Auf den Spuren des Döners
Der leckere Imbiss begeistert seit über 50 Jahren die Deutschen – ob in der Mittagspause oder nachts beim Ausgehen. In einer Stadt wie Berlin ist Döner-Verkäufer Kofi die Kundschaft sicher.
Auf den Spuren des Döners Döner, - (m., aus dem Türkischen) im Deutschen Abkürzung für Döner Kebab, ein aus der Türkei stammendes Gericht mit gegrilltem Fleisch
Ursprünglich ursprünglich hier: auf die Herkunft bezogen; auf den Ort bezogen, wo jemand oder etwas herkommt kommt er aus der Türkei, aber schon längst ist er auch aus der deutschen Esskultur nicht mehr wegzudenken: der Döner. Die Brottasche mit fleischhaltiger oder vegetarischer Füllung ist einfach lecker und praktisch, besonders, wenn man unterwegs ist. Und die Hauptstadt des Döners ist natürlich Berlin, wo der junge Verkäufer Kofi in einer Bude Bude, -n (f.) hier: eine (kleine) Imbissstube arbeitet. Ob Salat oder Zwiebeln, Hähnchen- oder Rindfleisch: Den Kundinnen und Kunden erfüllen er und sein Team jeden Essenswunsch.
SPRECHER:
Tach tach (Berlinerisch) (Guten) Tag , ick ick (Berlinerisch) ich bin's, der Döner, der Streetfood Streetfood, -s (n., aus dem Englischen, Plural selten) das Essen, das man auf der Straße kauft und oft im Gehen/Stehen isst -Star in Berlin. Warum genau? Das erzähle ich euch jetzt! Auf den ersten Blick vielleicht nur ein übertrieben übertrieben mehr als genug; zu viel belegtes etwas belegen Lebensmittel (z. B. Salat, Käse) auf ein Stück Brot o. Ä. legen Brot. Aber ganz ehrlich: Wenn ihr mal angebissen an|beißen hier umgangssprachlich für: Interesse an etwas bekommen; eigentlich: in etwas hineinbeißen habt, werdet ihr mich nie wieder vergessen. Man könnte sagen: Ich bin das fleischgewordene fleischgeworden umgangssprachlich für: so, dass jemand/etwas etwas verkörpert Berlin. Meine Fans rasten aus|rasten umgangssprachlich für: total verrückt werden bei meinem Anblick jedenfalls aus aus|rasten umgangssprachlich für: total verrückt werden .
KUNDE 1:
Mh, ja klar, auf jeden Fall. Also, in Berlin gehört ’n Döner dazu.
KUNDIN 2:
Also, ick bin hier in Kreuzberg großjeworden großjeworden (Berlinerisch) großgeworden und dit dit (Berlinerisch) das gehört dazu.
SPRECHER:
Alle wollen mich.
KUNDIN 3:
Jetzt hab’ ich mich sich auf etwas ein|lassen etwas ausprobieren; bei etwas mitmachen mal drauf eingelassen sich auf etwas ein|lassen etwas ausprobieren; bei etwas mitmachen .
SPRECHER:
Sie scheuen keine Kosten und Mühen keine Kosten und Mühen scheuen umgangssprachlich für: bereit sein, viel Geld für etwas auszugeben; bereit sein, viel zu tun, damit man etwas haben kann .
KUNDE 4:
Wenn ich grad Geld hab’ und zu müde bin, mir selbst was zu machen.
SPRECHER:
Ich bin eine Geschmacksexplosion Geschmacksexplosion, -en (f.) das gute Gefühl, das man hat, wenn etwas sehr gut schmeckt .
KUNDIN 5:
Scharf scharf so, dass eine Speise einen brennenden Geschmack im Mund hinterlässt ist es nicht! Für mich ist es neu, aber – na ja.
SPRECHER:
Ich bin mehr als Essen, ich bin ein Event Event, -s (n., aus dem Englischen) hier: das (besondere) Ereignis .
KUNDE 6:
Ist praktisch, mittags oder abends. Is’ okay.
SPRECHER:
Wer hat die denn bitte gecastet jemanden casten (aus dem Englischen) jemanden aus einer Gruppe von Bewerberinnen und Bewerbern für einen Film, eine Musikgruppe etc. auswählen ? Jetzt aber ab zu mir nach Hause: die Dönerbude. Eine von über 1.000 in Berlin, aber die einzige mit Kofi.
