Nürnberger Lebkuchen – ein Rezept mit Tradition
Nürnberger Lebkuchen sind weltberühmt und eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Im Mittelalter wurden sie in den Klöstern gebacken. Später entstand der Beruf des Lebküchners. Was macht die Lebkuchen so besonders?
Nürnberger Lebkuchen – ein Rezept mit Tradition
Nürnberger Lebkuchen sind weltberühmt und gehören für viele Menschen zu Weihnachten einfach dazu. Früher wurden sie nach geheimen Rezepten in den Klöstern gebacken. Seitdem sind sie eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Ein Nürnberger Lebkuchenbäcker erklärt, was das Besondere an einem guten Lebkuchen ist.
SPRECHER:
Ob glasiert etwas glasieren hier: etwas mit einer Schicht bedecken, zum Beispiel aus Zucker , mit Schokoguss Schokoguss, -güsse (m.) eine dünne Schicht aus Schokolade oder pur pur so, dass etwas nicht mit etwas anderem gemischt ist : Lebkuchen Lebkuchen, - (m.) ein Gebäck mit vielen Gewürzen, das man in der Weihnachtszeit isst gehören in Deutschland zu Weihnachten wie Tannenduft Tannenduft, -düfte (m.) der gute Geruch eines Nadelbaums, der oft als Weihnachtsbaum benutzt wird und Kerzenschein Kerzenschein (m., nur Singular) das Licht eines angezündeten Gegenstands aus Wachs oder einem ähnlichen Material . Das traditionelle Zentrum dieser Köstlichkeit Köstlichkeit, -en (f.) etwas, was sehr lecker schmeckt ist Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns. Seit Jahrhunderten wird hier Lebkuchen hergestellt. Er gehört längst zum kulinarischen kulinarisch bezogen auf gutes Essen Erbe Erbe (n., nur Singular) hier: etwas (z. B. eine Tradition, ein Gericht), was aus früherer Zeit noch immer existiert und angewendet wird der Stadt.
CLAUDIA MÜHLBECK (Nürnbergerin):
Nürnberg und Lebkuchen ist für uns eins. Also, Lebkuchen sind Nürnberger Lebkuchen.
TIEMO BÜCKMANN (Nürnberger):
Ja, der Lebkuchen hier ist natürlich schon ein Teil auch der Stadt für mich und auch ein Teil des Weihnachtsgefühls hier. Und ist auch tatsächlich hier leckerer als woanders.
ROLF SCHÖNTHIER (Nürnberger):
Mmh, schmeckt gut!
SPRECHER:
Ingrid Petermann ist Touristenführerin und schlüpft in etwas (hinein)schlüpfen hier: etwas anziehen gerne in die alte Tracht Tracht, -en (f.) die traditionelle Kleidung, die Menschen in einer bestimmten Region oder mit einem bestimmten Beruf tragen einer Lebküchnerin Lebküchner, -/Lebküchnerin, -nen ein Bäcker/eine Bäckerin, der/die Lebkuchen herstellt . In der Nürnberger Altstadt boten diese vor Jahrhunderten ihre Ware an. Doch wieso wurde ausgerechnet Nürnberg zur deutschen Lebkuchenhauptstadt?
INGRID PETERMANN (Touristenführerin):
Nürnberg war im Mittelpunkt von Europa gelegen. Vier Handelsstraßen gabʼs. Eine kam von Venedig, deshalb hier: Sieht aus wie die Rialtobrücke, in Nürnberg ist es die Fleischbrücke, zu Ehren zu Ehren von etwas/jemandem um zu zeigen, dass etwas/jemand eine besondere Bedeutung hat von Venedig gebaut. Die Gewürze aus Nordafrika, aus Zypern kamen über diese Handelsroute nach Nürnberg. Und so waren die Gewürze in der Stadt. Sieben davon hat man in den Lebkuchen verbacken etwas verbacken etwas mit einem Teig vermischen und dann im Ofen backen .
SPRECHER:
Am Anfang wurde der Lebkuchen in Klöstern Kloster, Klöster (n.) ein Gebäude, in dem Mönche oder Nonnen leben, Männer oder Frauen, die sich dafür entschieden haben, in einer Gemeinschaft Gott zu dienen unter Ausschluss der Öffentlichkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit geheim; so, dass es andere Leute nicht sehen oder mitbekommen gebacken – nach streng geheim gehaltenem Rezept.
