Mode in Zeiten von Social Media
Früher zeigten Supermodels originelle Kreationen, heute haben Influencerinnen Millionen Followerinnen und Follower. Die Modewelt verändert sich – und zieht so viele Menschen an wie nie zuvor.
Mode in Zeiten von Social Media
Die Modelwelt hat sich in den letzten drei Jahrzehnten fundamental fundamental grundsätzlich gewandelt: Während früher bekannte Supermodels Model, -s (n., aus dem Englischen) hier: eine Person, die bei einer Modenschau Kleidung präsentiert die neuen Kollektionen Kollektion, -en (f.) hier: alle Kleidungsstücke, die ein Modedesigner oder eine Modedesignerin in einer Saison entwirft auf dem Laufsteg Laufsteg, -e (m.) eine Konstruktion, auf der Models vor Publikum Mode vorführen; ein Weg, auf dem Models während einer Modenschau laufen präsentierten, finden Modenschauen Modenschau, -en (f.) eine Veranstaltung, bei der Mode präsentiert wird heute vermehrt online statt. Influencerinnen und Influencer Influencer, -/Influencerin, -nen jemand, der im Internet bekannt ist und durch bestimmte Botschaften und/oder Werbung Einfluss hat gehören mittlerweile ganz selbstverständlich zur Modewelt dazu. Und noch etwas hat sich geändert: Mode ist heute beliebter denn je.
SPRECHER:
Die Prêt-à-Porter Prêt-à-porter (n., nur Singular, aus dem Französischen) die von Modeschöpfern entworfene, „zum Tragen fertige“ Kleidung -Schauen in Paris im Februar diesen Jahres: ein Hype Hype, -s (m., aus dem Englischen) die sehr große Aufmerksamkeit für etwas wie bei den Oscars. Unter dem Einfluss von Social Media und Influencern sind die Modenschauen zu einem Ereignis geworden, das die Massen Masse, -n (f.) hier: die große Menschenmenge; sehr viele Menschen anzieht jemanden/etwas an|ziehen hier: jemanden/etwas locken; dafür sorgen, dass jemand/etwas irgendwohin kommt oder etwas besucht . Viele der Marken übertragen ihre Schauen während der Modewochen mittlerweile live in den sozialen Medien – und vor Ort ziehen die Shows zahlreiche Schaulustige Schaulustige, -n (m./f.) Menschen, die sich etwas Spektakuläres (z. B. einen Unfall oder eine Sensation) ansehen möchten an.
GODFREY DEENY (Chefredakteur FashionNetwork.com):
Wir erleben derzeit eine Explosion im Modebusiness. Es geht um Geschäftsinteressen, viel Geld und eine große Faszination. In gewisser Weise ist Mode die größte Kunstform geworden. Und das sollte sie eigentlich nicht sein, denn Mode ist nicht wirklich eine Kunstform so wie Kino, Literatur oder Architektur. Das ist die eine Sache. Und die zweite Sache: Noch nie waren die Leute so von von jemandem/etwas besessen sein nur noch an eine bestimmte Person oder eine bestimmte Sache denken können Schönheit besessen von jemandem/etwas besessen sein nur noch an eine bestimmte Person oder eine bestimmte Sache denken können , wie sie es heute sind. Das Aussehen und der Look Look, -s (m., aus dem Englischen) das Aussehen sind so wichtig wie nie zuvor.
ELLEN VON UNWERTH (Fotografin):
Alle interessieren sich heutzutage … Die Mode ist fast wie der Worldcup.
SPRECHER:
Die langjährige Chefredakteurin der US-amerikanischen Zeitschrift Vogue, Anna Wintour, ist zwar immer noch da, doch muss sie sich den großen Auftritt Auftritt, -e (m.) hier: die Tatsache, dass man sich in der Öffentlichkeit zeigt und präsentiert mittlerweile mit Influencern teilen. Auch die Deutschen Caro Daur und Leonie Hanne haben mit jeweils mehr als vier Millionen Followern Follower, -/Followerin, -nen (aus dem Englischen) hier: eine Person, die Meldungen eines sozialen Netzwerks abonniert hat auf Instagram längst internationalen Star-Status. Und bei den wichtigsten Modenschauen sitzen sie im Designer-Outfit in der ersten Reihe.
LEONIE HANNE (Influencerin):
Gott sei Dank interessieren sich meine Follower tatsächlich für das, was wir tun. Das heißt, jetzt, wenn Fashionweek ist, und wir zeigen viel von den Shows, viele Outfits, viele Videos, bringt das den Leuten richtig Spaß. Und dann fühlt man sich auch an ’nem anstrengenden Tag immer so voller Motivation. Man weiß, da sitzen Leute und die gucken zu und sagen so: Nächstes Outfit, nächster Look – das bringt Spaß und das ist richtig, richtig schön.
