Teurer Weizen: Ernährungssicherheit in Gefahr

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Teurer Weizen Weizen (m., nur Singular) eine Getreideart, aus der man z. B. Brot macht : Ernährungssicherheit Ernährungssicherheit (f., nur Singular) die Tatsache, dass Menschen immer genügend gesunde Ernährung zur Verfügung haben in Gefahr

Durch den Ukraine-Krieg sind die Preise für Weizen und Dünger gestiegen, da beides nicht mehr von der Ukraine geliefert werden kann. In manchen europäischen Ländern wird außerdem der Treibstoff für die Traktoren knapp, die für die Feldarbeit benötigt werden. Für viele Menschen weltweit kann das dazu führen, dass sie nicht genug zu essen haben werden. Um etwas dagegen zu tun, könnte Deutschland weniger Weizen an Tiere verfüttern. Denn bisher wird die Hälfte des Weizens, der in Deutschland angebaut wird, für die Produktion von Fleisch verwendet.

SPRECHER:
Stickstoffdünger Stickstoffdünger, - (m.) ein chemisches Mittel, das z. B. in der Landwirtschaft eingesetzt wird, damit Pflanzen schneller wachsen ist teuer wie nie zuvor. Der Grund: Die Ukraine fällt aus|fallen hier: eine Aufgabe aus bestimmten Gründen nicht mehr machen können wegen des Krieges auch als wichtiger Lieferant für Düngemittel Düngemittel, - (n.) der Dünger; ein Stoff, durch den Pflanzen schneller wachsen aus aus|fallen hier: eine Aufgabe aus bestimmten Gründen nicht mehr machen können . Auf dem Feld von Dieter Laufer in Sachsen wird in diesen Tagen gedüngt (Pflanzen) düngen Pflanzen ein Mittel geben, das das Wachstum verbessert . Viel weniger als in den Jahren zuvor. Diesel Diesel (m., nur Singular) ein Kraftstoff z. B. für Fahrzeuge in der Landwirtschaft , Dünger – alles ist extrem teuer geworden. Der Landwirt Landwirt, -e/Landwirtin, -nen der Bauer/die Bäuerin hofft, dass sich sich rentieren; etwas rentiert sich sich finanziell lohnen; jemandem ein positives Ergebnis bringen die hohen Investitionen Investition, -en (f.) das Geld, das man für etwas ausgibt, um später damit einen Gewinn zu machen in die Weizenfelder am Ende rentieren sich rentieren; etwas rentiert sich sich finanziell lohnen; jemandem ein positives Ergebnis bringen .

DIETER LAUFER (Landwirt):
Also, viele Länder wie Moldawien oder Lettland oder so, die können sich den Dünger überhaupt nicht mehr leisten. Es gibt ganz viele Länder, wo es keinen Diesel mehr gibt, wo man heute weiß: Die Frühjahrsaaten Frühjahrssaat, -en (f.) das Verteilen von Samen auf den Feldern im Frühling finden nicht statt.

SPRECHER:
Jeder Landwirt, der noch Getreide eingelagert etwas ein|lagern hier: etwas (z. B. Lebensmittel) für einen längeren Zeitraum an einem Ort (einem Lager) aufbewahren hat, macht etwas zu Geld machen umgangssprachlich für: etwas verkaufen und so Geld damit verdienen es jetzt zu Geld etwas zu Geld machen umgangssprachlich für: etwas verkaufen und so Geld damit verdienen . Denn die Preise sind so hoch wie nie. Dieses Unternehmen in Norddeutschland verschifft etwas verschiffen etwas mit dem Schiff an einen anderen Ort bringen Weizen über Hamburg oder Rostock nach Nordafrika. Die Händler können sich sich vor Anfragen kaum retten können hier umgangssprachlich für: sehr viele Aufträge haben trotz der hohen Preise vor Anfragen kaum retten sich vor Anfragen kaum retten können hier umgangssprachlich für: sehr viele Aufträge haben , obwohl sich der Weizenpreis in den vergangenen Wochen fast verdoppelt hat.

