Ein Roboter als Koch
Ein Berliner Start-up-Unternehmen hat einen Roboterkoch für eine Kantine entwickelt. Ersetzen kann er die Arbeitskräfte nicht, aber entlasten. Ist das die Antwort auf den Fachkräftemangel in der Gastronomie?
Ein Roboter Roboter, - (m.) eine Maschine, die bestimmte Arbeiten erledigen kann als Koch
Ein Roboter, der in der Küche leckere Gerichte zubereitet? Das gibt es schon in einer Berliner Kantine – und den Kunden schmeckt’s. Die Idee stammt von dem Berliner Startup Start-up, -s (n., aus dem Englischen) eine neu gegründete Firma mit einer neuen Geschäftsidee Aitme, das etwas gegen den Fachkräftemangel Fachkräftemangel (m., nur Singular) die Tatsache, dass es zu wenige Menschen gibt, die gut ausgebildet und für eine bestimmte Arbeit qualifiziert sind in der Gastronomie Gastronomie (f., nur Singular) der Bereich der Wirtschaft, zu dem Restaurants und Lokale gehören tun wollte. Ganz ohne Hilfe kommt der Roboterkoch aber noch nicht klar: Die Zutaten müssen ihm bereitgestellt werden. Und was auf den Teller kommt, entscheiden immer noch seine menschlichen Kollegen.
SPRECHER:
Dieses Pasta Pasta (f., nur Singular) die Nudeln gericht mit veganem vegan so, dass etwas (Essen, aber auch z. B. Kleidung) ohne tierische Produkte (ohne Milch, Eier, Honig usw.) ist Fleisch und Parmesan Parmesan (m., nur Singular) sehr fester, italienischer Käse hat nicht ein Mensch, sondern dieser Kochroboter zubereitet etwas zu|bereiten hier: Essen vorbereiten oder fertig machen . Er steht seit zwei Wochen in der Kantine eines Bürokomplexes Komplex, -e (m.) hier: mehrere Räume, die miteinander verbunden sind in Berlin. Am Touchpad Touchpad, -s (n., aus dem Englischen) (n., aus dem Englischen) – ein technisches Gerät, das man mit dem Finger steuern kann oder per Handy-App wird bestellt. Zur Auswahl stehen Nudelbowls Bowl, -s (f., aus dem Englischen) hier: ein Gericht, das in einer Schüssel serviert wird . 8,50 Euro kostet ein Menü. Ist es bezahlt, beginnt der Roboter zu kochen. Die Zutaten Zutat, -en (f.) ein Lebensmittel, das man zum Backen oder Kochen braucht sind vorgekocht etwas vor|kochen etwas fast fertigkochen und vorgeschnitten etwas vor|schneiden Lebensmittel zum Kochen vorbereiten und schneiden, z.B. Gemüse . Die Maschine mischt alles zusammen, erhitzt etwas erhitzen etwas warm oder heiß machen es, fünf Minuten später wird gegessen.
KUNDIN 1:
Ich finde es fantastisch. Ich bin sehr überrascht, wie lecker es ist.
KUNDE 2:
Tatsächlich ganz gut. Also, die Nudeln [waren] hätten vielleicht ein bisschen länger kochen können, aber ich glaube, das ist alles [vom] noch ein Teil vom Feintuning Feintuning (n., nur Singular) Verbesserungen bis ins kleinste Detail vornehmen des Geräts.
KUNDE 3:
Is‘ ok. Also, is‘ natürlich nicht wie im Restaurant, aber es is‘ auf jeden Fall besser als in der klassischen Kantine.
KUNDIN 4:
Das kann man wirklich mit Kantinenessen vergleichen. Und es ist frisch zubereitet. Ich denke, es ist sogar noch besser. Es wird nicht so lange in den Töpfen warmgehalten etwas warm|halten hier: Essen so lagern, dass es warm bleibt .
SPRECHER:
Den Roboter hat das Berliner Startup Aitme entwickelt. Gründer Emanuel Pallua war schon beim Lieferservice Foodora dabei. Der große Fachkräftemangel in der Gastronomie brachte ihn auf die Idee.
