Fleischlos glücklich
In Deutschland wird, im Gegensatz zu anderen Ländern, sehr viel Fleisch gegessen. In Zeiten des Klimawandels gibt es aber immer mehr sogenannte „Flexitarier“, die versuchen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.
Fleischlos glücklich
In Deutschland wird, im Gegensatz zu anderen Ländern, immer noch sehr viel Fleisch gegessen. Inzwischen legen aber auch immer mehr Menschen in Deutschland Wert auf eine gesunde Ernährung. In Zeiten des Klimawandels versuchen sie, als sogenannte „Flexitarier“ weniger Fleisch zu essen. Davon profitieren unter anderem Tofu-Hersteller, die gesündere Fleischalternativen entwickeln.
SPRECHERIN:
Frisch vom Grill oder gut geräuchert etwas räuchern etwas (Lebensmittel) über ein Feuer hängen, sodass es danach nach Rauch schmeckt oder riecht, z. B. Schinken oder Fisch , die Deutschen lieben es, Fleisch zu essen. Und sie tun es ausgiebig ausgiebig hier: oft und in großen Mengen – für die meisten eine Selbstverständlichkeit Selbstverständlichkeit (f. nur Singular) hier: ein Verhalten, das zeigt, dass jemand etwas für ganz normal, natürlich und nicht für etwas Besonderes hält .
GAST (bei McDonald’s):
Fleisch gehört zu unseren Lebensmitteln, zur Ernährung. War schon immer so.
SPRECHERIN:
Durchschnittlich fast 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr isst jeder Bundesbürger und liegt damit deutlich über dem Schnitt Schnitt (m., nur Singular) hier: der Durschnitt aller Erdenbewohner Erdenbewohner, -/Erdenbewohnerin, -nen hier: der Mensch . Und doch: Es bewegt sich sich bewegen hier: sich verändern; sich ändern was, im Land der Currywürste. Zu sehen zum Beispiel hier auf dem Freiburger Wochenmarkt. Zwischen all den Wurst- und Schinkenständen Stand, Stände (m.) hier: eine Art Hütte oder ein großer Tisch (oft auf einem Markt), an dem etwas verkauft wird (z. B. Lebensmittel) steht dieser grüne Wagen. Die Würstchen hier sehen ein bisschen eckiger aus und die Salatbeilage Beilage, -n (f.) hier: etwas, das man zum Hauptgericht isst (z. B. Gemüse oder Kartoffeln) üppiger üppig hier: groß . Er ist hier aus professionellen Gründen. Er kümmert sich um den Vertrieb Vertrieb, -e (m.) der Bereich in einer Firma, der dafür sorgt, dass Produkte auf den Markt kommen und dort erfolgreich sind des Tofu Tofu (m., nur Singular) ein Nahrungsmittel, das aus Sojabohnen hergestellt wird -Herstellers.
JULIAN VORBERG-HECK (Verkaufsleiter Deutschland „Taifun Tofu“):
Ich glaub schon, dass es ein allgemeiner Trend ist, eigentlich ein Mega-Trend, „plant-based plant-based englisch für: pflanzlich; aus Pflanzen hergestellt “. Also, es beschäftigt schon immer mehr Menschen, auch grad viele junge Menschen, manche sprechen von ’nem „Greta-Effekt Greta-Effekt (m., nur Singular) gemeint ist: die Wirkung von Greta Thunberg auf andere Menschen, die deshalb auch klimafreundlicher leben wollen “. Also, viele hinterfragen ihr Konsumverhalten Konsumverhalten, - (n.) das Verhalten von Käufern; die Art und Weise, wie Menschen einkaufen und sehen da eben in pflanzlichen Proteinen Protein, -e (n.) das Eiweiß; der Grundbaustein von Zellen, mit dem neue Zellen gebaut werden oder geschädigte repariert werden auch ’ne große Chance. Und wir merken das natürlich auch am Tofu-Hunger, der durchaus steigt.
