Erinnerungskultur – Streit um geplante Reform
In Deutschland wird über die Form der Erinnerungskultur gestritten. Während einige die Opfer des Kolonialismus sichtbarer machen möchten, machen sich andere Sorgen um die Bedeutung des Holocaust-Gedenkens.
Erinnerungskultur Erinnerungskultur (f., nur Singular) das Wissen eines Volkes über die Vergangenheit – Streit um geplante Reform
In Deutschland wird über die Form der Erinnerungskultur gestritten. Während einige die Opfer des Kolonialismus Kolonialismus (m., nur Singular) die Tatsache, dass ein Land andere Länder (Kolonien) beherrscht und wirtschaftlich ausbeutet sichtbarer machen möchten, machen sich andere Sorgen um die Bedeutung des Holocaust Holocaust (m., nur Singular) der Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten (1941 – 1945) (auch: die Shoah) -Gedenkens Gedenken (n., nur Singular) das Erinnern an etwas (Verb: einer Sache gedenken) .
Der Holocaust war ein beispielloses beispiellos so, dass es etwas nur einmal gibt und nicht mit anderem vergleichbar ist Verbrechen in Deutschland. Seit Jahrzehnten wird der Opfer des Nationalsozialismus Nationalsozialismus (m., nur Singular) die Diktatur unter Adolf Hitler; kurz: NS gedacht. Doch wie kann man an andere Opfer von Verbrechen erinnern, die zum Beispiel in der deutschen Kolonialzeit begangen wurden? Anfang 2024 veröffentlichte die Bundesbeauftragte Beauftragte, -n (m./f.) jemand, der die Aufgabe hat, sich um etwas zu kümmern für Kultur einen Entwurf Entwurf, Entwürfe (m.) eine erste Version von etwas für eine Reform der Erinnerungskultur – einschließlich der Geschichte des Nationalsozialismus, der DDR, des Kolonialismus, der Demokratie und der Migration.
Doch daran gab es Kritik. In einem offenen Brief der Holocaust-Gedenkstätten steht zum Beispiel, dass der Entwurf die zentrale Bedeutung des „Menschheitsverbrechens der Shoah“ für Deutschland nicht deutlich macht und daher „im Sinne der Verharmlosung Verharmlosung, -en (f.) die Darstellung von etwas als weniger schlimm, als es ist der NS-Verbrechen verstanden werden“ könnte. Dies hat dazu geführt, dass der Entwurf von der Webseite genommen wurde.
Tahir Della von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) begrüßt etwas begrüßen hier: sagen, dass man etwas gut findet die Einbeziehung Einbeziehung, -en (f.) hier: die Berücksichtigung der Kolonialgeschichte in die Erinnerungskultur. Ihm ist dabei auch der Austausch zwischen seiner Initiative, den Holocaust-Gedenkstätten, denen für Sinti und Roma Sinti und Roma (hier nur Plural) eine Gruppe, die in mehreren Ländern Europas lebt und des DDR-Systems wichtig. Er möchte aber auch die koloniale Kontinuität Kontinuität, -en (f.) das Weiterbestehen; das weitere Existieren zeigen, „die über die Kolonialzeit hinaus in in etwas hinein|reichen hier: andauern die NS-Zeit hineinreicht in etwas hinein|reichen hier: andauern .“
Der Holocaust wird in Deutschland häufig als Zivilisationsbruch Zivilisationsbruch, -brüche (m.) eine tiefe Störung der menschlichen Kultur beschrieben. Die postkoloniale Kritik postkoloniale Kritik (f., nur Singular) die wissenschaftliche Untersuchung von kolonialen Strukturen, die auch in der Zeit nach dem Kolonialismus noch da sind argumentiert, dass bereits die Kolonialgeschichte rassistisch rassistisch so, dass Menschen z. B. wegen ihrer Hautfarbe abgelehnt werden und voller Gewalt war. In Deutschland schließt sie den Völkermord Völkermord, -e (m.) das Töten von vielen Menschen einer Volksgruppe an den Herero und Nama (1904 – 1908) im heutigen Namibia ein. Sebastian Conrad, Professor für globale und postkoloniale Geschichte, meint: „Die globalisierte globalisiert so, dass es zum Beispiel einen weltweiten Austausch von Waren gibt Welt, in der wir leben, hat eine längere Geschichte.“ Und in dieser spielt der Kolonialismus eine wichtige Rolle. Ihn zu verstehen, ist daher für das Verständnis der Gegenwart wichtig, so Conrad.
Erinnerungskultur – Streit um geplante Reform
Erinnerungskultur (f., nur Singular) — das Wissen eines Volkes über die Vergangenheit
Kolonialismus (m., nur Singular) — die Tatsache, dass ein Land andere Länder (Kolonien) beherrscht und wirtschaftlich ausbeutet
Holocaust (m., nur Singular) — der Mord an den europäischen Juden durch die Nationalsozialisten (1941 – 1945) (auch: die Shoah)
Gedenken (n., nur Singular) — das Erinnern an etwas (Verb: einer Sache gedenken)
beispiellos — so, dass es etwas nur einmal gibt und nicht mit anderem vergleichbar ist
Nationalsozialismus (m., nur Singular) — die Diktatur unter Adolf Hitler; kurz: NS
Beauftragte, -n (m./f.) — jemand, der die Aufgabe hat, sich um etwas zu kümmern
Entwurf, Entwürfe (m.) — eine erste Version von etwas
Verharmlosung, -en (f.) — die Darstellung von etwas als weniger schlimm, als es ist
etwas begrüßen — hier: sagen, dass man etwas gut findet
Einbeziehung, -en (f.) — hier: die Berücksichtigung
Sinti und Roma (hier nur Plural) — eine Gruppe, die in mehreren Ländern Europas lebt
Kontinuität, -en (f.) — das Weiterbestehen; das weitere Existieren
in etwas hinein|reichen — hier: andauern
Zivilisationsbruch, -brüche (m.) — eine tiefe Störung der menschlichen Kultur
postkoloniale Kritik (f., nur Singular) — die wissenschaftliche Untersuchung von kolonialen Strukturen, die auch in der Zeit nach dem Kolonialismus noch da sind
rassistisch — so, dass Menschen z. B. wegen ihrer Hautfarbe abgelehnt werden
Völkermord, -e (m.) — das Töten von vielen Menschen einer Volksgruppe
globalisiert — so, dass es zum Beispiel einen weltweiten Austausch von Waren gibt