Keine Einzelfälle: Ausbeutung von Au-pairs
Viele junge Menschen kommen als Au-pair nach Deutschland, um in einer Familie zu leben, Deutsch zu lernen und sich um die Kinder zu kümmern. Doch oft werden sie schlecht behandelt und müssen mehr arbeiten als erlaubt.
Keine Einzelfälle Einzelfall, -fälle (m.) etwas, das sehr selten oder nur einmal passiert : Ausbeutung Ausbeutung (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass man jemanden zu sehr schlechten Bedingungen für sich arbeiten lässt und schlecht behandelt von Au-pairs Au-pair, -s (m./f., aus dem Französischen) eine meist junge Person, die eine Zeit lang in ein anderes Land geht, dort bei einer Familie lebt und sich um die Kinder kümmert
Viele junge Menschen kommen als Au-pair nach Deutschland, um in einer Familie zu leben, Deutsch zu lernen und sich um die Kinder zu kümmern. Doch oft werden sie schlecht behandelt und müssen mehr arbeiten als erlaubt.
Man lebt in einer netten Familie, betreut jemanden betreuen sich um jemanden kümmern die Kinder und lernt nebenbei Deutsch, kann danach vielleicht sogar zum Studium bleiben: Das ist die Vorstellung, die viele mit einem Au-pair-Jahr in Deutschland verbinden. Doch manchmal sieht die Wirklichkeit ganz anders aus – wie zum Beispiel bei Ana da Silva. „Ich war in fünf Familien, eine schlimmer als die andere“, erzählt die junge Brasilianerin, die eigentlich anders heißt.
Pro Jahr kommen ungefähr 14.000 Au-pairs nach Deutschland. Laut den üblichen Verträgen dürfen sie nicht mehr als 30 Stunden pro Woche arbeiten, haben Anspruch auf ein Taschengeld und sollen hauptsächlich Kinder betreuen. Doch Ana wurde vor allem als jemanden als etwas ein|setzen hier: jemandem eine bestimmte Arbeit geben Putzhilfe eingesetzt jemanden als etwas ein|setzen hier: jemandem eine bestimmte Arbeit geben . Sie bekam wenig zu essen, abends manchmal nur ein Stück Brot. Als sie sich beschwerte, drohte jemandem drohen jemandem Angst vor etwas machen man ihr damit, sie aus dem Haus zu werfen. Fotos und Textnachrichten aus dieser Zeit belegen etwas belegen hier: etwas beweisen; zeigen, dass etwas stimmt Anas Vorwürfe.
Wie andere Au-pairs hat Ana eine Vermittlungsagentur Vermittlungsagentur, -en (f.) hier: eine Firma, die Menschen hilft, einen Job zu finden genutzt, um ihre Gastfamilien Gastfamilie, -n (f.) eine Familie, die eine fremde Person (meist aus dem Ausland) eine Zeit lang bei sich wohnen (und manchmal auch arbeiten) lässt zu finden. Zu den Vorwürfen schreibt die Agentur, dass das Verhalten der Gastfamilien „eindeutig inakzeptabel inakzeptabel so, dass etwas nicht in Ordnung ist; so, dass etwas unrecht ist “ ist und auch gegen gegen etwas verstoßen gegen eine Regel oder ein Gesetz handeln die geltenden Regeln in der Branche Branche, -n (f., aus dem Französischen) ein bestimmter Bereich der Wirtschaft verstößt gegen etwas verstoßen gegen eine Regel oder ein Gesetz handeln . Man betont etwas betonen etwas deutlich sagen; auf etwas hinweisen dort allerdings auch, dass viele Au-pair-Aufenthalte erfolgreich und ohne Ausbeutung verlaufen verlaufen hier: über einen bestimmten Zeitraum hinweg (und meist auf eine bestimmte Weise) geschehen .
Susanne Flegel, die selbst Agenturchefin ist, sieht das kritischer. Seit Jahren kümmert sie sich um ausgebeutete Au-pairs – und kann viele Geschichten erzählen: von nicht bezahltem Lohn, vielen Überstunden Überstunde, -n (f.) die Zeit, die man mehr als die normale Arbeitszeit arbeiten muss und sogar sexueller Nötigung sexuelle Nötigung, -en (f., meist Singular) der körperliche Übergriff; die Tatsache, dass jemand gegen seinen Willen (besonders im Intimbereich) berührt wird . „Es gab eine Zeit, da haben wir täglich mehrere Anrufe gehabt“, sagt sie. Flegel stört, dass die Politik bei diesem Problem oft von Einzelfällen spricht. Dabei werden die Fälle von Ausbeutung in der Au-pair-Branche offiziell gar nicht erfasst etwas erfassen hier: etwas feststellen und diese Information speichern . Flegel will, dass sich das ändert – und Gastfamilien in Zukunft stärker kontrolliert werden.
Keine Einzelfälle: Ausbeutung von Au-pairs
Einzelfall, -fälle (m.) — etwas, das sehr selten oder nur einmal passiert
Ausbeutung (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass man jemanden zu sehr schlechten Bedingungen für sich arbeiten lässt und schlecht behandelt
Au-pair, -s (m./f., aus dem Französischen) — eine meist junge Person, die eine Zeit lang in ein anderes Land geht, dort bei einer Familie lebt und sich um die Kinder kümmert
jemanden betreuen — sich um jemanden kümmern
jemanden als etwas ein|setzen — hier: jemandem eine bestimmte Arbeit geben
jemandem drohen — jemandem Angst vor etwas machen
etwas belegen — hier: etwas beweisen; zeigen, dass etwas stimmt
Vermittlungsagentur, -en (f.) — hier: eine Firma, die Menschen hilft, einen Job zu finden
Gastfamilie, -n (f.) — eine Familie, die eine fremde Person (meist aus dem Ausland) eine Zeit lang bei sich wohnen (und manchmal auch arbeiten) lässt
inakzeptabel — so, dass etwas nicht in Ordnung ist; so, dass etwas unrecht ist
gegen etwas verstoßen — gegen eine Regel oder ein Gesetz handeln
Branche, -n (f., aus dem Französischen) — ein bestimmter Bereich der Wirtschaft
etwas betonen — etwas deutlich sagen; auf etwas hinweisen
verlaufen — hier: über einen bestimmten Zeitraum hinweg (und meist auf eine bestimmte Weise) geschehen
Überstunde, -n (f.) — die Zeit, die man mehr als die normale Arbeitszeit arbeiten muss
sexuelle Nötigung, -en (f., meist Singular) — der körperliche Übergriff; die Tatsache, dass jemand gegen seinen Willen (besonders im Intimbereich) berührt wird
etwas erfassen — hier: etwas feststellen und diese Information speichern