SPRECHERIN:
Die ganz Konsequenten konsequent hier: streng; so, dass man etwas ohne Ausnahme macht , die Veganer Veganer, -/Veganerin, -nen eine Person die keine tierischen Lebensmittel isst (z. B. Fleisch, Milch, Eier) , sind mit einem Prozent immer noch selten. Aber der Anteil der Vegetarier in Deutschland liegt – je nach Statistik – bei sechs bis zehn Prozent. Den großen Effekt aber hat dieses Drittel der Bevölkerung. Es sagt in Umfragen Umfrage, -n (f.) die Befragung von Personen; die Untersuchung, wie Menschen über etwas denken , sich künftig künftig in Zukunft fleischarm fleischarm so, dass wenig Fleisch enthalten ist ernähren zu wollen. Eine neue Zielgruppe Zielgruppe, -n (f.) eine bestimmte Gruppe von Menschen, die man mit etwas erreichen will , die auch Burgerketten Kette, -n (f.) hier: eine Firma, die viele Geschäfte und Läden hat in Bewegung bringt. McDonald’s zum Beispiel mit seinen weltweit mehr als 37.000 Filialen Filiale, -n (f.) ein einzelnes Geschäft, das zu einer größeren Firma mit vielen Geschäften gehört startete in Deutschland sein neues Produkt. Neben den 40.000 Tonnen Fleisch, die die Kette allein in Deutschland jedes Jahr verarbeitet, gibt es seit 2019 auch dies: einen veganen Burger im Standardsortiment Standardsortiment (n., nur Singular) die Waren, die ein Geschäft immer anbietet . Frittiert etwas frittieren etwas in heißem Fett braten wird er getrennt von allen Fleischprodukten. So kann der Burger offiziell als vegan beworben werden.
EVA RÖSSLER (Pressesprecherin McDonald’s Deutschland):
Das ist ein Patty Patty, -s (n., aus dem Englischen) das Fleisch oder der Fleischersatz in einem Burger auf Soja-Weizen-Basis, das eben sehr, sehr fleischähnlich aussieht und eben vor allem auch relativ fleischähnlich schmeckt.
REPORTERIN:
Sie hätten’s auch schon früher machen können, wenn die Gäste 10 Jahre früher das nachgefragt etwas nach|fragen hier: sich als Kunde für ein Produkt interessieren hätten?
EVA RÖSSLER:
Dann hätten wir es auch schon früher machen können, ja.
SPRECHERIN:
Fleisch, das keines ist. Jetzt scheint die Zeit reif die Zeit ist/scheint reif für etwas hier: die Zeit für etwas ist/scheint gekommen dafür. Und das verhilft ihr zu einer neuen Bedeutung: der Sojabohne Sojabohne, -n (f.) eine Pflanzenart, aus der man Lebensmittel herstellen kann, die Fleisch ersetzen sollen . Proteinreich, bisher hauptsächlich an Tiere verfüttert etwas an jemanden verfüttern einem Tier etwas Bestimmtes zu essen geben , aber viel effizienter effizient mit großer Wirkung; so, dass etwas gut genutzt wird lässt sie sich für menschliche Nahrung nutzen. Hier werden die Bohnen vermahlen etwas vermahlen ein Produkt so bearbeiten, dass es zu einem Pulver wird , erhitzt, gepresst etwas pressen etwas mit starkem Druck bearbeiten . Das Ergebnis: eine Masse, die sich beliebig formen und würzen lässt.
STEFAN HAUCK (Produktentwickler Taifun Tofu):
In den Anfängen unserer Firma haben wir sehr wohl einige Würstchen, Tofu-Würstchen, entwickelt, damit die Menschen ’ne Anknüpfung Anknüpfung, -en (f.) hier: die gedankliche Verbindung zu etwas Bekanntem haben, damit sie ’ne Assoziation haben. Das kennen sie schon, und dann fällt’s ihnen leichter, da zu wechseln. Aber für uns ist ganz wichtig, dass wir heute Lebensmittel entwickeln, die ’ne Eigenständigkeit Eigenständigkeit (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass etwas nicht so ist wie etwas anderes, sondern sich davon unterscheidet haben.
