Lucky Luke – Ein Kult-Cowboy ganz aktuell

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Lucky Luke – Ein Kult-Cowboy ganz aktuell 

Zum ersten Mal in seiner 74-jährigen Geschichte tritt im aktuellen „Lucky Luke“ ein schwarzer Sheriff auf. Im 99. Band der Comic-Reihe, „Fackeln im Baumwollfeld“, kämpfen Lucky Luke und sein Kollege gegen Rassismus. Zeichner Achdé und Autor Jul erzählen, wie sie an den Comics arbeiten – und wie sie versuchen, Comic-Traditionen mit zeitgemäßen Themen zu verbinden.

SPRECHER:
Kult-Cowboy Lucky Luke – mit mehr als 300 Millionen verkauften Heften ist "Lucky Luke" der erfolgreichste Western-Comic weltweit. Gezeichnet wird er seit fast zwei Jahrzehnten vom Franzosen Hervé Darmenton, Künstlername Künstlername, -n (m.) ein Pseudonym; ein Name, den sich ein Künstler selbst gibt Achdé. Der renommierte renommiert bekannt, berühmt Zeichner lebt in Südfrankreich – mitten in der Natur. Der wilde Westen ist es zwar nicht – trotzdem lässt sich Achdé hier für seine Arbeit inspirieren – zwischen  Palmen, Bananen- und Zitronenbäumen, dem betagten betagt alt Hengst Hengst, -e (m.) männliches Pferd namens Obelix und dessen Freund, einem Esel.

ACHDÉ (Comic-Zeichner "Lucky Luke"):
Wenn ich zeichnen muss, entspannen mich diese Momente, wenn ich zu meinen Pferden gehe, sie füttere jemanden füttern einem Tier oder Menschen Essen geben , oder mich um meine Bäume kümmere.

SPRECHER:
Das sprechende Pferd Jolly Jumper und sein Besitzer Lucky Luke sind mittlerweile alte Bekannte für Achdé. Doch das war nicht immer so. Er musste sich erst daran gewöhnen, die beliebte Comicfigur zu zeichnen. Der einsame Held Held, -en/Heldin, -nen hier: die Hauptfigur in einem Buch , der die Verbrecher jagt und den Armen und Benachteiligten Benachteiligte, -en (m., f.) eine Person, die im Leben Nachteile hat; eine Person, die weniger Glück hat als andere hilft, wurde 1946 vom belgischen Zeichner Morris kreiert etwas kreieren etwas erschaffen; etwas gestalten . Der bat Achdé persönlich darum, sein Erbe Erbe (n., nur Singular) etwas, das jemand einer anderen Person nach dem Tod hinterlässt zu übernehmen. Eine echte Herausforderung Herausforderung, -en (f.) hier: die schwierige Aufgabe .

ACHDÉ:
Am Anfang habe ich darum gebeten, sechs Monate lang erst mal üben zu dürfen.  Ich fand mich gar nicht gut. Ich musste erst drei Comic-Alben machen. Erst dann war ich soweit, zu sagen: 'Ich bin der Zeichner von Lucky Luke'.

SPRECHER:
Von 1955 an hatte Asterix-Autor René Goscinny die Texte verfasst etwas verfassen etwas schreiben . Seit seinem Tod 1977 wechseln die Autoren. Die letzten drei Bände stammen vom Franzosen Julien Lucien Berjeaut alias alias auch bekannt als; ein anderer Name für Jul.

JUL (Comic-Autor):
Man könnte das Ganze als etwas als etwas betrachten etwas für etwas halten Produkt betrachten etwas als etwas betrachten etwas für etwas halten , um Geld zu verdienen. Dass der Verlag Verlag, -e (m.) ein Unternehmen, das Bücher, Zeitungen, Zeitschriften oder Spiele veröffentlicht diese Figuren weiterleben lässt, obwohl die Autoren längst tot sind. Aber für mich muss das einen Sinn haben. Natürlich will ich, dass der Lucky Luke, den ich darstelle, seiner Tradition treu bleibt einer Tradition treu bleiben eine Tradition weiterführen; dafür sorgen, dass eine Tradition weiterhin bleibt . Aber ich will auch einen Lucky Luke, der von heute ist und in seiner jetzigen Form noch nicht existiert hat.

SPRECHER:
Im neuen Band "Fackeln Fackel, -n (f.) ein hölzerner Stab, der angezündet wird, um Licht zu geben im Baumwollfeld" spielt erstmals ein Schwarzer eine Hauptrolle: Sheriff Bass Reeves kommt mit Lucky Luke zur Hilfe. Die Figur hat einen authentischen Charakter als Vorbild. Das neue Album wurde jedoch nicht etwa von der Black-Lives-Matter-Bewegung inspiriert. Autor Jul begann mit seinen Recherchen zu diesem Thema bereits vor vier Jahren.

