Potsdam in der Weihnachtszeit
Potsdam, die kleine Nachbarstadt Berlins, präsentiert sich im Advent modern und traditionell zugleich. Das Erbe der Preußenkönige, die hier einst regierten, stand Pate für die bläuliche Weihnachtsbeleuchtung.
Potsdam in der Weihnachtszeit
Hoch oben im türkischen Bergdorf Bogatepe sind die Bedingungen für die Käseproduktion ideal. Das fand vor über hundert Jahren der Deutsche Alexander Kaiser heraus und ließ zusammen mit einem Schweizer Freund eine Käserei bauen. Noch heute produzieren die Bewohnerinnen des Dorfes Käse nach ihren Rezepten. Im Dorf haben sie deshalb das Sagen. Ihr Käse ist nicht nur im eigenen Land beliebt und bekannt, sondern wird bereits bis nach Hongkong verkauft.
SPRECHER:
Das ist das Brandenburger Tor. Aber dieses steht nicht in Berlin, sondern in Potsdam, Hauptstadt des Bundeslandes Brandenburg. Hier geht zu|gehen hier: sein es beschaulich beschaulich ruhig; gemütlich zu zu|gehen hier: sein . Im Advent ist die Stadt besonders herausgeputzt etwas/sich heraus|putzen umgangssprachlich für: etwas oder sich besonders schön machen . In Potsdam haben zahlreiche preußische preußisch so, dass etwas zu dem früheren Königreich Preußen gehört Herrscher ihre Spuren hinterlassen Spuren hinterlassen hier: bekannt sein und nicht vergessen werden; Wirkung zeigen . Preußen war einer der wichtigsten europäischen Staaten vom 18. Jahrhundert bis 1918. Das alte Stadtschloss aus jener jene/r hier: damalig Zeit wurde wieder aufgebaut - ebenso wie der Palast Barberini. Potsdam pflegt sein Erbe Erbe (n., nur Singular) hier: etwas, das aus früherer Zeit hinterlassen wurde .
ALEXANDRA SCHMÖGER (Mitarbeiterin Potsdam Marketing und Service):
Den Einfluss der verschiedenen Könige in Potsdam kann man natürlich bis heute am Stadtbild nachvollziehen etwas nachvollziehen hier: sehen . Es war immer Residenzstadt Residenzstadt, -städte (f.) eine Stadt, in der eine wichtige Persönlichkeit, zum Beispiel ein König, lebt oder gelebt hat bis 1918, das heißt also, diese Stadt sollte eine schöne sein. Im Prinzip ist das Erscheinungsbild Erscheinungsbild, -er (n.) die Art, wie etwas oder jemand aussieht der Stadt durch ihre Vergangenheit eine, die sehr heimisch heimisch wie zu Hause; so, dass man sich zu Hause fühlt wirkt auf viele. Und das möchten viele bewahren etwas bewahren etwas halten; etwas nicht verändern und wieder errichten etwas errichten etwas aufbauen .
SPRECHER:
Das Holländische Viertel mitten in Potsdam. Es geht auf auf etwas zurück|gehen so sein, dass etwas der Grund für etwas ist Friedrich Wilhelm den Ersten zurück auf etwas zurück|gehen so sein, dass etwas der Grund für etwas ist , den sogenannten preußischen Soldatenkönig. Er war ein großer Anhänger Anhänger, -/Anhängerin, -nen hier: jemand, der von etwas überzeugt ist und es unterstützt; der Fan der Niederlande, und weil er vom Wissen des Landes profitieren von etwas profitieren einen Vorteil durch etwas haben wollte, lud er Handwerker und Baumeister nach Potsdam ein. So entstand das größte zusammenhängende zusammenhängend hier: so, dass etwas zusammengehört Bauensemble Bauensemble, - (n.) hier: Häuser, die zusammengehören und im gleichen Stil gebaut sind im holländischen Stil in Deutschland.
ALEXANDRA SCHMÖGER:
Ich selber bin in der Nähe der holländischen Grenze geboren und ich dachte immer: Was ist hier denn so besonders? Aber der Soldatenkönig hat auch immer noch bei mir, 250 Jahre später, ein Gefühl erreicht, was er damals schon schaffen wollte, nämlich, dass man sich hier heimisch fühlt.