RUDOLF PETERS (Getreidehändler):
Da kostet ja der Weizen aktuell je nach Tagesschwankungen Tagesschwankung, -en (f.) die Tatsache, dass sich etwas (z. B. ein Preis) täglich ändert irgendwo bei 450 Euro die Tonne Tonne, -n (f.) hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm . Dann muss die Ware nach Nordafrika, Iran oder Saudi-Arabien oder Ägypten oder Algerien transportiert werden. Da liegen auf etwas liegen hier: hinzukommen noch mal Frachtraten Frachtrate, -n (f.) der Preis für den Transport von etwas drauf auf etwas liegen hier: hinzukommen von 40 bis 50 Euro die Tonne, sodass wir annähernd annähernd ungefähr; fast bei 500 Euro die Tonne dort in den Empfangsländern Empfangsland, -länder (n.) hier: ein Land, in das bestimmte Waren gebracht werden liegen.

SPRECHER:
Die Betriebe in der Ukraine sind gut aufgestellt sein hier: als Firma in einer so guten Lage sein, dass man auch auf mögliche Schwierigkeiten in der Zukunft vorbereitet ist mit modernen Maschinen gut aufgestellt gut aufgestellt sein hier: als Firma in einer so guten Lage sein, dass man auch auf mögliche Schwierigkeiten in der Zukunft vorbereitet ist . Ein Grund, warum das Land Weizen zu günstigen Preisen in andere Länder, zum Beispiel nach Afrika, verkaufen konnte. Der Krieg hat den ukrainischen Weizenexport komplett komplett hier: völlig gestoppt.

ALBERT HORTMANN-SCHOLTEN (Landwirtschaftskammer Landwirtschaftskammer, -n (f.) eine Organisation, die sich für die Interessen von Bauern und Bäuerinnen in Deutschland einsetzt Niedersachen):
Wir haben ja jetzt schon laut dem letzten Welternährungsbericht eine Zunahme von unterernährten unterernährt so, dass jemand über längere Zeit nicht genug zu essen hat Menschen. Das bewegt sich sich in Richtung (von etwas) bewegen hier: so sein, dass etwas bald erreicht wird wieder in Richtung sich in Richtung (von etwas) bewegen hier: so sein, dass etwas bald erreicht wird eine Milliarde Menschen. Und es steht zu befürchten zu befürchten stehen; es steht zu befürchten die Gefahr besteht, dass etwas passiert , dass bei dieser Rohstoff Rohstoff, -e (m.) ein Material aus der Natur, aus dem etwas hergestellt wird preis-Explosion Explosion, -en (f.) hier: der sehr starke und plötzliche Anstieg von etwas (z. B. des Preises) , die wir momentan erleben, eine weitere Zunahme der Unterernährung stattfinden wird.

SPRECHER:
In dieser Getreidemühle Mühle, -n (f.) hier: ein Ort, an dem aus Getreide Mehl hergestellt wird verarbeiten etwas verarbeiten hier: etwas so bearbeiten, dass man ein bestimmtes Produkt erhält sie jeden Tag rund 1000 Tonnen Weizen zu Mehl für Bäckereien. Mit mit jemandem/etwas rechnen jemanden/etwas erwarten Preissteigerungen von rund 20 Prozent rechnet mit jemandem/etwas rechnen jemanden/etwas erwarten Mühlenbesitzer Jan Cordesmeyer. Er plädiert für für etwas plädieren für etwas sein; sich für etwas aussprechen die Produktion von weniger Fleisch, um die Getreidepreise zu stabilisieren etwas stabilisieren dafür sorgen, dass etwas in einen sicheren Zustand kommt; dafür sorgen, dass etwas ungefähr gleich bleibt und auch für arme Länder die Ernährung zu sichern.

Jan Cordesmeyer (Geschäftsführer Hemelter Mühle)
In Deutschland ist es so, dass wir ungefähr die Hälfte des erzeugten etwas erzeugen hier: etwas herstellen; etwas produzieren Weizens nutzen, um die Schweine und andere Masttiere Masttier, -e (n.) ein Tier, das viel gefüttert wird und deshalb viel Fleisch liefert, wenn man es tötet  zu füttern und daraus Fleisch zu machen. Jetzt kann ich aber aus sieben Kilo Getreide nur ein Kilo Fleisch herstellen. Da stellt sich die Frage, ob das noch sinnvoll ist, so viel Weizen für die Fleischerzeugung zu verbrauchen.

