Volksfeste beleben die Wirtschaft
In Deutschland, Indien und in den Niederlanden gibt es jährliche Volksfeste. Diese sorgen nicht nur für eine gute Stimmung bei den feiernden Menschen. Es wird damit auch viel Geld verdient.
Volksfeste beleben die Wirtschaft
Ob in Deutschland beim Karneval oder in Indien beim traditionellen Farbenfest: Wenn sich die Straßen mit feiernden Menschen füllen, ist das nicht nur ein Ausdruck von Tradition und Lebensfreude. Auch für Unternehmen, die den Menschen Speisen, Getränke und Unterkünfte zur Verfügung stellen, handelt es sich um ganz besondere Tage im Jahr. Manche Wirtschaftszweige sind sogar regelrecht auf die Volksfeste angewiesen.
SPRECHER:
Das Holi-Festival Holi-Festival (n., nur Singular) ein hinduistisches, in Südasien gefeiertes Frühlingfest, bei dem sich die Menschen auf den Straßen bunt anmalen in Indien, der Karneval in Deutschland, der King’s Day King’s Day (m., nur Singular) der niederländische Nationalfeiertag am 27. April, an dem die Menschen im Land den Geburtstag von König Willem-Alexander feiern in den Niederlanden. Drei gigantische gigantisch umgangssprachlich für: sehr groß Volksfeste – und ein echter Booster Booster, - (m., aus dem Englischen) etwas, das etwas spürbar verstärkt für die Wirtschaft. Wie stark profitieren von etwas profitieren einen Vorteil durch etwas haben Unternehmen davon von etwas profitieren einen Vorteil durch etwas haben ? In Indien werden im Jahr geschätzt zehn Millionen Tonnen Tonne, -n (f.) hier: eine Maßeinheit; 1000 Kilogramm an Farben verkauft. Das passende Equipment Equipment, -s (n., meist Singular, aus dem Englischen) die Ausrüstung; Gegenstände, die man für einen bestimmten Zweck benötigt fürs Fest stammt in letzter Zeit vermehrt vermehrt gehäuft; immer öfter aus Indien und nicht mehr aus China, das früher bis zu 75 Prozent der Waren stellte etwas stellen hier: etwas zur Verfügung stellen; etwas zugänglich machen .
Das Zentrum des deutschen Karnevals liegt in Köln, im Westen Deutschlands, wo Hunderttausende im Februar in den Straßen feiern.
ANNE HELLER (Hotel- und Gaststättenverband Dehoga):
Karneval bedeutet für Köln tatsächlich: sechs Tage absoluter Ausnahmezustand Ausnahmezustand, -zustände (m., meist Singular) hier: eine Situation, die nicht normal ist . Obwohl es keine offiziellen Feiertage sind, haben die Firmen zum Beispiel am Rosenmontag Rosenmontag, -e (m.) der Karnevalsmontag; der Höhepunkt des Karnevals nicht offen. Und jeder macht mit – oder ist nicht da. Also, es gibt auch die, die es nicht mögen, aber die verlassen Köln dann tatsächlich, weil es in Köln unmöglich ist, an Clowns oder Prinzessinnen und Krokodilen vorbeizukommen an etwas vorbei|kommen hier: etwas vermeiden können; an etwas nicht teilnehmen müssen .
SPRECHER:
Verkleiden ist Tradition. Die geht auf auf etwas zurück|gehen so sein, dass etwas der Grund für etwas ist solche Masken zurück auf etwas zurück|gehen so sein, dass etwas der Grund für etwas ist , mit denen man böse Geister vertreiben jemanden/etwas vertreiben dafür sorgen, dass jemand/etwas weggeht/verschwindet wollte. So begann Karneval vor rund 2000 Jahren. Im Laufe der Zeit hat sich sich etwas zu eigen machen etwas übernehmen; hier: damit anfangen, ein Fest in die eigene Tradition einzubinden die katholische Kirche das Fest zu eigen gemacht sich etwas zu eigen machen etwas übernehmen; hier: damit anfangen, ein Fest in die eigene Tradition einzubinden . Es wird ein immer größeres Geschäft – mittlerweile milliardenschwer milliardenschwer so, dass mit etwas über eine Milliarde Euro verdient wird . Heute beläuft sich sich auf etwas belaufen etwas kosten; einer bestimmten Summe Geld entsprechen allein das Geschäft mit Kostümen auf sich auf etwas belaufen etwas kosten; einer bestimmten Summe Geld entsprechen mehr als 200 Millionen Euro. In Köln zum Beispiel sind die Hotels komplett ausgebucht ausgebucht so, dass es keine freien Plätze mehr gibt , kosten 50 Prozent mehr als sonst. Am meisten Umsatz Umsatz, Umsätze (m.) das Geld, das man für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen erhält, bevor darauf Steuern gezahlt werden (Verb: etwas umsetzen) wird in der Gastronomie gemacht. Schätzungsweise 800 Millionen Euro werden durch Karneval zusätzlich generiert etwas generieren hier: etwas verdienen; etwas erwirtschaften .
