Eine Fahrt mit der ältesten Bergbahn Europas
Mit sechs Stundenkilometern ist die Rigi-Bahn nicht der schnellste Zug in Europa – aber die älteste Bergbahn. Gezogen wird sie von der letzten noch fahrenden Dampflokomotive mit stehendem Kessel.
Eine Fahrt mit der ältesten Bergbahn Europas
Mit sechs Stundenkilometern ist die Rigi-Bahn nicht der schnellste Zug in Europa – aber die älteste Bergbahn. Gezogen wird sie von der letzten noch fahrenden Dampflokomotive mit stehendem Kessel. Reporter Axel Primavesi ist begeistert. Er hat sich schon als Kind für Eisenbahnen interessiert.
AXEL PRIMAVESI (Reporter):
Hey, ich bin Axel Primavesi und als Kind habe ich total gerne mit meiner Modelleisenbahn gespielt. Die Dampf Dampf, Dämpfe (m.) hier: das Wasser, das nicht flüssig, sondern gasförmig ist lokomotiven, die haben mir dabei immer am allerbesten gefallen. Deshalb freue ich mich auch so, heute hier bei der Rigi Rigi (f. oder m., nur Singular) ein Bergmassiv in der Schweiz -Bahn mitfahren zu dürfen. Es ist die letzte Dampflokomotive mit einem stehenden Kessel Kessel, - (m.) hier: ein geschlossener Behälter, in dem Wasserdampf erzeugt wird , die immer noch fährt. Und sie war die erste Bergbahn in Europa. So, jetzt kann’s losgehen. Heizer Heizer, -/Heizerin, -nen hier: ein alter Beruf, bei dem man die Kohle in einer Dampflokomotive nachfüllt Eric Gauthier und Lokführer Martin Horath nehmen mich heute mit.
Axel, freut mich. Hallo!
ERIC GAUTHIER (Heizer):
Eric, freut mich.
MARTIN HORATH (Lokführer):
Martin.
AXEL PRIMAVESI:
Ich freue mich auch.
Für den Dampf muss es brennen. Darum kümmere ich mich zusammen mit dem Heizer Eric Gauthier.
MARTIN HORATH:
Der Kolben Kolben, - (m.) hier: ein Teil einer Dampfmaschine und der Schieber Schieber, - (m.) hier: ein Teil einer Maschine, mit dem etwas geöffnet oder geschlossen wird müssen geschmiert etwas schmieren etwas mit Öl oder Fett einreiben werden. Und das ist ja unter Dampf, also, [das] hat 150, 180 Grad.
AXEL PRIMAVESI:
Okay.
MARTIN HORATH:
Da brauchst du ein spezielles Öl.
AXEL PRIMAVESI:
Jetzt zudrehen?
MARTIN HORATH:
Genau. Der gut schmiert, der gut fährt.
AXEL PRIMAVESI:
Das hier ist die Druckanzeige Anzeige, -n (f.) hier: ein Teil einer Maschine, an der man etwas ablesen kann , da kann ich sehen, wie viel Druck im Kessel ist. Jetzt haben wir hier 2,8, [2,]9. Wo müssen wir hin?
ERIC GAUTHIER:
13 müssen wir erreichen.
AXEL PRIMAVESI:
Okay.
Und dann wird ernst werden für jemanden hier: so sein, dass man ab sofort eine Tätigkeit unter realen Bedingungen durchführen muss es ernst für ernst werden für jemanden hier: so sein, dass man ab sofort eine Tätigkeit unter realen Bedingungen durchführen muss mich. Meine Aufgabe, die mehr als 12 Tonnen schwere Lok, Baujahr 1873, mit Waggons in den Bahnhof zu fahren – natürlich ohne Passagiere. Gott sei Dank Gott sei Dank glücklicherweise; zum Glück hat mir Martin Horath kurz erklärt, wie das geht. Und er schaut jemandem auf die Finger schauen umgangssprachlich für: jemanden kontrollieren mir genau auf die Finger jemandem auf die Finger schauen umgangssprachlich für: jemanden kontrollieren . Gemacht habe ich so was nämlich noch nie. Geschafft!
