Sumpfkrebse erobern Berlin
Mitten in Berlin haben Sumpfkrebse einen neuen Lebensraum gefunden. Die in Deutschland bisher unbekannte Tierart vermehrt sich sehr schnell und bedroht dadurch andere Arten. Restaurants bieten sie als Trendgericht an.
Sumpfkrebse erobern Berlin
Mitten in der deutschen Hauptstadt haben Rote Amerikanische Sumpfkrebse einen neuen Lebensraum gefunden. Die in Deutschland bisher unbekannte Tierart vermehrt sich sehr schnell und bedroht dadurch andere Arten. Ein Berliner Fischer macht das Beste daraus: Er fängt die Krebse ein und liefert sie an Restaurantbesitzer. Die wiederum verkaufen sie ihren Gästen als Trendgericht.
SPRECHER:
Es ist ein ungewöhnlicher Anblick Anblick, -e (m., meist Singular) das, was man sieht : Rote Amerikanische Sumpf Sumpf, Sümpfe (m.) ein ständig feuchtes Gelände, besonders an Ufern von Flüssen und Seen krebse Krebs, -e (m.) ein Tier mit einer harten Schale, das meist im Wasser lebt und das zwei seiner acht Beine zu Scheren ausgebildet hat bevölkern etwas bevölkern so sein, dass Menschen oder Tiere in großer Anzahl an einem bestimmten Ort sind die Wege im Tiergarten Tiergarten (m. nur Singular) hier: ein Stadtteil von Berlin mit einem sehr großen Park - mitten in Berlin. Direkt am Brandenburger Tor beginnt der große Park. Wie genau die Krebse hierherkamen, ist unklar. Vermutlich stammen sie von Aquarien Aquarium, Aquarien (n.) ein Behälter aus Glas, in dem Fische und andere Tiere schwimmen bewohnern ab, die jemand hier ausgesetzt (ein Tier) aus|setzen ein Tier alleine an einem Ort zurücklassen und nicht mehr abholen hat. Seit 2018 sorgt Klaus Hidde dafür, dass die Sumpfkrebse in den Berliner Gewässern Gewässer, - (n.) große Ansammlung von Wasser, z.B. Flüsse, Seen, Meere nicht überhandnehmen überhand|nehmen so groß oder viel werden, dass man es nicht mehr kontrollieren kann . Jedes Jahr zwischen Ende April und Anfang November bringt etwas aus|bringen hier: ein Netz ins Wasser legen, um Tiere damit zu fangen er seine Reusen Reuse, -n (f.) ein kleines Fischernetz aus etwas aus|bringen hier: ein Netz ins Wasser legen, um Tiere damit zu fangen .
KLAUS HIDDE (Fischer):
Wir sind in der absoluten Innenstadt von Berlin, und da ist Folgendes eingetreten etwas tritt ein hier: etwas passiert : Da ist ungefähr vor vier oder fünf Jahren … sind die Krebse … ist also aufgefallen, dass die Krebse sogar über die Wege hier gelaufen sind.
SPRECHER:
Seitdem sind die Sumpfkrebse zu einer wahren Plage Plage, -n (f.) etwas, das (meist für längere Zeit) unangenehm und belastend ist geworden. Die Allesfresser Allesfresser, - (m.) ein Tier, das sowohl Pflanzen als auch Tiere frisst vermehren sich sich vermehren hier: sich fortpflanzen; die Anzahl vergrößern rasant rasant sehr schnell und bedrohen so andere Arten. Außerdem sind sie als Träger der Krebspest Krebspest (f., nur Singular) eine Pilzerkrankung, die Krebse befällt bekannt. Auch hier im Britzer Garten Britzer Garten ein Park im Berliner Stadtteil Britz , im Süden Berlins, haben sie sich ausgebreitet sich aus|breiten hier: mehr werden; in einem immer größeren Gebiet vorhanden sein .
