Mit weniger Arbeit die Umwelt retten
Wenn man nur vier Tage in der Woche arbeiten würde, könnte man CO2-Emissionen reduzieren und einen nachhaltigeren Lebensstil entwickeln. Und es gäbe noch andere positive Auswirkungen.
Mit weniger Arbeit die Umwelt retten
Eine Arbeitswoche, die nur vier Tage hat, könnte positive Auswirkungen auf den Umwelt- und Klimaschutz haben. So würde man weniger Energie verbrauchen, CO2-Emissionen reduzieren und einen nachhaltigeren Lebensstil entwickeln, sagen Wissenschaftler. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die eine Vier-Tage-Woche haben, effektiver und produktiver arbeiten.
SPRECHERIN:
Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag ... Freitag!
KRISTINA BECKER (Reporterin):
Die Vier-Tage-Woche – mehr freie Zeit.
SPRECHERIN:
Mehr Zeit für sich, Freunde, Familie, Faulenzen faulenzen nicht arbeiten; sich ausruhen …
KRISTINA BECKER:
Und das bei gleichem Gehalt. Ein Traum, oder? Und ganz nebenbei ganz nebenbei hier: so, dass man etwas macht, ohne dass man es beabsichtigt hatte rette ich hier noch die Umwelt! Wie?
SPRECHERIN:
Weniger Arbeitsstunden bedeuten weniger Pendler Pendler, - /Pendlerin, -nen jemand, der nicht in der Stadt wohnt, in der er arbeitet, studiert oder eine Ausbildung macht und deshalb immer mit dem Auto, Bus oder Zug dorthin fährt und damit weniger Verkehr. Außerdem könnten Büros einen Tag länger geschlossen bleiben. Energieverbrauch und Emissionen Emission, -en (f.) hier: die Abgabe von schädlichen Stoffen in die Atmosphäre werden so reduziert.
KRISTINA BECKER:
Aber mal ehrlich: Was hindert mich daran, in meiner neu gewonnenen Freizeit nicht einfach ausgiebig ausgiebig hier: oft und in großen Mengen zu shoppen shoppen (aus dem Englischen) einkaufen ? Oder mal eben in den Kurzurlaub zu fliegen?
SPRECHERIN:
Außer Corona natürlich …
KRISTINA BECKER:
Können wir unseren CO2-Abdruck CO2-Abdruck, -drücke (m.) die Summe der Auswirkungen unseres Verhaltens auf das Klima der Erde (Kurzform von: CO2-Fußabdruck) durch mehr Freizeit wirklich senken etwas senken hier: etwas vermindern; dafür sorgen, dass etwas weniger wird ?
PHILIPP FREY (Karlsruher Institut für Technologie):
Es lässt sich tatsächlich eine positive Korrelation Korrelation, -en (f.) die Beziehung/der Zusammenhang zwischen zwei Entwicklungen oder Merkmalen beobachten, zumindest in Europa und Nordamerika, zwischen Arbeitstagen, wo mehr emittiert emittieren hier: umweltschädliche Stoffe in die Luft ablassen wird, und Wochenendtagen, also eher tendenziell tendenziell so, dass es in eine bestimmte Richtung geht freien Tagen, wo weniger emittiert wird.
SPRECHERIN:
Arbeitnehmer, die mehr Zeit haben, nutzen eher öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad und lassen das Auto stehen. Sie essen zum Beispiel auch weniger Fertiggerichte Fertiggericht, -e (n.) ein Essen aus dem Supermarkt, das man nur warm machen muss und bevorzugen etwas bevorzugen etwas lieber mögen; etwas besser finden insgesamt einen nachhaltigeren nachhaltig hier: so, dass man bei etwas Rücksicht auf die Natur und die Umwelt nimmt; so, dass man etwas für die Zukunft schützen und erhalten will Lebensstil. Unternehmen können das unterstützen.
PHILIPP FREY:
Wie kann man aber auch systemische systemisch hier: so, dass es das ganze System betrifft; allgemein Rahmenbedingungen Rahmenbedingung, -en (f.) hier: die Voraussetzung für etwas; die grundsätzliche Möglichkeit schaffen, die es Individuen Individuum, Individuen (n.) hier: ein einzelner Mensch erleichtern, sich nachhaltig zu verhalten? Und dazu gehört dann eben vielleicht auch, die Arbeitszeiten zu verkürzen, um einerseits die Emissionen aus dem Pendeln ein bisschen rauszunehmen und zu senken und andererseits dafür zu sorgen, dass wir einfach mehr Zeit zur Verfügung haben zur Verfügung haben etwas haben und nutzen können; über etwas verfügen , um Verhaltensweisen, von denen wir eigentlich wissen, dass sie nachhaltiger sind, zu denen wir aber einfach nicht kommen im Alltag, auch wirklich realisieren etwas realisieren hier: dafür sorgen, dass etwas Wirklichkeit wird; etwas machen; etwas erstellen zu können.
