Spargel: das beliebteste Frühlingsgemüse
Der Frühling bringt nicht nur besseres Wetter, sondern sorgt auch für einen besonderen Genuss: Endlich ist wieder Spargelzeit. Viele Deutsche freuen sich das ganze Jahr über auf das edle Gemüse.
Spargel: das beliebteste Frühlingsgemüse
Früher war Spargel eine Delikatesse für die Reichen. Heute wird er in großen Mengen angebaut und gegessen. Auf dem Spargelhof Jakobs in Beelitz kann man das Gemüse ganz frisch kaufen oder im Restaurant verschiedene Spargelgerichte essen. Jürgen Jakobs, der Geschäftsführer, erklärt, wie man Spargel anbaut und erntet. Auch Spitzenkoch Michael Kempf kennt sich mit Spargel aus. In einem Berliner Restaurant bereitet er Gerichte mit weißem oder grünem Spargel zu.
SPRECHER:
Es braucht es braucht man braucht viel Fingerspitzengefühl Fingerspitzengefühl (n., nur Singular) die Fähigkeit, vorsichtig mit etwas/jemandem umzugehen , um die empfindlichen empfindlich hier: so, dass etwas leicht beschädigt oder kaputt gemacht werden kann weißen Stangen aus der Erde zu stechen. Kilometerweit erstrecken sich sich erstrecken sich ausdehnen; von einem Ort zu einem anderen Ort reichen die foliengeschützen foliengeschützt zum Schutz vor Beschädigung oder Schmutz von einer dünnen, flexiblen Schicht aus Plastik oder Aluminium bedeckt sein Spargel Spargel, - (m.) ein weißes oder grünes längliches Gemüse felder hier im ostdeutschen Beelitz. Der Spargelhof von Familie Jakobs ist im Frühling ein beliebtes Ausflugsziel. Viele Besucher wollen das Gemüse gleich erntefrisch erntefrisch so, dass etwas (Obst/Gemüse) gerade erst vom Baum oder vom Feld geholt worden ist kaufen. Auch das gehört zum Kult Kult (m., nur Singular) hier: etwas, das sehr bekannt und sehr beliebt ist um den Spargel.
FRAU 1:
Wenn das frische Grün rauskommt, wenn die ersten Tulpen Tulpe, -n (f.) eine Blumenart blühen blühen Blüten bekommen; Blüten haben (Pflanze) , dann ist auch Spargelzeit. Und man fährt durch die Gegend, überall sieht man die Spargelfelder und denkt: Bald ist wieder Spargel[zeit].
FRAU 2:
Das Wort alleine – „Spargel“ – schon, das zergeht einem auf der Zunge (jemandem) auf der Zunge zergehen so zart sein, dass man es nicht mit den Zähnen zerbeißen oder kauen muss .
MANN:
Eine Delikatesse Delikatesse, -n (f.) ein besonders gutes und teures Gericht oder Lebensmittel , kann man sagen, ja. Und ... das sind [ist] typisch für Deutschland, ich weiß das, ja. Und dann ... wir sind sehr froh, hier zu sein und dann Spargel zu essen und [zu] genießen, ja.
SPRECHER:
Die Deutschen sind Spargel-Europameister beim Anbau Anbau (m., nur Singular) hier: das Anpflanzen; die Produktion, z. B. von Gemüse . Und auch beim Verzehr Verzehr (m., nur Singular) das Essen von etwas liegen weit vorn liegen einen der ersten Plätze belegen sie weit vorn weit vorn liegen einen der ersten Plätze belegen : Pro Saison isst jeder Deutsche durchschnittlich 1,5 Kilogramm des Edelgemüses Edelgemüse, - (n.) ein besonders gutes, teures Gemüse .