KLAUS HIDDE:
Wir fangen in ’ner Woche im Tiergarten und Britzer Garten … fangen wir ungefähr 70 Kilo Krebse zusammen. Und 70 Kilo Krebse sind ungefähr 2.500 Krebse. Also, das ist schon ’ne ganze Menge.
SPRECHER:
Mit seinem Fang beliefert Klaus Hidde verschiedene Berliner Gastronomen Gastronom, -en/Gastronomin, -nen jemand, der ein Restaurant, eine Kantine oder ein Lokal leitet wie das Restaurant „Fisch Frank“ im Westen der Stadt. Gekochte Sumpfkrebse stehen hier regelmäßig auf der Speisekarte Speisekarte, -n (f.) eine Liste mit Gerichten und Getränken, die man z. B. in einem Restaurant bestellen kann (kurz: die Karte) .
OLAF PELZ (Restaurantbesitzer):
Die Krebse sind einfach sehr beliebt, weil sie neu sind. Die Leute kennen hier nur die Flusskrebse. Diese Sumpfkrebse sind ’n bisschen anders. Die schmecken vielleicht ’n klein bisschen süßlicher süßlich so, dass etwas leicht süß schmeckt , nussiger nussig so, dass etwas nach Nuss schmeckt . Und [das] ist interessant, das ging viel durch die Presse, und jeder möchte eigentlich mal diesen Krebs gegessen haben.
SPRECHER:
Die Sumpfkrebse werden in einem würzigen würzig mit kräftigem Geschmack; stark gewürzt und herzhaft Sud Sud, -e (m., meist im Singular) eine Flüssigkeit, die den Geschmack der Lebensmittel angenommen hat, die man darin gekocht hat gekocht. In das kochende Wasser kommen ein Lorbeerblatt Lorbeerblatt, -blätter (n.) das Blatt eines Baumes, das meist getrocknet als Gewürz verwendet wird , Salz, Kurkuma Kurkuma, Kurkumen (f., Plural selten) ein gelbes Gewürz, das aus einer Knolle gewonnen und vor allem in der asiatischen Küche verwendet wird und Pfeffer, geraspelte etwas raspeln mit einem Küchengerät oder Werkzeug kleine Stücke aus etwas machen Karotten Karotte, -n (f.) ein orangefarbenes längliches Gemüse; eine Möhre und Koriander Koriander, - (m., Plural selten) eine Pflanze, deren Samen und Blätter als Gewürz verwendet werden . Anschließend bleiben die Krebstiere für fünf Minuten im Topf.
OLAF PELZ:
So, dann nehmen wir den Krebs, und dem dreht man so ein bisschen den Schwanz Schwanz, Schwänze (m.) die Verlängerung der Wirbelsäule eines Tieres, die zum Fortbewegen, Steuern und Greifen dient raus, und dann kann man von der Unterseite den Panzer Panzer, - (m.) hier: eine harte Hülle, die die weichen inneren Körperteile eines Tiers schützt wegdrücken. Und dann haben Sie nur noch das Schwanzsegment Segment, -e (n.) das Teilstück von etwas - oder machen ihn eben ganz raus - und hat das reine Krebsfleisch, was man, was man dann essen kann, und in dem Fall ist das meins.
SPRECHER:
Die Krebse werden mit Salat, Baguette Baguette, -s (n., aus dem Französischen) eine lange Stange Weißbrot und Aioli Aioli (n. oder f., aus dem Französischen, nur Singular) die Knoblauchsauce serviert jemandem etwas servieren jemandem ein Gericht bringen . Auch in der gehobenen gehoben von besserer Qualität; hochwertig Gastronomie sind die Sumpfkrebse angekommen, wie hier im „Mrs. Robinson's“ im Stadtteil Prenzlauer Berg. Inhaber Ben Zviel bereitet etwas zu|bereiten Essen vorbereiten, fertig machen die Krebstiere mit Koji zu etwas zu|bereiten Essen vorbereiten, fertig machen , einer Sauce Sauce, -n (f., aus dem Französischen) Soße; eine schmackhafte Flüssigkeit, die man zum Essen reicht aus fermentiertem fermentieren hier: Lebensmittel mit einer Salzschicht versehen und in einem abgedeckten Gefäß aufbewahren, um den Prozess des Gärens anzustoßen Reis.