KOFI OWUSU (Dönerverkäufer):
Ich darf alles machen? Okay, [es] ist keine Musik hier. Hätte ich Musik an, wär’ [das] was anderes. Aber ohne Musik tanzen ist immer so ’ne Sache. Das ist immer so ’n Ding. Ich bin Kofi, 29, 30 Jahre alt. Ich mach’ eigentlich alles. Ich bin für etwas zuständig sein für etwas verantwortlich sein eigentlich für, fürs für etwas zuständig sein für etwas verantwortlich sein Schneiden zuständig für etwas zuständig sein für etwas verantwortlich sein , ich bin für die Brote zuständig. Ich bin für die Kasse zuständig, ich bin fürs Belegen zuständig. Es ist eigentlich alles. Also, jeder lernt hier alles tatsächlich.
SPRECHER:
Klassisch klassisch hier: beliebt; normal; üblich bin ich mit Rind- oder Schaffleisch, Salat, Zwiebeln, Tomate. Aber hier bei Rüyam gibt’s meinen beliebtesten Remix Remix, -e (m., aus dem Englischen) ein Song, der in einer neuen Version erscheint; hier umgangssprachlich für: die Variante eines Gerichts : den Gemüsedöner, mit gegrilltem etwas grillen etwas (z. B. Fleisch) im Feuer oder auf einem Gitter über dem Feuer braten Gemüse und Hähnchenfleisch. Fleisch ist King Fleisch ist King umgangssprachlich für: Fleisch ist König; Fleisch ist das, was zählt . Sagt schon mein Name: „Kebab Kebab, -s (m., aus dem Türkischen) das Fleisch “ heißt auf Türkisch Fleisch, „Döner“ heißt drehen, so wie der Spieß Spieß, -e (m.) ein dünner, spitzer Stab aus Holz oder Metall, auf den man Gemüse oder Fleisch stecken kann halt. Aber zu meinen türkischen Wurzeln Wurzeln (f., hier nur Plural) hier: der Ursprung; die Herkunft (der Familie) kommen wir noch. Jetzt erstmal zu meiner magischen magisch geheimnisvoll; so, dass man etwas nicht logisch erklären kann Entstehung.
KOFI:
Wir fangen an mit unserem selbstgemachten Brot, ja, gehen hier rüber. Ich mach meinen Döner komplett komplett hier: so, dass alle Zutaten verwendet werden , sprich sprich hier: anders gesagt; das heißt : Kräuter Kraut, Kräuter (n., meistens im Plural) hier: kleine Pflanzen, mit denen man das Essen würzt oder Tee macht , Knoblauch Knoblauch (m., nur Singular) eine Pflanze, deren Zwiebel stark riecht und als Gewürz verwendet wird . Ich nehm’ mal nur ’n bisschen scharf. Klappen etwas zusammen|klappen etwas (hier ein Stück Brot) falten, sodass man etwas hineinlegen kann das Brot ’n bisschen zusammen etwas zusammen|klappen etwas (hier ein Stück Brot) falten, sodass man etwas hineinlegen kann , damit sich die Soße auch schön verteilt. Das Fleisch hier, Käse, nehmen ein paar Zwiebeln und arbeiten dann mit ’nem Schichtsystem Schichtsystem, -e (n.) die Vorgehensweise, bei der mehrere Dinge übereinandergelegt (geschichtet) werden sozusagen. Der Salat wird dann hier mit reingemacht, die Tomaten, Salz und Limone Limone, -n (f.) eine kleine, meist grüne Zitrusfrucht . Et voilà et voilà (französisch) hier bitte (beim Präsentieren von etwas) !
SPRECHER:
Kofi, erinnerst du dich noch, wie es mit uns angefangen hat?
KOFI:
Nach der Schule. Immer nach der Schule. Wir sind immer zu zehnt, zu fünfzehnt zum Dönerladen gegangen. Damals war es noch Soßenbrot tatsächlich und irgendwann wurde es dann zum Döner. Also, ist echt … geil geil umgangssprachlich für: toll; super . Schon immer schon, seit 20 Jahren, durch[weg] durchweg so, dass etwas die ganze Zeit über passiert . Hi, was darf’s sein? Welche Soßen dazu? Kräuter, Knoblauch oder scharf? Sehr gerne. Willst du Salat auch komplett haben, oder …? Zum hier Essen oder Mitnehmen? Sehr gerne, dann sind wir bei wir sind bei hier: das kostet insgesamt 6,30 Euro bitte.
SPRECHER:
Ganz schönes Kreuzverhör Kreuzverhör, -e (n.) hier umgangssprachlich für: die Tatsache, dass einem schnell hintereinander viele Fragen gestellt werden , wa? wa? (Berlinerisch) was? Bei mir muss man wissen, was man will. Und ich bin so unterschiedlich wie meine Fans.
