Modern und divers: das Staatsballett Berlin
Das Staatsballett Berlin ist eine Traditionseinrichtung. Doch der neue künstlerische Leiter hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt seiner Tänzerinnen und Tänzer zu betonen – ein Konzept, das viele begeistert.
Modern und divers divers hier: vielfältig; unterschiedlich; so, dass auch Menschen aus Minderheiten vertreten sind (Substantiv: die Diversität) : das Staatsballett Staatsballett (n., hier nur Singular) eine Gruppe von Tänzerinnen und Tänzern, die staatlich gefördert wird Berlin
Die größte Ballettkompanie Kompanie, -n (f.) hier: die große Gruppe von Balletttänzerinnen und -tänzern Deutschlands hat einen neuen künstlerischen Leiter. Christian Spuck möchte dafür sorgen, dass das Staatsballett Berlin moderner wird und dass Tänzerinnen und Tänzer die Menschen sein dürfen, die sie sind – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Aussehen oder ihrem Geschlecht. Ein Vorhaben, das nicht selbstverständlich ist – denn in der Vergangenheit wurde das Staatsballett heftig für seinen Umgang mit Diversität kritisiert.
SPRECHER:
Das Staatsballett Berlin bricht mit mit etwas brechen hier: sich von etwas befreien den Konventionen Konvention, -en (f.) die traditionelle Verhaltensweise und definiert etwas neu definieren einer Sache eine neue inhaltliche Ausrichtung geben; erneut über etwas nachdenken klassisches klassisch hier: normal; üblich; so, wie etwas bisher immer gemacht wurde Ballett ganz neu etwas neu definieren einer Sache eine neue inhaltliche Ausrichtung geben; erneut über etwas nachdenken . Mit zwei sehr frei choreografierten etwas choreografieren eine Abfolge von Tanzschritten für eine Aufführung in Szene setzen (Substantive: die Choreografie, der Choreograf, die Choreografin) Werken, die die neue Spielzeit Spielzeit, -en (f.) die Zeit im Jahr, in der z. B. an einem Ballett, Theater oder einer Oper Aufführungen stattfinden eröffnen, setzt ein Zeichen setzen etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken die Kompanie ein Zeichen ein Zeichen setzen etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken für ihre zukünftige, moderne Ausrichtung Ausrichtung, -en (f.) hier: das (politische oder gesellschaftliche) Selbstverständnis einer Institution . Und wie lautet die Vision Vision, -en (f.) hier: die Idee für die Zukunft des neuen künstlerischen Leiters?
CHRISTIAN SPUCK (Künstlerischer Leiter Staatsballett Berlin):
Meine Vision ist eine sehr kreative Kompanie. Alle weltberühmten Choreografen sollen gerne zu uns kommen und mit uns arbeiten, damit wir all das zeigen können, was Ballett und Tanz zu bieten haben etwas zu bieten haben etwas im Angebot haben; etwas besitzen; etwas vorzuzeigen haben .
SPRECHER:
Der 54-jährige deutsche Choreograf Christian Spuck sorgt für frischen Wind für frischen Wind sorgen hier umgangssprachlich für: an einem bisher eher traditionell geführten Ort neue Ideen einbringen beim Staatsballett Berlin. Der ehemalige Direktor des Zürcher Balletts will neue Wege neue Wege beschreiten umgangssprachlich für: etwas tun, was bisher noch niemand getan hat; neue Ideen umsetzen mit dem Ensemble Ensemble, -s (n., aus dem Französischen) hier: eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern (z. B. im Bereich Schauspiel, Tanz oder Musik) beschreiten neue Wege beschreiten umgangssprachlich für: etwas tun, was bisher noch niemand getan hat; neue Ideen umsetzen . Dieses ist mit 79 Tänzerinnen und Tänzern aus 28 Nationen die größte, teuerste und renommierteste renommiert bekannt, berühmt Ballettkompanie Deutschlands.
CHINATSU SUGISHIMA (Tänzerin):
Hi, ich bin Chinatsu Sugishima aus Japan.
GRÉGOIRE DUCHEVET (Tänzer):
Hallo, ich bin Grégoire Duchevet aus Frankreich.
CHLOE (Tänzerin):
Hi, ich bin Chloe aus Kalifornien, USA.
GUSTAVO (Tänzer):
Ich heiße Gustavo und komme aus Brasilien.
SPRECHER:
Einer der herausragenden herausragend hier: sehr gut Tänzer dieser Saison Saison, -s (f., aus dem Französischen) hier: die Zeit im Jahr, in der mehrere Veranstaltungen von etwas stattfinden ist Leroy Mokgatle aus Südafrika: das erste non-binäre non-binär so, dass man sich weder mit dem männlichen noch mit dem weiblichen Geschlecht eindeutig identifiziert Mitglied des Ensembles.