KRISTINA BECKER:
Mehr Freizeit muss dabei nicht weniger Gehalt bedeuten. Denn eine kürzere Arbeitszeit heißt nicht, dass wir weniger schaffen. Im Gegenteil: Zahlreiche Studien weltweit haben gezeigt, dass Arbeitnehmer effektiver effektiv hier: so, dass man in kurzer Zeit viel schafft sind, sobald die Arbeitszeit gekürzt wird. Als Microsoft die Vier-Tage-Woche in Japan getestet hat, soll die Produktivität Produktivität (f., nur Singular) hier: die Menge an Arbeit, die in einer bestimmten Zeit erledigt wird um 40 Prozent angestiegen sein.
PHILIPP FREY:
Tatsächlich legt etwas nahe|legen hier: auf etwas hinweisen; auf etwas hindeuten; etwas vermuten lassen auch Forschung nahe etwas nahe|legen hier: auf etwas hinweisen; auf etwas hindeuten; etwas vermuten lassen , dass Arbeitszeitverkürzungen auch produktivitätssteigernd produktivitätssteigernd so, dass es die Leistung verbessert wirken können, weil die Menschen zum Beispiel erholter sind und dann mehr Leistung pro Arbeitszeit bringen können.
SPRECHERIN:
Laut Bundesanstalt Anstalt, -en (f.) eine (öffentliche) Institution; ein Amt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin führt eine kürzere Arbeitswoche zu weniger Stress, niedrigerem Blutdruck und weniger Krankheitstagen. Gleichzeitig sind wir konzentrierter und produktiver, wenn wir nicht mehr so lange arbeiten müssen.
KRISTINA BECKER:
Einen Versuch wäre einen Versuch wert sein sich lohnen die Vier-Tage-Woche also wert einen Versuch wert sein sich lohnen , oder? Was meint ihr?
Mit weniger Arbeit die Umwelt retten
faulenzen — nicht arbeiten; sich ausruhen
ganz nebenbei — hier: so, dass man etwas macht, ohne dass man es beabsichtigt hatte
Pendler, - /Pendlerin, -nen — jemand, der nicht in der Stadt wohnt, in der er arbeitet, studiert oder eine Ausbildung macht und deshalb immer mit dem Auto, Bus oder Zug dorthin fährt
Emission, -en (f.) — hier: die Abgabe von schädlichen Stoffen in die Atmosphäre
ausgiebig — hier: oft und in großen Mengen
shoppen (aus dem Englischen) — einkaufen
CO2-Abdruck, -drücke (m.) — die Summe der Auswirkungen unseres Verhaltens auf das Klima der Erde (Kurzform von: CO2-Fußabdruck)
etwas senken — hier: etwas vermindern; dafür sorgen, dass etwas weniger wird
Korrelation, -en (f.) — die Beziehung/der Zusammenhang zwischen zwei Entwicklungen oder Merkmalen
emittieren — hier: umweltschädliche Stoffe in die Luft ablassen
tendenziell — so, dass es in eine bestimmte Richtung geht
Fertiggericht, -e (n.) — ein Essen aus dem Supermarkt, das man nur warm machen muss
etwas bevorzugen — etwas lieber mögen; etwas besser finden
nachhaltig — hier: so, dass man bei etwas Rücksicht auf die Natur und die Umwelt nimmt; so, dass man etwas für die Zukunft schützen und erhalten will
systemisch — hier: so, dass es das ganze System betrifft; allgemein
Rahmenbedingung, -en (f.) — hier: die Voraussetzung für etwas; die grundsätzliche Möglichkeit
Individuum, Individuen (n.) — hier: ein einzelner Mensch
zur Verfügung haben — etwas haben und nutzen können; über etwas verfügen
etwas realisieren — hier: dafür sorgen, dass etwas Wirklichkeit wird; etwas machen; etwas erstellen
effektiv — hier: so, dass man in kurzer Zeit viel schafft
Produktivität (f., nur Singular) — hier: die Menge an Arbeit, die in einer bestimmten Zeit erledigt wird
etwas nahe|legen — hier: auf etwas hinweisen; auf etwas hindeuten; etwas vermuten lassen
produktivitätssteigernd — so, dass es die Leistung verbessert
Anstalt, -en (f.) — eine (öffentliche) Institution; ein Amt
einen Versuch wert sein — sich lohnen