Patente: Vergessene Schätze
Im Archiv des Patentamts stapeln sich gute Ideen, aber viele werden gar nicht genutzt. Die Firma IPlytics will das ändern: Sie sammelt Informationen über Patente und gibt vergessenen Erfindungen eine neue Chance.
Patente: Vergessene Schätze
Im Archiv des Patentamts stapeln sich gute Ideen, aber viele werden gar nicht genutzt. Die Firma IPlytics will das ändern: Sie sammelt Informationen über Patente und gibt vergessenen Erfindungen eine neue Chance.
SPRECHER:
Ich kann sie flüstern flüstern sehr leise sprechen hören: die Patente Patent, -e (n.) das Recht, eine Erfindung wirtschaftlich zu nutzen , auf den Gedankengängen Gedankengang, -gänge (m.) eine Kette von Gedanken, die zu einem bestimmten Ergebnis führt; Überlegungen zu einem bestimmten Thema; hier ein Wortspiel mit dem Wort „Gang“ in der Bedeutung von „Flur“ des Patentamts. Sie erzählen Geschichten von Geistesblitzen Geistesblitz, -e (m.) eine sehr gute Idee, die jemand plötzlich hat , Geniestreichen Geniestreich, -e (m.) eine sehr kluge Handlung oder Idee , Gehirnschmalz Gehirnschmalz (n., nur Singular) hier: intensives Nachdenken . Von Ideen, die die Welt veränderten, Erfindungen, die die Forschung revolutionierten. Innovation als Inspiration – für noch mehr Innovation.
KARSTEN KAUFFMANN (Deutsches Patent- und Markenamt Deutsches Patent- und Markenamt (n., nur Singular) das Amt, bei dem man in Deutschland eine Erfindung oder eine Marke registrieren und vor der Nutzung durch andere schützen lassen kann ):
Jede Idee, jede Erfindung zieht etwas zieht etwas nach sich etwas hat etwas zur Folge; etwas führt zu etwas ja weitere Erfindungen nach sich etwas zieht etwas nach sich etwas hat etwas zur Folge; etwas führt zu etwas . Denken Sie an den Übergang Übergang, -gänge (m.) hier: der langsame Wechsel von der Kutsche Kutsche, -n (f.) ein Fahrzeug, das von Pferden gezogen wird zum Automobil. Jetzt sind wir dabei, da den nächsten Innovationsschritt zu machen, dass alternative Antriebe Antrieb, -e (m.) hier: ein technisches System, das etwas (z. B. ein Fahrzeug) in Bewegung setzt gesucht werden. Und wir werden das erleben, wenn die Elektroautos auf der Straße fahren – mit Akku Akku, -s (m.) ein Gerät, das Strom speichert und aufgeladen werden muss betrieben etwas betreiben hier: eine Maschine in Bewegung setzen , mit Brennstoffzelle Brennstoffzelle, -n (f.) ein Gerät, das einen Brennstoff (z. B. ein Gas) in Energie umwandelt betrieben – dass diese Antriebe dann auch weiterentwickelt werden und so wieder neue Erfindungen nach sich ziehen.
SPRECHER:
Aber nicht alle Patente wurden zur Erfolgsgeschichte. Mit manchen ließ sich kein Geld verdienen. Andere überholte jemanden/etwas überholen schneller als jemand/etwas sein der Fortschritt. Und wieder andere sollten nur die Forschung der Konkurrenz blockieren jemanden/etwas blockieren hier: verhindern, dass jemand/etwas Fortschritte macht; etwas/jemanden verlangsamen oder stoppen . Abgestempelt etwas ab|stempeln hier: etwas (meist negativ) beurteilen und dann nicht mehr darüber nachdenken , alleingelassen, liegen sie jetzt hier herum, jahrzehntelang – und seit sieben Jahren auch EP1625415.
Dieses Patent zum Beispiel gehört der Deutschen Telekom Deutsche Telekom (f., nur Singular) ein große Firma für Telekommunikation . Es geht dabei um ein Verfahren Verfahren, - (n.) hier: eine Methode zur Nutzung von Ortung Ortung, -en (f.) durch ein technisches System (z. B. Satelliten) herausfinden, wo jemand oder etwas gerade ist sdaten. Bestimmt ’ne gute Idee, aber das Unternehmen nutzt sie nicht. Heißt das jetzt, dass das die Endstation die Endstation, -en (f.) hier: das Ende ist für dieses Patent oder bekommt es doch noch ’ne zweite Chance?
TIM POHLMANN (Geschäftsführer IPlytics):
Es gibt Patente, die brauchen diese zweite Chance – oder vielleicht sogar ’ne dritte, ’ne vierte Chance.