ALEXANDRE SAMSON (Kurator Modemuseum Galliera Paris):
Durch die sozialen Medien hat sich viel verändert: die Mode ist unheimlich unheimlich hier: sehr populär populär beliebt; bekannt und für alle zugänglich zugänglich hier: so, dass man in etwas hineingehen kann; so, dass man irgendwohin gelangen kann geworden. Jeder hat eine Meinung und kann sie im Netz zum Ausdruck bringen etwas zum Ausdruck bringen etwas sagen; etwas zeigen . Die Mode ist zu einem Phänomen Phänomen, -e (n.) das erstaunliche Ereignis; etwas, das sehr weit verbreitet ist der Popkultur geworden.
SPRECHER:
In den 1990er Jahren war das alles noch ganz anders. Da fand die Show ausschließlich auf dem Laufsteg statt. Es war die Zeit der Supermodels wie Claudia Schiffer oder Naomi Campbell. Schrille schrill hier: extrem; sehr außergewöhnlich Make-ups, spektakuläre spektakulär sensationell; super; großartig Kreationen Kreation, -en (f.) hier: das Kunstwerk , theatralische Auftritte von den Models und von den Designern prägten das Bild das Bild von etwas prägen stark beeinflussen, wie etwas öffentlich wahrgenommen wird der Modenschauen der 90er-Jahre. Die wichtigsten Köpfe dieses Jahrzehnts: Die Franzosen Thierry Mugler und Jean Paul Gaultier und der Brite John Galliano. Heute kann man sogar als Popstar Modedesigner werden. Im Juni 2023 präsentiert der US-amerikanische Sänger und Rapper Pharrell Williams seine erste Kollektion für Louis Vuitton.
CARO DAUR (Influencerin):
Ich find’ die Entscheidung von LVMH oder von Louis Vuitton einfach total die richtige. Natürlich gibt es wahrscheinlich wieder Leute, die sagen, oh ja, natürlich nehmen sie jetzt einfach jemanden, der groß ist und schon bekannt ist. Aber ich glaube, das ist einfach ’ne Message Message, -s (f., aus dem Englischen) die Botschaft; die Aussage , das ist, glaube ich, einfach der richtige Weg. Und ja, ich finde es total cool.
SPRECHER:
Den vergangenen Zeiten und vor allem dem Jahr 1997 widmet etwas jemandem widmen etwas speziell für jemanden machen das Pariser Modemuseum Galliera jetzt eine eigene Ausstellung. 1997 steht für den sogenannten „Fashion Big Bang“ - und der läutete etwas ein|läuten ein Zeichen für etwas sein, das jetzt beginnt eine neue Ära Ära, Ären (f., meist Singular) ein bestimmter Zeitabschnitt in der Geschichte ein etwas ein|läuten ein Zeichen für etwas sein, das jetzt beginnt .
ALEXANDRE SAMSON:
Jeder Designer und jede Designerin hatte einen ganz eigenen persönlichen Stil, der einer bestimmten Klientel Klientel, -en (f., meist Singular) hier: Anhängerinnen und Anhänger; Menschen, die sich für etwas Bestimmtes interessieren entsprach etwas entsprechen hier: gut zu etwas passen . Und 1997 haben es mit jemandem/etwas zu tun haben hier: sich um jemanden/etwas handeln; um jemanden/etwas gehen wir es es mit jemandem/etwas zu tun haben hier: sich um jemanden/etwas handeln; um jemanden/etwas gehen ganz geballt geballt massiv; konzentriert mit es mit jemandem/etwas zu tun haben hier: sich um jemanden/etwas handeln; um jemanden/etwas gehen diesen starken Persönlichkeiten zu tun es mit jemandem/etwas zu tun haben hier: sich um jemanden/etwas handeln; um jemanden/etwas gehen , die sich auf eine sehr radikale radikal hier: extrem Art und Weise ausdrückten. Und das macht 1997 zu einem besonderen Jahr und zu einem Wendepunkt Wendepunkt, -e (m.) hier: die Stelle, an der man etwas in die andere Richtung bewegt in der Geschichte der Mode. Richtungsweisend richtungsweisend so, dass es zeigt, wie etwas sich in der Zukunft entwickeln wird oder soll dafür, wie sich die Mode im 21. Jahrhundert weiterentwickelte.
SPRECHER:
Auch die deutsche Modefotografin Ellen von Unwerth kann sich noch gut an diese besondere Zeit erinnern.
ELLEN VON UNWERTH:
Damals waren es die Supermodels, und die Designer haben auch wirklich die Sachen … die Kleider für die kreiert etwas kreieren etwas gestalten; etwas herstellen . Jeder Designer hat eine Person kreiert, und das Mädchen kam dann raus und hat ’ne Rolle gespielt. Und das war halt sehr, sehr aufregend und elektrisierend elektrisierend so, dass etwas jemanden begeistert; faszinierend . Und dann hat man auch davon geträumt und es hat ihn inspiriert jemanden inspirieren jemanden auf neue Ideen bringen , Fotos zu machen. Heute sind halt die Mädchen sehr, sehr jung und sehr austauschbar austauschbar hier: so, dass man jemanden auswechseln könnte, ohne dass es stören oder dass man es merken würde . Man kann mithalten können hier: so schnell sein wie die anderen gar nicht mehr nach… mithalten mithalten können hier: so schnell sein wie die anderen , wer alles wieder neu ist, weil schon wieder ein neuer Schwung ein neuer Schwung hier: eine Gruppe neuer Menschen da ist.
