Wie ein Postbote zum Shanty-Star wurde
Mit dem Seemannslied „Soon May the Wellerman Come“ hat der Schotte Nathan Evans im Internet einen Hit gelandet. Inzwischen kommen im Netz Menschen aus aller Welt zusammen, um den Song gemeinsam zu singen.
Wie ein Postbote zum Shanty-Star wurde
Musik macht der Postbote Nathan Evans schon lange. Der junge Mann aus Schottland singt gern und lädt seine Songs dann im Internet hoch. Doch vor Kurzem geschah etwas, das er selbst nicht erwartet hatte: Mit dem 200 Jahre alten Seemannslied „Soon May the Wellerman Come“ wurde er über Nacht berühmt. Nun startet Evans eine Karriere als Musiker.
SPRECHER:
Ein einfacher Rhythmus Rhythmus, Rhythmen (m.) hier: die regelmäßige Folge von Musiktönen und eine jahrhundertealte Melodie Melodie, -n (f.) eine Folge von Tönen in verschiedener Höhe, die ein Lied ergeben verändern alles für Nathan Evans. „Wellerman“ ist ein sogenanntes Shanty Shanty, Shantys (n., aus dem Englischen) ein Lied, das früher von Seeleuten gesungen wurde . Mit dem Seemannslied entert etwas entern etwas (ursprünglich: ein Schiff) erobern; hier auch: etwas erreichen; einen guten Platz belegen der Schotte Schotte, -n/Schottin, -innen ein Einwohner Schottlands europaweit die Spitze der Musikcharts Charts (nur Plural, aus dem Englischen) hier: eine Liste, auf denen die zehn (oder mehr) Musiktitel stehen, die sich in der letzten Zeit am besten verkauft haben .
NATHAN EVANS (Musiker):
Es ist unglaublich. Als ob ein Traum wahr geworden wäre – unfassbar unfassbar unvorstellbar; nicht zu begreifen . Und ich warte die ganze Zeit darauf, jeden Moment aus diesem Traum aufzuwachen.
SPRECHER:
Denn bis vor Kurzem trägt etwas aus|tragen hier: etwas (Post/Zeitungen) in einem Dorf oder Stadtteil zu den Empfängern bringen Nathan Evans in Airdrie, einer schottischen Stadt bei Glasgow, noch Briefe aus etwas aus|tragen hier: etwas (Post/Zeitungen) in einem Dorf oder Stadtteil zu den Empfängern bringen . Nebenher singt etwas nach|singen ein Musikstück von jemand anderem singen er Songs Song, -s (m., aus dem Englischen) das Lied nach etwas nach|singen ein Musikstück von jemand anderem singen und lädt sie auf der Videoplattform TikTok hoch. Auf Wunsch seiner Follower Follower, -/Followerin, -nen (aus dem Englischen) hier: eine Person, die Meldungen eines sozialen Netzwerks abonniert hat covert covern (aus dem Englischen) eine Neuaufnahme von einem Lied machen, mit dem früher ein anderer Sänger oder eine andere Gruppe erfolgreich war er auch Shantys. So wie „Leave her, Johnny“ und andere. Ende 2020 der Überraschungserfolg: Seine Version Version, -en (f.) hier: die Variante; die Fassung; auch: die Bearbeitung des neuseeländischen Walfang Walfang (m., nur Singular) die Jagd auf ein großes, fischähnliches Säugetier, das im Meer lebt -Liedes „Soon May the Wellerman Come“ wird ein viraler viral hier: so, dass sich etwas im Internet verbreitet Hit Hit, -s (m., aus dem Englischen) hier: ein Song, der von sehr vielen Menschen gesehen oder gehört wird und deshalb sehr bekannt ist .
NATHAN EVANS:
Ich dachte, ich lade „Wellerman“ hoch, damit meine Follower und ich Spaß haben und mitsingen können, und dann geht’s mit dem nächsten Lied weiter. Nie im Leben nie im Leben niemals hätte ich gedacht, dass es ein Song wird, der die Charts die Charts stürmen umgangssprachlich für: es unter die besten Musiktitel schaffen auf der ganzen Welt stürmt die Charts stürmen umgangssprachlich für: es unter die besten Musiktitel schaffen . Es ist nicht zu fassen nicht zu fassen sein unglaublich sein .
SPRECHER:
Er löst eine Welle aus eine Welle aus|lösen hier: der Grund dafür sein, dass plötzlich viele Menschen eine bestimmte Sache tun oder gut finden; einen Trend begründen und viele machen mit. Das Internet wird mit dem „Wellerman“ geradezu geradezu sozusagen; regelrecht überflutet. Während der Corona-Pandemie Pandemie, -n (f.) eine ansteckende Krankheit, die sehr viele Menschen zur gleichen Zeit in mehreren Ländern auf der Welt haben trifft den Nerv treffen redensartlich für: die aktuelle Stimmungslage treffen der Song den Nerv den Nerv treffen redensartlich für: die aktuelle Stimmungslage treffen vieler Menschen, denn das Seemannslied handelt von von etwas handeln etwas zum Thema haben der Einsamkeit der Seeleute.