SPRECHER:
Doch ob ein Umdenken Umdenken (n, nur Singular) die Meinungsänderung kurzfristig kurzfristig hier:in sehr kurzer Zeit; schnell vor dem Hintergrund vor dem Hintergrund (+ Genitiv) in einer bestimmten Situation des russischen Krieges in der Ukraine stattfindet, ist fraglich fraglich sein nicht sicher sein; unklar sein . Landwirt Dieter Laufer hofft jetzt auf Sonne und genug Regen, damit es im nächsten Jahr genug Weizen für Brot gibt.

Weizen (m., nur Singular) — eine Getreideart, aus der man z. B. Brot macht

Ernährungssicherheit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass Menschen immer genügend gesunde Ernährung zur Verfügung haben

Stickstoffdünger, - (m.) — ein chemisches Mittel, das z. B. in der Landwirtschaft eingesetzt wird, damit Pflanzen schneller wachsen

aus|fallen — hier: eine Aufgabe aus bestimmten Gründen nicht mehr machen können

Düngemittel, - (n.) — der Dünger; ein Stoff, durch den Pflanzen schneller wachsen

(Pflanzen) düngen — Pflanzen ein Mittel geben, das das Wachstum verbessert

Diesel (m., nur Singular) — ein Kraftstoff z. B. für Fahrzeuge in der Landwirtschaft

Landwirt, -e/Landwirtin, -nen — der Bauer/die Bäuerin

sich rentieren; etwas rentiert sich — sich finanziell lohnen; jemandem ein positives Ergebnis bringen

Investition, -en (f.) — das Geld, das man für etwas ausgibt, um später damit einen Gewinn zu machen

Frühjahrssaat, -en (f.) — das Verteilen von Samen auf den Feldern im Frühling

etwas ein|lagern — hier: etwas (z. B. Lebensmittel) für einen längeren Zeitraum an einem Ort (einem Lager) aufbewahren

etwas zu Geld machen — umgangssprachlich für: etwas verkaufen und so Geld damit verdienen

etwas verschiffen — etwas mit dem Schiff an einen anderen Ort bringen

sich vor Anfragen kaum retten können — hier umgangssprachlich für: sehr viele Aufträge haben

Tagesschwankung, -en (f.) — die Tatsache, dass sich etwas (z. B. ein Preis) täglich ändert

Tonne, -n (f.) — hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm

auf etwas liegen — hier: hinzukommen

Frachtrate, -n (f.) — der Preis für den Transport von etwas

annähernd — ungefähr; fast

Empfangsland, -länder (n.) — hier: ein Land, in das bestimmte Waren gebracht werden

gut aufgestellt sein — hier: als Firma in einer so guten Lage sein, dass man auch auf mögliche Schwierigkeiten in der Zukunft vorbereitet ist

komplett — hier: völlig

Landwirtschaftskammer, -n (f.) — eine Organisation, die sich für die Interessen von Bauern und Bäuerinnen in Deutschland einsetzt

unterernährt — so, dass jemand über längere Zeit nicht genug zu essen hat

sich in Richtung (von etwas) bewegen — hier: so sein, dass etwas bald erreicht wird

zu befürchten stehen; es steht zu befürchten — die Gefahr besteht, dass etwas passiert

Rohstoff, -e (m.) — ein Material aus der Natur, aus dem etwas hergestellt wird

Explosion, -en (f.) — hier: der sehr starke und plötzliche Anstieg von etwas (z. B. des Preises)

Mühle, -n (f.) — hier: ein Ort, an dem aus Getreide Mehl hergestellt wird

etwas verarbeiten — hier: etwas so bearbeiten, dass man ein bestimmtes Produkt erhält

mit jemandem/etwas rechnen — jemanden/etwas erwarten

für etwas plädieren — für etwas sein; sich für etwas aussprechen

etwas stabilisieren — dafür sorgen, dass etwas in einen sicheren Zustand kommt; dafür sorgen, dass etwas ungefähr gleich bleibt

etwas erzeugen — hier: etwas herstellen; etwas produzieren

Masttier, -e (n.) — ein Tier, das viel gefüttert wird und deshalb viel Fleisch liefert, wenn man es tötet 

Umdenken (n, nur Singular) — die Meinungsänderung

kurzfristig — hier: in sehr kurzer Zeit; schnell

vor dem Hintergrund (+ Genitiv) — in einer bestimmten Situation

fraglich sein — nicht sicher sein; unklar sein

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