INGRID PETERMANN:
Durch den Übergang Übergang, -gänge (m.) hier: der langsame Wechsel vom Katholizismus Katholizismus (m., nur Singular) die christlich-katholische Religion zum Protestantismus Protestantismus (m., nur Singular) der evangelische Glaube in Nürnberg als erste deutsche Stadt bereits 1525 hat man nach und nach die Klöster aufgelassen etwas auf|lassen hier: etwas nicht mehr benutzen oder betreiben; etwas schließen und hat sie weltlichen Zwecken zugeführt etwas weltlichen Zwecken zu|führen etwas, was früher religiös war, zu nicht-religiösen Zwecken nutzen . Natürlich gabʼs dann auch keine Mönche Mönch, -e (m.) ein Mann, der sich dafür entschieden hat, Gott zu dienen, und in einer Gemeinschaft mit anderen Männern lebt und Nonnen Nonne, -n (f.) eine Frau, die sich dafür entschieden hat, Gott zu dienen, und in einer Gemeinschaft mit anderen Frauen lebt mehr, die Lebkuchen gebacken hätten. Und so haben sich die Geheimnisse bewahrt etwas bewahren etwas pflegen und schützen, damit es auch in Zukunft weiterexistiert , und es hat sich nach und nach mit Irrungen und Wirrungen mit Irrungen und Wirrungen nicht auf dem geraden, einfachen Weg; mit vielen Unterbrechungen oder Umwegen der Beruf des kommerziellen kommerziell geschäftlich; so, dass mit etwas Geld verdient wird Lebküchners herausgebildet. 1643 wurde der erste erwähnt.
SPRECHER:
Damals wurde die Zunft Zunft, Zünfte (f.) (früher) ein Zusammenschluss von Handwerkern und Kaufleuten aus derselben Berufsgruppe, um gemeinsame Regeln z. B. bei der Ausbildung, den Preisen oder der Produktion durchzusetzen der Lebküchner gegründet. Das Backhandwerk hat sich bis heute gehalten. Markus Döllner ist Obermeister der Bäckerinnung Innung, -en (f.) ein Zusammenschluss von Handwerkern derselben Berufsgruppe, um die eigenen Interessen besser vertreten zu können Nürnberg. Den Betrieb hat er von seinen Eltern übernommen etwas übernehmen etwas (z. B. eine Aufgabe oder Position) annehmen und alles, was dazu gehört, erledigen . Er backt heute in fünfter Generation. Die Basis des Lebkuchens ist immer gleich.
MARKUS DÖLLNER (Lebküchner und Obermeister der Bäckerinnung):
Einen guten Lebkuchen macht aus jemanden/etwas aus|machen das Besondere an etwas/jemanden sein , dass mindestens 25 Prozent Mandelnüsse Mandelnuss, -nüsse (f.) eigentlich: die Mandel; der Kern einer Frucht mit harter Schale, die so ähnlich wie eine Nuss schmeckt oder Walnüsse Walnuss, -nüsse (f.) eine hellbraune Nuss, die aus zwei Hälften besteht und eine Oberfläche mit vielen Vertiefungen hat drin sind. Und es dürfen höchstens 10 Prozent Mehlerzeugnisse Mehlerzeugnis, -se (n.) etwas, was aus Mehl gemacht ist in der Masse Masse (f., hier nur im Singular) hier: der Teig sein.
SPRECHER:
Ansonsten hat jeder Lebküchner seine ganz eigene geheime Mischung. Zwar haben sich sich durch|setzen hier: besser verkauft werden; mehr produziert werden im Laufe der Zeit industriell hergestellte Lebkuchen immer mehr durchgesetzt sich durch|setzen hier: besser verkauft werden; mehr produziert werden . Die Kleinbetriebe jedoch, die noch handwerklich arbeiten, liefern ganz frische Qualität.
MARKUS DÖLLNER:
Wenn der fertig ist, dann bricht man ihn. Dann kann man sich die Struktur anschauen und sieht man gleich, okay, hier bei mir in den Lebkuchen ist alles ziemlich grob grob hier: nicht fein; mit größeren Stücken oder Körnern – also gewollt. Wir nehmen grobe Haselnüsse Haselnuss, -nüsse (f.) eine dunkelbraune, runde und ziemlich kleine Nuss . Es gibt Kollegen, die machen das auch viel feiner. Das sind dann die Unterschiede in Nürnberg von den einzelnen Rezepturen. Kann man auch mal dran riechen – nimmt dann die Gewürze, fruchtige, Schokolade, Aroma Aroma, Aromen (n.) ein bestimmter Geschmack oder Geruch , die Gewürzaromen alles auf. Und dann kann man natürlich auch mal dann letztendlich, zu guter Letzt, muss man ja das schmecken.
SPRECHER:
Bereits im September geht es hier los mit dem Lebkuchenbacken. Im Dezember gehen über die Theke gehen verkauft werden bei Bäcker Döllner täglich gut 800 Stück über die Theke über die Theke gehen verkauft werden . In ganz Nürnberg werden pro Jahr etwa 20 Millionen Lebkuchen hergestellt. Zahlreiche werden exportiert, hauptsächlich in die USA und nach Asien.
MARKUS DÖLLNER:
Ich bin stolz auf die Tradition oder Teil der Tradition in Nürnberg zu sein. Und auch macht mich stolz, dass ein altes, überliefertes etwas überliefern etwas von einer Generation an die nächste weitergeben Familienrezept heute noch so guten Anklang Anklang finden bei jemandem bei jemandem beliebt sein bei den Kunden findet Anklang finden bei jemandem bei jemandem beliebt sein .