NATHAN EVANS:
Der Song kommt genau in einer Zeit, in der alle zu Hause festsitzen fest|sitzen einen Ort nicht verlassen können; sich nicht wegbewegen können , ausgebrannt ausgebrannt hier: ohne Energie; ohne Kraft; völlig erschöpft sind und ihre Freunde nicht sehen können. Jeder kann mitmachen, mitsingen, mit den Füßen stampfen stampfen hier: mit beiden Füßen fest auf den Boden treten , in die Hände klatschen klatschen schnell hintereinander die Hände aufeinanderschlagen (meist, um anderen Menschen Dank oder Respekt zu zeigen, z. B. nach einem Konzert) oder ein Instrument dazu spielen. Man kann singen oder etwas vorführen etwas vor|führen hier: etwas vor Publikum zeigen; etwas aufführen , wenn man will. Jeder ist dabei, und das zaubert jemandem ein Lächeln auf die Lippen zaubern jemandem zum Lächeln bringen den Leuten ein Lächeln auf die Lippen jemandem ein Lächeln auf die Lippen zaubern jemandem zum Lächeln bringen .
SPRECHER:
Für gute Laune sorgten solche Lieder schon ab dem 15. Jahrhundert, als Seefahrer monatelang auf den Meeren unterwegs waren. In den sogenannten „Call and Response“-Songs, also „Ruf und Antwort“-Liedern, sang der Shantyman Shantyman, -men (m., aus dem Englischen) ein Seemann, der in früheren Zeiten eine Gruppe von Seeleuten beim Setzen der Segel anführte und dabei im Wechsel mit der Gruppe sang, um für einen gleichmäßigen Arbeitsrhythmus zu sorgen eine Strophe Strophe, -n (f.) ein Abschnitt eines Liedes, der aus mehreren Zeilen besteht vor und dann stimmte mit ein|stimmen mitsingen der Rest der Mannschaft beim Refrain Refrain, -s (m., aus dem Französischen) der Teil eines Liedes, bei dem ein Text und eine Melodie immer wieder wiederholt wird mit ein mit ein|stimmen mitsingen . Im digitalen Zeitalter singt die Internet-Community Community, -s (f., aus dem Englischen) hier: eine Gruppe von Personen, die im Internet miteinander kommunizieren mit. Durch die Duett Duett, -e (n.) die Tatsache, dass zwei Personen zusammen ein Lied singen -Funktion bei TikTok entstehen so mehrstimmige Seemannschöre Chor, Chöre (m.) eine Gruppe von Menschen, die zusammen singt . Sogar Prominente Prominente, -n (m./f.) eine Person, die sehr bekannt ist wie die US-Violinistin Violinist, -en/Violinistin, -nen Geiger/Geigerin Lindsey Stirling oder der britische Gitarrist Brian May werden vom Shanty-Hype Hype, -s (m., aus dem Englischen) die sehr große Aufmerksamkeit für etwas erfasst jemanden erfassen jemanden in eine bestimmte Richtung ziehen (eine starke Kraft, z. B. eine Welle, ein Gefühl), hier auch: jemanden begeistern .
NATHAN EVANS:
Ich war sprachlos, als ich herausfand, dass Brian May, Andrew Lloyd Webber, Ronan Keating und Gary Barlow mitmachen. All diese Leute zu sehen, wie sie Shantys singen und sich einbringen sich ein|bringen sich an etwas beteiligen; zu etwas beitragen , das ist einfach wunderbar. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas mal passieren würde.
SPRECHER:
Mit einem Plattenvertrag Plattenvertrag, -verträge (m.) der Vertrag zwischen einem Musiker und einer Firma, die Musik produziert in der Tasche kündigt er seinen Job als Postbote – und konzentriert sich nun auf seine Musikkarriere. Gerade arbeitet er an seinem ersten Album. Auch eine Tour Tour, -en (f.) hier: die Reise, auf der man Konzerte in verschiedenen Städten spielt ist in Planung.
NATHAN EVANS:
Wenn alles scheitern scheitern etwas nicht schaffen; keinen Erfolg haben sollte, werde ich mir gerne wieder einen anderen Job suchen und werde das als Erfahrung mitnehmen. Und ich werde weiter Gitarre spielen und singen. Es macht keinen Unterschied für mich.
SPRECHER:
Doch nur wer es wagt etwas wagen den Mut haben, etwas zu tun , hat eine Chance auf Erfolg. Seinem Traum, von der Musik leben zu können, ist Nathan Evans einen großen Schritt nähergekommen.
