Schnellkurs im Alphornblasen
In den Schweizer Alpen hat das Alphornspielen eine lange Tradition. Früher rief man mit dem Alphorn das Vieh zusammen, heute ist es ein beliebtes Musikinstrument. In der Gemeinde Nendaz kann man das Alphornblasen lernen.
Schnellkurs im Alphorn Alphorn, -hörner (n.) ein langes Musikinstrument (meistens) aus Holz, durch das man Luft bläst blasen blasen hier: durch Atemluft Töne mit einem Blasinstrument produzieren
In den Schweizer Alpen hat das Alphornspielen eine lange Tradition: Schon im 16. Jahrhundert nutzte man das Alphorn, um das Vieh Vieh (n., nur Singular) ein Sammelbegriff für die Nutztiere, die z. B. auf einem Bauernhof leben zusammenzurufen. Inzwischen hat es sich zu einem beliebten Musikinstrument weiterentwickelt. In der Gemeinde Gemeinde, -n (f.) hier: ein Ort; eine kleinere Stadt; ein Verwaltungsbezirk Nendaz kann man heute Alphornblasen lernen – und das ist gar nicht so einfach, wie man denkt.
MEIKE KRÜGER (Euromaxx-Reporterin):
Der Klang Klang, Klänge (m.) der Ton; das Geräusch der Berge: Das majestätische majestätisch hier: beeindruckend; erhaben Alphorn hat hier in den Schweizer Alpen eine jahrhundertealte Tradition – die ich nicht beherrsche etwas beherrschen hier: etwas sehr gut können . Mein Ziel: Ich will trotzdem mit den Profis spielen.
Da habe ich mir sich etwas vornehmen hier: sich ein ambitioniertes Ziel setzen was vorgenommen sich etwas vornehmen hier: sich ein ambitioniertes Ziel setzen . Ich hab noch nie ein Alphorn in der Hand gehalten und heute habe ich es mir zur Aufgabe gemacht sich etwas zur Aufgabe machen sich etwas vornehmen; sich ein Ziel setzen , darauf nicht nur einige Töne Ton, Töne (m.) hier: ein Geräusch; ein Klang zu spielen, sondern sogar eine richtige Melodie.
Dafür habe ich mich auf den Weg in die Gemeinde Nendaz gemacht, mit malerischen malerisch schön anzusehen; wie gemalt (meist auf Orte oder Landschaften bezogen) kleinen Dörfern. Hier wohnen gerade mal sechstausend Menschen. Und einige von ihnen geben blutigen blutig hier: völlig; absolut Anfängern Kurse im Alphornblasen – genau richtig für mich. Ein Alphorn wird aus drei Teilen zusammengesetzt etwas zusammen|setzen hier: mehrere Teile miteinander verbinden plus Mundstück Mundstück, -e (n.) hier: Teil eines Blasinstruments, in das man hineinbläst . Okay! Die anderen Kursteilnehmer sind alle Schweizer und lieben das Alphorn.
NICOLE BIONDINI-WINKLER (Kursteilnehmerin):
Wie das Schweizer Kreuz Kreuz, -e (n.) hier: ein Symbol, das aus einer horizontalen und einer vertikalen Linie besteht, die in der Mitte übereinander liegen auf der Flagge Flagge, -n (f.) die Fahne eines Landes , [es] gehört dazu wie die Milchkuh oder der Käse mit Löchern, [so] gehört auch das Alphorn dazu.
PETER WINKLER (Kursteilnehmer):
Nach zwei, drei Jahren könnte man vielleicht ein Stück spielen. Es braucht Talent Talent, -e (n.) die Begabung; die besondere Fähigkeit , ich weiß es nicht.
MEIKE KRÜGER:
Tja, ich habe weder Jahre noch Talent. Alle sind froh, wenn sie überhaupt einen Ton herausbekommen einen Ton heraus|bekommen ein Instrument so spielen, dass man einen Ton hört . Nicolas Devènes ist ein guter und geduldiger geduldig so, dass jemand kein Problem damit hat, wenn etwas lange dauert Lehrer. Er selbst spielt das Alphorn seit seinem fünften Lebensjahr. Und er gibt sich wirklich Mühe mit mir.
Dö, dö, dö … Das ist alles, was ich spielen kann.
Jeder Ton wird nur übers Pusten pusten kurz und kräftig blasen mit den Lippen Lippe, -n (f.) oberer oder unterer Rand des Mundes erzeugt etwas erzeugen hier: etwas herstellen; etwas produzieren . Und nach zwei Stunden ist der Anfänger-Kurs schon vorbei. Zum Glück fährt mein Lehrer noch für Privatstunden mit mir in der Gondel Gondel, -n (f.) hier: die Kabine einer Seilbahn, die Skifahrer oder Wanderer auf einen Berg bringt nach Tracouet auf 2200 Meter Höhe: Zeit für Trockenübungen Trockenübung, -en (f.) eine Übung, die auf die eigentliche Tätigkeit vorbereitet und bei der es noch keine realen Bedingungen gibt .
Wie lange spielt man in der Schweiz denn schon auf dem Alphorn?
NICOLAS DEVÈNES (Alphorn-Lehrer):
In der Schweiz wurde es zum ersten Mal im 16. Jahrhundert erwähnt etwas erwähnen über etwas sprechen; etwas nennen . Hier im Ort tauchte es aber erst später auf. Es wurde eingesetzt, um das Vieh zusammenzurufen. Später auch als Musikinstrument. Zur reinen rein hier: ausschließlich; nichts anderes als Unterhaltung wird es erst seit den 1980er Jahren gespielt.
