Zu wenige Unterkünfte für Geflüchtete
Seit einigen Jahren beantragen wieder mehr Menschen in Deutschland Asyl. Viele Kommunen schaffen es nicht mehr, sie alle unterzubringen. Gibt es zu wenig Platz – oder bloß zu wenig politisches Engagement?
Zu wenige Unterkünfte für Geflüchtete Geflüchtete, -n (m./f.) jemand, der aus seinem Land fliehen musste (auch: der Flüchtling)
Seit einigen Jahren beantragen etwas beantragen offiziell sagen oder schreiben, dass man etwas möchte wieder mehr Menschen in Deutschland Asyl Asyl (n., hier nur Singular) die Tatsache, dass ein Staat einem Menschen erlaubt, im Land zu bleiben, wenn er in seiner Heimat verfolgt wird oder vor Krieg geflohen ist . Viele Kommunen Kommune, -n (f.) hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben (Adjektiv: kommunal) schaffen es nicht mehr, alle Flüchtlinge unterzubringen jemanden unterbringen jemandem einen Platz zum Schlafen und Leben geben . Gibt es zu wenig Platz – oder bloß zu wenig politisches Engagement Engagement (n., aus dem Französischen) hier: der Einsatz für ein bestimmtes Ziel ?
Der hessische Kreis Fulda bittet um Hilfe. Im Juli 2023 schreibt das kommunale Parlament an die Landes- und Bundesregierung: Es gibt nicht mehr genug Platz, um alle ukrainischen Kriegsflüchtlinge und die übrigen Asylbewerber vernünftig unterzubringen. Die Menschen im Kreis Fulda sehen sich „absolut absolut hier: völlig; komplett; sehr an der Kapazitätsgrenze an der Kapazitätsgrenze sein hier: am Ende seiner Möglichkeiten sein “.
Tatsächlich steigt die Zahl der Asylanträge in Deutschland seit 2020 wieder. Für 2023 erwartet man insgesamt rund 300.000 Anträge, über 50.000 mehr als im Vorjahr. Doch die meisten Flüchtlingsunterkünfte sind ständig voll. Der Migration Migration (f., nur Singular) die Tatsache, dass man in ein anderes Land zieht sforscher Boris Kühn nimmt an, dass ein Viertel Viertel, - (n.) der vierte Teil von etwas; 25 Prozent der 2015/2016 vor allem aus Syrien Geflüchteten noch immer dort lebt – über 200.000 Menschen.
Eigentlich können sich Menschen, deren Asylantrag bewilligt etwas bewilligen etwas genehmigen; etwas erlauben worden ist, sofort eine eigene Wohnung suchen. Doch kaum jemand hat in dieser Situation das Geld und die Möglichkeiten, sie auch zu finden. Vermieter sind Geflüchteten gegenüber außerdem oft skeptisch skeptisch so, dass man etwas kritisch sieht; misstrauisch . Die Flüchtlingsunterkünfte bleiben also voll – und es gibt keinen Platz für Neuankömmlinge Neuankömmling, -e (m.) jemand, der neu an einen Ort gekommen ist . Diese müssen dann wochen- oder sogar monatelang in sogenannten Erstaufnahmeeinrichtungen Erstaufnahmeeinrichtung, -en (f.) eine (oft einfache und nicht dauerhafte) Unterkunft, in die Geflüchtete nach ihrer Ankunft in einem Land zuerst kommen bleiben: Manchmal sind das nur einige Zelte.
Bernd Woide, Landrat Landrat, -räte/Landrätin, -nen (m./f.) die Person, die gewählt wird, um einen Landkreis nach außen zu vertreten im Kreis Fulda von der konservativen Partei CDU, fordert nun „eine Begrenzung Begrenzung, -en (f.) die Tatsache, dass eine bestimmte Zahl nicht überschritten werden darf des Zuzugs Zuzug, Zuzüge (m.) die Tatsache, dass mehr Menschen an einen Ort ziehen “. Denn es fehlen dort laut Woide nicht nur Unterkünfte, sondern auch Plätze in Kindergärten und Schulen. Für Forscher Boris Kühn ist es jedoch auch eine Frage des politischen Engagements, wie gut es einer Kommune gelingt, Flüchtlingen zu helfen. So schaffte man es zum Beispiel 2022 in Düsseldorf, über 10.000 Menschen unterzubringen – so viele wie 2015 und 2016 zusammen.
Zu wenige Unterkünfte für Geflüchtete
Geflüchtete, -n (m./f.) — jemand, der aus seinem Land fliehen musste (auch: der Flüchtling)
etwas beantragen — offiziell sagen oder schreiben, dass man etwas möchte
Asyl (n., hier nur Singular) — die Tatsache, dass ein Staat einem Menschen erlaubt, im Land zu bleiben, wenn er in seiner Heimat verfolgt wird oder vor Krieg geflohen ist
Kommune, -n (f.) — hier: ein Ort (eine Stadt, ein Dorf) mit einer eigenen Verwaltung; eine Gruppe von Orten, die eine gemeinsame Verwaltung haben (Adjektiv: kommunal)
jemanden unterbringen — jemandem einen Platz zum Schlafen und Leben geben
Engagement (n., aus dem Französischen) — hier: der Einsatz für ein bestimmtes Ziel
absolut — hier: völlig; komplett; sehr
an der Kapazitätsgrenze sein — hier: am Ende seiner Möglichkeiten sein
Migration (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man in ein anderes Land zieht
Viertel, - (n.) — der vierte Teil von etwas; 25 Prozent
etwas bewilligen — etwas genehmigen; etwas erlauben
skeptisch — so, dass man etwas kritisch sieht; misstrauisch
Neuankömmling, -e (m.) — jemand, der neu an einen Ort gekommen ist
Erstaufnahmeeinrichtung, -en (f.) — eine (oft einfache und nicht dauerhafte) Unterkunft, in die Geflüchtete nach ihrer Ankunft in einem Land zuerst kommen
Landrat, -räte/Landrätin, -nen (m./f.) — die Person, die gewählt wird, um einen Landkreis nach außen zu vertreten
Begrenzung, -en (f.) — die Tatsache, dass eine bestimmte Zahl nicht überschritten werden darf
Zuzug, Zuzüge (m.) — die Tatsache, dass mehr Menschen an einen Ort ziehen