Tiny Houses liegen im Trend

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Tiny Houses „tiny house“ (n., aus dem Englischen) ein sehr kleines Haus, das man manchmal auch mit einem Autoanhänger bewegen kann liegen im Trend im Trend liegen beliebt sein; in Mode sein

Wohnraum ist in Deutschland knapp und teuer, besonders in den Städten. Der Trend geht daher zum Tiny House. Die kleinen Häuser sind viel billiger als normale Einfamilienhäuser und deshalb sehr begehrt. Es ist also gar nicht so leicht, eins zu bekommen. Und dann machen auch noch die Behörden Probleme.

SPRECHER:
Große Reise für ein kleines Haus - ein Tiny House. Das wird in Hannover im Norden Deutschlands aufgestellt etwas auf|stellen etwas aufbauen; etwas hinstellen . Im Hinterhof eines Wohnhauses der kommunalen kommunal bezogen auf eine Stadt oder Gemeinde Wohnungsbaugesellschaft Wohnungsbaugesellschaft, -en (f.) ein Unternehmen, das Häuser baut und Wohnraum anbietet . Transportkosten: 10.000 Euro. Es wurde in Estland produziert. Vier davon wurden hier aufgestellt – Preis: rund 80.000 €. In einem davon wohnt der Banker Daniel Weiss.

DANIEL WEISS (Banker):
… und auch festgestellt hab, dass ich mich in so kleinen Räumen eigentlich wohler fühle. Und sozusagen das hier zu finden, war eher so ’n Thema, ich bin halt ‘n Stadtmensch und leb halt gerne in der Stadt, und das Problem, was so bisher war, dass es bisher keine Projekte in der Stadt gab.

SPRECHER:
Eine Miniwaschmaschine. 30 Quadratmeter Quadratmeter, - (m.) das Flächenmaß ein Meter mal ein Meter (m²) - jeder Zentimeter davon wird genutzt. Gepflegter Minimalismus Minimalismus (m., nur Singular) ein Beschränken auf das Nötigste . Der Andrang auf Andrang (m., nur Singular) die Tatsache, dass viele Menschen etwas haben wollen oder auf etwas warten; der Ansturm diese Wohnung war riesig riesig sehr groß : 150 Bewerber waren im Rennen im Rennen sein in Konkurrenz um etwas stehen . Er musste sogar eine Powerpoint-Präsentation Powerpoint-Präsentation (f., aus dem Englischen) Vortrag mit begleitenden Computerbildern abliefern, dann wurde er genommen.

DANIEL WEISS:
Und meine große Vermutung ist: wahrscheinlich die Katzen, dass die ‘ne Rolle gespielt haben.

SPRECHER:
Wohnraum ist in ganz Deutschland knapp knapp so, dass es zu wenig von etwas gibt , das merkt auch er.

DANIEL WEISS:
Einmal die teuren Immobilien Immobilie, -n (f.) ein Gebäude oder ein Grundstück preise und dann noch jetzt, ich sag mal, die Zinsentwicklung Zinsentwicklung, -en (f.) die Tatsache, dass die Zinsen sinken oder steigen , du hast eigentlich, ich sag mal: Selbst Gutverdiener Gutverdiener, -/Gutverdienerin, -nen eine Person, die so viel Geld verdient, dass sie davon gut leben kann haben es mittlerweile, glaube ich, schwer, sich in der aktuellen… im aktuellen Umfeld ‘n Haus zu leisten.

SPRECHER:
Lange konnten sich Berufstätige Einfamilienhäuser Einfamilienhaus, -häuser (n.) ein Wohnhaus für eine Familie wie diese leisten, aber die sind knapp. Und teuer! Ihr Preis hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt sich verdoppeln zweimal so groß werden : 400.000 € und mehr. Für Tischler Tischler, -/Tischlerin, -nen jemand, der beruflich Dinge aus Holz herstellt; Schreiner/in Ulf Trübel und seine Lebensgefährtin Lebensgefährte, -n/Lebensgefährtin, -nen jemand, mit dem man eine längere Beziehung führt, mit dem man aber nicht verheiratet ist war das eine Marktlücke Marktlücke, -n (f.) etwas, was bisher noch nicht verkauft wird; etwas, was es bisher so noch nicht gab . Sie stellen Tiny Häuser her. Wenn es fertig ist, wird dieses über die Autobahn zum Kunden gefahren. In ganz Deutschland schießen (wie Pilze) aus dem Boden schießen umgangssprachlich für: sich rasch vermehren, ausbreiten Tiny House-Siedlungen aus dem Boden (wie Pilze) aus dem Boden schießen umgangssprachlich für: sich rasch vermehren, ausbreiten . Auch Tischler Ulf Trübel und Diana Reintjes wohnen in einer dieser Siedlungen. Doch meist werden Tiny Häuser nur auf Campingplätzen von den Behörden Behörde, -n (f.) ein Amt; eine Institution der öffentlichen Verwaltung genehmigt. Der Grund: Viele Behörden sträuben sich sich gegen etwas sträuben etwas stark ablehnen , diesen neuen Bautypus Typus, Typen (m.) Art, Muster als Haus anzuerkennen, und verbannen jemanden/etwas verbannen jemandem verbieten, an einem bestimmten Ort zu sein sie aus ihren Dörfern. Das ärgert die Besitzer. Sie wollen von den Behörden gleichberechtigt werden.