MEIKE KRÜGER:
Wir suchen uns jetzt ein malerisches Plätzchen – wohl das Einzige, was heute nicht schwierig ist. Ein Lied mit drei oder vier Tönen, sagt er, könnte ich vielleicht schaffen. Ich übe fast bis zum Umfallen um|fallen hier: aus Schwäche hinfallen und das Bewusstsein verlieren .
Ich falle gleich, ich falle in Ohnmacht fallen das Bewusstsein verlieren gleich in Ohnmacht in Ohnmacht fallen das Bewusstsein verlieren .
Den richtigen Ton einen Ton halten beim Spielen eines Instruments oder beim Singen dieselbe Note mehrere Sekunden lang produzieren zu finden und zu halten einen Ton halten beim Spielen eines Instruments oder beim Singen dieselbe Note mehrere Sekunden lang produzieren , ist die größte Schwierigkeit. Es ist nicht viel, aber es muss reichen. Denn jetzt kommen die Profis, mit denen ich später spielen soll. Alles Verwandte meines Lehrers.
Es ist einfach ein Instrument, das perfekt zur Postkarten-Idylle Idylle, -n (f.) hier: ein Ort, der sehr schön und friedlich aussieht der Alpen passt. Mein Auftritt Auftritt, -e (m.) hier: die Vorführung; die Aufführung : Wir spielen etwas Modernes, denn auf dem Alphorn lässt sich alles spielen, sagen die Männer, nur eben vielleicht nicht von mir. Dieser Druck Druck (m., nur Singular) hier: die Erwartung, dass etwas getan werden muss; der Zwang , ich kann mit diesem Druck nicht umgehen. Ich tröte tröten hier: blasen; ein Blasinstrument spielen einfach drauflos drauflos rasch; ohne lange Überlegung . Keine Ahnung Keine Ahnung! Ausspruch, der bedeutet, dass man etwas nicht weiß , was und wie, aber ich gebe nicht auf und ich spiele bis zum Ende.
Das war anstrengend anstrengend mühevoll; nicht einfach . Und ich hab es auch nicht wirklich geschafft. Es war sehr viel anstrengender, als ich es gedacht habe. Man muss sogar ein bisschen sportlich sein, weil sonst geht einem jemandem geht die Puste aus jemandem fehlt die Luft zum Atmen ganz schnell die Puste aus jemandem geht die Puste aus jemandem fehlt die Luft zum Atmen . Aber es hat wirklich Spaß gemacht. Und stolz bin ich jetzt außerdem, denn ich spiele auf dem Alphorn, auch wenn es nicht perfekt ist. Und ich hab es an nur einem Tag gelernt.
Schnellkurs im Alphornblasen
Alphorn, -hörner (n.) — ein langes Musikinstrument (meistens) aus Holz, durch das man Luft bläst
blasen — hier: durch Atemluft Töne mit einem Blasinstrument produzieren
Vieh (n., nur Singular) — ein Sammelbegriff für die Nutztiere, die z. B. auf einem Bauernhof leben
Gemeinde, -n (f.) — hier: ein Ort; eine kleinere Stadt; ein Verwaltungsbezirk
Klang, Klänge (m.) — der Ton; das Geräusch
majestätisch — hier: beeindruckend; erhaben
etwas beherrschen — hier: etwas sehr gut können
sich etwas vornehmen — hier: sich ein ambitioniertes Ziel setzen
sich etwas zur Aufgabe machen — sich etwas vornehmen; sich ein Ziel setzen
Ton, Töne (m.) — hier: ein Geräusch; ein Klang
malerisch — schön anzusehen; wie gemalt (meist auf Orte oder Landschaften bezogen)
blutig — hier: völlig; absolut
etwas zusammen|setzen — hier: mehrere Teile miteinander verbinden
Mundstück, -e (n.) — hier: Teil eines Blasinstruments, in das man hineinbläst
Kreuz, -e (n.) — hier: ein Symbol, das aus einer horizontalen und einer vertikalen Linie besteht, die in der Mitte übereinander liegen
Flagge, -n (f.) — die Fahne eines Landes
Talent, -e (n.) — die Begabung; die besondere Fähigkeit
einen Ton heraus|bekommen — ein Instrument so spielen, dass man einen Ton hört
geduldig — so, dass jemand kein Problem damit hat, wenn etwas lange dauert
pusten — kurz und kräftig blasen
Lippe, -n (f.) — oberer oder unterer Rand des Mundes
etwas erzeugen — hier: etwas herstellen; etwas produzieren
Gondel, -n (f.) — hier: die Kabine einer Seilbahn, die Skifahrer oder Wanderer auf einen Berg bringt
Trockenübung, -en (f.) — eine Übung, die auf die eigentliche Tätigkeit vorbereitet und bei der es noch keine realen Bedingungen gibt
etwas erwähnen — über etwas sprechen; etwas nennen
rein — hier: ausschließlich; nichts anderes als
um|fallen — hier: aus Schwäche hinfallen und das Bewusstsein verlieren
in Ohnmacht fallen — das Bewusstsein verlieren
einen Ton halten — beim Spielen eines Instruments oder beim Singen dieselbe Note mehrere Sekunden lang produzieren
Idylle, -n (f.) — hier: ein Ort, der sehr schön und friedlich aussieht
Auftritt, -e (m.) — hier: die Vorführung; die Aufführung
Druck (m., nur Singular) — hier: die Erwartung, dass etwas getan werden muss; der Zwang
tröten — hier: blasen; ein Blasinstrument spielen
drauflos — rasch; ohne lange Überlegung
Keine Ahnung! — Ausspruch, der bedeutet, dass man etwas nicht weiß
anstrengend — mühevoll; nicht einfach
jemandem geht die Puste aus — jemandem fehlt die Luft zum Atmen