SPRECHERIN:
Muss ein Pflanzenprodukt wie Fleisch aussehen? Es ist die alte Diskussion der Vegetarierszene Szene, -n (f.) hier: alle Menschen, die sich mit der gleichen Sache beschäftigen oder denen die gleichen Dinge wichtig sind . Aus ihr entstand vor rund 30 Jahren die Firma Taifun-Tofu. 100 Tonnen produziert das Unternehmen pro Woche – weniger als die Firma verkaufen könnte im aktuellen Tofu-Boom Boom, -s (m., aus dem Englischen) die Tatsache, dass etwas in kurzer Zeit sehr beliebt wurde; der plötzliche große Erfolg von etwas . Doch die Bio-Zertifizierung Bio-Zertifizierung, -en (f.) die offizielle Bestätigung, dass die Produkte biologisch, also umweltfreundlich, hergestellt sind aller Zutaten ist langwierig langwierig so, dass es lange dauert , und im Familienunternehmen gibt es noch immer viel Handarbeit. Tofu in Deutschland war lange ein Nischenprodukt Nischenprodukt, -e (n.) ein Produkt, das nur für eine spezielle, kleine Gruppe von Menschen interessant ist . Andere Regionen sind weiter.
STEFAN HAUCK:
Asien ist sozusagen das Mutterland Mutterland, -länder (f.) hier: das Land, aus dem etwas ursprünglich kommt , man könnte auch sagen: der Mutterkontinent für diverse divers verschieden Sojaprodukte. Da ist nur Tofu eines von vielen. Das wird dort ganz selbstverständlich gegessen seit vielen Jahrhunderten schon, das hat dort den Status eines Grundnahrungsmittels Grundnahrungsmittel, - (n.) ein Lebensmittel, das man regelmäßig isst und aus dem viele Gerichte gemacht werden . Wird aber auch ganz selbstverständlich mit tierischen Produkten kombiniert. Also, Tofu und Fisch oder Tofu und Fleisch ist in Asien selbstverständlich.
SPRECHERIN:
Dummerweise gibt es immer mehr Fleisch zum Tofu. In China zum Beispiel zeigt sich deutlich der Zusammenhang von Fleischkonsum Fleischkonsum (m., nur Singular) der Verbrauch (das Verbrauchen) von Fleisch und Wirtschaftswachstum: Je mehr Geld verdient wird, desto mehr Fleisch kommt auf den Teller. Inzwischen haben die Chinesen die Deutschen beim Pro-Kopf-Verbrauch Pro-Kopf-Verbrauch (m., nur Singular) das, was eine Einwohnerin/ein Einwohner im Durchschnitt von etwas verbraucht (z.B. Energie, Lebensmittel) überholt. Die deutschen Schweinezüchter Schweinezüchter, - (m.) jemand, der Schweine besitzt und dafür sorgt, dass sie sich mehr werden exportieren ihre Überschüsse Überschuss, Überschüsse (m.) hier: etwas, von dem mehr da ist, als gebraucht wird nach China. Denn in Deutschland gibt es immer mehr sogenannte „Flexitarier Flexitarier, - (m.) jemand, der sich oft, aber nicht immer vegetarisch ernährt “.
GAST:
Ich ess nicht viel Fleisch. Einmal die Woche vielleicht, zweimal, aber nicht öfter.
SPRECHERIN:
Mehr ist auch nicht gesund – für den menschlichen Körper und für das Klima sowieso.
