Die größte Krippe der Welt
In einem kleinen bayrischen Ort steht eine Krippe mit mehr als 8000 handgeschnitzten Figuren. Manche Teile stammen noch aus dem 18. Jahrhundert. Was hat es mit dieser ganz besonderen Krippe auf sich?
Die größte Krippe Krippe, -n (f.) hier: die Szene von Jesu Geburt, die durch Figuren (oft aus Holz) dargestellt ist der Welt
Im bayrischen Städtchen Plößberg gibt es eine ganz besondere Tradition: Viele Menschen hier fertigen selbst Krippen an. Doch sie stehen nicht bei ihnen zu Hause: In der Weihnachtszeit wird eine große gemeinsame Krippe mit mehr als 8000 handgeschnitzten handgeschnitzt mit einem Messer aus Holz gefertigt Figuren aufgebaut. Manche Teile stammen stammen hier: aus einer bestimmten Zeit kommen aus dem 18. Jahrhundert.
RUTH GERL (Hobby-Schnitzerin):
Ja, der schönste Moment am Hobby ist, wenn ein Stückchen oder eine Figur fertig ist und sie so gelungen ist, wie ich sie mir vorgestellt habe. Und ich kann sie dann in die Krippe reinstellen und da ist dann was Neues drin.
SPRECHER:
Mehr als 8.000 Figuren, alle handgeschnitzt – so viele wie in wahrscheinlich keiner anderen Weihnachtskrippe der Welt. Im bayerischen Plößberg lassen sie die Weihnachtsgeschichte lebendig werden. Familien aus dem ganzen Ort stellen jemandem etwas zur Verfügung stellen jemandem etwas geben, das dieser benutzen darf dafür ihre Sammlungen zur Verfügung jemandem etwas zur Verfügung stellen jemandem etwas geben, das dieser benutzen darf . Manche Teile wurden schon im 18. Jahrhundert geschnitzt etwas schnitzen ein Stück Holz mit einem Messer so bearbeiten, dass es eine bestimmte Form bekommt . Hubert Haubner hatte die Idee, aus den einzelnen Hauskrippen eine gemeinsame Krippe zu bauen.
HUBERT HAUBNER (Krippenwart in Plößberg):
Wir haben hier eine Krippentradition, die reicht zurück|reichen hier: zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit begonnen haben 250 Jahre zurück zurück|reichen hier: zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit begonnen haben . Und jetzt, ja, haben wir gesagt, die Hauskrippen sind wunderschön, zu Hause nützen sie aber nichts. Wir wollen jetzt diese Familienschätze Schatz, Schätze (m.) hier: ein Gegenstand, der für jemanden einen großen persönlichen Wert hat (wollen) wir zeigen.
SPRECHER:
Plößberg in der Oberpfalz. Hier im Norden Bayerns, nahe der tschechischen Grenze, macht sich sich an die Arbeit machen anfangen zu arbeiten ein ganzer Ort an die Arbeit sich an die Arbeit machen anfangen zu arbeiten . Die Mission Mission, -en (f.) hier: ein wichtiger Auftrag, ein wichtiges Vorhaben : die Tradition des Krippenschnitzens zu wahren etwas wahren hier: etwas pflegen und schützen, damit es auch in Zukunft weiterexistiert . Was früher die Glasofenbauer in den ertragsarmen ertragsarm hier: so, dass etwas wenig Geld einbringt Wintermonaten geschnitzt haben, wird seit 1970 alle fünf Jahre im Kultursaal der Gemeinde Gemeinde, -n (f.) hier: ein Ort; eine kleinere Stadt; ein Verwaltungsbezirk gezeigt. Die Geburt Jesu ist die zentrale Szene Szene, -n (f.) hier: der kurze Teil einer Geschichte jeder Weihnachtskrippe. Erstmals entstanden sind die figürlichen Darstellungen der Bibelszenen vermutlich vermutlich wahrscheinlich; mit ziemlicher Sicherheit im 13. Jahrhundert in Italien, um denjenigen die Bibel näher zu bringen jemandem etwas näher|bringen jemandem etwas Unbekanntes erklären oder zeigen , die nicht lesen konnten.
HUBERT HAUBNER:
Wenn man hier in Plößberg geboren ist, dann kommt mit etwas in Berührung kommen mit etwas Kontakt haben man irgendwo mit mit etwas in Berührung kommen mit etwas Kontakt haben diesem Brauchtum Brauchtum (n., nur Singular) die Traditionen, die schon lange gepflegt werden in Berührung mit etwas in Berührung kommen mit etwas Kontakt haben . Und dann gibt es ungeheuer ungeheuer hier: sehr viele Geschichten. Da schreibt der Soldat, der in Gefangenschaft Gefangenschaft (f., nur Singular) die Tatsache, dass man nicht frei ist ist, zurück: „Liebes Weib Weib, er (n.) veraltet für: Frau , uns geht es elend elend hier: sehr schlecht , und es geht euch sicher auch nicht gut, aber verkaufe meine Krippe nicht.“ Und das zeigt eigentlich, wie die Region, wie die Menschen hier mit diesem Brauchtum, mit diesen Krippen verbunden sind.
SPRECHER:
Geschnitzt wird auch heute noch in Plößberg. Ruth Gerl hat schon mehr als 500 Krippenfiguren gefertigt etwas fertigen etwas herstellen; etwas produzieren – und immer wieder einen Holzblock Block, Blöcke (m.) hier: ein großes Stück von etwas in ein kleines Stück Weihnachtstradition verwandelt. Rund acht Stunden braucht sie für eine Figur.