BEN ZVIEL (Restaurantbesitzer):
Wir verwenden hauptsächlich lokale lokal hier: aus der Umgebung; so, dass etwas/jemand aus der jeweiligen Region kommt Produkte aus biodynamischem und biologischem Anbau Anbau (m., nur Singular) hier: das Anpflanzen; die Produktion, z. B. von Gemüse . Und Koji ist eine wirklich gute Basis Basis, Basen (f., meist im Singular) hier: die Grundlage von etwas; das, woraus sich etwas entwickelt , um diese Aromen Aroma, Aromen (n.) ein bestimmter Geschmack oder Geruch aufzunehmen und ihnen eine weitere Dimension Dimension, -en (f.) hier: die Stärke; das Ausmaß zu verleihen etwas verleihen hier: etwas geben; etwas verbessern .
SPRECHER:
Doch zunächst werden die Sumpfkrebse gegrillt etwas grillen etwas (z. B. Fleisch) im Feuer oder auf einem Gitter über dem Feuer braten . Koji-Sauce, braune Butter und Zitrone geben dem Gericht eine besondere Note Note, -n (f.) hier: die besondere Eigenschaft .
BEN ZVIEL:
Wir leben in einem Gebiet mit Süßwasser Süßwasser (n., nur Singular) Wasser in Seen und Flüssen fischen, und es gibt nicht viele Krustentiere Krustentier, -e (n.) ein Krebstier, das in der Küche verwendet wird im Süßwasser. Die Sumpfkrebse sind eigentlich das einzige Schalentier Schalentier, -e (n.) ein Tier mit Häuschen (z. B. eine Schnecke) oder Kruste (z. B. ein Krebs), das man essen kann , das man hier bekommt, das vielleicht an Garnelen Garnele, -n (f.) ein Krebstier, das im Meer lebt und häufig orange ist oder Langusten Languste, -n (f.) ein großes Krebstier, das im Meer in Küstennähe lebt erinnert.
SPRECHER:
Rote Amerikanische Sumpfkrebse in Berlin: eine Plage, die zur Delikatesse Delikatesse, -n (f.) ein besonders gutes und teures Gericht oder Lebensmittel wurde.
Sumpfkrebse erobern Berlin
Anblick, -e (m., meist Singular) — das, was man sieht
Sumpf, Sümpfe (m.) — ein ständig feuchtes Gelände, besonders an Ufern von Flüssen und Seen
Krebs, -e (m.) — ein Tier mit einer harten Schale, das meist im Wasser lebt und das zwei seiner acht Beine zu Scheren ausgebildet hat
etwas bevölkern — so sein, dass Menschen oder Tiere in großer Anzahl an einem bestimmten Ort sind
Tiergarten (m. nur Singular) — hier: ein Stadtteil von Berlin mit einem sehr großen Park
Aquarium, Aquarien (n.) — ein Behälter aus Glas, in dem Fische und andere Tiere schwimmen
(ein Tier) aus|setzen — ein Tier alleine an einem Ort zurücklassen und nicht mehr abholen
Gewässer, - (n.) — große Ansammlung von Wasser, z.B. Flüsse, Seen, Meere
überhand|nehmen — so groß oder viel werden, dass man es nicht mehr kontrollieren kann
etwas aus|bringen — hier: ein Netz ins Wasser legen, um Tiere damit zu fangen
Reuse, -n (f.) — ein kleines Fischernetz
etwas tritt ein — hier: etwas passiert
Plage, -n (f.) — etwas, das (meist für längere Zeit) unangenehm und belastend ist
Allesfresser, - (m.) — ein Tier, das sowohl Pflanzen als auch Tiere frisst
sich vermehren — hier: sich fortpflanzen; die Anzahl vergrößern
rasant — sehr schnell
Krebspest (f., nur Singular) — eine Pilzerkrankung, die Krebse befällt
