Nach der Flucht: Ankommen in Deutschland
Viele Menschen müssen aus ihrem Heimatland fliehen. Auch Deutschland nimmt Asylsuchende auf. Doch der Anfang im neuen Land ist oft nicht einfach. Geflüchtete berichten von ihren Erfahrungen im hessischen Diemelstadt.
Nach der Flucht: Ankommen in Deutschland
Viele Menschen auf der Welt sind gezwungen, aus ihrem Heimatland zu fliehen fliehen hier: einen Ort verlassen, weil es dort gefährlich ist . Auch Deutschland nimmt Asylsuchende Asylsuchende, -n (m./f.) jemand, der aus einem Land geflohen ist und in einem anderen Land um Schutz bittet auf. Doch oft ist gar nicht so einfach, nach der Flucht Flucht, -en (f.) die Tatsache, dass eine Person ihren Wohnort oder ihr Land verlässt, weil es dort z. B. gefährlich für sie ist im neuen Land richtig anzukommen. Geflüchtete Geflüchtete, -n (m./f.) jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss; der Flüchtling im hessischen hessisch hier: so, dass etwas zum Bundesland Hessen gehört Diemelstadt berichten von ihrem Leben in Deutschland.
SPRECHER:
Imran und Robina Khan flohen im April vorigen Jahres aus Afghanistan – nach der Machtübernahme der Taliban Taliban (nur Plural) eine islamistische Terrorgruppe, die Afghanistan kontrolliert . Seitdem leben sie in dieser Notunterkunft in Deutschland. Sie teilen sich Toiletten und Küche mit anderen. Meistens sind es junge Männer. Für die schwangere Robina ist das alles andere als ideal ideal perfekt; optimal .
IMRAN KHAN (Geflüchteter aus Afghanistan):
Für meine Frau ist es wirklich unangenehm. Die Jungs hören meistens bis zum Morgen Musik. Sie spielen Computerspiele und kümmern sich nicht ums Lernen.
SPRECHER:
Sobald das Asylverfahren Asylverfahren, - (n.) der Prozess, in dem ein Antrag auf Asyl geprüft und über ihn entschieden wird abgeschlossen ist, können sich Geflüchtete eine eigene Wohnung suchen. In der Zwischenzeit beschäftigen sich viele mit Deutschkursen wie diesem an der Volkshochschule Volkshochschule, -n (f.) eine Einrichtung v. a. zur Erwachsenenbildung in Diemelstadt.
BOZENA DOMBROWSKI (Deutschlehrerin):
Es funktioniert! Die Leute, wenn ich die Leute, die heute überhaupt nichts verstehen – „Wie heißt du?“, „Woher kommst du?“ –, vielleicht in zwei Jahren treffe, die sprechen plötzlich fließend.
KURSTEILNEHMERIN:
Ich habe viel Praxis, alle sprechen Deutsch. Und hier sprechen [die] Leute Hochdeutsch Hochdeutsch (n., nur Singular) die überregionale Form der deutschen Sprache, die in der Schule unterrichtet und in den Medien gesprochen wird .
SPRECHER:
Und damit geht‘s zur Arbeit. Maler wie Mussie, der ursprünglich ursprünglich hier: auf die Herkunft bezogen; auf den Ort bezogen, wo jemand oder etwas herkommt aus Eritrea kommt, helfen auf dem deutschen Arbeitsmarkt, die Lücken die Lücken schließen hier: die Stellen besetzen, für die bisher Arbeitskräfte fehlten zu schließen die Lücken schließen hier: die Stellen besetzen, für die bisher Arbeitskräfte fehlten .
MUSSIE ABERA (Bauarbeiter):
Ja, gut, [es] macht Spaß auch. Ja, deswegen bin ich auch hier auf der Baustelle Baustelle, -n (f.) ein Ort, an dem etwas gebaut wird (z. B. ein Haus) . Am Anfang war, wegen der Sprache war [es] schwierig, aber nach und nach war [es] dann okay.
SPRECHER:
Sein Chef sagt, die Integration Integration (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass Menschen, die in ein Land ziehen, Teil der Gesellschaft dieses Landes werden von Geflüchteten sei wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens.