EMANUEL PALLUA (Mitgründer von Aitme):
Wir sehen es eher als Ergänzung Ergänzung (f., hier nur Singular) hier: Unterstützung zur normalen Kantine im Mittagsgeschäft Mittagsgeschäft (n., nur Singular) hier: die Zeit am Tag, an der viele Menschen im Restaurant oder in der Kantine zu Mittag essen wollen , um da etwas Last rauszunehmen Last heraus|nehmen Druck oder Stress wegnehmen; entlasten . Aber ganz besonders auch, wo wir viel Nachfrage haben in dem ganzen Thema Nacht-Versorgung Versorgung (f., nur Singular) die Tatsache, dass man das bekommt, was man benötigt , Wochenend-Versorgung, wo ‘ne normale Kantine aufgrund von aufgrund wegen [der] Anzahl [der] Mitarbeiter, die man benötigt etwas benötigen etwas brauchen , Anzahl [der] Zutaten, die man vorhalten etwas vor|halten hier: Waren vorrätig haben, um sie zu verkaufen muss, warmhalten muss, eigentlich nicht arbeiten kann, weil‘s zu teuer ist. Und deswegen haben die Kantinen oft zu.
SPRECHER:
Den deutschen Aramark Chef Arnold Thomas hat der Kochroboter überzeugt – angesichts angesichts (+ Gen./+ von) im Hinblick auf; beim Gedanken an fehlender Arbeitskräfte. Gleich fünf hat er bestellt. Seit der erste hier kocht, rufen Kollegen aus ganz Europa bei ihm an.
ARND RUNE THOMAS (Geschäftsführer Aramark Deutschland):
Es ist tatsächlich so, dass diese… diese Situation, die es bei uns auch gibt, mit dem Fachkräftemangel, die ist weltweit. Das merken wir überall. Wir kriegen einfach immer mehr Probleme, gut ausgebildete Leute zu bekommen, Leute auch zur Ausbildung zu bringen. Das erleben sie in Spanien, in der Tschechischen Republik genauso wie bei uns.
SPRECHER:
Die klassische Kantinenküche soll bestehen bleiben. Den Roboterkollegen sehen sie als Entlastung Entlastung, -en (f.) die Tatsache, dass eine Beanspruchung verringert wird und nicht als Konkurrenz Konkurrenz (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass man mit jemandem oder etwas im Wettbewerb steht . Ein bisschen mulmig mulmig umgangssprachlich für: unbehaglich, von leichter Angst erfüllt ist der Aramark-Küchenchefin in Berlin aber doch.
CLAUDIA KELLER (Küchenleiterin):
Also, mein… mein persönlicher Wunsch wäre es, wenn diese Roboter eine Unterstützung bleiben und nicht uns das Kochen abnehmen jemandem etwas ab|nehmen hier: jemandem helfen, jemanden unterstützen , weil so wie die Oma früher gekocht hat, dass wir das weiter behalten und noch mehr… weiter ausbauen etwas aus|bauen hier: etwas vergrößern . Das wär‘ mir persönlich wichtig.
SPRECHER:
Ganz allein kochen kann der Roboter nicht. Die Gerichte hat der Aitme-Koch Safari Rutwaza entwickelt. Vorher kochte er im Adlon-Hotel. Die Zutaten, wie Gemüse und Saucen, füllt etwas füllen dafür sorgen, dass etwas voll wird er in insgesamt 36 Kanister Kanister, - (m.) ein großer Behälter für Flüssigkeiten , aus denen sich der Roboter bedient. Dass der ihn bald ersetzt etwas/jemanden ersetzen etwas/jemanden austauschen , glaubt er nicht.
SAFARI RUTWAZA (Koch):
Beim Kochen benutzt man ja alle fünf Sinne Sinn, -e (m., meistens im Plural) hier: die Fähigkeit zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu schmecken oder zu riechen . Das heißt: Man sieht, was man kocht. Man schmeckt, was man kocht. Man riecht, was man kocht. Man tastet etwas ab|tasten etwas oder jemanden mit etwas berühren und genau befühlen das Produkt ab etwas ab|tasten etwas oder jemanden mit etwas berühren und genau befühlen . Ist es schmierig schmierig hier: feucht; glitschig ? Ist es hart? Ist es weich? Und das sind alles Fähigkeiten, die aktuell noch kein Roboter beherrscht etwas beherrschen wissen, wie etwas funktioniert und es richtig benutzen können .