JÜRGEN JAKOBS (Spargelbauer und Unternehmer):
Mit dem aufkommenden auf|kommen hier: sich entwickeln; entstehen Wohlstand Wohlstand (m., nur Singular) die Tatsache, dass jemand genug Geld hat, um gut zu leben in den 60er-Jahren ist auch ein neues Spargelwirtschaftswunder Wirtschaftswunder, - (n.) eine schnelle und starke Entwicklung der Wirtschaft entstanden. Und wir haben heute eine Pro-Kopf pro Kopf pro Person -Produktion und auch einen Pro-Kopf-Konsum, wie wir ihn noch nie hatten. Für mich ist Spargel deshalb Kulturgut Kulturgut, -güter (n.) etwas, das für eine Kultur sehr wichtig ist (z. B. ein Gebäude, ein Brauch, eine Geschichte) , weil es – wie gesagt – nicht gerade eine neue ... eine Modeerscheinung Modeerscheinung, -en (f.) etwas, das nur für kurze Zeit modern ist und dann wieder an Bedeutung verliert ist, dass jetzt gerade mal Spargel gegessen wird, sondern dass natürlich schon seit dem Mittelalter in den Klostergärten, an den Königshäusern an den Königshäusern hier: in den Familien von Königen Spargel verzehrt etwas verzehren etwas essen wurde.
SPRECHER:
In der Region von Beelitz wird seit 1861 Spargel angebaut: zehn Prozent grüner Spargel, der oberhalb oberhalb über der Erde wächst, und 90 Prozent weißer, der unter der Erde gedeiht gedeihen gut wachsen . Sobald er mit Licht in Kontakt kommt, verfärbt sich sich verfärben seine Farbe verändern Spargel. Das „Gemüse der Könige“ musste immer schon weiß sein und kerzengerade kerzengerade vollkommen gerade; nicht schief .
JÜRGEN JAKOBS:
Der Spargel würde auch mal eine leichte Krümmung Krümmung, -en (f.) eine Form, die nicht gerade ist; ein Bogen; eine Kurve haben, aber wir suchen natürlich schon Flächen aus. Das sind hier sandige sandig so, dass etwas viel Sand enthält; so, dass etwas aus Sand besteht Flächen. Das sieht man auch, wenn man den Boden mal nimmt, ja? Das ist purer Sand. Und in diesem Sand ... in diesem Sand wächst der Spargel möglichst gerade und hat keinen Widerstand. Und weil der auch ’n leichtes ... Der Boden erwärmt sich sich erwärmen warm werden; wärmer werden gut und dadurch kriegt der Spargel auch hier sein einzigartiges Aroma. Man geht mit dem Messer an dem Spargel runter, sticht etwas ab|stechen hier: etwas mit der Spitze eines Werkzeugs (z. B. eines Messers) von etwas trennen ihn ab etwas ab|stechen hier: etwas mit der Spitze eines Werkzeugs (z. B. eines Messers) von etwas trennen , holt ihn raus ...
SPRECHER:
Er ist leichter zu ernten, wenn sein Kopf schon aus der Erde guckt. Spezielle Planen Plane, -n (f.) eine sehr dünne Decke aus Plastik schützen ihn vor Licht. Und natürlich kommt auf den Tisch kommen serviert werden das Gemüse auf dem Spargelhof in vielen Variationen auf den Tisch auf den Tisch kommen serviert werden : bodenständig bodenständig hier: schlicht; einfach; nicht schick mit Schnitzel, im Crêpeteig Crêpeteig, -e (m.) ein Mischung aus Mehl, Eiern, Zucker und Milch, aus der man dünne Pfannkuchen macht , als Auflauf Auflauf, Aufläufe (m.) ein Gericht, bei dem verschiedene Zutaten vermischt und im Ofen (meist mit Käse) überbacken werden oder klassisch mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise Sauce Hollandaise (f., nur Singular) eine S0ße aus Eiern und Butter . Wie man aus fein geschältem etwas schälen die äußere Schicht/die Haut/die Schale von etwas (z. B. einer Frucht) entfernen Spargel Haute Cuisine Haute Cuisine (f., nur Singular) die französische Kochkunst von hoher Qualität macht, zeigt Michael Kempf. Der Chefkoch aus dem Berliner Zweisterne-Restaurant Zweisterne-Restaurant, -s (n.) ein Restaurant, das als Symbol für seine gute Küche zwei Sterne bekommen hat „Facil“ vermischt Spargel mit Himbeeren Himbeere, -n (f.) eine kleine rote Frucht, die aussieht, als ob sie aus vielen kleinen Kugeln bestehen würde und Paprika.
