Flamenco für mehr Vielfalt und Toleranz
Flamenco galt lange als Tanz der Frauen. Der weltberühmte Flamencotänzer Manuel Liñán und sein Ensemble interpretieren den andalusischen Tanz neu und setzen sich für mehr Vielfalt und Toleranz in der Gesellschaft ein.
Flamenco Flamenco, -s (m.) ein Kunstgenre aus dem spanischen Andalusien und angrenzenden Regionen, das aus traditionellen Liedern und Tänzen besteht für mehr Vielfalt Vielfalt (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass auch Menschen berücksichtigt werden, die nicht zu einer bestimmten Mehrheit gehören und Toleranz Toleranz (f., nur Singular) die Tatsache, dass man etwas, das anders ist, akzeptiert
Flamenco galt lange als Tanz der Frauen. Der weltberühmte Flamencotänzer Manuel Liñán und sein männliches Ensemble durchbrechen die traditionellen Geschlechterrollen. Durch ihre Neuinterpretation des andalusischen Tanzes setzen sie sich für mehr Vielfalt und Toleranz in der Gesellschaft ein.
SPRECHER:
Eine sehr eigene Liebeserklärung an den andalusischen andalusisch so, dass etwas aus der spanischen Region Andalusien kommt Tanz: Flamenco – das ist pure Weiblichkeit. Doch hier tanzen ausschließlich ausschließlich nur Männer.
MANUEL LIÑÁN (Flamencotänzer und Choreograph):
Für mich ist Tanz eine Sprache, die keine Grenzen hat und dem Gefühl folgt und mir ermöglicht, mich mitzuteilen. Für mich ist das eine ehrliche Sprache.
SPRECHER:
Mit der Show „VIVA!“ feiert Manuel Liñán die Freiheit der Bewegung und des Ausdrucks Ausdruck (m., nur Singular) hier: das Zeigen von Gefühlen . Gemeinsam mit seinem männlichen Ensemble Ensemble, -s (n., aus dem Französischen) hier: eine Gruppe von Künstlern (z. B. Tänzer oder Musiker) durchbricht etwas durch|brechen hier: etwas in Frage stellen er dabei die Geschlechterrollen Geschlechterrolle, -n (f.) eine Verhaltensweise, die als typisch für Männer/Frauen gilt des traditionellen Flamenco. Die Show hat er selbst geschrieben und choreographiert etwas choreographieren hier: Bewegungen für ein Tanzstück entwerfen . Eine Szene handelt von seiner Kindheit, als er als tanzender Junge in Frauenkleidern ausgegrenzt jemanden aus│grenzen jemanden aus einer Gemeinschaft ausschließen; dafür sorgen, dass sich jemand nicht als Teil einer Gemeinschaft fühlt wurde.
MANUEL LIÑÁN:
Als ich klein war, machten sich sich über jemanden lustig machen Witze über jemanden machen alle über sich über jemanden lustig machen Witze über jemanden machen mich lustig sich über jemanden lustig machen Witze über jemanden machen . Ich fühlte, dass ich nicht die Rolle erfüllte, die gesellschaftlich von mir erwartet wurde. Also habe ich mich sich ein|schließen hier: zuhause bleiben und nicht rausgehen in meinem Zimmer eingeschlossen sich ein|schließen hier: zuhause bleiben und nicht rausgehen . Und dort, in diesem kleinen Zimmer, konnte ich meiner Vorstellung freien Lauf lassen etwas freien Lauf lassen etwas nicht hindern oder aufhalten . Ich konnte mich verkleiden und mich so frei bewegen, wie es mir draußen als Mann verwehrt blieb verwehrt bleiben; jemandem bleibt etwas verwehrt hier: jemandem ist es nicht möglich, etwas zu machen (z. B. weil es ihm/ihr verboten wurde) .