LEROY MOKGATLE (Tänzer*in Tänzer*in drückt aus, dass jemand tanzt und dabei weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht eindeutig zugeordnet werden möchte ):
Es hat eine Weile gedauert, bis ich diesen Punkt erreicht und festgestellt habe, dass ich non-binär bin. Was das betrifft, aber auch uns Tänzer im Allgemeinen, wollen wir alle in einer Institution oder Kompanie tanzen, wo wir uns wohlfühlen und wo das Repertoire Repertoire, -s (n., aus dem Französischen) eine Sammlung von Texten, Theater- bzw. Musikstücken unser Können widerspiegelt. Vertrauen ist auch ein wichtiger Punkt. Der Leiter muss wirklich eine große Vision haben.
SPRECHER:
Und diese Vision beinhaltet auch, dass Leroy Rollen im Ensemble übernimmt, die nicht dem traditionellen Ballett entsprechen, und er sogar auf der Spitze tanzt auf der Spitze tanzen im Ballett die Füße auf die Zehenspitzen stellen und in dieser Position tanzen . Ein weiteres Mitglied des diversen Ensembles ist die iranisch-schwedische Tänzerin Vivian Assal Koohnavard. Sie tanzt seit fünf Jahren beim Staatsballett Berlin und weiß sehr zu schätzen, dass sie sich nicht verstellen muss sich nicht verstellen müssen so sein dürfen, wie man ist .
VIVIAN ASSAL KOOHNAVARD (Tänzerin):
Zum Glück habe ich mich nicht sehr unter Druck gesetzt gefühlt, mich anpassen sich an|passen hier: sich so verhalten, wie es die anderen tun zu müssen. Ich bin irgendwie sehr selbstbewusst geworden. Ich glaube, ich kann das auch alles. Es geht nicht darum, wie ich aussehe und woher ich komme, sondern was ich draufhabe etwas drauf|haben hier umgangssprachlich für: etwas gut können; sich mit etwas gut auskennen .
SPRECHER:
2020 wurde mit etwas konfrontiert werden in eine Situation kommen, die einen dazu zwingt, sich mit etwas (meist Unangenehmem) auseinanderzusetzen das Berliner Staatsballett weltweit mit mit etwas konfrontiert werden in eine Situation kommen, die einen dazu zwingt, sich mit etwas (meist Unangenehmem) auseinanderzusetzen Schlagzeilen in der Presse konfrontiert mit etwas konfrontiert werden in eine Situation kommen, die einen dazu zwingt, sich mit etwas (meist Unangenehmem) auseinanderzusetzen . Eine schwarze Tänzerin berichtete, sie habe die Anweisung Anweisung, -en (f.) die Aufforderung bekommen, ihre Haut für bestimmte Rollen aufzuhellen etwas auf|hellen etwas heller machen . Unter der neuen Leitung sollen Toleranz und Diversität großgeschrieben werden großgeschrieben werden; etwas wird großgeschrieben hier: sehr wichtig sein; sehr großen Wert auf etwas legen und nicht nur leere Floskeln Floskel, -n (f.) hier: ein Begriff, der nichts aussagt sein.
CHRISTIAN SPUCK:
Wir kommen aus vielen verschiedenen Ländern der Welt. Jeder hat einen anderen Hintergrund, eine andere sexuelle Orientierung sexuelle Orientierung, -en (f.) ein Merkmal, mit dem beschrieben wird, zu welchem Geschlecht bzw. welchen Geschlechtern man sich hingezogen fühlt , eine andere Religion. Und in der Sprache des Tanzes funktioniert das wunderbar zusammen. Ich glaube, der Begriff „divers“ ist sehr repräsentativ repräsentativ typisch für etwas für Berlin. Ich kenne keine andere Stadt, die so vielfältig ist, und es ist so wichtig für die Stadt, vielfältig zu sein. Und als Ballettkompanie in Berlin möchten wir die Stadt auch auf diese Weise repräsentieren etwas repräsentieren hier: Symbol für etwas sein .
SPRECHER:
Das Staatsballett Berlin bietet eines der umfangreichsten umfangreich groß; so, dass etwas aus vielen Teilen besteht Repertoires für eine klassische Ballettkompanie an. Darunter Märchenballette wie „Schwanensee“, „Onegin“, aber auch zeitgenössische zeitgenössisch aus der heutigen Zeit; modern; aktuell Stücke wie „Messa Da Requiem“ und „Bovary“ – Christian Spucks neuestes Stück nach dem Roman von Gustave Flaubert. Eine neue Ära Ära, Ären (f., meist Singular) ein bestimmter Zeitabschnitt in der Geschichte einleiten etwas ein|leiten etwas beginnen , ohne die Loyalität Loyalität, -en (f.) die Tatsache, dass man jemandem/etwas treu ist des Berliner Ballettpublikums zu verlieren – eine große Herausforderung für Christian Spuck. Ist er deshalb nervös?
CHRISTIAN SPUCK:
Ich bin immer nervös, jeden Tag. Selbst bei einer normalen Studioprobe bin ich immer ein bisschen nervös, immer ein bisschen aufgeregt. Ich glaube, das ist es, worum es in der Kunst geht. Man muss sich auf sich auf etwas ein|lassen etwas ausprobieren; bei etwas mitmachen das Unbekannte einlassen sich auf etwas ein|lassen etwas ausprobieren; bei etwas mitmachen . Wenn man nicht nervös ist, gäbe es keine Herausforderung.