SPRECHER:
Bis heute wird hier zu Weihnachten eine niederländische Tradition gefeiert: An einem Adventswochenende Adventswochenende, -n (n.) ein Wochenende im Advent, vier Wochen vor Weihnachten kommt Sinterklaas Sinterklaas (m., aus dem Holländischen) der Heilige Nikolaus in das Viertel. Dann zeigen niederländische Handwerker ihr Angebot, und die holländische Version des Nikolaus' zieht durch durch etwas ziehen hier: durch etwas gehen die Straßen. Nicht niederländisch, aber auch eine Institution Institution, -en (f.) hier: ein sehr bekannter Ort der Stadt: die Confiserie Confiserie, -n (f., aus dem Französischen) die Konditorei Felicitas. In der Adventszeit herrscht Hochbetrieb herrschen besonders viel los sein hier Hochbetrieb Hochbetrieb herrschen besonders viel los sein . Die Konditoren backen Potsdam-typisches Gebäck und kreieren etwas kreieren etwas gestalten; etwas herstellen Pralinen. Besonders beliebt ist eine Büste Büste, -n (f.) eine Skulptur, die meist Kopf und Brust einer Person zeigt aus Schokolade. Sie zeigt die berühmte Preußenkönigin Luise.
HEIKE WOLLHERR (Filialleiterin Confiserie Felicitas):
Die Figuren sind natürlich mit der Geschichte von Potsdam eng verbunden. Dadurch, dass Luise wirklich ‘ne sehr, sehr positive Figur ist, wird sie auch noch sehr gerne gekauft, verschenkt.
SPRECHER:
Heute ist Potsdam eine moderne Stadt. Aber das alte Preußen lebt überall ein bisschen weiter. Sogar auf dem Weihnachtsmarkt. Dort können Besucher Laternen Laterne, -n (f.) hier: eine Lampe, die einen Wetterschutz hat und Lametta Lametta (n., nur Singular) Weihnachtsbaumschmuck aus dünnen Metallstreifen in einer ganz bestimmten Farbe bewundern.
ALEXANDRA SCHMÖGER:
Blau, preußisch Blau wird meistens mit den Uniformen als Allererstes als Allererstes ganz am Anfang; zuerst assoziiert etwas assoziieren etwas mit etwas in Verbindung bringen; an etwas denken , der preußischen Armee Armee, -n (f.) die Soldaten eines Landes , denn unter dem Soldatenkönig wurden die Farben der vorher vielen Uniformenfarben vereinheitlicht etwas vereinheitlichen dafür sorgen, dass etwas überall gleich ist , nämlich zu preußisch Blau. Und Potsdams blauer Lichterglanz Lichterglanz (m., nur Singular) der Lichterschein ist eigentlich der einzige Weihnachtsmarkt in Deutschland, der mit Blau arbeitet.
SPRECHER:
Ein blauer Lichterglanz: Einst war das als Marketingcoup Marketingcoup, -s (m.) der wirtschaftliche Erfolg der Stadt gedacht. Inzwischen ist es zur Tradition geworden. Budenbesitzer Budenbesitzer,-/Budenbesitzerin, -nen hier: jemand der einen Stand auf einem Markt besitzt greifen etwas auf|greifen hier: etwas übernehmen; etwas auch so machen das Blau bei ihren Ständen Stand , Stände (m.) hier: ein kleines Geschäft; ein großer Tisch, an dem etwas verkauft wird (z. B. auf einem Markt) auf etwas auf|greifen hier: etwas übernehmen; etwas auch so machen . Und sogar die Schlittschuhbahn Schlittschuhbahn, -en (f.) eine Bahn oder eine Fläche aus Eis, auf der man mit speziellen Schuhen mit Stahlschienen laufen kann am Luisenplatz ist bläulich bläulich in der Farbe blau eingefärbt etwas ein|färben etwas eine Farbe geben . Aber was denken die Besucher darüber?
MANN 1:
Der bläuliche Glanz, also ich finde ihn ästhetisch ästhetisch so, dass etwas schön anzusehen ist sehr schön. Er hat irgendwie sowas sehr Weiches.