KUNDE 7:
Alles an Salat, und mit Knoblauch und scharfer Soße.
SPRECHER:
Guter Mann!
KUNDE 1:
Ich hab’ quasi mit Knoblauchsoße und Joghurtdressing Joghurtdressing, -s (n.) die Salatsoße, die mit Joghurt angerührt wird .
SPRECHER:
Ich bin doch kein Salat!
KUNDE 8:
Salat komplett und ohne scharfe Soße.
SPRECHER:
Lame lame (aus dem Englischen) langweilig .
KUNDE 9:
Hähnchendönerkebab mit Käse.
SPRECHER:
Kann man machen.
KUNDE 4:
Manchmal ess’ ich den ganz gerne ohne Fleisch.
SPRECHER:
Kebab heißt Fleisch, Alda! Alda! umgangssprachlich für: Alter!; Anrede vor allem unter Jugendlichen
KUNDIN 2:
Dönerbox Dönerbox, -en (f.) ein Dönergericht, das ohne Brot in einer Pappschachtel angeboten wird mit Pommes Pommes (nur Plural) umgangssprachlich für: die Pommes frites; die Stäbchen aus Kartoffeln , und ich nehm’ immer nur mit Pommes. Salat ess’ ich viel zu Hause.
SPRECHER:
Die Dönerbox. Ohne Brot. Nicht meine attraktivste attraktiv hier: so, dass jemand/etwas gut aussieht Verwandte, wenn ihr mich fragt. Aber die gehört eben zur Familie, genau wie der gerollte Dürüm Dürüm, -s (n., aus dem Türkischen) türkisch für: die Rolle; das Gericht mit gerolltem Brot, welches z. B. mit Fleisch oder Gemüse gefüllt wird -Döner und der Dönerteller. Unsere Vorfahren Vorfahr, -en/Vorfahrin, -nen jemand aus der Familie, der in früheren Zeiten gelebt hat stammen aus der Türkei und waren übrigens Tellergerichte. Türkische Einwanderer Einwanderer, -/Einwanderin, -nen jemand, der aus einem Land in ein anderes kommt, um dort zu leben in Deutschland haben mich in den 70ern als Streetfood vom Drehspieß neu erfunden. In Berlin findet ihr mich jetzt an jeder Ecke, die Hauptstadt der Dönerbuden. Hint Hint, -s (m., aus dem Englischen) der Tipp; der Hinweis : Ihr müsst euch sich an|stellen sich an das Ende einer Warteschlange stellen; sich in eine Schlange einreihen nicht alle bei derselben anstellen sich an|stellen sich an das Ende einer Warteschlange stellen; sich in eine Schlange einreihen ! Aber ist klar: Wer einmal angebissen hat, ist angefixt angefixt sein etwas toll finden und mehr davon wollen, nachdem man es einmal (aus)probiert hat . Und meine beste Zeit ist nachts, wenn Berlin richtig zum Leben erwacht. Kofi, sag’ mal: Wie viele Fans kommen so?
KOFI:
Oh, das ist immer unterschiedlich. Gestern hatten wir, sagen wir mal 650 Bons Bon, -s (m., aus dem Französischen) der Kassenzettel; der Bestellschein , ungefähr. 650 Bons, auf jedem Bon ungefähr drei, vier, fünf Bestellungen, dann sind wir bei knapp – wie viel am Tag? Ja, 1.500, 2.000 bestimmt. Also, am Wochenende auf jeden Fall. Also, es kommt immer drauf an natürlich. Aber heute ist wirklich, heute geht die Post ab die Post geht ab umgangssprachlich für: es ist sehr viel los; es kommen viele Menschen , später noch.
Danke dir, einmal Trinkgeld, danke schön!
SPRECHER:
Das war’s, wa? Gute Nacht. Und guten Appetit. Euer Döner.
