Die Deutschen und ihre Ängste
Das Ergebnis einer Studie zu den Ängsten der Deutschen überrascht: Trotz weltweiter Kriege und Klimawandel sind die Deutschen 2019 weniger ängstlich als in den Jahren zuvor. Die meiste Angst haben sie vor Fremden.
Die Deutschen und ihre Ängste
Das Ergebnis einer Studie zu den Ängsten der Deutschen überrascht: Trotz weltweiter Kriege und Klimawandel sind die Deutschen 2019 weniger ängstlich als in den Jahren zuvor. Die meiste Angst haben sie vor Fremden.
Die Deutschen gelten als eher ängstliches Volk. Der Begriff „German Angst“ hat es sogar ins Englische geschafft. Mit Ängsten beschäftigt sich auch die Versicherungsgesellschaft Versicherungsgesellschaft, -en (f.) eine Firma, die Geschäfte mit Versicherungen macht R+V, die seit 1992 Menschen in Deutschland dazu befragt. Das Ergebnis der Studie Studie, -n (f.) hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema für das Jahr 2019 zeigt: Die Deutschen machen sich weniger Sorgen als in den vergangenen Jahren. Die Verfasser Verfasser, -/Verfasserin, -nen der Autor; die Autorin der Studie begründen das damit, dass die Angst in den Jahren zuvor zuvor vorher besonders groß gewesen ist.
Wovor fürchten sich die Deutschen im Jahr 2019 aber noch? Mit 56 Prozent steht an erster Stelle die Angst davor, dass der Staat durch die vielen Flüchtlinge Flüchtling, -e (m.) jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss überfordert mit etwas überfordert sein etwas nicht schaffen; etwas nicht leisten können ist. „Es ist eher die Debatte Debatte, -n (f.) die öffentliche Diskussion in Politik und Medien über dieses Thema, die solche Befürchtungen Befürchtung, -en (f.) die Angst vor etwas Bestimmtem und Ängste auslöst etwas aus|lösen der Grund/die Ursache für etwas sein “, sagt Ulrich Wagner, Professor für Sozialpsychologie Sozialpsychologie (f., nur Singular) die Wissenschaft, die sich mit dem Denken und Verhalten von Menschen im gesellschaftlichen Zusammenhang beschäftigt an der Universität Marburg, denn die Zahl der Flüchtlinge ist seit 2016 gesunken.
Außerdem wird ein großer Unterschied zwischen Ost und West deutlich, so Brigitte Römstedt von R+V: „Im Osten des Landes sind die Ängste bis zu zehn Prozentpunkte höher als im Westen.“ Dabei leben im Osten Deutschlands weniger Menschen mit Migrationshintergrund Migrationshintergrund (m., nur Singular) die Tatsache, dass man in einem Land lebt, aber selbst (oder die Familie) aus einem anderen Land kommt und weniger Geflüchtete Geflüchtete, -n (m./f.) jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss; der Flüchtling , was zu mangelnder mangelnd fehlend; zu wenig Erfahrung im Umgang Umgang (m., nur Singular) hier: der Kontakt zu jemandem mit ihnen führt.
Am meisten Angst haben die Deutschen also vor Fremden und vor allem, was für sie ungewohnt ungewohnt so, dass man etwas noch nicht gut kennt und keine Erfahrung damit hat; ungewöhnlich ist. Schuld daran ist auch die Debatte um die Geflüchteten in Politik und Medien, denn je intensiver intensiv hier: stark ein Thema diskutiert wird, desto mehr sorgen wir uns darum. Die Angst vor Terrorismus etwa ist 2019 deutlich schwächer geworden. Der Sozialpsychologe Wagner fasst zusammen: „Wir reden einfach nicht mehr so viel über manche bedrohlichen bedrohlich so, dass einem etwas Angst macht Ereignisse, und das macht die Menschen sicherer.“
Die Deutschen und ihre Ängste
Studie, -n (f.) — hier: die wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema
zuvor — vorher
Versicherungsgesellschaft, -en (f.) — eine Firma, die Geschäfte mit Versicherungen macht
Verfasser, -/Verfasserin, -nen — der Autor; die Autorin
Flüchtling, -e (m.) — jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss
mit etwas überfordert sein — etwas nicht schaffen; etwas nicht leisten können
Debatte, -n (f.) — die öffentliche Diskussion
Befürchtung, -en (f.) — die Angst vor etwas Bestimmtem
etwas aus|lösen — der Grund/die Ursache für etwas sein
Sozialpsychologie (f., nur Singular) — die Wissenschaft, die sich mit dem Denken und Verhalten von Menschen im gesellschaftlichen Zusammenhang beschäftigt
Migrationshintergrund (m., nur Singular) — die Tatsache, dass man in einem Land lebt, aber selbst (oder die Familie) aus einem anderen Land kommt
Geflüchtete, -n (m./f.) — jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss; der Flüchtling
mangelnd — fehlend; zu wenig
Umgang (m., nur Singular) — hier: der Kontakt zu jemandem
ungewohnt — so, dass man etwas noch nicht gut kennt und keine Erfahrung damit hat; ungewöhnlich
intensiv — hier: stark
bedrohlich — so, dass einem etwas Angst macht