SPRECHER:
Tim Pohlmann hat ein Herz für ein Herz für etwas/jemanden haben etwas/jemanden mögen; sich um etwas/jemanden kümmern ungenutzte Patente. Klar, schließlich verdient er mit ihnen sein Geld. Sein Startup Start-up, -s (n., aus dem Englischen) eine neu gegründete Firma mit einer neuen Geschäftsidee IPlytics nimmt alle Patente – ob genutzt oder ungenutzt –, speist etwas ein|speisen hier: etwas in den Computer eingeben sie in eine riesige Datenbank Datenbank, -en (f.) ein elektronisches System, mit dem man große Mengen von Informationen speichern kann ein etwas ein|speisen hier: etwas in den Computer eingeben und visualisiert etwas visualisieren hier: etwas in bildlicher Form darstellen sie. Und die Kunden zahlen dafür. Hier etwa die Patentanmeldungen Patentanmeldung, -en (f.) die Tatsache, dass jemand eine Erfindung beim Patentamt registrieren lässt von Google, Microsoft und Apple im Vergleich. Aber können die Unternehmen so was nicht selbst machen?
TIM POHLMANN:
Es geht immer mehr darum, Patente zu verstehen. Wir messen fast 100.000 neue weltweite Patentanmeldungen im Monat und die kann keiner mehr lesen. Und dafür braucht man ’ne Software, die diese Patente intelligent ausliest etwas aus|lesen hier: mithilfe eines technisches Geräts bestimmte Informationen aus einem Dokument entnehmen , versteht, was inhaltlich in den Patenten steht, und dann aber auch feststellen kann: Ist das eigentlich relevant, ist das wertvoll?
SPRECHER:
Das wollen vor allem Kunden aus forschungsintensiven forschungsintensiv so, dass viel wissenschaftliche Arbeit nötig ist Branchen, etwa IT-Unternehmen. Mit Pohlmanns Datenanalyse Datenanalyse, -n (f.) die Untersuchung von gesammelten Daten nach bestimmten Kriterien können sie die Erfindungen der Konkurrenz im Blick behalten etwas/jemanden im Blick behalten etwas/jemanden beobachten . Und sie können die ungenutzten Patente aus dem eigenen Haus wiederfinden. Die können sie dann entweder verkaufen oder lizensieren etwas lizensieren hier: jemandem die offizielle Erlaubnis geben, etwas zu nutzen . Gibt es also doch noch Hoffnung für unser bislang ungenutztes Patent? Wir finden es auf der Plattform von IPlytics.
TIM POHLMANN:
Aufgrund dieser Informationen, diesem wirklichen Inhalt des Patentes, berechnet jetzt das Tool, ob es in dem Bereich ähnliche andere Patente gibt, ob sich da Unternehmen tummeln sich tummeln hier: in großer Zahl existieren , die in dem Bereich auch schon was machen, weil das sind natürlich jetzt meine potenziellen potenziell hier: möglich Käufer.
SPRECHER:
Unser Patent ist eine Technologie, die Standort Standort, -e (m.) hier: der Ort, an dem sich jemand/etwas befindet daten auswertet etwas aus|werten etwas analysieren und beurteilen und daraus Vorhersagen Vorhersage, -n (f.) die Prognose; die Aussage darüber, was in Zukunft passieren wird trifft. Das wäre auch was für Gamedesigner Gamedesigner, -/Gamedesignerin, -nen (aus dem Englischen) jemand, der Computerspiele entwickelt , die wissen wollen, wo Spieler sich hinbewegen, oder Automobilunternehmen, die an selbstfahrenden Autos selbstfahrendes Auto, selbstfahrende Autos (n.) ein Auto, das selbstständig fahren kann, ohne dass ein Mensch es steuert forschen und Fahrtziele berechnen.
TIM POHLMANN:
Das ist natürlich ’n positives Signal, dass ich jetzt verstehen kann: Okay, in einen [einer] der Branchen könnte ich das Patent platzieren etwas platzieren hier: in einem bestimmten Bereich eine Verwendungsmöglichkeit für etwas finden . Ich könnte es lizensieren an die relevanten Unternehmen und könnte damit das Patent ... dem Patent die zweite Chance geben, es weiter zu kommerzialisieren etwas kommerzialisieren etwas so nutzen, dass man damit Geld verdienen kann .
SPRECHER:
Kommt groß raus|kommen berühmt werden doch noch groß raus groß raus|kommen berühmt werden .
TIM POHLMANN:
Kommt doch noch groß raus – vielleicht anders, als der Erfinder sich das je vorgestellt hat. Aber es bekommt vielleicht ’ne ganz andere Anwendung.