MICHAEL KEMPF:
Ich entwickle den Spargel weiter: Ich möchte jetzt den Spargel haben und der bekommt etwas umstellt bekommen gemeint ist: im Mittelpunkt von etwas stehen ein komplettes Gericht umstellt etwas umstellt bekommen gemeint ist: im Mittelpunkt von etwas stehen . Und die Beilagen Beilage, -n (f.) hier: etwas, das man zum Hauptgericht isst (z. B. Gemüse oder Kartoffeln) , Garnituren Garnitur, -en (f.) die Dekoration eines Gerichts mit einem oder mehreren Lebensmitteln und Saucen dürfen den Spargel nicht übertönen etwas übertönen hier: intensiver sein als etwas anderes . Der Spargel ist dann der König auf dem Teller.
SPRECHER:
Am liebsten brät er Spargel in der Pfanne. Wenn er ihn kocht, dann mit Prisen Prise, -n (f.) eine kleine Menge, die man zwischen den Fingerspitzen halten kann (meist Salz, Zucker oder Gewürze) von Salz und braunem Zucker, zusammen mit Zitronenscheiben und etwas Butter – so kurz wie möglich. Bei manchen Gerichten im Restaurant „Facil“ werden aber auch weißer und grüner Spargel kombiniert, wie zum Beispiel bei diesem Spargelsalat.
MICHAEL KEMPF (Spitzenkoch):
Ich finde den weißen sehr elegant, mit zurückhaltender zurückhaltend hier: zart; dezent; leicht Bitternote Bitternote, -n (f.) ein leicht bitterer Geschmack , und der grüne ist eher brachialer brachial hier: stark; deutlich; direkt , sehr mutig.
SPRECHER:
Doch wie ist es um Wie ist es um ... bestellt? Wie geht es ...? Wie ist die Situation von ...? die Zukunft des weißen Spargels bestellt Wie ist es um ... bestellt? Wie geht es ...? Wie ist die Situation von ...? ?
JÜRGEN JAKOBS (Geschäftsführer eines Spargelhofs):
Lohnkosten machen bei uns über 50 Prozent der Gesamtkosten aus und wenn die jetzt überproportional überproportional im Verhältnis zu etwas anderem sehr stark/sehr hoch/sehr viel steigen, kann es passieren, dass der Spargel wieder deutlich elitärer elitär hier: so, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung es sich leisten kann wird, so wie es im 17./18.Jahrhundert mal war.
SPRECHER:
Vitaminreich, kalorienarm und mit einem ganz eigenen, feinen Geschmack – der weiße Spargel ist – zumindest noch – das Frühlingsgemüse Nummer eins in Deutschland.