Was dem Deutschen sein Bier ist, ist dem Inder sein Bhang Bhang (n., Hindi) eine vor allem in Indien verbreitete Hanfzubereitung, die z. B. mit Tabak vermischt geraucht oder, besonders zu Festen, mit Wasser getrunken wird , um sich sich berauschen eine Droge oder einen anregenden Stoff konsumieren, um z. B. betrunken zu werden oder um vorübergehend den Geisteszustand zu verändern zu berauschen sich berauschen eine Droge oder einen anregenden Stoff konsumieren, um z. B. betrunken zu werden oder um vorübergehend den Geisteszustand zu verändern .
In den Niederlanden haben sie es es mit etwas übertreiben hier: zu viel von etwas konsumieren beim King’s Day mit es mit etwas übertreiben hier: zu viel von etwas konsumieren dem Alkohol etwas übertrieben es mit etwas übertreiben hier: zu viel von etwas konsumieren . Deshalb gilt hier: pro Person nur ein alkoholisches Getränk in der Hand, keine Sixpacks Sixpack, -s (n., aus dem Englischen) hier: eine Packung mit sechs Flaschen oder Dosen mehr. Hier ist angesagt sein hier: an der Reihe sein; jetzt gemacht werden; Zeit für etwas sein Orange angesagt angesagt sein hier: an der Reihe sein; jetzt gemacht werden; Zeit für etwas sein , denn das ist die Farbe des Königshauses. Und am King’s Day wird sein Geburtstag gefeiert: König Willem-Alexander. Um die Menschen zu den Party-Hotspots Party-Hotspot, -s (m., aus dem Englischen) ein Ort, an dem oft und viel gefeiert wird zu bringen, gibt es zusätzliche Zugverbindungen in die Großstädte. An diesem Tag im April werden traditionell gigantische Flohmärkte Flohmarkt, -märkte (m.) ein Markt, auf dem man gebrauchte Dinge kaufen kann veranstaltet. Jeder zweite Niederländer kauft dort etwas. Landesweit landesweit im ganzen Land werden 290 Millionen Euro umgesetzt. Ein Zusatzgeschäft bringen die sogenannten Tompouce Tompouce, - (m., Niederländisch) ein traditioneller niederländischer Kuchen aus Blätterteig und Vanillecreme, der am Nationalfeiertag orange glasiert wird . Pro Bäckerei gehen bis zu 2000 Stück raus an einem Tag. Tompouce ist das Gegenstück zu etwas sein hier: das sein, was einer bestimmten Sache in einem anderen Zusammenhang entspricht quasi quasi sozusagen; gewissermaßen das Gegenstück zu das Gegenstück zu etwas sein hier: das sein, was einer bestimmten Sache in einem anderen Zusammenhang entspricht Gujiya Gujiya, -s (ohne Artikel, Hindi) die frittierte, süße, gefüllte Blätterteigtasche in Form eines Halbmonds, die in Südasien traditionell zum Holi-Festival gegessen wird in Indien. In Deutschland gibt es meist Bonbons. Die werden gerne von den Karnevalswagen umsonst verteilt. Und dann gibt es noch die Künstler, die bei solchen Festen – egal wo auf der Welt – gutes Geld verdienen.
ANNA HELLER:
Es gibt ja hier in Köln eine komplette Musikbranche Musikbranche, -n (f.) der Bereich der Wirtschaft, der sich mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Konzertbetrieb von Musik beschäftigt; das Musikgeschäft , die vom Karneval lebt, also die von diesen sechs Tagen, vorher vielleicht noch ’n paar Wochen, davon lebt.
SPRECHER:
Karneval ist ein weltweites Phänomen Phänomen, -e (n.) das erstaunliche Ereignis . Es begann als europäisches Phänomen, unter anderem auch in Italien, genauer Venedig, wo Eleganz gefragt ist. „Wer trägt die schönste Maske?“, fragen sich die Leute. Von Europa wurde der Brauch Brauch, Bräuche (m.) eine Tradition in Kolonien Kolonie, -n (f.) ein Land, das von Europäern besetzt und beherrscht wurde wie Brasilien getragen, wo Musik und Extravaganz Extravaganz (f., nur Singular) das Ausgefallensein; das ungewöhnliche und Aufsehen erregende Auftreten bzw. Verhalten gefragt sind gefragt sein beliebt sein . Brasilien gilt als das größte Karnevalland der Welt.
ANNA HELLER:
Es kommen jedes Jahr mehr Menschen, weil … Man merkt natürlich auch, umso umso ... umso umgangssprachlich für: je ... umso; je ... desto schlimmer die Welt außenrum wird, umso umso ... umso umgangssprachlich für: je ... umso; je ... desto mehr freuen wir uns über die paar Tage Glückseligkeit Glückseligkeit (f., nur Singular) der innere Zustand voller Harmonie, bei dem man völlig zufrieden, glücklich und erfüllt (glückselig) ist , wo man wirklich ausgelassen ausgelassen hier: sehr fröhlich sein kann.