SPRECHER:
Inzwischen findet die große Show nicht mehr auf dem Laufsteg statt: Star-Models sind nur noch selten zu sehen und die Kollektionen sind kommerzieller kommerziell hier: so, dass jemand Geld damit verdient geworden. Dafür wird das Spektakel Spektakel, - (n.) hier: das besondere Ereignis, das viele Menschen sehen wollen auf der Straße und im Netz gefeiert. Und dort ist die Begeisterung für das Thema Mode größer denn je.
Mode in Zeiten von Social Media
fundamental — grundsätzlich
Model, -s (n., aus dem Englischen) — hier: eine Person, die bei einer Modenschau Kleidung präsentiert
Kollektion, -en (f.) — hier: alle Kleidungsstücke, die ein Modedesigner oder eine Modedesignerin in einer Saison entwirft
Laufsteg, -e (m.) — eine Konstruktion, auf der Models vor Publikum Mode vorführen; ein Weg, auf dem Models während einer Modenschau laufen
Modenschau, -en (f.) — eine Veranstaltung, bei der Mode präsentiert wird
Influencer, -/Influencerin, -nen — jemand, der im Internet bekannt ist und durch bestimmte Botschaften und/oder Werbung Einfluss hat
Prêt-à-porter (n., nur Singular, aus dem Französischen) — die von Modeschöpfern entworfene, „zum Tragen fertige“ Kleidung
Hype, -s (m., aus dem Englischen) — die sehr große Aufmerksamkeit für etwas
Masse, -n (f.) — hier: die große Menschenmenge; sehr viele Menschen
jemanden/etwas an|ziehen — hier: jemanden/etwas locken; dafür sorgen, dass jemand/etwas irgendwohin kommt oder etwas besucht
Schaulustige, -n (m./f.) — Menschen, die sich etwas Spektakuläres (z. B. einen Unfall oder eine Sensation) ansehen möchten
von jemandem/etwas besessen sein — nur noch an eine bestimmte Person oder eine bestimmte Sache denken können
Look, -s (m., aus dem Englischen) — das Aussehen
Auftritt, -e (m.) — hier: die Tatsache, dass man sich in der Öffentlichkeit zeigt und präsentiert
Follower, -/Followerin, -nen (aus dem Englischen) — hier: eine Person, die Meldungen eines sozialen Netzwerks abonniert hat
unheimlich — hier: sehr
populär — beliebt; bekannt
zugänglich — hier: so, dass man in etwas hineingehen kann; so, dass man irgendwohin gelangen kann
etwas zum Ausdruck bringen — etwas sagen; etwas zeigen
Phänomen, -e (n.) — das erstaunliche Ereignis; etwas, das sehr weit verbreitet ist
schrill — hier: extrem; sehr außergewöhnlich
spektakulär — sensationell; super; großartig
Kreation, -en (f.) — hier: das Kunstwerk
das Bild von etwas prägen — stark beeinflussen, wie etwas öffentlich wahrgenommen wird
Message, -s (f., aus dem Englischen) — die Botschaft; die Aussage
etwas jemandem widmen — etwas speziell für jemanden machen
etwas ein|läuten — ein Zeichen für etwas sein, das jetzt beginnt
Ära, Ären (f., meist Singular) — ein bestimmter Zeitabschnitt in der Geschichte
Klientel, -en (f., meist Singular) — hier: Anhängerinnen und Anhänger; Menschen, die sich für etwas Bestimmtes interessieren
etwas entsprechen — hier: gut zu etwas passen
es mit jemandem/etwas zu tun haben — hier: sich um jemanden/etwas handeln; um jemanden/etwas gehen
geballt — massiv; konzentriert
radikal — hier: extrem
Wendepunkt, -e (m.) — hier: die Stelle, an der man etwas in die andere Richtung bewegt
richtungsweisend — so, dass es zeigt, wie etwas sich in der Zukunft entwickeln wird oder soll
etwas kreieren — etwas gestalten; etwas herstellen
elektrisierend — so, dass etwas jemanden begeistert; faszinierend
jemanden inspirieren — jemanden auf neue Ideen bringen
austauschbar — hier: so, dass man jemanden auswechseln könnte, ohne dass es stören oder dass man es merken würde
mithalten können — hier: so schnell sein wie die anderen
ein neuer Schwung — hier: eine Gruppe neuer Menschen
kommerziell — hier: so, dass jemand Geld damit verdient
Spektakel, - (n.) — hier: das besondere Ereignis, das viele Menschen sehen wollen