Ein digitales Museum für Geräusche
Manche Geräusche haben uns früher im Alltag begleitet, aber heute sind sie fast vergessen. Zwei Essener haben im Internet ein Archiv für Geräusche aufgebaut, die durch digitale Technik zu verschwinden drohen.
Ein digitales Museum für Geräusche
Alte Musikinstrumente, ein Telefon ohne digitale Technik: Die Geräusche dieser Gegenstände begleiteten uns früher im Alltag, aber heute hört man sie kaum noch. Die Essener Jan Derksen und Tjorben Meier wollen solche vergessenen Klänge retten. Dazu haben sie im Internet ein Museum für verschwindende Geräusche gegründet. „Conserve the sound“ erinnert seine Besucher an frühere Zeiten.
SPRECHER:
Verschwindende verschwinden nicht mehr da sein Geräusche, die viele fast vergessen haben, faszinieren etwas fasziniert jemanden etwas hat eine besondere Wirkung auf jemanden Jan Derksen.
JAN DERKSEN (Macher von „Conserve the sound“):
Ich bin Jan Derksen und ich bin einer der Macher Macher, -/Macherin, -nen jemand, der etwas erfunden, entwickelt oder produziert hat von „Conserve the sound“, das ist ein Online-Museum für verschwindende Geräusche.
SPRECHER:
Rund 120 verschiedene Geräusche sind schon in dem Online-Archiv Archiv, -e (n.) hier: eine Sammlung von Dokumenten und Materialien zu einem bestimmten Thema – vom Diaprojektor Diaprojektor, -en (m.) ein Gerät, mit dem man Fotos auf einer Wand zeigen kann bis zur Sofortbildkamera Sofortbildkamera, -s (f.) Kameras, bei denen das Foto noch in der Kamera selbst entwickelt wird . Und es werden immer mehr. Denn Geräusche, die aus dem Alltag verschwinden, finden Jan Derksen und sein Mitarbeiter Tjorben Meier überall. Angefangen in ihrer Heimatstadt Essen, im Westen Deutschlands.
JAN DERKSEN:
Wir gehen jetzt ins Schausteller Schausteller, -/Schaustellerin, -nen jemand, der auf einer Kirmes/einem Jahrmarkt sein Geld verdient (z. B. mit Fahrgeschäften und anderen Angeboten) - oder Kirmes Kirmes, -sen (f.) eine Veranstaltung mit besonderen Geschäften, an denen man Preise gewinnen kann, und Angeboten zum Fahren (z. B. Karussells oder Achterbahnen) museum in Essen und wir hoffen, dass wir da ganz viele tolle, alte Geräusche finden und ganz viele alte, tolle Geräte. Weil, auf der Internetseite haben wir schon ganz viele tolle Fotos gesehen und wir sind schon ganz gespannt gespannt neugierig , was wir da finden.
SPRECHER:
Das „Markt- und Schaustellermuseum Essen“ wird seit 1985 ehrenamtlich ehrenamtlich so, dass man arbeitet, ohne dafür bezahlt zu werden betrieben etwas betreiben hier: etwas leiten; für etwas verantwortlich sein . In der Sammlung Sammlung, -en (f.) hier: eine große Menge an ähnlichen Gegenständen, die jemand gesammelt hat : rund 9000 Objekte Objekt, -e (n.) hier: ein (Kunst-)Gegenstand in einem Museum aus mehr als 200 Jahren Schaustellergeschichte. Eine Fundgrube eine Fundgrube für jemanden sein besonders interessant für jemanden sein, weil er dort viele Dinge, die er sucht oder gut gebrauchen kann, findet für die Macher von „Conserve the sound“. Besonders angetan von etwas angetan sein etwas gut finden sind sie von von etwas angetan sein etwas gut finden dieser Drehorgel Drehorgel, -n (f.) ein Musikinstrument, bei dem man an einer Kurbel (einer Stange) drehen muss, um Musik zu machen aus dem Jahr 1914.
JAN DERKSEN:
Ja, so, wie man das so von früher irgendwie eher so kennt, ist das auch. So dieses … eigentlich ist das ja wirklich so dieser ikonische ikonisch hier: typisch für etwas; kennzeichnend für etwas; so, dass man etwas sofort an etwas erkennen kann Sound Sound, -s (m., aus dem Englischen) die Musik; das Geräusch irgendwie von so Jahrmärkten Jahrmarkt, Jahrmärkte (m.) eine Veranstaltung mit besonderen Geschäften und Angeboten zum Fahren (z. B. Karussells oder Achterbahnen); die Kirmes , ’ne? Immer wenn auch heutzutage heutzutage jetzt; in dieser Zeit in irgendwelchen Filmen von Jahrmärkten früher erzählt wird, hört man ja genau den Sound, ’ne? Super!