SPRECHER:
In diesem Jahr muss der weltbekannte Nürnberger Christkindlesmarkt coronabedingt ausfallen. Einzelne Lebkuchenstände Stand, Stände (m.) hier: eine Art Hütte oder ein großer Tisch (oft auf einem Markt), an dem etwas verkauft wird (z. B. Lebensmittel) in der Altstadt sorgen trotzdem für Weihnachtsstimmung. Die Nürnberger Lebkuchen – eine süße Tradition, die wohl auch die nächsten Jahrhunderte erhalten bleibt erhalten bleiben in Zukunft noch vorhanden sein .
Nürnberger Lebkuchen – ein Rezept mit Tradition
etwas glasieren — hier: etwas mit einer Schicht bedecken, zum Beispiel aus Zucker
Schokoguss, -güsse (m.) — eine dünne Schicht aus Schokolade
pur — so, dass etwas nicht mit etwas anderem gemischt ist
Lebkuchen, - (m.) — ein Gebäck mit vielen Gewürzen, das man in der Weihnachtszeit isst
Tannenduft, -düfte (m.) — der gute Geruch eines Nadelbaums, der oft als Weihnachtsbaum benutzt wird
Kerzenschein (m., nur Singular) — das Licht eines angezündeten Gegenstands aus Wachs oder einem ähnlichen Material
Köstlichkeit, -en (f.) — etwas, was sehr lecker schmeckt
kulinarisch — bezogen auf gutes Essen
Erbe (n., nur Singular) — hier: etwas (z. B. eine Tradition, ein Gericht), was aus früherer Zeit noch immer existiert und angewendet wird
Tracht, -en (f.) — die traditionelle Kleidung, die Menschen in einer bestimmten Region oder mit einem bestimmten Beruf tragen
in etwas (hinein)schlüpfen — hier: etwas anziehen
Lebküchner, -/Lebküchnerin, -nen — ein Bäcker/eine Bäckerin, der/die Lebkuchen herstellt
zu Ehren von etwas/jemandem — um zu zeigen, dass etwas/jemand eine besondere Bedeutung hat
etwas verbacken — etwas mit einem Teig vermischen und dann im Ofen backen
unter Ausschluss der Öffentlichkeit — geheim; so, dass es andere Leute nicht sehen oder mitbekommen
Kloster, Klöster (n.) — ein Gebäude, in dem Mönche oder Nonnen leben, Männer oder Frauen, die sich dafür entschieden haben, in einer Gemeinschaft Gott zu dienen
Übergang, -gänge (m.) — hier: der langsame Wechsel
Katholizismus (m., nur Singular) — die christlich-katholische Religion
Protestantismus (m., nur Singular) — der evangelische Glaube
etwas auf|lassen — hier: etwas nicht mehr benutzen oder betreiben; etwas schließen
etwas weltlichen Zwecken zu|führen — etwas, was früher religiös war, zu nicht-religiösen Zwecken nutzen
Mönch, -e (m.) — ein Mann, der sich dafür entschieden hat, Gott zu dienen, und in einer Gemeinschaft mit anderen Männern lebt
Nonne, -n (f.) — eine Frau, die sich dafür entschieden hat, Gott zu dienen, und in einer Gemeinschaft mit anderen Frauen lebt
etwas bewahren — etwas pflegen und schützen, damit es auch in Zukunft weiterexistiert
mit Irrungen und Wirrungen — nicht auf dem geraden, einfachen Weg; mit vielen Unterbrechungen oder Umwegen
kommerziell — geschäftlich; so, dass mit etwas Geld verdient wird
Zunft, Zünfte (f.) — (früher) ein Zusammenschluss von Handwerkern und Kaufleuten aus derselben Berufsgruppe, um gemeinsame Regeln z. B. bei der Ausbildung, den Preisen oder der Produktion durchzusetzen
etwas übernehmen — etwas (z. B. eine Aufgabe oder Position) annehmen und alles, was dazu gehört, erledigen
jemanden/etwas aus|machen — das Besondere an etwas/jemanden sein
Mandelnuss, -nüsse (f.) — eigentlich: die Mandel; der Kern einer Frucht mit harter Schale, die so ähnlich wie eine Nuss schmeckt
Walnuss, -nüsse (f.) — eine hellbraune Nuss, die aus zwei Hälften besteht und eine Oberfläche mit vielen Vertiefungen hat
Mehlerzeugnis, -se (n.) — etwas, was aus Mehl gemacht ist
Masse (f., hier nur im Singular) — hier: der Teig
sich durch|setzen — hier: besser verkauft werden; mehr produziert werden
grob — hier: nicht fein; mit größeren Stücken oder Körnern
Haselnuss, -nüsse (f.) — eine dunkelbraune, runde und ziemlich kleine Nuss
Aroma, Aromen (n.) — ein bestimmter Geschmack oder Geruch
über die Theke gehen — verkauft werden
etwas überliefern — etwas von einer Generation an die nächste weitergeben
Anklang finden bei jemandem — bei jemandem beliebt sein
Stand, Stände (m.) — hier: eine Art Hütte oder ein großer Tisch (oft auf einem Markt), an dem etwas verkauft wird (z. B. Lebensmittel)
Innung, -en (f.) — ein Zusammenschluss von Handwerkern derselben Berufsgruppe, um die eigenen Interessen besser vertreten zu können
erhalten bleiben — in Zukunft noch vorhanden sein