Fleischlos glücklich
etwas räuchern — etwas (Lebensmittel) über ein Feuer hängen, sodass es danach nach Rauch schmeckt oder riecht, z. B. Schinken oder Fisch
ausgiebig — hier: oft und in großen Mengen
Selbstverständlichkeit (f. nur Singular) — hier: ein Verhalten, das zeigt, dass jemand etwas für ganz normal, natürlich und nicht für etwas Besonderes hält
Schnitt (m., nur Singular) — hier: der Durschnitt
Erdenbewohner, -/Erdenbewohnerin, -nen — hier: der Mensch
sich bewegen — hier: sich verändern; sich ändern
Stand, Stände (m.) — hier: eine Art Hütte oder ein großer Tisch (oft auf einem Markt), an dem etwas verkauft wird (z. B. Lebensmittel)
Beilage, -n (f.) — hier: etwas, das man zum Hauptgericht isst (z. B. Gemüse oder Kartoffeln)
üppig — hier: groß
Vertrieb, -e (m.) — der Bereich in einer Firma, der dafür sorgt, dass Produkte auf den Markt kommen und dort erfolgreich sind
Tofu (m., nur Singular) — ein Nahrungsmittel, das aus Sojabohnen hergestellt wird
plant-based — englisch für: pflanzlich; aus Pflanzen hergestellt
Greta-Effekt (m., nur Singular) — gemeint ist: die Wirkung von Greta Thunberg auf andere Menschen, die deshalb auch klimafreundlicher leben wollen
Konsumverhalten, - (n.) — das Verhalten von Käufern; die Art und Weise, wie Menschen einkaufen
Protein, -e (n.) — das Eiweiß; der Grundbaustein von Zellen, mit dem neue Zellen gebaut werden oder geschädigte repariert werden
konsequent — hier: streng; so, dass man etwas ohne Ausnahme macht
Veganer, -/Veganerin, -nen — eine Person die keine tierischen Lebensmittel isst (z. B. Fleisch, Milch, Eier)
Umfrage, -n (f.) — die Befragung von Personen; die Untersuchung, wie Menschen über etwas denken
künftig — in Zukunft
fleischarm — so, dass wenig Fleisch enthalten ist
Zielgruppe, -n (f.) — eine bestimmte Gruppe von Menschen, die man mit etwas erreichen will
Kette, -n (f.) — hier: eine Firma, die viele Geschäfte und Läden hat
Filiale, -n (f.) — ein einzelnes Geschäft, das zu einer größeren Firma mit vielen Geschäften gehört
Standardsortiment (n., nur Singular) — die Waren, die ein Geschäft immer anbietet
etwas frittieren — etwas in heißem Fett braten
Patty, -s (n., aus dem Englischen) — das Fleisch oder der Fleischersatz in einem Burger
etwas nach|fragen — hier: sich als Kunde für ein Produkt interessieren
die Zeit ist/scheint reif für etwas — hier: die Zeit für etwas ist/scheint gekommen
Sojabohne, -n (f.) — eine Pflanzenart, aus der man Lebensmittel herstellen kann, die Fleisch ersetzen sollen
etwas an jemanden verfüttern — einem Tier etwas Bestimmtes zu essen geben
effizient — mit großer Wirkung; so, dass etwas gut genutzt wird
etwas vermahlen — ein Produkt so bearbeiten, dass es zu einem Pulver wird
etwas pressen — etwas mit starkem Druck bearbeiten
Anknüpfung, -en (f.) — hier: die gedankliche Verbindung zu etwas Bekanntem
Eigenständigkeit (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass etwas nicht so ist wie etwas anderes, sondern sich davon unterscheidet
Szene, -n (f.) — hier: alle Menschen, die sich mit der gleichen Sache beschäftigen oder denen die gleichen Dinge wichtig sind
Boom, -s (m., aus dem Englischen) — die Tatsache, dass etwas in kurzer Zeit sehr beliebt wurde; der plötzliche große Erfolg von etwas
Bio-Zertifizierung, -en (f.) — die offizielle Bestätigung, dass die Produkte biologisch, also umweltfreundlich, hergestellt sind
langwierig — so, dass es lange dauert
Nischenprodukt, -e (n.) — ein Produkt, das nur für eine spezielle, kleine Gruppe von Menschen interessant ist
Mutterland, -länder (f.) — hier: das Land, aus dem etwas ursprünglich kommt
divers — verschieden
Grundnahrungsmittel, - (n.) — ein Lebensmittel, das man regelmäßig isst und aus dem viele Gerichte gemacht werden
Fleischkonsum (m., nur Singular) — der Verbrauch (das Verbrauchen) von Fleisch
Pro-Kopf-Verbrauch (m., nur Singular) — das, was eine Einwohnerin/ein Einwohner im Durchschnitt von etwas verbraucht (z.B. Energie, Lebensmittel)
Schweinezüchter, - (m.) — jemand, der Schweine besitzt und dafür sorgt, dass sie sich mehr werden
Überschuss, Überschüsse (m.) — hier: etwas, von dem mehr da ist, als gebraucht wird
Flexitarier, - (m.) — jemand, der sich oft, aber nicht immer vegetarisch ernährt