BURKHARD OKEL (Arbeitgeber):
Egal, wo sie herkommen: Hauptsache Hauptsache, -n (f., meist Singular) hier: das Wichtigste ist , sie haben Lust, mit uns zu arbeiten. Und so schaffen wir vieles.
SPRECHER:
Die Integration kann aber auch Probleme bereiten Probleme bereiten Schwierigkeiten machen; schwierig sein und lange dauern. Für Olad, der vor zehn Jahren aus Somalia nach Deutschland kam, lief glatt|laufen gut und ohne Probleme funktionieren (auch: glatt|gehen) nicht alles glatt glatt|laufen gut und ohne Probleme funktionieren (auch: glatt|gehen) . Aber jetzt hat er einen festen Job, seine Frau und seine Kinder sind da – er hat sich eingelebt sich ein|leben hier: sich nach einiger Zeit an einem neuen Ort zu Hause fühlen .
OLAD JAMA KARSHE (Angestellter):
Die ersten drei Jahre waren so schwer, Familie zu vermissen jemanden vermissen traurig darüber sein, dass jemand nicht da ist . Manchmal träume ich, dann bin ich zu Hause da in meinem Land, und ja, komme ich morgen früh, oh, hier bin ich noch in Deutschland. Aber dann, nach drei Jahren oder vier Jahren ungefähr, dann bin ich nur hier.
SPRECHER:
Die Familie hat ihre Wurzeln Wurzel, -n (f.) hier: der Ursprung; die Herkunft nicht vergessen, aber sie hat sich integriert sich integrieren sich so verhalten, dass man zum Teil einer Gruppe/Gesellschaft wird und wurde gut aufgenommen.
OLAD JAMA KARSHE:
Ich freue mich schon jetzt, dass ich hier in Diemelstadt bin. Und hier … so das Beste, was ich hier gesehen habe, in ganz Deutschland, ist hier, in Diemelstadt.
SPRECHER:
Ein Lob für seine Gastgeber – aber ehemalige ehemalig früher Geflüchtete wie Olad wissen, dass die Reise lange dauern kann. Und für manche geht sie nie zu Ende.
Nach der Flucht: Ankommen in Deutschland
fliehen — hier: einen Ort verlassen, weil es dort gefährlich ist
Asylsuchende, -n (m./f.) — jemand, der aus einem Land geflohen ist und in einem anderen Land um Schutz bittet
Flucht, -en (f.) — die Tatsache, dass eine Person ihren Wohnort oder ihr Land verlässt, weil es dort z. B. gefährlich für sie ist
Geflüchtete, -n (m./f.) — jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg) verlassen muss; der Flüchtling
hessisch — hier: so, dass etwas zum Bundesland Hessen gehört
Taliban (nur Plural) — eine islamistische Terrorgruppe, die Afghanistan kontrolliert
ideal — perfekt; optimal
Asylverfahren, - (n.) — der Prozess, in dem ein Antrag auf Asyl geprüft und über ihn entschieden wird
Volkshochschule, -n (f.) — eine Einrichtung v. a. zur Erwachsenenbildung
Hochdeutsch (n., nur Singular) — die überregionale Form der deutschen Sprache, die in der Schule unterrichtet und in den Medien gesprochen wird
ursprünglich — hier: auf die Herkunft bezogen; auf den Ort bezogen, wo jemand oder etwas herkommt
die Lücken schließen — hier: die Stellen besetzen, für die bisher Arbeitskräfte fehlten
Baustelle, -n (f.) — ein Ort, an dem etwas gebaut wird (z. B. ein Haus)
Integration (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass Menschen, die in ein Land ziehen, Teil der Gesellschaft dieses Landes werden
Hauptsache, -n (f., meist Singular) — hier: das Wichtigste ist
Probleme bereiten — Schwierigkeiten machen; schwierig sein
glatt|laufen — gut und ohne Probleme funktionieren (auch: glatt|gehen)
sich ein|leben — hier: sich nach einiger Zeit an einem neuen Ort zu Hause fühlen
jemanden vermissen — traurig darüber sein, dass jemand nicht da ist
Wurzel, -n (f.) — hier: der Ursprung; die Herkunft
sich integrieren — sich so verhalten, dass man zum Teil einer Gruppe/Gesellschaft wird
ehemalig — früher