Wie ein Postbote zum Shanty-Star wurde
Rhythmus, Rhythmen (m.) — hier: die regelmäßige Folge von Musiktönen
Melodie, -n (f.) — eine Folge von Tönen in verschiedener Höhe, die ein Lied ergeben
Shanty, Shantys (n., aus dem Englischen) — ein Lied, das früher von Seeleuten gesungen wurde
etwas entern — etwas (ursprünglich: ein Schiff) erobern; hier auch: etwas erreichen; einen guten Platz belegen
Schotte, -n/Schottin, -innen — ein Einwohner Schottlands
Charts (nur Plural, aus dem Englischen) — hier: eine Liste, auf denen die zehn (oder mehr) Musiktitel stehen, die sich in der letzten Zeit am besten verkauft haben
unfassbar — unvorstellbar; nicht zu begreifen
etwas aus|tragen — hier: etwas (Post/Zeitungen) in einem Dorf oder Stadtteil zu den Empfängern bringen
etwas nach|singen — ein Musikstück von jemand anderem singen
Song, -s (m., aus dem Englischen) — das Lied
Follower, -/Followerin, -nen (aus dem Englischen) — hier: eine Person, die Meldungen eines sozialen Netzwerks abonniert hat
covern (aus dem Englischen) — eine Neuaufnahme von einem Lied machen, mit dem früher ein anderer Sänger oder eine andere Gruppe erfolgreich war
Version, -en (f.) — hier: die Variante; die Fassung; auch: die Bearbeitung
Walfang (m., nur Singular) — die Jagd auf ein großes, fischähnliches Säugetier, das im Meer lebt
viral — hier: so, dass sich etwas im Internet verbreitet
Hit, -s (m., aus dem Englischen) — hier: ein Song, der von sehr vielen Menschen gesehen oder gehört wird und deshalb sehr bekannt ist
nie im Leben — niemals
die Charts stürmen — umgangssprachlich für: es unter die besten Musiktitel schaffen
nicht zu fassen sein — unglaublich sein
eine Welle aus|lösen — hier: der Grund dafür sein, dass plötzlich viele Menschen eine bestimmte Sache tun oder gut finden; einen Trend begründen
geradezu — sozusagen; regelrecht
Pandemie, -n (f.) — eine ansteckende Krankheit, die sehr viele Menschen zur gleichen Zeit in mehreren Ländern auf der Welt haben
den Nerv treffen — redensartlich für: die aktuelle Stimmungslage treffen
von etwas handeln — etwas zum Thema haben
fest|sitzen — einen Ort nicht verlassen können; sich nicht wegbewegen können
ausgebrannt — hier: ohne Energie; ohne Kraft; völlig erschöpft
stampfen — hier: mit beiden Füßen fest auf den Boden treten
klatschen — schnell hintereinander die Hände aufeinanderschlagen (meist, um anderen Menschen Dank oder Respekt zu zeigen, z. B. nach einem Konzert)
jemandem ein Lächeln auf die Lippen zaubern — jemandem zum Lächeln bringen
etwas vor|führen — hier: etwas vor Publikum zeigen; etwas aufführen
Shantyman, -men (m., aus dem Englischen) — ein Seemann, der in früheren Zeiten eine Gruppe von Seeleuten beim Setzen der Segel anführte und dabei im Wechsel mit der Gruppe sang, um für einen gleichmäßigen Arbeitsrhythmus zu sorgen
Strophe, -n (f.) — ein Abschnitt eines Liedes, der aus mehreren Zeilen besteht
mit ein|stimmen — mitsingen
Refrain, -s (m., aus dem Französischen) — der Teil eines Liedes, bei dem ein Text und eine Melodie immer wieder wiederholt wird
Community, -s (f., aus dem Englischen) — hier: eine Gruppe von Personen, die im Internet miteinander kommunizieren
Duett, -e (n.) — die Tatsache, dass zwei Personen zusammen ein Lied singen
Chor, Chöre (m.) — eine Gruppe von Menschen, die zusammen singt
Prominente, -n (m./f.) — eine Person, die sehr bekannt ist
Violinist, -en/Violinistin, -nen — Geiger/Geigerin
jemanden erfassen — jemanden in eine bestimmte Richtung ziehen (eine starke Kraft, z. B. eine Welle, ein Gefühl), hier auch: jemanden begeistern
Hype, -s (m., aus dem Englischen) — die sehr große Aufmerksamkeit für etwas
sich ein|bringen — sich an etwas beteiligen; zu etwas beitragen
Plattenvertrag, -verträge (m.) — der Vertrag zwischen einem Musiker und einer Firma, die Musik produziert
Tour, -en (f.) — hier: die Reise, auf der man Konzerte in verschiedenen Städten spielt
scheitern — etwas nicht schaffen; keinen Erfolg haben
etwas wagen — den Mut haben, etwas zu tun