Ein Fußweg mit Hindernissen
In Berlin schüttelt man den Kopf über die Verkehrsplanung der Hauptstadt. Eine zentrale Kreuzung lässt sich wegen eines Geländers nicht überqueren – und das fast seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990.
Ein Fußweg mit Hindernissen
Berlin ist nicht gerade bekannt für seine gute Verkehrsführung. Eine Kreuzung im Stadtbezirk Mitte aber sorgt bei Fußgängerinnen und Fußgängern für besonders viel Ärger. Denn wer von hier aus zur berühmten Museumsinsel laufen möchte, wird von einer 152 Meter langen Stahlkonstruktion am Überqueren der Straße gehindert. Um den Grund dafür zu erfahren, muss man über 30 Jahre in der Berliner Stadtgeschichte zurückgehen.
SPRECHERIN:
Es ist wohl die dümmste dumm hier: problematisch Kreuzung Kreuzung, -en (f.) hier: eine Stelle, an der zwei Straßen aufeinandertreffen von Berlin: Wer hier, nahe nahe in der Nähe von der Museumsinsel Museumsinsel (f., nur Singular) ein Ort in Berlin mit fünf Museen , die Straße überqueren will, muss einen langen Umweg in Kauf nehmen etwas in Kauf nehmen etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist – etwa 200 Meter.
Der Grund: ein 152 Meter langes Stahlgeländer Stahlgeländer, - (n.) hier: eine Konstruktion aus bearbeitetem Metall, die Menschen auf dem Bürgersteig vor dem Straßenverkehr schützen soll , das die Bürgersteige von der Straße trennt.
PASSANTIN 1:
Ich find’s unmöglich, also was jetzt hier passiert. Man kann doch nicht den Leuten jetzt die Wege vorschreiben, dass sie überhaupt nicht ins Museum kommen.
PASSANTIN 2:
Wir wollten eigentlich hier rüber, und da waren die ganzen Gitter Gitter, - (n.) gemeint ist hier: die Absperrung , und da mussten wir einmal jetzt so rum.
PASSANTIN 3:
Ich bin jetzt mit Austauschschülern Austauschschüler, -/Austauschschülerin, -nen ein Schüler/eine Schülerin, der/die als Gast in einem anderen Land ist und dort für eine bestimmte Zeit die Schule besucht und Kolleginnen und Kollegen aus Madrid [hier], und wir müssen mit den 40 Schülern jetzt hier so eine Runde laufen eine Runde laufen hier: einen Umweg machen . [Das] ist nicht so ganz angenehm, nein. Also, ob es Sinn macht? Ich weiß nicht, wie der Verkehr hier ist, [das] kann ich Ihnen nicht sagen.
SPRECHERIN:
Das Chaos Chaos (n., nur Singular) die Tatsache, dass es keine Ordnung und keine Organisation gibt nahm seinen Anfang seinen Anfang nehmen anfangen; beginnen vor über 30 Jahren kurz nach der deutschen Wiedervereinigung Wiedervereinigung (f., nur Singular) die Tatsache, dass aus den beiden deutschen Ländern (DDR und BRD) im Jahr 1990 wieder ein Land wurde . Da wurde die Ebertsbrücke als Behelfsbrücke Behelfsbrücke, -n (f.) eine Brücke, die nur gebaut wurde, um vorübergehend eine andere zu ersetzen gebaut, weil eine andere Brücke saniert etwas sanieren etwas modernisieren oder erneuern wurde. Doch wie so oft in der deutschen Hauptstadt: Das Provisorium Provisorium, Provisorien (n.) eine vorübergehende Lösung; etwas, das man nicht dauerhaft nutzen will blieb. Und da man für ein Provisorium nicht die Bordsteine Bordstein, -e (m.) der Bürgersteig; der Weg, auf dem die Fußgänger laufen absenken etwas ab|senken etwas niedriger machen wollte, wurde aus Sicherheitsgründen ein Geländer gezogen etwas ziehen hier: etwas errichten; etwas über eine größere Fläche hinweg aufbauen . Und auch das blieb – und stellt nun eine sportliche Herausforderung dar.
PASSANTIN 4:
Nee, übers Gitter klettere ich nicht. Ich zwänge mich sich durch|zwängen hier: sich mit Mühe durch eine kleine Öffnung bewegen auch nicht unten durch sich durch|zwängen hier: sich mit Mühe durch eine kleine Öffnung bewegen .
PASSANTIN 5:
Ich habe das auch gar nicht gemerkt, dass dort vorne alles abgesperrt etwas ab|sperren hier: dafür sorgen, dass man nicht durch einen Weg/eine Tür gehen kann (Substantiv: die Absperrung) ist, und musste nun den ganzen Weg wieder zurückgehen und an dieser Stelle die Straße überqueren, obwohl es hier noch nicht mal einen Bürgersteig gibt.