Auf den Spuren des Döners
Döner, - (m., aus dem Türkischen) — im Deutschen Abkürzung für Döner Kebab, ein aus der Türkei stammendes Gericht mit gegrilltem Fleisch
ursprünglich — hier: auf die Herkunft bezogen; auf den Ort bezogen, wo jemand oder etwas herkommt
Bude, -n (f.) — hier: eine (kleine) Imbissstube
tach (Berlinerisch) — (Guten) Tag
ick (Berlinerisch) — ich
Streetfood, -s (n., aus dem Englischen, Plural selten) — das Essen, das man auf der Straße kauft und oft im Gehen/Stehen isst
übertrieben — mehr als genug; zu viel
etwas belegen — Lebensmittel (z. B. Salat, Käse) auf ein Stück Brot o. Ä. legen
an|beißen — hier umgangssprachlich für: Interesse an etwas bekommen; eigentlich: in etwas hineinbeißen
fleischgeworden — umgangssprachlich für: so, dass jemand/etwas etwas verkörpert
aus|rasten — umgangssprachlich für: total verrückt werden
großjeworden (Berlinerisch) — großgeworden
dit (Berlinerisch) — das
sich auf etwas ein|lassen — etwas ausprobieren; bei etwas mitmachen
keine Kosten und Mühen scheuen — umgangssprachlich für: bereit sein, viel Geld für etwas auszugeben; bereit sein, viel zu tun, damit man etwas haben kann
Geschmacksexplosion, -en (f.) — das gute Gefühl, das man hat, wenn etwas sehr gut schmeckt
scharf — so, dass eine Speise einen brennenden Geschmack im Mund hinterlässt
Event, -s (n., aus dem Englischen) — hier: das (besondere) Ereignis
jemanden casten (aus dem Englischen) — jemanden aus einer Gruppe von Bewerberinnen und Bewerbern für einen Film, eine Musikgruppe etc. auswählen
für etwas zuständig sein — für etwas verantwortlich sein
klassisch — hier: beliebt; normal; üblich
Remix, -e (m., aus dem Englischen) — ein Song, der in einer neuen Version erscheint; hier umgangssprachlich für: die Variante eines Gerichts
etwas grillen — etwas (z. B. Fleisch) im Feuer oder auf einem Gitter über dem Feuer braten
Fleisch ist King — umgangssprachlich für: Fleisch ist König; Fleisch ist das, was zählt
Kebab, -s (m., aus dem Türkischen) — das Fleisch
Spieß, -e (m.) — ein dünner, spitzer Stab aus Holz oder Metall, auf den man Gemüse oder Fleisch stecken kann
Wurzeln (f., hier nur Plural) — hier: der Ursprung; die Herkunft (der Familie)
magisch — geheimnisvoll; so, dass man etwas nicht logisch erklären kann
komplett — hier: so, dass alle Zutaten verwendet werden
sprich — hier: anders gesagt; das heißt
Kraut, Kräuter (n., meistens im Plural) — hier: kleine Pflanzen, mit denen man das Essen würzt oder Tee macht
Knoblauch (m., nur Singular) — eine Pflanze, deren Zwiebel stark riecht und als Gewürz verwendet wird
etwas zusammen|klappen — etwas (hier ein Stück Brot) falten, sodass man etwas hineinlegen kann
Schichtsystem, -e (n.) — die Vorgehensweise, bei der mehrere Dinge übereinandergelegt (geschichtet) werden
Limone, -n (f.) — eine kleine, meist grüne Zitrusfrucht
et voilà (französisch) — hier bitte (beim Präsentieren von etwas)
geil — umgangssprachlich für: toll; super
durchweg — so, dass etwas die ganze Zeit über passiert
wir sind bei — hier: das kostet insgesamt
Kreuzverhör, -e (n.) — hier umgangssprachlich für: die Tatsache, dass einem schnell hintereinander viele Fragen gestellt werden
wa? (Berlinerisch) — was?
Joghurtdressing, -s (n.) — die Salatsoße, die mit Joghurt angerührt wird
lame (aus dem Englischen) — langweilig
Alda! — umgangssprachlich für: Alter!; Anrede vor allem unter Jugendlichen
Dönerbox, -en (f.) — ein Dönergericht, das ohne Brot in einer Pappschachtel angeboten wird
Pommes (nur Plural) — umgangssprachlich für: die Pommes frites; die Stäbchen aus Kartoffeln
attraktiv — hier: so, dass jemand/etwas gut aussieht
Dürüm, -s (n., aus dem Türkischen) — türkisch für: die Rolle; das Gericht mit gerolltem Brot, welches z. B. mit Fleisch oder Gemüse gefüllt wird
Vorfahr, -en/Vorfahrin, -nen — jemand aus der Familie, der in früheren Zeiten gelebt hat
Einwanderer, -/Einwanderin, -nen — jemand, der aus einem Land in ein anderes kommt, um dort zu leben
Hint, -s (m., aus dem Englischen) — der Tipp; der Hinweis
sich an|stellen — sich an das Ende einer Warteschlange stellen; sich in eine Schlange einreihen
angefixt sein — etwas toll finden und mehr davon wollen, nachdem man es einmal (aus)probiert hat
Bon, -s (m., aus dem Französischen) — der Kassenzettel; der Bestellschein
die Post geht ab — umgangssprachlich für: es ist sehr viel los; es kommen viele Menschen