Spargel: das beliebteste Frühlingsgemüse
es braucht — man braucht
Fingerspitzengefühl (n., nur Singular) — die Fähigkeit, vorsichtig mit etwas/jemandem umzugehen
empfindlich — hier: so, dass etwas leicht beschädigt oder kaputt gemacht werden kann
sich erstrecken — sich ausdehnen; von einem Ort zu einem anderen Ort reichen
foliengeschützt — zum Schutz vor Beschädigung oder Schmutz von einer dünnen, flexiblen Schicht aus Plastik oder Aluminium bedeckt sein
Spargel, - (m.) — ein weißes oder grünes längliches Gemüse
erntefrisch — so, dass etwas (Obst/Gemüse) gerade erst vom Baum oder vom Feld geholt worden ist
Kult (m., nur Singular) — hier: etwas, das sehr bekannt und sehr beliebt ist
Tulpe, -n (f.) — eine Blumenart
blühen — Blüten bekommen; Blüten haben (Pflanze)
(jemandem) auf der Zunge zergehen — so zart sein, dass man es nicht mit den Zähnen zerbeißen oder kauen muss
Delikatesse, -n (f.) — ein besonders gutes und teures Gericht oder Lebensmittel
Anbau (m., nur Singular) — hier: das Anpflanzen; die Produktion, z. B. von Gemüse
Verzehr (m., nur Singular) — das Essen von etwas
weit vorn liegen — einen der ersten Plätze belegen
Edelgemüse, - (n.) — ein besonders gutes, teures Gemüse
auf|kommen — hier: sich entwickeln; entstehen
Wohlstand (m., nur Singular) — die Tatsache, dass jemand genug Geld hat, um gut zu leben
Wirtschaftswunder, - (n.) — eine schnelle und starke Entwicklung der Wirtschaft
pro Kopf — pro Person
Kulturgut, -güter (n.) — etwas, das für eine Kultur sehr wichtig ist (z. B. ein Gebäude, ein Brauch, eine Geschichte)
Modeerscheinung, -en (f.) — etwas, das nur für kurze Zeit modern ist und dann wieder an Bedeutung verliert
an den Königshäusern — hier: in den Familien von Königen
etwas verzehren — etwas essen
oberhalb — über
gedeihen — gut wachsen
sich verfärben — seine Farbe verändern
kerzengerade — vollkommen gerade; nicht schief
Krümmung, -en (f.) — eine Form, die nicht gerade ist; ein Bogen; eine Kurve
sandig — so, dass etwas viel Sand enthält; so, dass etwas aus Sand besteht
sich erwärmen — warm werden; wärmer werden
etwas ab|stechen — hier: etwas mit der Spitze eines Werkzeugs (z. B. eines Messers) von etwas trennen
Plane, -n (f.) — eine sehr dünne Decke aus Plastik
auf den Tisch kommen — serviert werden
bodenständig — hier: schlicht; einfach; nicht schick
Crêpeteig, -e (m.) — ein Mischung aus Mehl, Eiern, Zucker und Milch, aus der man dünne Pfannkuchen macht
Auflauf, Aufläufe (m.) — ein Gericht, bei dem verschiedene Zutaten vermischt und im Ofen (meist mit Käse) überbacken werden
Sauce Hollandaise (f., nur Singular) — eine S0ße aus Eiern und Butter
etwas schälen — die äußere Schicht/die Haut/die Schale von etwas (z. B. einer Frucht) entfernen
Haute Cuisine (f., nur Singular) — die französische Kochkunst von hoher Qualität
Zweisterne-Restaurant, -s (n.) — ein Restaurant, das als Symbol für seine gute Küche zwei Sterne bekommen hat
Himbeere, -n (f.) — eine kleine rote Frucht, die aussieht, als ob sie aus vielen kleinen Kugeln bestehen würde
etwas umstellt bekommen — gemeint ist: im Mittelpunkt von etwas stehen
Beilage, -n (f.) — hier: etwas, das man zum Hauptgericht isst (z. B. Gemüse oder Kartoffeln)
Garnitur, -en (f.) — die Dekoration eines Gerichts mit einem oder mehreren Lebensmitteln
etwas übertönen — hier: intensiver sein als etwas anderes
Prise, -n (f.) — eine kleine Menge, die man zwischen den Fingerspitzen halten kann (meist Salz, Zucker oder Gewürze)
zurückhaltend — hier: zart; dezent; leicht
Bitternote, -n (f.) — ein leicht bitterer Geschmack
brachial — hier: stark; deutlich; direkt
Wie ist es um ... bestellt? — Wie geht es ...? Wie ist die Situation von ...?
überproportional — im Verhältnis zu etwas anderem sehr stark/sehr hoch/sehr viel
elitär — hier: so, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung es sich leisten kann