Britzer Garten — ein Park im Berliner Stadtteil Britz
sich aus|breiten — hier: mehr werden; in einem immer größeren Gebiet vorhanden sein
Gastronom, -en/Gastronomin, -nen — jemand, der ein Restaurant, eine Kantine oder ein Lokal leitet
Speisekarte, -n (f.) — eine Liste mit Gerichten und Getränken, die man z. B. in einem Restaurant bestellen kann (kurz: die Karte)
süßlich — so, dass etwas leicht süß schmeckt
nussig — so, dass etwas nach Nuss schmeckt
würzig — mit kräftigem Geschmack; stark gewürzt und herzhaft
Sud, -e (m., meist im Singular) — eine Flüssigkeit, die den Geschmack der Lebensmittel angenommen hat, die man darin gekocht hat
Lorbeerblatt, -blätter (n.) — das Blatt eines Baumes, das meist getrocknet als Gewürz verwendet wird
Kurkuma, Kurkumen (f., Plural selten) — ein gelbes Gewürz, das aus einer Knolle gewonnen und vor allem in der asiatischen Küche verwendet wird
etwas raspeln — mit einem Küchengerät oder Werkzeug kleine Stücke aus etwas machen
Karotte, -n (f.) — ein orangefarbenes längliches Gemüse; eine Möhre
Koriander, - (m., Plural selten) — eine Pflanze, deren Samen und Blätter als Gewürz verwendet werden
Schwanz, Schwänze (m.) — die Verlängerung der Wirbelsäule eines Tieres, die zum Fortbewegen, Steuern und Greifen dient
Panzer, - (m.) — hier: eine harte Hülle, die die weichen inneren Körperteile eines Tiers schützt
Segment, -e (n.) — das Teilstück von etwas
Baguette, -s (n., aus dem Französischen) — eine lange Stange Weißbrot
Aioli (n. oder f., aus dem Französischen, nur Singular) — die Knoblauchsauce
jemandem etwas servieren — jemandem ein Gericht bringen
gehoben — von besserer Qualität; hochwertig
etwas zu|bereiten — Essen vorbereiten, fertig machen
Sauce, -n (f., aus dem Französischen) — Soße; eine schmackhafte Flüssigkeit, die man zum Essen reicht
fermentieren — hier: Lebensmittel mit einer Salzschicht versehen und in einem abgedeckten Gefäß aufbewahren, um den Prozess des Gärens anzustoßen
lokal — hier: aus der Umgebung; so, dass etwas/jemand aus der jeweiligen Region kommt
Anbau (m., nur Singular) — hier: das Anpflanzen; die Produktion, z. B. von Gemüse
Basis, Basen (f., meist im Singular) — hier: die Grundlage von etwas; das, woraus sich etwas entwickelt
Aroma, Aromen (n.) — ein bestimmter Geschmack oder Geruch
Dimension, -en (f.) — hier: die Stärke; das Ausmaß
etwas verleihen — hier: etwas geben; etwas verbessern
etwas grillen — etwas (z. B. Fleisch) im Feuer oder auf einem Gitter über dem Feuer braten
Note, -n (f.) — hier: die besondere Eigenschaft
Süßwasser (n., nur Singular) — Wasser in Seen und Flüssen
Krustentier, -e (n.) — ein Krebstier, das in der Küche verwendet wird
Schalentier, -e (n.) — ein Tier mit Häuschen (z. B. eine Schnecke) oder Kruste (z. B. ein Krebs), das man essen kann
Garnele, -n (f.) — ein Krebstier, das im Meer lebt und häufig orange ist
Languste, -n (f.) — ein großes Krebstier, das im Meer in Küstennähe lebt
Delikatesse, -n (f.) — ein besonders gutes und teures Gericht oder Lebensmittel