SPRECHER:
Vorbereitungen für die Ton Ton, Töne (m.) hier: ein Geräusch; ein Klang - und Fotoaufnahmen der Drehorgel. Dazu genügt genügen reichen; genug sein ein kleiner, mobiler Rekorder und ein Mikrofon Mikrofon, -e (n.) ein Gerät, in das man reinspricht, damit die Stimme lauter zu hören ist oder damit sie aufgenommen wird . Für Jan Derksen haben eine ganz eigene Qualität haben eine besondere Eigenschaft haben; etwas Besonderes sein die so gesammelten Klänge eine ganz eigene Qualität eine ganz eigene Qualität haben eine besondere Eigenschaft haben; etwas Besonderes sein .
JAN DERKSEN:
Das Besondere an den verschwindenden Geräuschen ist, dass das wirklich direkt, ja, so eine persönliche Erinnerung bei etwas bei jemandem wach|rufen dafür sorgen, dass sich jemand an etwas erinnert, das er schon lange vergessen hat den Menschen sofort wachruft etwas bei jemandem wach|rufen dafür sorgen, dass sich jemand an etwas erinnert, das er schon lange vergessen hat . Also jeder kann mit einem Klick oder mit einem Geräusch in jemanden in etwas zurück|versetzen jemanden dazu bringen, sich an eine frühere Zeit zu erinnern ganz bestimmte Situationen wieder zurückverfolgt oder zurückversetzt jemanden in etwas zurück|versetzen jemanden dazu bringen, sich an eine frühere Zeit zu erinnern werden. Und man ist sofort wieder eben auf dem Jahrmarkt zum Beispiel, wo man mit fünf mit fünf umgangssprachlich für: im Alter von fünf Jahren irgendwie, was weiß ich, 1950 über den Jahrmarkt gelaufen ist.
SPRECHER:
Trotzdem belassen es es bei etwas belassen etwas nicht mehr tun, obwohl man mehr tun könnte; mit etwas aufhören die Macher nicht beim es bei etwas belassen etwas nicht mehr tun, obwohl man mehr tun könnte; mit etwas aufhören reinen Geräusch, sondern fotografieren die Klangquelle Klangquelle, -n (f.) das Gerät, das Geräusche macht oder aus dem Musik kommt auch. Die ursprüngliche ursprünglich zuerst; am Anfang Idee, wirklich nur die Klänge zu präsentieren etwas präsentieren etwas vorstellen; etwas zeigen , haben sie bald wieder verworfen etwas verwerfen eine Idee oder einen Plan nicht realisieren, weil man ihn nicht (mehr) gut findet .
JAN DERKSEN:
Das soll ja wirklich auch im Internet funktionieren und im Internet ist es leider nun mal so, dass es … der erste Reiz Reiz, -e (m.) hier: das, was etwas interessant macht; die Attraktivität ist halt das Visuelle visuell so, dass man etwas sehen kann; mit dem Auge wahrnehmbar , deswegen muss es halt auch schön aussehen. Deswegen ist ganz klar, dass wir da auch immer noch versuchen, schöne Fotos von den Gegenständen zu machen.
SPRECHER:
Beruflich betreibt Jan Derksen ein Studio für Kommunikationsdesign Kommunikationsdesign die Art, wie bestimmte Produkte oder Medien mit Schrift, Bildern oder Grafiken gestaltet werden . Einige Sammlerstücke im Büro erzählen beispielhaft, wie Geräusche allmählich verschwinden.
JAN DERKSEN:
Zum Beispiel ein Klassiker Klassiker, - (m.) hier: etwas, das auch nach langer Zeit noch sehr bekannt und beliebt ist (z. B. ein Buch oder ein Film) von uns, was man auch bei uns auf der Seite findet, ist natürlich dieses schöne Wählscheiben Wählscheibe, -n (f.) eine kreisförmige Scheibe mit Löchern auf einem Telefon, mit deren Hilfe eine Telefonnummer gewählt wird telefon. Erst abheben natürlich. Ja, als Pendant Pendant, -s (n., aus dem Französischen) ein Gegenstück zu etwas dazu haben wir dann quasi quasi sozusagen; gewissermaßen die Weiterentwicklung, diese tollen, kleinen Handys. Die machen natürlich viel, viel weniger Geräusche, nur noch ganz kleine, wenn man ganz genau hinhört. Und dann später wurd’s dann ganz lautlos lautlos so, dass es kein Geräusch gibt auf den ersten Smartphones, wo man dann völlig lautlos nur noch durch die Gegend gewischt wischen hier: mit den Fingern ein Smartphone bedienen hat.
SPRECHER:
Die heutigen Foto- und Tonaufnahmen werden bearbeitet und anschließend online gestellt. Geld verdienen die Macher mit „Conserve the sound“ nicht, das Projekt lebt von Fördergeldern Fördergeld, -er (n.) das Geld, das man z. B. von Institutionen bekommt, damit man an einem Projekt arbeiten kann . Aber ein Ende ist in Sicht sein hier: bald da sein; in naher Zukunft vorhanden sein nicht in Sicht in Sicht sein hier: bald da sein; in naher Zukunft vorhanden sein .
JAN DERKSEN:
Es gibt jede Menge Geräusche, die man noch suchen und finden kann. Also eigentlich ist das ja ein lebenslanges Projekt, also, solange es die Menschheit gibt und solange der Mensch Geräusche produziert, könnte man dieses Projekt eigentlich weiterführen.