FRAU 1:
Mir gefällt es ganz gut. Es gibt ganz viele Sterne. Und blau ist letztens letztens letztlich; im Grunde genommen; schließlich meine Lieblingsfarbe. Letztens.
MANN 2:
Ist mal was ganz anderes. Zu Hause würde ich‘s nicht machen.
FRAU 2:
Ne, ich auch nicht.
MANN 2:
Aber hier sieht’s vielleicht nicht schlecht aus.
FRAU 2:
Na, ich mag’s eher klassisch.
FRAU 3:
Ich find' die blauen Lichter immer sehr schön. Also, es gibt dem Ganzen immer noch so ‘ne besondere Atmosphäre, neben den weißen Lichtern, die immer an den Häusern dran sind.
SPRECHER:
Der Weihnachtsmarkt zeigt Potsdam, wie es heute ist: Das blaue Licht wirkt modern und erinnert an die lange Tradition der Stadt.
Potsdam in der Weihnachtszeit
zu|gehen — hier: sein
beschaulich — ruhig; gemütlich
etwas/sich heraus|putzen — umgangssprachlich für: etwas oder sich besonders schön machen
preußisch — so, dass etwas zu dem früheren Königreich Preußen gehört
Spuren hinterlassen — hier: bekannt sein und nicht vergessen werden; Wirkung zeigen
jene/r — hier: damalig
Erbe (n., nur Singular) — hier: etwas, das aus früherer Zeit hinterlassen wurde
etwas nachvollziehen — hier: sehen
Residenzstadt, -städte (f.) — eine Stadt, in der eine wichtige Persönlichkeit, zum Beispiel ein König, lebt oder gelebt hat
heimisch — wie zu Hause; so, dass man sich zu Hause fühlt
etwas bewahren — etwas halten; etwas nicht verändern
etwas errichten — etwas aufbauen
auf etwas zurück|gehen — so sein, dass etwas der Grund für etwas ist
Anhänger, -/Anhängerin, -nen — hier: jemand, der von etwas überzeugt ist und es unterstützt; der Fan
von etwas profitieren — einen Vorteil durch etwas haben
zusammenhängend — hier: so, dass etwas zusammengehört
Bauensemble, - (n.) — hier: Häuser, die zusammengehören und im gleichen Stil gebaut sind
Adventswochenende, -n (n.) — ein Wochenende im Advent, vier Wochen vor Weihnachten
Sinterklaas (m., aus dem Holländischen) — der Heilige Nikolaus
durch etwas ziehen — hier: durch etwas gehen
Institution, -en (f.) — hier: ein sehr bekannter Ort
Confiserie, -n (f., aus dem Französischen) — die Konditorei
Hochbetrieb herrschen — besonders viel los sein
etwas kreieren — etwas gestalten; etwas herstellen
Büste, -n (f.) — eine Skulptur, die meist Kopf und Brust einer Person zeigt
Laterne, -n (f.) — hier: eine Lampe, die einen Wetterschutz hat
Lametta (n., nur Singular) — Weihnachtsbaumschmuck aus dünnen Metallstreifen
als Allererstes — ganz am Anfang; zuerst
etwas assoziieren — etwas mit etwas in Verbindung bringen; an etwas denken
Armee, -n (f.) — die Soldaten eines Landes
etwas vereinheitlichen — dafür sorgen, dass etwas überall gleich ist
Lichterglanz (m., nur Singular) — der Lichterschein
Marketingcoup, -s (m.) — der wirtschaftliche Erfolg
Budenbesitzer,-/Budenbesitzerin, -nen — hier: jemand der einen Stand auf einem Markt besitzt
etwas auf|greifen — hier: etwas übernehmen; etwas auch so machen
Stand , Stände (m.) — hier: ein kleines Geschäft; ein großer Tisch, an dem etwas verkauft wird (z. B. auf einem Markt)
Schlittschuhbahn, -en (f.) — eine Bahn oder eine Fläche aus Eis, auf der man mit speziellen Schuhen mit Stahlschienen laufen kann
bläulich — in der Farbe blau
etwas ein|färben — etwas eine Farbe geben
ästhetisch — so, dass etwas schön anzusehen ist
letztens — letztlich; im Grunde genommen; schließlich
Erscheinungsbild, -er (n.) — die Art, wie etwas oder jemand aussieht