Wofür für etwas gut sein hier: für etwas nötig sein; für etwas genutzt werden ist für etwas gut sein hier: für etwas nötig sein; für etwas genutzt werden diese Schiene Schiene, -n (f.) die Stange aus Metall, auf der Züge fahren in der Mitte hier gut für etwas gut sein hier: für etwas nötig sein; für etwas genutzt werden ?
MARTIN HORATH:
Ja, das ist unsere Zahnstange Zahnstange, -n (f.) eine Schiene mit Ecken aus Metall, über die eine Zahnradbahn fährt . Wir sind eine Zahnradbahn Zahnradbahn, -en (f.) ein Zug mit Rädern, an denen sich außen viele Ecken aus Metall befinden, die wie Zähne aussehen . Bei uns laufen der Antrieb Antrieb, -e (m.) hier: ein technisches System, das etwas (z. B. ein Fahrzeug) in Bewegung setzt und die Bremsen … alles nur über die Zahnstange. Das Zahnrad vom Triebfahrzeug Triebfahrzeug, -e (n.) der Teil eines Zuges, der die anderen Teile zieht; die Lok greift ein ein|greifen hier: sich kurz verbinden; sich einhaken , und das gibt den sicheren Halt.
AXEL PRIMAVESI:
Und dann geht die Fahrt endlich los – mit Passagieren. Auch für die ist das ein ganz besonderes Erlebnis, denn diese Lok fährt nur an wenigen Tagen im Jahr. Ansonsten sind andere, moderne Züge auf der Strecke unterwegs. Die liegt mitten in der Schweiz. Unsere Fahrt beginnt im Bahnhof von Goldau und führt uns auf den Berg Rigi bis nach Rigi Kulm. Danach geht es auf der anderen Seite herunter nach Vitznau am Vierwaldstättersee. Seit 1871 gibt es die Zugstrecke. Sie war die erste Bergbahn in Europa, damals eine Sensation. Der Kessel muss während der Fahrt immer wieder mit Kohlen befüllt werden – so wie früher. Das mache ich natürlich gern. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sechs Stundenkilometern schaffen wir es fast pünktlich bis auf die Spitze der Rigi. Die Aussicht ist tatsächlich eindrucksvoll. Als Lokführer-Lehrling habe ich aber keine Pause.
Eric, warum ist es so wichtig, die Lokomotive jetzt so zu putzen zwischendurch?
ERIC GAUTHIER:
Wenn du jetzt mit dem Putzlumpen Putzlumpen, - (m.) ein Stück Stoff, mit dem man etwas sauber machen kann schön putzt, dann merkst du oder spürst du vielleicht, ob eine Schraube Schraube, -n (f.) ein kleiner Metallstift, der in etwas hineingedreht werden kann, um es zu befestigen lose lose nicht fest mit etwas verbunden ist, oder? oder? hier schweizerisch für: nicht wahr?; ne?
AXEL PRIMAVESI:
Okay.
Jetzt geht es den Berg wieder herunter. Wenn die Lok Nummer sieben gemächlich gemächlich langsam; ohne Eile auf der Strecke unterwegs ist, müssen alle anderen Züge etwas Rücksicht nehmen. Die tolle Aussicht auf die Alpen kann man natürlich bei dem langsamen Tempo viel besser genießen. 2021, zum 150. Jubiläum der Rigi-Bahn, wurde die Lok wieder fahrbereit gemacht. Nach rund einer Stunde seit dem Start auf dem Gipfel erreichen wir den Bahnhof von Vitznau am Vierwaldstättersee. Und dann muss ran|müssen hier: arbeiten müssen ich noch mal ran ran|müssen hier: arbeiten müssen : Ich darf die Lok auf die Drehscheibe Drehscheibe, -n (f.) eine kreisförmige oder runde Struktur, die sich dreht und dann in den Schuppen Schuppen, - (m.) ein Gebäude, in dem etwas gelagert wird fahren. Ganz alleine – also, fast.