JUL:
Ich habe entdeckt, dass 25 Prozent der Cowboys schwarz waren. Und der Großteil hatte spanische Vorfahren Vorfahr, -en/Vorfahrin, -nen jemand aus der Familie, der in früheren Zeiten gelebt hat . Der Cowboy, den Hollywood uns jahrzehntelang präsentiert hat, mit blauen Augen à la John Wayne – das war eine reine Erfindung. Im neuen Band geht es um die Rassenfrage in Amerika, die Sklaverei Sklaverei (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass jemand nicht frei ist und gezwungen wird, für jemanden zu arbeiten . Ein grausames grausam brutal; schrecklich und tragisches Thema, das ich trotzdem mit Leichtigkeit und Humor angehe etwas an|gehen mit etwas anfangen; sich einer Sache nähern . Und die Action darf auch nicht fehlen, denn es bleibt Lucky Luke.

SPRECHER:
Heikle heikel so, dass man sehr vorsichtig mit etwas umgehen muss; kompliziert Themen sind zwar durchaus erlaubt – trotzdem müssen die Autoren ein paar Regeln beachten.

JUL:
Es gibt drei Dinge, die verboten sind: Man spricht nicht über die Sexualität von Lucky Luke. Es werden keine Toten gezeigt, selbst wenn das heute möglich wäre, auch in der Kinderliteratur – aber es passt eben nicht zu Lucky Luke. Und er raucht nicht mehr. 1983 hat er sich sich etwas ab|gewöhnen sich daran gewöhnen, etwas nicht mehr zu machen das Rauchen abgewöhnt sich etwas ab|gewöhnen sich daran gewöhnen, etwas nicht mehr zu machen .

SPRECHER:
Normalerweise arbeiten Autor und Zeichner gemeinsam etwa zwei Jahre lang an einem Comic – Jul in Paris und Achdé in Südfrankreich.

ACHDÉ:
Wann fesselt jemanden fesseln hier: sehr spannend sein ein Comic seinen Leser? Wenn es Action gibt, aber auch ruhige Momente. Man kann nicht die ganze Zeit Texte lesen. Man braucht auch Pausen, sonst streikt der Leser irgendwann. Man muss ein gutes Gleichgewicht Gleichgewicht, -e (n.) die Balance; ein gleiches Verhältnis zwischen zwei oder mehreren Sachen finden – wie im Film. 

SPRECHER:
Eine Pause für Lucky Luke gibt es dagegen nicht. Das neue Album ist zwar gerade erst erschienen – doch die Arbeit am 100. Band, der Jubiläums Jubiläum, Jubiläen (n.) der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert wird ausgabe Ausgabe, -n (f.) hier: alle Exemplare eines Buches mit demselben Inhalt, die zur selben Zeit veröffentlicht und herausgegeben werden , hat längst begonnen.

Künstlername, -n (m.) — ein Pseudonym; ein Name, den sich ein Künstler selbst gibt

renommiert — bekannt, berühmt

betagt — alt

Hengst, -e (m.) — männliches Pferd

jemanden füttern — einem Tier oder Menschen Essen geben

Held, -en/Heldin, -nen — hier: die Hauptfigur in einem Buch

Benachteiligte, -en (m., f.) — eine Person, die im Leben Nachteile hat; eine Person, die weniger Glück hat als andere

etwas kreieren — etwas erschaffen; etwas gestalten

Erbe (n., nur Singular) — etwas, das jemand einer anderen Person nach dem Tod hinterlässt

Herausforderung, -en (f.) — hier: die schwierige Aufgabe

etwas verfassen — etwas schreiben

alias — auch bekannt als; ein anderer Name für

etwas als etwas betrachten — etwas für etwas halten

Verlag, -e (m.) — ein Unternehmen, das Bücher, Zeitungen, Zeitschriften oder Spiele veröffentlicht

einer Tradition treu bleiben — eine Tradition weiterführen; dafür sorgen, dass eine Tradition weiterhin bleibt

Fackel, -n (f.) — ein hölzerner Stab, der angezündet wird, um Licht zu geben

Vorfahr, -en/Vorfahrin, -nen — jemand aus der Familie, der in früheren Zeiten gelebt hat

Sklaverei (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass jemand nicht frei ist und gezwungen wird, für jemanden zu arbeiten

grausam — brutal; schrecklich

etwas an|gehen — mit etwas anfangen; sich einer Sache nähern

heikel — so, dass man sehr vorsichtig mit etwas umgehen muss; kompliziert

sich etwas ab|gewöhnen — sich daran gewöhnen, etwas nicht mehr zu machen

jemanden fesseln — hier: sehr spannend sein

Gleichgewicht, -e (n.) — die Balance; ein gleiches Verhältnis zwischen zwei oder mehreren Sachen

Jubiläum, Jubiläen (n.) — der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert wird

Ausgabe, -n (f.) — hier: alle Exemplare eines Buches mit demselben Inhalt, die zur selben Zeit veröffentlicht und herausgegeben werden

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