Auf den Spuren der Berliner Mauer
Fast dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung ist von der Berliner Mauer nicht mehr viel übrig. Wer sich nicht auskennt, muss oft lange suchen, bis er die Reste findet. Aber es gibt sie noch.
Auf den Spuren der Berliner Mauer
Touristen, die Berlin besuchen, wollen natürlich auch die Berliner Mauer sehen – oder genauer gesagt: das, was von ihr übrig ist. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn nur kleine Teile der Mauer stehen noch. An einigen Stellen findet man aber Markierungen, die zeigen, wo die Mauer früher einmal war. Wer mehr wissen will, muss Einheimische fragen oder eine geführte Tour buchen.
REPORTER:
Wo ist denn die Mauer? Wer Glück hat, entdeckt das Metallband, das ihren früheren Verlauf Verlauf, Verläufe (m.) hier: der Weg, den etwas geht markiert. Aber die Mauer selbst? Wer von den vielen Berlin-Touristen findet die auf Anhieb auf Anhieb sofort; beim ersten Versuch ?
TOURISTIN 1:
Nein, ich nicht. Ist sie da hinten? Dann werd ich da mal schauen.
TOURIST 1:
Weiß ich nicht. Das Brandenburger Tor? Nein, da gibt’s was anderes noch ... Weiß ich jetzt nicht.
REPORTER:
Beiderseits beiderseits auf beiden Seiten der ehemaligen Grenze ist die Stadt gewachsen – zusammengewachsen zusammen|wachsen hier: sich entwickeln, sich dabei aneinander annähern und miteinander verbinden . Nur alteingesessene alteingesessen so, dass jemand schon sehr lange an einem Ort lebt Berliner wissen, wo sie war.
REPORTER:
Wo ist die Mauer?
MANN:
Etwa hinter ihnen.
REPORTER:
Hinter mir?
MANN:
Ja.
REPORTER:
Aber da ist ja nichts.
MANN:
Da haben Sie Pech gehabt, aber da war sie mal.
REPORTER:
Und da ist sie doch noch: wenigstens wenigstens hier: immerhin ein paar Meter Mauer, mitten in Berlin, original oder künstlich nachempfunden etwas künstlich nach|empfinden hier: etwas nach einer Vorlage/einem Original neu erschaffen als Eiserner Vorhang Eiserner Vorhang (m., nur Singular) eine Bezeichnung für die Grenze zwischen den Staaten des Westens und Osteuropas in der Zeit des Kalten Krieges (etwa 1947 bis 1989) . Den Beton, der die Welt teilte, einmal anfassen – für Touristen wie diesen Kalifornier ein echtes Erlebnis.
TOURIST 2:
Ich hatte sie mir größer vorgestellt. Andererseits ist sie extrem solide solide hier: stabil , und ich wundere mich, dass sie immer noch da ist.
REPORTER:
Die übriggebliebene Mauer ist ein Touristen-Hotspot Hotspot, -s (m., aus dem Englischen) hier: ein sehr beliebter Ort . Täglich gibt es geführte Touren.
ANDREAS HOFFMANN (Mauer-Guide Guide, -s (m., aus dem Englischen) ein Mann, der Touristen einen Ort zeigt und ihnen etwas über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten erzählt ):
Hier kontrollierten Grenztruppen Grenztruppe, -n (f.) eine Gruppe von Soldaten, die eine Grenze kontrollieren . Am Ende, 1989, waren es 12.000 Mann Mann, - (m., meist im Plural) hier: das Mitglied einer Armee . Und Wachtürme Wachturm, -türme (m.) ein Turm, von dem aus etwas (z. B. eine Grenze) beobachtet und kontrolliert wird gab es alle 200 bis 400 Meter.
REPORTER:
Und der eine, der noch steht, ist ein beliebtes Fotomotiv Fotomotiv, -e (n.) etwas (z. B. eine Landschaft), das von jemandem fotografiert wird . Ansonsten müssen die Touristenführer eben viel erzählen – von früher, über einen Teil der Stadt, den es nicht mehr gibt.
ANDREAS HOFFMANN (Mauer-Guide):
Also, Spuren findet man ja dann doch noch hier. Das heißt, man kann auch hier noch ganz gut zeigen, wie die Stadt sich verändert hat, was das für Menschen bedeutet, die hier gelebt haben.
REPORTER:
Berlin-Neulinge Neuling, -e (m.) hier: jemand, der an einem Ort neu ist und ihn noch nicht (gut) kennt sind ohne Guide häufig als vergebliche vergeblich ohne Erfolg Mauer-Sucher unterwegs.
TOURISTIN 2:
Keine Ahnung, wir sind gerade angekommen. Da hinten ist eine Mauer, aber ich glaub nicht, dass das die Mauer ist.
REPORTER:
Doch, auch diese Graffiti Graffiti, -s (n.) Bilder und Wörter, die an die Wand gesprayt sind -Wand war einst Teil des sogenannten antifaschistischen Schutzwalls antifaschistischer Schutzwall (m., nur Singular) in der offiziellen Sprache der DDR-Regierung: die Mauer in Berlin . Allerdings: Von den einstmals einstmals früher 160 Mauer-Kilometern sind 150 verschwunden – eine Grenze weniger.
Auf den Spuren der Berliner Mauer
Verlauf, Verläufe (m.) — hier: der Weg, den etwas geht
auf Anhieb — sofort; beim ersten Versuch
beiderseits — auf beiden Seiten
zusammen|wachsen — hier: sich entwickeln, sich dabei aneinander annähern und miteinander verbinden
alteingesessen — so, dass jemand schon sehr lange an einem Ort lebt
wenigstens — hier: immerhin
etwas künstlich nach|empfinden — hier: etwas nach einer Vorlage/einem Original neu erschaffen
Eiserner Vorhang (m., nur Singular) — eine Bezeichnung für die Grenze zwischen den Staaten des Westens und Osteuropas in der Zeit des Kalten Krieges (etwa 1947 bis 1989)
solide — hier: stabil
Hotspot, -s (m., aus dem Englischen) — hier: ein sehr beliebter Ort
Guide, -s (m., aus dem Englischen) — ein Mann, der Touristen einen Ort zeigt und ihnen etwas über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten erzählt
Grenztruppe, -n (f.) — eine Gruppe von Soldaten, die eine Grenze kontrollieren
Mann, - (m., meist im Plural) — hier: das Mitglied einer Armee
Wachturm, -türme (m.) — ein Turm, von dem aus etwas (z. B. eine Grenze) beobachtet und kontrolliert wird
Fotomotiv, -e (n.) — etwas (z. B. eine Landschaft), das von jemandem fotografiert wird
Neuling, -e (m.) — hier: jemand, der an einem Ort neu ist und ihn noch nicht (gut) kennt
vergeblich — ohne Erfolg
Graffiti, -s (n.) — Bilder und Wörter, die an die Wand gesprayt sind
antifaschistischer Schutzwall (m., nur Singular) — in der offiziellen Sprache der DDR-Regierung: die Mauer in Berlin
einstmals — früher