SPRECHER:
„Conserve the sound“: eine digitale Zeitreise mit Klängen und Geräuschen, die mehr sagen als tausend Bilder etwas sagt mehr als tausend Bilder eigentlich: Bilder sagen mehr als tausend Worte; gemeint ist hier: Klänge drücken manchmal mehr aus als Bilder .
Ein digitales Museum für Geräusche
verschwinden — nicht mehr da sein
etwas fasziniert jemanden — etwas hat eine besondere Wirkung auf jemanden
Macher, -/Macherin, -nen — jemand, der etwas erfunden, entwickelt oder produziert hat
Archiv, -e (n.) — hier: eine Sammlung von Dokumenten und Materialien zu einem bestimmten Thema
Diaprojektor, -en (m.) — ein Gerät, mit dem man Fotos auf einer Wand zeigen kann
Sofortbildkamera, -s (f.) — Kameras, bei denen das Foto noch in der Kamera selbst entwickelt wird
Schausteller, -/Schaustellerin, -nen — jemand, der auf einer Kirmes/einem Jahrmarkt sein Geld verdient (z. B. mit Fahrgeschäften und anderen Angeboten)
Kirmes, -sen (f.) — eine Veranstaltung mit besonderen Geschäften, an denen man Preise gewinnen kann, und Angeboten zum Fahren (z. B. Karussells oder Achterbahnen)
gespannt — neugierig
ehrenamtlich — so, dass man arbeitet, ohne dafür bezahlt zu werden
etwas betreiben — hier: etwas leiten; für etwas verantwortlich sein
Sammlung, -en (f.) — hier: eine große Menge an ähnlichen Gegenständen, die jemand gesammelt hat
Objekt, -e (n.) — hier: ein (Kunst-)Gegenstand in einem Museum
eine Fundgrube für jemanden sein — besonders interessant für jemanden sein, weil er dort viele Dinge, die er sucht oder gut gebrauchen kann, findet
von etwas angetan sein — etwas gut finden
Drehorgel, -n (f.) — ein Musikinstrument, bei dem man an einer Kurbel (einer Stange) drehen muss, um Musik zu machen
ikonisch — hier: typisch für etwas; kennzeichnend für etwas; so, dass man etwas sofort an etwas erkennen kann
Sound, -s (m., aus dem Englischen) — die Musik; das Geräusch
Jahrmarkt, Jahrmärkte (m.) — eine Veranstaltung mit besonderen Geschäften und Angeboten zum Fahren (z. B. Karussells oder Achterbahnen); die Kirmes
heutzutage — jetzt; in dieser Zeit
Ton, Töne (m.) — hier: ein Geräusch; ein Klang
genügen — reichen; genug sein
Mikrofon, -e (n.) — ein Gerät, in das man reinspricht, damit die Stimme lauter zu hören ist oder damit sie aufgenommen wird
eine ganz eigene Qualität haben — eine besondere Eigenschaft haben; etwas Besonderes sein
etwas bei jemandem wach|rufen — dafür sorgen, dass sich jemand an etwas erinnert, das er schon lange vergessen hat
jemanden in etwas zurück|versetzen — jemanden dazu bringen, sich an eine frühere Zeit zu erinnern
mit fünf — umgangssprachlich für: im Alter von fünf Jahren
es bei etwas belassen — etwas nicht mehr tun, obwohl man mehr tun könnte; mit etwas aufhören
Klangquelle, -n (f.) — das Gerät, das Geräusche macht oder aus dem Musik kommt
ursprünglich — zuerst; am Anfang
etwas präsentieren — etwas vorstellen; etwas zeigen
etwas verwerfen — eine Idee oder einen Plan nicht realisieren, weil man ihn nicht (mehr) gut findet
Reiz, -e (m.) — hier: das, was etwas interessant macht; die Attraktivität
visuell — so, dass man etwas sehen kann; mit dem Auge wahrnehmbar
Kommunikationsdesign — die Art, wie bestimmte Produkte oder Medien mit Schrift, Bildern oder Grafiken gestaltet werden
Klassiker, - (m.) — hier: etwas, das auch nach langer Zeit noch sehr bekannt und beliebt ist (z. B. ein Buch oder ein Film)
Wählscheibe, -n (f.) — eine kreisförmige Scheibe mit Löchern auf einem Telefon, mit deren Hilfe eine Telefonnummer gewählt wird
Pendant, -s (n., aus dem Französischen) — ein Gegenstück zu etwas
quasi — sozusagen; gewissermaßen
lautlos — so, dass es kein Geräusch gibt
wischen — hier: mit den Fingern ein Smartphone bedienen
Fördergeld, -er (n.) — das Geld, das man z. B. von Institutionen bekommt, damit man an einem Projekt arbeiten kann
in Sicht sein — hier: bald da sein; in naher Zukunft vorhanden sein
etwas sagt mehr als tausend Bilder — eigentlich: Bilder sagen mehr als tausend Worte; gemeint ist hier: Klänge drücken manchmal mehr aus als Bilder