SPRECHER:
Das Staatsballett Berlin zeitgemäß zeitgemäß modern; so, dass etwas in die heutige Zeit passt und erfolgreich in die Zukunft zu führen: eine Herausforderung, der sich sich etwas stellen eine Aufgabe akzeptieren; eine Herausforderung annehmen der neue künstlerische Leiter Christian Spuck mit vollem Einsatz Einsatz (m., hier nur Singular) hier: die Anstrengung stellt sich etwas stellen eine Aufgabe akzeptieren; eine Herausforderung annehmen .
Modern und divers: das Staatsballett Berlin
divers — hier: vielfältig; unterschiedlich; so, dass auch Menschen aus Minderheiten vertreten sind (Substantiv: die Diversität)
Staatsballett (n., hier nur Singular) — eine Gruppe von Tänzerinnen und Tänzern, die staatlich gefördert wird
Kompanie, -n (f.) — hier: die große Gruppe von Balletttänzerinnen und -tänzern
mit etwas brechen — hier: sich von etwas befreien
Konvention, -en (f.) — die traditionelle Verhaltensweise
etwas neu definieren — einer Sache eine neue inhaltliche Ausrichtung geben; erneut über etwas nachdenken
klassisch — hier: normal; üblich; so, wie etwas bisher immer gemacht wurde
etwas choreografieren — eine Abfolge von Tanzschritten für eine Aufführung in Szene setzen (Substantive: die Choreografie, der Choreograf, die Choreografin)
Spielzeit, -en (f.) — die Zeit im Jahr, in der z. B. an einem Ballett, Theater oder einer Oper Aufführungen stattfinden
ein Zeichen setzen — etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken
Ausrichtung, -en (f.) — hier: das (politische oder gesellschaftliche) Selbstverständnis einer Institution
Vision, -en (f.) — hier: die Idee für die Zukunft
etwas zu bieten haben — etwas im Angebot haben; etwas besitzen; etwas vorzuzeigen haben
für frischen Wind sorgen — hier umgangssprachlich für: an einem bisher eher traditionell geführten Ort neue Ideen einbringen
neue Wege beschreiten — umgangssprachlich für: etwas tun, was bisher noch niemand getan hat; neue Ideen umsetzen
Ensemble, -s (n., aus dem Französischen) — hier: eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern (z. B. im Bereich Schauspiel, Tanz oder Musik)
renommiert — bekannt, berühmt
herausragend — hier: sehr gut
Saison, -s (f., aus dem Französischen) — hier: die Zeit im Jahr, in der mehrere Veranstaltungen von etwas stattfinden
non-binär — so, dass man sich weder mit dem männlichen noch mit dem weiblichen Geschlecht eindeutig identifiziert
Tänzer*in — drückt aus, dass jemand tanzt und dabei weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht eindeutig zugeordnet werden möchte
Repertoire, -s (n., aus dem Französischen) — eine Sammlung von Texten, Theater- bzw. Musikstücken
auf der Spitze tanzen — im Ballett die Füße auf die Zehenspitzen stellen und in dieser Position tanzen
sich nicht verstellen müssen — so sein dürfen, wie man ist
sich an|passen — hier: sich so verhalten, wie es die anderen tun
etwas drauf|haben — hier umgangssprachlich für: etwas gut können; sich mit etwas gut auskennen
mit etwas konfrontiert werden — in eine Situation kommen, die einen dazu zwingt, sich mit etwas (meist Unangenehmem) auseinanderzusetzen
Anweisung, -en (f.) — die Aufforderung
etwas auf|hellen — etwas heller machen
großgeschrieben werden; etwas wird großgeschrieben — hier: sehr wichtig sein; sehr großen Wert auf etwas legen
Floskel, -n (f.) — hier: ein Begriff, der nichts aussagt
sexuelle Orientierung, -en (f.) — ein Merkmal, mit dem beschrieben wird, zu welchem Geschlecht bzw. welchen Geschlechtern man sich hingezogen fühlt
repräsentativ — typisch für etwas
etwas repräsentieren — hier: Symbol für etwas sein
umfangreich — groß; so, dass etwas aus vielen Teilen besteht
zeitgenössisch — aus der heutigen Zeit; modern; aktuell
Ära, Ären (f., meist Singular) — ein bestimmter Zeitabschnitt in der Geschichte
etwas ein|leiten — etwas beginnen
Loyalität, -en (f.) — die Tatsache, dass man jemandem/etwas treu ist
sich auf etwas ein|lassen — etwas ausprobieren; bei etwas mitmachen
zeitgemäß — modern; so, dass etwas in die heutige Zeit passt
sich etwas stellen — eine Aufgabe akzeptieren; eine Herausforderung annehmen
Einsatz (m., hier nur Singular) — hier: die Anstrengung