder hören kann vorhalten etwas vor|halten etwas haben; etwas zur Verfügung stellen .“
Auf der Internetseite „Reisen für alle“ kann man sich informieren, ob touristische Angebote barrierefrei sind. Dort steht zum Beispiel, dass es im Naumburger Dom Dom, -e (m., meist Singular) eine große Kirche, die eine besondere Bedeutung hat Führungen für blinde Menschen gibt oder wie lang der Weg vom Parkplatz zur Sehenswürdigkeit ist. Allerdings werden bisher nur rund 2.800 von circa 250.000 touristischen Zielen in Deutschland beschrieben. In den meisten Fällen bleibt Reisenden mit Handicap also nur die eigene Recherche.
Barrierefrei reisen – in Deutschland ein Problem
barrierefrei — so, dass etwas kein Hindernis für einen Menschen mit Behinderung ist
Infrastruktur (f., nur Singular) — hier: die notwendigen Anlagen, durch die Menschen mit Behinderung z. B. am Straßenverkehr teilnehmen oder Gebäude betreten können
Rollstuhl, -stühle (m.) — ein Stuhl mit Rädern für Körperbehinderte oder Kranke
Blindenleitsystem, -e (n.) — ein System von Wegen, die man mit einem Stock ertasten kann und mit denen blinde Menschen sich unterwegs zurechtfinden können
jemandem etwas vermiesen — umgangssprachlich für: jemandem etwas verderben; jemandem die Freude an etwas nehmen
etwas formulieren — etwas in Worte fassen; etwas auf bestimmte Weise ausdrücken
bescheiden — hier: schlecht
die Interessen von jemandem vertreten — sich um das Wohl von jemandem kümmern
Auskünfte erteilen — über etwas informieren
sich heraus|stellen — klar werden
auf jemanden/etwas angewiesen sein — jemanden/etwas dringend brauchen
Handicap, -s (n., aus dem Englischen) — hier: die Behinderung
etwas um|rüsten — hier: etwas umbauen
Experte, -n/Expertin, -nen — eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
Einrichtung, -en (f.) — hier: eine kulturelle oder staatliche Stelle
Sinnesbeeinträchtigung, -en (f.) — die Tatsache, dass man z. B. nicht (richtig) sehen oder hören kann
etwas vor|halten — etwas haben; etwas zur Verfügung stellen
Dom, -e (m., meist Singular) — eine große Kirche, die eine besondere Bedeutung hat