ULF TRÜBEL (Tischler):
Mensch, so ‘n kleines Haus, warum auch nicht? Geht doch immer. Ob(wohl) es auf Rädern steht oder nicht auf Rädern steht, das ist egal, wir bauen es auch ohne Räder oder mit Räder[n]. Wieso muss ich drauf pochen auf etwas pochen hier: etwas fordern , dass diese(s) Dorfgestaltung rote Dächer, grüne Dächer oder was das gerade so vorgibt – das ist völliger Blödsinn Blödsinn (m., nur Singular) Unsinn; Quatsch .

SPRECHER:
Gleich nebenan: das Tiny Haus seiner Lebensgefährtin. Sie war die erste Kundin und hat es bei ihm bestellt. Heute sind sie ein Paar und sogar Nachbarn, jeder mit seinem eigenen Tiny House.

DIANA REINTJES (Hunde-Physiotherapeutin):
Ich find‘ es schön, dass man einfach zusammen sein kann, wenn man das möchte. Aber man kann eben auch die Tür zumachen und sagen: OK, heute bin ich mal ‘nen Abend bei mir zu Hause.

SPRECHER:
Überall in Deutschland fehlen Wohnungen. Allein vergangenes Jahr kamen über eine Million Flüchtlinge nach Deutschland. Das drückt auf auf etwas drücken hier: etwas noch schwieriger machen den Wohnungsmarkt. Und beschert jemandem etwas bescheren bewirken, dass jemand etwas bekommt den Fabrikanten Fabrikant, -en/Fabrikantin, -nen jemand, der etwas herstellt von Tiny Häusern zusätzliche Aufträge, wie hier bei einer Firma in Ostdeutschland. Firmenchef Mario Drogies hat sechs Häuser in der Produktion, vier davon sind allein für Flüchtlingsfamilien vorgesehen.

MANN (Mitarbeiter):
Der Holger muss die ganzen Kabelkänale Kabelkanal, -kanäle (m.) eine Vorrichtung, durch die elektrische Leitungen laufen noch einzeichnen etwas ein|zeichnen hier: markieren .

MARIO DROGIES (Tiny-Haus-Produzent):
Das geht nach Neustadt Holstein, da sind hier noch vier andere, also, die gehen zu viert dann auf Reisen. Da werden ukrainische Flüchtlinge erst mal untergebracht jemanden unter|bringen jemandem eine Übernachtung oder Wohnraum organisieren , und wenn das denn mal beendet ist mit den Flüchtlingen und die wieder nach Hause gehen, dann soll das, denke ich mal, für Urlauber genutzt werden.

„tiny house“ (n., aus dem Englischen) — ein sehr kleines Haus, das man manchmal auch mit einem Autoanhänger bewegen kann

im Trend liegen — beliebt sein; in Mode sein

etwas auf|stellen — etwas aufbauen; etwas hinstellen

kommunal — bezogen auf eine Stadt oder Gemeinde

Wohnungsbaugesellschaft, -en (f.) — ein Unternehmen, das Häuser baut und Wohnraum anbietet

Quadratmeter, - (m.) — das Flächenmaß ein Meter mal ein Meter (m²)

Minimalismus (m., nur Singular) — ein Beschränken auf das Nötigste

Andrang (m., nur Singular) — die Tatsache, dass viele Menschen etwas haben wollen oder auf etwas warten; der Ansturm

riesig — sehr groß

im Rennen sein — in Konkurrenz um etwas stehen

Powerpoint-Präsentation (f., aus dem Englischen) — Vortrag mit begleitenden Computerbildern

knapp — so, dass es zu wenig von etwas gibt

Immobilie, -n (f.) — ein Gebäude oder ein Grundstück

Zinsentwicklung, -en (f.) — die Tatsache, dass die Zinsen sinken oder steigen

Gutverdiener, -/Gutverdienerin, -nen — eine Person, die so viel Geld verdient, dass sie davon gut leben kann

Einfamilienhaus, -häuser (n.) — ein Wohnhaus für eine Familie

sich verdoppeln — zweimal so groß werden

Tischler, -/Tischlerin, -nen — jemand, der beruflich Dinge aus Holz herstellt; Schreiner/in

Lebensgefährte, -n/Lebensgefährtin, -nen — jemand, mit dem man eine längere Beziehung führt, mit dem man aber nicht verheiratet ist

Marktlücke, -n (f.) — etwas, was bisher noch nicht verkauft wird; etwas, was es bisher so noch nicht gab

(wie Pilze) aus dem Boden schießen — umgangssprachlich für: sich rasch vermehren, ausbreiten

Behörde, -n (f.) — ein Amt; eine Institution der öffentlichen Verwaltung

sich gegen etwas sträuben — etwas stark ablehnen

Typus, Typen (m.) — Art, Muster

jemanden/etwas verbannen — jemandem verbieten, an einem bestimmten Ort zu sein

auf etwas pochen — hier: etwas fordern

Blödsinn (m., nur Singular) — Unsinn; Quatsch

auf etwas drücken — hier: etwas noch schwieriger machen

jemandem etwas bescheren — bewirken, dass jemand etwas bekommt

Fabrikant, -en/Fabrikantin, -nen — jemand, der etwas herstellt

Kabelkanal, -kanäle (m.) — eine Vorrichtung, durch die elektrische Leitungen laufen

etwas ein|zeichnen — hier: markieren

jemanden unter|bringen — jemandem eine Übernachtung oder Wohnraum organisieren

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