SPRECHER:
Und noch etwas fehlt beim Roboter: das Gesellige das Gesellige das Zusammensein . Die Maschine ist vor allem für Mitarbeiter interessant, die schnell etwas essen wollen.
ARND RUNE THOMAS:
Die klassische Kantine, wie wir sie in Deutschland kennen, wird bleiben. Es wird immer diesen Begegnungsort geben. Man muss sich immer vorstellen, es geht ja [um] weitaus mehr als um[s] reine rein hier: bloß, alleinig Essen. Die Menschen wollen sich treffen, die wollen sich sehen.
SPRECHER:
Noch steht die Technologie Technologie, -n (f.) hier: die technische Entwicklung am Anfang. In einigen Jahren aber wird es vielleicht ganz normal sein, dass Maschinen für uns kochen.
Ein Roboter als Koch
Roboter, - (m.) — eine Maschine, die bestimmte Arbeiten erledigen kann
Start-up, -s (n., aus dem Englischen) — eine neu gegründete Firma mit einer neuen Geschäftsidee
Fachkräftemangel (m., nur Singular) — die Tatsache, dass es zu wenige Menschen gibt, die gut ausgebildet und für eine bestimmte Arbeit qualifiziert sind
Gastronomie (f., nur Singular) — der Bereich der Wirtschaft, zu dem Restaurants und Lokale gehören
Pasta (f., nur Singular) — die Nudeln
vegan — so, dass etwas (Essen, aber auch z. B. Kleidung) ohne tierische Produkte (ohne Milch, Eier, Honig usw.) ist
Parmesan (m., nur Singular) — sehr fester, italienischer Käse
etwas zu|bereiten — hier: Essen vorbereiten oder fertig machen
Komplex, -e (m.) — hier: mehrere Räume, die miteinander verbunden sind
Touchpad, -s (n., aus dem Englischen) — (n., aus dem Englischen) – ein technisches Gerät, das man mit dem Finger steuern kann
Bowl, -s (f., aus dem Englischen) — hier: ein Gericht, das in einer Schüssel serviert wird
Zutat, -en (f.) — ein Lebensmittel, das man zum Backen oder Kochen braucht
etwas vor|kochen — etwas fast fertigkochen
etwas vor|schneiden — Lebensmittel zum Kochen vorbereiten und schneiden, z.B. Gemüse
etwas erhitzen — etwas warm oder heiß machen
Feintuning (n., nur Singular) — Verbesserungen bis ins kleinste Detail vornehmen
etwas warm|halten — hier: Essen so lagern, dass es warm bleibt
Ergänzung (f., hier nur Singular) — hier: Unterstützung
Mittagsgeschäft (n., nur Singular) — hier: die Zeit am Tag, an der viele Menschen im Restaurant oder in der Kantine zu Mittag essen wollen
Last heraus|nehmen — Druck oder Stress wegnehmen; entlasten
Versorgung (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man das bekommt, was man benötigt
aufgrund — wegen
etwas benötigen — etwas brauchen
etwas vor|halten — hier: Waren vorrätig haben, um sie zu verkaufen
angesichts (+ Gen./+ von) — im Hinblick auf; beim Gedanken an
Entlastung, -en (f.) — die Tatsache, dass eine Beanspruchung verringert wird
Konkurrenz (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass man mit jemandem oder etwas im Wettbewerb steht
mulmig — umgangssprachlich für: unbehaglich, von leichter Angst erfüllt
jemandem etwas ab|nehmen — hier: jemandem helfen, jemanden unterstützen
etwas aus|bauen — hier: etwas vergrößern
etwas füllen — dafür sorgen, dass etwas voll wird
Kanister, - (m.) — ein großer Behälter für Flüssigkeiten
etwas/jemanden ersetzen — etwas/jemanden austauschen
Sinn, -e (m., meistens im Plural) — hier: die Fähigkeit zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu schmecken oder zu riechen
etwas ab|tasten — etwas oder jemanden mit etwas berühren und genau befühlen
schmierig — hier: feucht; glitschig
etwas beherrschen — wissen, wie etwas funktioniert und es richtig benutzen können
das Gesellige — das Zusammensein
rein — hier: bloß, alleinig
Technologie, -n (f.) — hier: die technische Entwicklung