SPRECHER:
Heute gilt Manuel Liñán als einer der besten Flamencotänzer der Welt. Bereits kurz nach seiner Tanzausbildung trat er mit den renommiertesten renommiert bekannt, berühmt Ensembles des Landes auf. Seinen Ursprung Ursprung, Ursprünge (m.) hier: der Beginn von etwas; der Ausgangspunkt von etwas hat der Flamenco im spanischen Andalusien des 19. Jahrhunderts. Typisch sind die prachtvollen prachtvoll reich geschmückt und verziert und figurbetonten figurbetont so, dass die Kleidung eng sitzt und die Körperform gut zu erkennen ist Kleider. Es ist vor allem ein für Andalusien identitätsstiftender identitätsstiftend so, dass etwas das Gefühl verstärkt, zu einer bestimmten Gruppe zu gehören Tanz. Manuel Liñán erforscht durch den Flamenco das eigene Selbst und interpretiert den Tanz immer wieder neu – so wie 2018 in „Baile de Autor“, zu Deutsch „Autorentanz“. Wie ein Magier Magier, - /Magierin, -nen der Zauberer; jemand, der einen Trick vorführt, den man sich logisch nicht erklären kann zaubert er Traumwelten auf die Bühne und nimmt das Publikum auf eine Reise durch sein Unterbewusstsein Unterbewusstsein (n., nur Singular) die psychischen Vorgänge, die man nicht erkennen und nicht steuern oder beeinflussen kann mit. Dass er immer wieder bewusst mit mit etwas brechen hier: sich von etwas befreien den Geschlechterrollen bricht mit etwas brechen hier: sich von etwas befreien und damit provoziert mit etwas provozieren hier: durch etwas (z. B. ein Verhalten) Menschen zum Nachdenken anregen , bringt ihm Anerkennung Anerkennung (f., nur Singular) hier: das Lob; die positive Beurteilung; der Respekt beim Publikum und in den Kritiken.
MANUEL LIÑÁN:
Natürlich freut uns das. Aber ich stelle fest, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben, bis die Gesellschaft akzeptiert, dass jeder Mensch seine eigene Identität Identität (f., hier nur Singular) hier: das innere Wesen von jemanden; das, was jemanden als Person ausmacht und Ästhetik Ästhetik (f., hier nur Singular) hier: die Vorstellung davon, was schön ist hat. Da hat sich sich etwas tun; es tut sich etwas etwas verändert sich langsam zwar schon etwas getan sich etwas tun; es tut sich etwas etwas verändert sich langsam , aber der Weg ist noch sehr weit.
SPRECHER:
Tanz als Appell Appell, -e (m.) eine Aufforderung, ein Aufruf für mehr Toleranz: Den Anfang für eine Veränderung haben Manuel Liñán und sein Ensemble schon mutig geschafft.
Flamenco für mehr Vielfalt und Toleranz
Flamenco, -s (m.) — ein Kunstgenre aus dem spanischen Andalusien und angrenzenden Regionen, das aus traditionellen Liedern und Tänzen besteht
Vielfalt (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass auch Menschen berücksichtigt werden, die nicht zu einer bestimmten Mehrheit gehören
Toleranz (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man etwas, das anders ist, akzeptiert
andalusisch — so, dass etwas aus der spanischen Region Andalusien kommt
ausschließlich — nur
Ausdruck (m., nur Singular) — hier: das Zeigen von Gefühlen
Ensemble, -s (n., aus dem Französischen) — hier: eine Gruppe von Künstlern (z. B. Tänzer oder Musiker)
etwas durch|brechen — hier: etwas in Frage stellen
Geschlechterrolle, -n (f.) — eine Verhaltensweise, die als typisch für Männer/Frauen gilt
etwas choreographieren — hier: Bewegungen für ein Tanzstück entwerfen
jemanden aus│grenzen — jemanden aus einer Gemeinschaft ausschließen; dafür sorgen, dass sich jemand nicht als Teil einer Gemeinschaft fühlt
sich über jemanden lustig machen — Witze über jemanden machen
sich ein|schließen — hier: zuhause bleiben und nicht rausgehen
etwas freien Lauf lassen — etwas nicht hindern oder aufhalten
verwehrt bleiben; jemandem bleibt etwas verwehrt — hier: jemandem ist es nicht möglich, etwas zu machen (z. B. weil es ihm/ihr verboten wurde)
renommiert — bekannt, berühmt
Ursprung, Ursprünge (m.) — hier: der Beginn von etwas; der Ausgangspunkt von etwas
prachtvoll — reich geschmückt und verziert
figurbetont — so, dass die Kleidung eng sitzt und die Körperform gut zu erkennen ist
identitätsstiftend — so, dass etwas das Gefühl verstärkt, zu einer bestimmten Gruppe zu gehören
Magier, - /Magierin, -nen — der Zauberer; jemand, der einen Trick vorführt, den man sich logisch nicht erklären kann
Unterbewusstsein (n., nur Singular) — die psychischen Vorgänge, die man nicht erkennen und nicht steuern oder beeinflussen kann
mit etwas brechen — hier: sich von etwas befreien
mit etwas provozieren — hier: durch etwas (z. B. ein Verhalten) Menschen zum Nachdenken anregen
Anerkennung (f., nur Singular) — hier: das Lob; die positive Beurteilung; der Respekt
Identität (f., hier nur Singular) — hier: das innere Wesen von jemanden; das, was jemanden als Person ausmacht
Ästhetik (f., hier nur Singular) — hier: die Vorstellung davon, was schön ist
sich etwas tun; es tut sich etwas — etwas verändert sich langsam
Appell, -e (m.) — eine Aufforderung, ein Aufruf