SPRECHER:
Das Holi-Fest ist mittlerweile auch ein Exportschlager Exportschlager, - (m.) hier: etwas, das sich mit großem Erfolg in vielen Ländern verbreitet : Es wird in westlichen Ländern wie Frankreich als Farbenfest gefeiert – ohne den religiösen Hintergrund Hintergrund, -gründe (m.) hier: der Grund für etwas; der Zusammenhang . Die Farben machen das Fest einfach noch besser.
Volksfeste beleben die Wirtschaft
Holi-Festival (n., nur Singular) — ein hinduistisches, in Südasien gefeiertes Frühlingfest, bei dem sich die Menschen auf den Straßen bunt anmalen
King’s Day (m., nur Singular) — der niederländische Nationalfeiertag am 27. April, an dem die Menschen im Land den Geburtstag von König Willem-Alexander feiern
gigantisch — umgangssprachlich für: sehr groß
Booster, - (m., aus dem Englischen) — etwas, das etwas spürbar verstärkt
von etwas profitieren — einen Vorteil durch etwas haben
Tonne, -n (f.) — hier: eine Maßeinheit; 1000 Kilogramm
Equipment, -s (n., meist Singular, aus dem Englischen) — die Ausrüstung; Gegenstände, die man für einen bestimmten Zweck benötigt
vermehrt — gehäuft; immer öfter
etwas stellen — hier: etwas zur Verfügung stellen; etwas zugänglich machen
Ausnahmezustand, -zustände (m., meist Singular) — hier: eine Situation, die nicht normal ist
Rosenmontag, -e (m.) — der Karnevalsmontag; der Höhepunkt des Karnevals
an etwas vorbei|kommen — hier: etwas vermeiden können; an etwas nicht teilnehmen müssen
auf etwas zurück|gehen — so sein, dass etwas der Grund für etwas ist
jemanden/etwas vertreiben — dafür sorgen, dass jemand/etwas weggeht/verschwindet
sich etwas zu eigen machen — etwas übernehmen; hier: damit anfangen, ein Fest in die eigene Tradition einzubinden
milliardenschwer — so, dass mit etwas über eine Milliarde Euro verdient wird
sich auf etwas belaufen — etwas kosten; einer bestimmten Summe Geld entsprechen
ausgebucht — so, dass es keine freien Plätze mehr gibt
Umsatz, Umsätze (m.) — das Geld, das man für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen erhält, bevor darauf Steuern gezahlt werden (Verb: etwas umsetzen)
etwas generieren — hier: etwas verdienen; etwas erwirtschaften
Bhang (n., Hindi) — eine vor allem in Indien verbreitete Hanfzubereitung, die z. B. mit Tabak vermischt geraucht oder, besonders zu Festen, mit Wasser getrunken wird
sich berauschen — eine Droge oder einen anregenden Stoff konsumieren, um z. B. betrunken zu werden oder um vorübergehend den Geisteszustand zu verändern
es mit etwas übertreiben — hier: zu viel von etwas konsumieren
Sixpack, -s (n., aus dem Englischen) — hier: eine Packung mit sechs Flaschen oder Dosen
angesagt sein — hier: an der Reihe sein; jetzt gemacht werden; Zeit für etwas sein
Party-Hotspot, -s (m., aus dem Englischen) — ein Ort, an dem oft und viel gefeiert wird
Flohmarkt, -märkte (m.) — ein Markt, auf dem man gebrauchte Dinge kaufen kann
landesweit — im ganzen Land
Tompouce, - (m., Niederländisch) — ein traditioneller niederländischer Kuchen aus Blätterteig und Vanillecreme, der am Nationalfeiertag orange glasiert wird
das Gegenstück zu etwas sein — hier: das sein, was einer bestimmten Sache in einem anderen Zusammenhang entspricht
quasi — sozusagen; gewissermaßen
Gujiya, -s (ohne Artikel, Hindi) — die frittierte, süße, gefüllte Blätterteigtasche in Form eines Halbmonds, die in Südasien traditionell zum Holi-Festival gegessen wird
Musikbranche, -n (f.) — der Bereich der Wirtschaft, der sich mit der Produktion, dem Vertrieb und dem Konzertbetrieb von Musik beschäftigt; das Musikgeschäft
Phänomen, -e (n.) — das erstaunliche Ereignis
Brauch, Bräuche (m.) — eine Tradition
Kolonie, -n (f.) — ein Land, das von Europäern besetzt und beherrscht wurde
Extravaganz (f., nur Singular) — das Ausgefallensein; das ungewöhnliche und Aufsehen erregende Auftreten bzw. Verhalten
gefragt sein — beliebt sein
umso ... umso — umgangssprachlich für: je ... umso; je ... desto
Glückseligkeit (f., nur Singular) — der innere Zustand voller Harmonie, bei dem man völlig zufrieden, glücklich und erfüllt (glückselig) ist
ausgelassen — hier: sehr fröhlich
Exportschlager, - (m.) — hier: etwas, das sich mit großem Erfolg in vielen Ländern verbreitet
Hintergrund, -gründe (m.) — hier: der Grund für etwas; der Zusammenhang