RUTH GERL:
In der Winterzeit ist es (eine) schöne Ablenkung Ablenkung, -en (f.) hier: die Unterhaltung; der Zeitvertreib , schöne Beschäftigung, entspannend entspannend so, dass man von etwas ruhig wird und sich erholen kann . Und es gehört einfach dazu in Plößberg, dass man schnitzt. Also, viele schnitzen halt. Und für uns gehört es halt schon von der Familie her dazu.
SPRECHER:
Für ihren Vater war die Holzschnitzerei gleichzeitig auch der Beruf. Von ihm hat sie mehrere Hundert Figuren und die Werkstatt übernommen. Schließlich konnte sie auch ihren Ehemann mit ihrem Hobby begeistern jemanden für etwas begeistern dafür sorgen, dass sich jemand für etwas interessiert .
HARALD GERL (Finanzbeamter und Hobby-Krippenbauer):
Das Faszinierende ist, dass es viele Plößberger Einwohner, Bewohner gibt, die also selber noch eine Hauskrippe haben, so, denke ich mal, so zwischen 30 und 40. Und das ist schon immer bei uns Tradition, und wir wollen das natürlich beibehalten etwas bei|behalten etwas nicht ändern; etwas so lassen, wie es ist und auch für die Zukunft weiter vorantreiben etwas voran|treiben hier: mit etwas weitermachen , damit es nicht stehen bleibt und nicht einschläft.
SPRECHER:
Die Plößberger Krippenschau spiegelt etwas wider|spiegeln hier: etwas zeigen auch aktuelle Themen wider etwas wider|spiegeln hier: etwas zeigen : Wölfe, die in der Oberpfalz wieder heimisch heimisch sein schon lange an einem bestimmten Ort leben; sich an einem Ort zu Hause fühlen werden, die Fußball-Weltmeisterschaft und die Corona-Impfung, wie sie die Gesellschaft wie einen Holzscheit Holzscheit, -e (n.) ein Stück Holz, das man meist in einem Ofen verbrennt spaltet etwas spalten etwas in zwei Teile teilen .
HUBERT HAUBNER:
Das ist wie zehn Weihnachten auf einmal, wenn man das alles zusammengefügt etwas zusammen|fügen aus mehreren Einzelteilen ein großes Teil machen sieht und wie sich das harmoniert harmonieren gut zusammenpassen und ja, die Leute auch begeistert sind, auch wenn sie erst eher skeptisch skeptisch so, dass man etwas kritisch sieht; misstrauisch waren. Aber das ist eine Freude. Man kann es… man kann es mit Worten nicht beschreiben.
SPRECHER:
Nach der Weihnachtszeit ist vor der Weihnachtszeit. Dann wandern die Krippenfiguren zurück in die Keller und auf die Dachböden Dachboden, -böden (m.) der Raum in einem Haus, der sich direkt unter dem Dach befindet der Plößberger Familien, um im nächsten Jahr die Weihnachtsgeschichte aufs Neue lebendig werden zu lassen.
Die größte Krippe der Welt
Krippe, -n (f.) — hier: die Szene von Jesu Geburt, die durch Figuren (oft aus Holz) dargestellt ist
handgeschnitzt — mit einem Messer aus Holz gefertigt
stammen — hier: aus einer bestimmten Zeit kommen
jemandem etwas zur Verfügung stellen — jemandem etwas geben, das dieser benutzen darf
etwas schnitzen — ein Stück Holz mit einem Messer so bearbeiten, dass es eine bestimmte Form bekommt
zurück|reichen — hier: zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit begonnen haben
Schatz, Schätze (m.) — hier: ein Gegenstand, der für jemanden einen großen persönlichen Wert hat
sich an die Arbeit machen — anfangen zu arbeiten
Mission, -en (f.) — hier: ein wichtiger Auftrag, ein wichtiges Vorhaben
etwas wahren — hier: etwas pflegen und schützen, damit es auch in Zukunft weiterexistiert
ertragsarm — hier: so, dass etwas wenig Geld einbringt
Gemeinde, -n (f.) — hier: ein Ort; eine kleinere Stadt; ein Verwaltungsbezirk
Szene, -n (f.) — hier: der kurze Teil einer Geschichte
vermutlich — wahrscheinlich; mit ziemlicher Sicherheit
jemandem etwas näher|bringen — jemandem etwas Unbekanntes erklären oder zeigen
Brauchtum (n., nur Singular) — die Traditionen, die schon lange gepflegt werden
mit etwas in Berührung kommen — mit etwas Kontakt haben
ungeheuer — hier: sehr
Gefangenschaft (f., nur Singular) — die Tatsache, dass man nicht frei ist
Weib, er (n.) — veraltet für: Frau
elend — hier: sehr schlecht
etwas fertigen — etwas herstellen; etwas produzieren
Block, Blöcke (m.) — hier: ein großes Stück von etwas
Ablenkung, -en (f.) — hier: die Unterhaltung; der Zeitvertreib
entspannend — so, dass man von etwas ruhig wird und sich erholen kann
jemanden für etwas begeistern — dafür sorgen, dass sich jemand für etwas interessiert
etwas bei|behalten — etwas nicht ändern; etwas so lassen, wie es ist
etwas voran|treiben — hier: mit etwas weitermachen
etwas wider|spiegeln — hier: etwas zeigen
heimisch sein — schon lange an einem bestimmten Ort leben; sich an einem Ort zu Hause fühlen
Holzscheit, -e (n.) — ein Stück Holz, das man meist in einem Ofen verbrennt
etwas spalten — etwas in zwei Teile teilen
etwas zusammen|fügen — aus mehreren Einzelteilen ein großes Teil machen
harmonieren — gut zusammenpassen
skeptisch — so, dass man etwas kritisch sieht; misstrauisch
Dachboden, -böden (m.) — der Raum in einem Haus, der sich direkt unter dem Dach befindet