SPRECHERIN:
Unklar bleibt, welche Behörde Behörde, -n (f.) ein Amt; eine Institution der öffentlichen Verwaltung genau für für etwas zuständig sein für etwas verantwortlich sein dieses Chaos zuständig ist für etwas zuständig sein für etwas verantwortlich sein – und bei sich (bei jemandem) beschweren seinen Ärger über etwas (bei jemandem) ausdrücken wem man sich beschweren sich (bei jemandem) beschweren seinen Ärger über etwas (bei jemandem) ausdrücken könnte. Deshalb fügen sich sich in sein Leid fügen etwas Negatives akzeptieren, ohne etwas dagegen zu unternehmen die meisten in ihr Leid sich in sein Leid fügen etwas Negatives akzeptieren, ohne etwas dagegen zu unternehmen an dieser Kreuzung, auch wenn den wenigsten einleuchtet jemandem leuchtet etwas ein jemand versteht etwas; jemand begreift etwas , warum ihnen die Stadt das antut jemandem etwas an|tun hier: etwas machen, das für jemanden negative Folgen hat .
PASSANTIN 6:
Nee, das verstehe ich tatsächlich nicht. Das hat mich auch schon irgendwie immer irritiert jemanden irritieren jemanden stören; jemandem ein schlechtes Gefühl geben . Aber [das] kann ich mir auch nicht so erklären.
PASSANTIN 7:
Ich frage mich nur, warum die Absperrungen hier stehen, warum man nicht Zebrastreifen Zebrastreifen, - (m.) eine Stelle mit weißen Streifen, an der Fußgänger die Straße überqueren können oder Ähnliches hinstellt.
PASSANT 1:
Ich denke mal, [es] geht hauptsächlich um den Verkehr, dass die Leute hier nicht so, wie sie wollen, über die Straße flitzen über die Straße flitzen umgangssprachlich für: schnell die Straße überqueren .
SPRECHERIN:
[Das] klappt ja hervorragend. Da haben sich sich etwas ein|fallen lassen eine Idee haben; auf eine Lösung kommen die Verkehrsplaner der deutschen Hauptstadt ja richtig etwas einfallen lassen sich etwas ein|fallen lassen eine Idee haben; auf eine Lösung kommen .
Ein Fußweg mit Hindernissen
dumm — hier: problematisch
Kreuzung, -en (f.) — hier: eine Stelle, an der zwei Straßen aufeinandertreffen
nahe — in der Nähe von
Museumsinsel (f., nur Singular) — ein Ort in Berlin mit fünf Museen
etwas in Kauf nehmen — etwas akzeptieren, auch wenn es negativ ist
Stahlgeländer, - (n.) — hier: eine Konstruktion aus bearbeitetem Metall, die Menschen auf dem Bürgersteig vor dem Straßenverkehr schützen soll
Gitter, - (n.) — gemeint ist hier: die Absperrung
Austauschschüler, -/Austauschschülerin, -nen — ein Schüler/eine Schülerin, der/die als Gast in einem anderen Land ist und dort für eine bestimmte Zeit die Schule besucht
eine Runde laufen — hier: einen Umweg machen
Chaos (n., nur Singular) — die Tatsache, dass es keine Ordnung und keine Organisation gibt
seinen Anfang nehmen — anfangen; beginnen
Wiedervereinigung (f., nur Singular) — die Tatsache, dass aus den beiden deutschen Ländern (DDR und BRD) im Jahr 1990 wieder ein Land wurde
Behelfsbrücke, -n (f.) — eine Brücke, die nur gebaut wurde, um vorübergehend eine andere zu ersetzen
etwas sanieren — etwas modernisieren oder erneuern
Provisorium, Provisorien (n.) — eine vorübergehende Lösung; etwas, das man nicht dauerhaft nutzen will
Bordstein, -e (m.) — der Bürgersteig; der Weg, auf dem die Fußgänger laufen
etwas ab|senken — etwas niedriger machen
etwas ziehen — hier: etwas errichten; etwas über eine größere Fläche hinweg aufbauen
sich durch|zwängen — hier: sich mit Mühe durch eine kleine Öffnung bewegen
etwas ab|sperren — hier: dafür sorgen, dass man nicht durch einen Weg/eine Tür gehen kann (Substantiv: die Absperrung)
Behörde, -n (f.) — ein Amt; eine Institution der öffentlichen Verwaltung
für etwas zuständig sein — für etwas verantwortlich sein
sich (bei jemandem) beschweren — seinen Ärger über etwas (bei jemandem) ausdrücken
sich in sein Leid fügen — etwas Negatives akzeptieren, ohne etwas dagegen zu unternehmen
jemandem leuchtet etwas ein — jemand versteht etwas; jemand begreift etwas
jemandem etwas an|tun — hier: etwas machen, das für jemanden negative Folgen hat
jemanden irritieren — jemanden stören; jemandem ein schlechtes Gefühl geben
Zebrastreifen, - (m.) — eine Stelle mit weißen Streifen, an der Fußgänger die Straße überqueren können
über die Straße flitzen — umgangssprachlich für: schnell die Straße überqueren
sich etwas ein|fallen lassen — eine Idee haben; auf eine Lösung kommen