SPRECHER:
EP1625415 hofft also auf eine zweite Chance. Und die verspricht Tim Pohlmann auch allen anderen ungenutzten Patenten. Vielleicht finden sie also doch noch aus dem Patentamt in unseren Alltag. Eine gute Idee bleibt eine gute Idee. Man muss sie nur festhalten.
Patente: Vergessene Schätze
flüstern — sehr leise sprechen
Patent, -e (n.) — das Recht, eine Erfindung wirtschaftlich zu nutzen
Gedankengang, -gänge (m.) — eine Kette von Gedanken, die zu einem bestimmten Ergebnis führt; Überlegungen zu einem bestimmten Thema; hier ein Wortspiel mit dem Wort „Gang“ in der Bedeutung von „Flur“
Geistesblitz, -e (m.) — eine sehr gute Idee, die jemand plötzlich hat
Geniestreich, -e (m.) — eine sehr kluge Handlung oder Idee
Gehirnschmalz (n., nur Singular) — hier: intensives Nachdenken
Deutsches Patent- und Markenamt (n., nur Singular) — das Amt, bei dem man in Deutschland eine Erfindung oder eine Marke registrieren und vor der Nutzung durch andere schützen lassen kann
etwas zieht etwas nach sich — etwas hat etwas zur Folge; etwas führt zu etwas
Übergang, -gänge (m.) — hier: der langsame Wechsel
Kutsche, -n (f.) — ein Fahrzeug, das von Pferden gezogen wird
Antrieb, -e (m.) — hier: ein technisches System, das etwas (z. B. ein Fahrzeug) in Bewegung setzt
Akku, -s (m.) — ein Gerät, das Strom speichert und aufgeladen werden muss
etwas betreiben — hier: eine Maschine in Bewegung setzen
Brennstoffzelle, -n (f.) — ein Gerät, das einen Brennstoff (z. B. ein Gas) in Energie umwandelt
jemanden/etwas überholen — schneller als jemand/etwas sein
jemanden/etwas blockieren — hier: verhindern, dass jemand/etwas Fortschritte macht; etwas/jemanden verlangsamen oder stoppen
etwas ab|stempeln — hier: etwas (meist negativ) beurteilen und dann nicht mehr darüber nachdenken
Deutsche Telekom (f., nur Singular) — ein große Firma für Telekommunikation
Verfahren, - (n.) — hier: eine Methode
Ortung, -en (f.) — durch ein technisches System (z. B. Satelliten) herausfinden, wo jemand oder etwas gerade ist
die Endstation, -en (f.) — hier: das Ende
ein Herz für etwas/jemanden haben — etwas/jemanden mögen; sich um etwas/jemanden kümmern
Start-up, -s (n., aus dem Englischen) — eine neu gegründete Firma mit einer neuen Geschäftsidee
etwas ein|speisen — hier: etwas in den Computer eingeben
Datenbank, -en (f.) — ein elektronisches System, mit dem man große Mengen von Informationen speichern kann
etwas visualisieren — hier: etwas in bildlicher Form darstellen
Patentanmeldung, -en (f.) — die Tatsache, dass jemand eine Erfindung beim Patentamt registrieren lässt
etwas aus|lesen — hier: mithilfe eines technisches Geräts bestimmte Informationen aus einem Dokument entnehmen
forschungsintensiv — so, dass viel wissenschaftliche Arbeit nötig ist
Datenanalyse, -n (f.) — die Untersuchung von gesammelten Daten nach bestimmten Kriterien
etwas/jemanden im Blick behalten — etwas/jemanden beobachten
etwas lizensieren — hier: jemandem die offizielle Erlaubnis geben, etwas zu nutzen
sich tummeln — hier: in großer Zahl existieren
potenziell — hier: möglich
Standort, -e (m.) — hier: der Ort, an dem sich jemand/etwas befindet
etwas aus|werten — etwas analysieren und beurteilen
Vorhersage, -n (f.) — die Prognose; die Aussage darüber, was in Zukunft passieren wird
Gamedesigner, -/Gamedesignerin, -nen (aus dem Englischen) — jemand, der Computerspiele entwickelt
selbstfahrendes Auto, selbstfahrende Autos (n.) — ein Auto, das selbstständig fahren kann, ohne dass ein Mensch es steuert
etwas platzieren — hier: in einem bestimmten Bereich eine Verwendungsmöglichkeit für etwas finden
etwas kommerzialisieren — etwas so nutzen, dass man damit Geld verdienen kann
groß raus|kommen — berühmt werden