Was würdest du denn sagen: Wie habe ich mich sich (gut/schlecht/…) schlagen eine Aufgabe gut/schlecht/… erfüllen denn heute geschlagen sich (gut/schlecht/…) schlagen eine Aufgabe gut/schlecht/… erfüllen ?
MARTIN HORATH:
Ja, du hast das sehr gut im Griff gehabt etwas im Griff haben etwas unter Kontrolle haben , du bist ja selber gefahren. Also, ich kann dir fast ein Diplom Diplom, -e (n.) das Zeugnis für einen beruflichen Abschluss ausstellen etwas aus|stellen etwas (ein offizielles Dokument) für jemanden anfertigen .
AXEL PRIMAVESI:
Vielen Dank. Das war wirklich toll. Und ich hätte nie gedacht, dass ich selber fast ganz alleine mit der Lokomotive fahren darf. Und die Ausblicke oben auf dem Berg, die waren wirklich toll.
Eine Fahrt mit der ältesten Bergbahn Europas
Dampf, Dämpfe (m.) — hier: das Wasser, das nicht flüssig, sondern gasförmig ist
Rigi (f. oder m., nur Singular) — ein Bergmassiv in der Schweiz
Kessel, - (m.) — hier: ein geschlossener Behälter, in dem Wasserdampf erzeugt wird
Heizer, -/Heizerin, -nen — hier: ein alter Beruf, bei dem man die Kohle in einer Dampflokomotive nachfüllt
Kolben, - (m.) — hier: ein Teil einer Dampfmaschine
Schieber, - (m.) — hier: ein Teil einer Maschine, mit dem etwas geöffnet oder geschlossen wird
etwas schmieren — etwas mit Öl oder Fett einreiben
Anzeige, -n (f.) — hier: ein Teil einer Maschine, an der man etwas ablesen kann
ernst werden für jemanden — hier: so sein, dass man ab sofort eine Tätigkeit unter realen Bedingungen durchführen muss
Gott sei Dank — glücklicherweise; zum Glück
jemandem auf die Finger schauen — umgangssprachlich für: jemanden kontrollieren
für etwas gut sein — hier: für etwas nötig sein; für etwas genutzt werden
Schiene, -n (f.) — die Stange aus Metall, auf der Züge fahren
Zahnstange, -n (f.) — eine Schiene mit Ecken aus Metall, über die eine Zahnradbahn fährt
Zahnradbahn, -en (f.) — ein Zug mit Rädern, an denen sich außen viele Ecken aus Metall befinden, die wie Zähne aussehen
Antrieb, -e (m.) — hier: ein technisches System, das etwas (z. B. ein Fahrzeug) in Bewegung setzt
Triebfahrzeug, -e (n.) — der Teil eines Zuges, der die anderen Teile zieht; die Lok
ein|greifen — hier: sich kurz verbinden; sich einhaken
Putzlumpen, - (m.) — ein Stück Stoff, mit dem man etwas sauber machen kann
Schraube, -n (f.) — ein kleiner Metallstift, der in etwas hineingedreht werden kann, um es zu befestigen
lose — nicht fest mit etwas verbunden
gemächlich — langsam; ohne Eile
oder? — hier schweizerisch für: nicht wahr?; ne?
ran|müssen — hier: arbeiten müssen
Drehscheibe, -n (f.) — eine kreisförmige oder runde Struktur, die sich dreht
Schuppen, - (m.) — ein Gebäude, in dem etwas gelagert wird
sich (gut/schlecht/…) schlagen — eine Aufgabe gut/schlecht/… erfüllen
etwas im Griff haben — etwas unter Kontrolle haben
Diplom, -e (n.) — das Zeugnis für einen beruflichen Abschluss
etwas aus|stellen — etwas (ein offizielles Dokument) für jemanden anfertigen